Barack


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Barack Nummer:  
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Barack-Nummer: 98

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Überarbeiteter Text
0098mod.html
98. (L. 191.)
[Seit 1932 Zürich, Staatsarchiv, Cod. W 3 AG 21]
Papierhandschrift des XV. Jahrh., 159 Blätter in 2°. 2 Spalten. Holzdeckel mit braunem Leder,
Gerold Edlibach's Buoch.
1. Bl. 1—128:
Des Konrad von Ammenhausen Gedicht vom Schachzabelspiel.
Anfang :
IN gottes namen heb ich an
Wan niemen nicht geschaffen kan
Ane sin hilff vnd sinen gunst
Es ist kain wyszhait noch kunst
Schluss :
Noch ains mag ich nit vertagen
Ain kurtz melin wil ich sagen
Von heren vnd frowen
Von sperwern vsz vnd in der owen
1464
Deo gratias
Auf Blatt 2 ist die äussere Spalte abgerissen und das Fehlende durch eine eingelegte Abschrift von J. von Lassberg aus einem Lucerner Codex ergänzt.
lieber das Gedicht und dessen Verfasser s. W. Wacker-n a g e l in den Beiträgen zur Geschichte und Literatur von H. Kurz und PL Weissenbach I, 28 ff.
Andere Handschriften in Wien, Heidelberg, Wolfenbüttel. [²VL 5, Sp. 136-139]
2. Bl. 130—141b Mitte:
Hie hept sich an melibus (Melibeus).
Anfang :
Vyl menschen die in widerwertikeitt vnd in trüp-sale, als ser gekestiget vnd in irem gemüt be-kümbret werdent, daz sy vor betrüpnis irs ge-mütz, kein rat noch tröst nü gehaben mugent
Am Ende:
Explicit liber melibeus ano domini 1488 jar G Edlibach. [Dt. Übers. von Albertanus von Brescia, Liber consolationis et consilii, s. ²VL 1, Sp. 152f., mit Erwähnung dieser Hs.]
3. Bl. 14lb Mitte—142:
Die figur der planetten in dem abc, natiffitas hominis etc. und ein Blatt auf die Zeichen der Planeten und Stellung der Nativität bezüglichen Textes.
4. Bl. 143b—144a:
Hie stat fickabel der rotwelschcz,
ein kurzes Verzeichnis damaliger Gaunersprache, z. B. gatzem — kind, glid — dirn, schreff — hör u. s. w. Abgedruckt, jedoch ziemlich fehlerhaft in Avé-Lallemant, das deutsche Gaunerthum, 4. Theil, S. 58 ff. ; vgl. dazu Zarncke, Centralblatt 1863, S. 68.
Sämmtliches von Gerold Edlibach, welcher Seckelmeister und Rathsherr der Stadt Zürich war (f 1530), Nr. 2—4 jedoch flüchtiger als Nr. 1, geschrieben.
Vgl. Gerold Edlibach's Chronik, vermehrt und ergänzt von J. M. Usterj, in Mittheilungen des Antiquar. Vereins in Zürich, 4. Bd. 1846.
5. Bl. 144b—156:
Das Wappenbuch des Gerold Edlibach,
um 1493 von ihm selbst zusammengestellt.
Hie nach in dissem buch stand etlicher herren wappen gemallett So inn miner herren gerichte vnd bietten gesessen sind vnd etliche an ir lant-schafte mit iren gerichten gestossen hand vnd die uor uil jaren vil wandel zürich gehept hand etc. vnd derren nun kein mensch von den nach ge-schribnen mit me läpt vnd alle abgestorben etc.
Von Bl. 153b:
Hie nach stand der alten ratz herren vnd zunftmeisteren schilt die im grüssen vfflouff enzetzt vnd ab gestossen wurdent vnd ouch welliche von den alten rätten in hürninen rätt erweit vnd ge-setz wurdent, da stat bin irren schilten her, aber zü wüssen ist daz uil der alten rätten vnd mei-stren die mit absturbend zu allen erren kämmend vnd wider in klein vnd grössz rätt gesetzet etc. vnd beschach dissz uff den ersten tag aberell 1489
Ziemlich roh gemalte, jedoch durch Alter merkwürdige Wappensammlung. Auf der innern Seite des vordem Deckels sind verschiedene architektonische , meist colorirte Federzeichnungen, z. B. die Burgen Greifenberg, Wetzikon, Ki-burg etc., und auf dem Vorsetzblatte das gemalte Wappen Gerold Edlibach's mit der Ueberschrift: Gerold Edlibach ist dis buoch und darunter ein Holzschnitt, die Legende der hl. Felix und Regula vorstellend, aufgeklebt. Auf den zwei letzten Blättern endlich stehen verschiedene Federzeichnungen, darunter ein Gastmahl, mit Spruchbändern, darüber 1476 per Brunner de Zofingen.
[Lit.: “Unberechenbare Zinsen”, S. 13 mit Anm. 48; Guy P. Marchal, Edlibach, Gerold, in: ²VL 2, Sp. 357f.]
Originaltext