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Barack-Nummer: 151

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Überarbeiteter Text
0151mod.html
151. (L. 188.)
[Jetzt Karlsruhe, BLB, Don. 151]
Papierhandschrift des XV. Jahrh., 108 Blätter in 2°. Holzdeckel mit blaugrauem Lederüberzug.
Das puech von der hüppstlickaydt. (Pergamentzettel auf der Aussenseite des vordem Deckels.) d. i. des Doctor Johannes Hartlieb Uebersetzung von des Andreas Capellanus (oder, wie er in der Handschrift genannt wird : Albertanus) tractatus de arte amatoria et reprobatione amoris. [²VL 3, 489f.] Widmung Bl. la: Dvrch lewchtigister hochgeborner fürst Albrecht Hertzog zu Osterreich etc. Ewer hochgelobt weit erscholln tugent vnd angeborn milt manhait vnd ge perd in gantzer volkomhait zierlicher jugent zwingen nit mich allain, sunder manigen werden held man vnd weib vor ewern furstlichen gnadn In williger vndertäniger gehorsam dinstleich werait sein nach allm wegern als verr menscleich natur vermag. Hie vmm bin ich gehorsam willig auff ze nemen ditz puech zu tewtschen vor ewern gnaden Vnd wo ich darin verhandelt Das enphilch ich ewrn genaden zu pessern, als ich dan aller weishait vnd verstand-nusse ewrer vleissikait, wol von ewrn fürstlichen gnadn wais vnd erkenn etc.
AM ersten wie ain maister Albertanus genant das puech gesamet vnd gemacht hat, ain britan pomer genant gwaltherus u. s. w.
Schluss Bl. 105a:
Durichlewchtiger hochgeporner furt genadiger lieber her das puch hab ich durch geschaft vnd gepot ewr genad volbracht vnd zu teütsch gemacht als es von wort zu wort in latein geschriben ist vnd stet, ich hab auch weder zue noch dan gesetzt Darumb lat das puch in fromd hendt nicht körnen oder ewr genad ward dauon Main lob enphahen Es wär dan das ir schüft vnd geput zu teutschen das puch von dem hohen lob gut vnd tugent der rain werdenn frawen dasselb wurd erfunden was vnderschaid zwischen frawen ist Wann es sei got gechlagt das al frawen ain namen vnd ain gestalt haben Das ist gemacht zu wienn am xxiiii tag februarij Anno im l 4 4 0 etc. Per uestrum johannem hartlieb doctorem etc.
BL 105—107a Register.
S. in Fabricius, Bibliotheca lat. medii aevi ; Mencke, Miscellan. Lips. nov., 1751, T. VIII, P. L p. 545 ff.; vgl. auch Renouard, Poésies des Troubadours, T. II, LXXIX ff. Hartlieb, nach Gervinus Urtheil ein allzeit fertiger und elender Schreiber, (Gesch. der deutsch. Dichtung [4. Ausg.] II, S. 214) ist auch als Uebersetzer einer “Kunst Chiromantia", eines “Brandan" und der “Historié von dem grossen Alexander, wie die Eusebius beschrieben hat", bekannt.
Verführt durch etliche Handschriften, welche vor obiger Widmung an den Herzog Albrecht (Sohn Herzog Ernst des Eisernen, Grossvater Kaiser Maximilian I.) noch die Eingangsworte tragen:
Hie hebet sich an daz buch Ouidy der liebe zu erwerben auch die zuuersmehen Als doctor Hart-liep von latein zu deutsch bracht hat durch bete vnd durch geschefte eins fursten von osterreich
hat man das vorliegende Werk lange für eine Uebersetzung von Ovidius de arte amandi und de remedio amoris gehalten (s. auch die folgende Handschrift). Der lateinische Text des von den Pariser Handschriften wie in den gedruckten Ausgaben stets Andreas Capellanus, von Hartlieb Albertanus genannten Verfassers hat damit Nichts gemein.
Ausführliche Charakteristik des lateinischen Werkes sowie der Hartlieb´schen Uebersetzung s. bei von A retin, Die Minne-höfe des Mittelalters und ihre... Aussprüche, Leipzig, 1821. Krit.-literar. Beilagen I. und II.
Im XV. Jahrhundert wurde Hartlieb's Werk unter dem Titel: “Das buch Ovidii von der liebe zu erwerben u. s. w.", gedruckt und mit Holzschnitten versehen öfter herausgegeben.
S. Panzer, Annalen der älter, deutschen Literatur I, S. 55; S. 131 und S. 154.
Originaltext