Barack


.. 100 .. 200 .. 300 .. 400 .. 500 .. 600 .. 700 .. 800 .. 900 .. 925
101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200

Barack Nummer:  
Für Rückmeldungen E-Mail an: handschriften@wlb-stuttgart.de

Barack-Nummer: 107

RTF-Textdatei Tiff-Version

Überarbeiteter Text
0107mod.html
107. (L. 181.)
[Jetzt Karlsruhe, BLB, Don. 107]
Papierhandschrift des XV. Jahrh., 70 Blätter in 4°. Holzdeckel mit rothem Leder tiberzogen.
Gedicht von der Minneburg (von Meister Egen von Bamberg ?)
Anfang :
Gebeltzter wil entsprüsset
Min hertz das klain verdrösset
Nach art der wurtzel flechten
Mit bicken als die spechten
So klopfft an myn dienst der kranck Schluss :
Der maister sprach der mechtig got
Hatt allenthalben sin gebot
Deshalb minn ainlichtlichs mercken
Mag dich Im zü minne stercken
Mit seiner flamme infliessüng
Wirckt er on all verdriessung
Gnad in dem menschen vnd der sel
Von der so wirt ön alle fel
Zü ym geraisset all din sinn
Vnd wirckt er vnd die sel dich minn etc.
Im Ganzen c. 3500 Verse. Als Anhang zur Ausfüllung der letzten 2 Seiten : Statua Romani Impery sic describi-tur, eine Aufzählung der weltlichen und geistlichen Churfürsten und der übrigen Reichsstände.
Schluss :
Anno lxviii0 Oct. agnetis. Ethon.
Die Handschrift ist von zwei verschiedenen gleichzeitigen Händen geschrieben. Die zweite fängt mit Blatt 38b an.
J. v. Lassberg bemerkt über das Gedicht : “Die Dunkelheit und Unbestimmtheit in den Ausdrücken geben diesem Ge-dichte eine Geistesverwandtschaft mit Laber's Jagd. Kaum kann man diese dunkle Diction für absichtlich halten, als verunglückte Uebersetzung Hesse sie sich noch erklären, und hiezu geben so häufig aus dem Französischen genommene Worte
die Vermuthung. Dann aber ist das Gedicht sicher mit M. Andreae (Capellani) de Arte amatoria verwandt (s. Handschr. Nr. 151) und zum Theil aus einer späteren französischen Bearbeitung desselben genommen." “Die Sprache ist nicht Thur-gauisch, der Mann war gebildet und hielt sich von der lingua vulgaris fern, als wenn noch ein Abglantz des edlen hohenstau-fischen Hoftones auf ihm gehaftet hätte, aus welcher Gegend er wohl zu Hause sein möchte, obschon man dem Gedichte keinen eigentlichen Dialekt anmerkt.u
Vgl. Der Minne regel von Eberhardus Cersne aus Minden 1404, hrsg. von F. H. Wob er. 1861. 8°.
Gleiche Handschriften in Wien und Heidelberg, s. Hoffmann von F., Wiener Handschriften, S. 130, Nr. LIII; v. der Hagen, Grundriss, S. 441 ff. ; W i l k e n, Gesch. der Heidelberg. Büchersammlungen, S. 459, Nr. CCCLXXXV u. S. 481, Nr. CCCCLVI, 2.
Originaltext