Barack


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Barack-Nummer: 123

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0123mod.html
123.
Papierhandschrift des XVI. Jahrh. [Wz. Piccard, Turm VI 148 (Belege: 1575-1579) und weitere Turmwasserzeichen aus den 70er Jahren des 16. Jh.], 242 Blätter in 2°. Ge-presster Lederband.
1. Bl. 1—141:
Zimmern'scher Todtentanz.
Bl la: Das ist ein Gaistlich A: B: C. welchs dem nach Kompt leidet Gewiszlich in der Hell nimmer mer Kain weh
Malereien mit Gedichten in Form eines Todtentanzes.
2. Bl. 142—242 :
Dises nachuolgend Büechlin würdt gehaissenn ain Spiegel der Kranncken, Dann darinne mag der Mennsch allso gesunnd, vnnd auch krannckh lern-nen vnnd schawenn, Wie er sich schickhenn vnnd beraitenn soll, Nach disem zergenncklichenn lebenn anzusehenn den Spiegel der hailigenn dreifältig-kayt...... Der auch diss büechlin Gemacht hat
auszer denn leren der hailigenn geschrifftt der be-geret Vonn einem Jedem Mennschenn der es liset oder höret lesenn vmb Gottes willen ain Pater Noster vnnd ein Aue Maria dergleüchenn begertt auch der so dises Büechlin geschriben hatt.
Gebete und Betrachtungen in Prosa, mit Malereien, von BL 240—242 mehrere Sprüche in Reimen.
Der ganze von einer Hand geschriebene und mit vielen zum Theil sehr guten Malereien versehene Band stammt aus dem Handschriftenschatze der Grafen von Zimmern, deren Wappen häufig in Verbindung mit Wappen anderer süddeutscher Geschlechter auf den Malereien angebracht sind, und ist ohne Zweifel von dem bekannten Chronisten Wilhelm Wernher von Zimmern in seinen spätem Lebensjahren (f zwischen 1570 —74) zum Theil aus ändern Schriftstellern und Dichtern zusammengestellt, zum Theil von ihm selbst verfasst. Mehrere der darin vorkommenden Gedichte stehen auch in der bekannten Zimmern'schen Chronik, wo als Verfasser GottfriedWernher und Wilhelm Wernher von Zimmern genannt werden. Auf dem Bilde von Blatt 227 knieen der Verfasser und dessen erste Frau, Katharina, geb. von Lupfen, über ihnen fliegen zwei Bänder mit Spruchgebeten und deren Namen. Zwischen ihnen sind beider Wappen. Auf Bl. 240b sagt der Graf : “ Volgt ain anderer sprach denn Ich W. W. (Wilhelm Wernher) selber gemacht hab."
Der Verfertiger der vielen Malereien ist auf diesen nirgends angedeutet, auch eine genaue Durchsicht der hier vorhandenen Zimmern'sehen Urkunden etc. ergab die Namen der Künstler, mit denen Graf Wilhelm Wernher für den künstlerischen Theil seiner meist genealogischen und historischen Werke in Verbindung stand, nicht. Die Scenen mit dem Tode sind mit Geist dargestellt. Die Todtentanzbilder stimmen vielfach mit den Holbein'schen überein. [Originalhandschrift 1930 für Donaueschingen erworben: jetzt WLB, Cod. Don. A III 54, s. “Unberechenbar Zinsen”, Nr. 47]
[Lit.: Die Renaissance im deutschen Südwesten 1. Karlsruhe 1986, S. 435; Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters 1, München 1991, S. 304 ff. (Nr. 9.3.16); “Unberechenbare Zinsen”, Nr. 48]
Originaltext