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Überarbeiteter Text |
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138.
[Jetzt
Karlsruhe, BLB, Don. 138]
Papierhandschrift
vom Jahre 1600, 2 Bände, 133 und 109 Blätter in 4°. Holzdeckel
mit Pergamentrücken.
Comœdia
Von dem bittern leiden vnd sterben Jesu Christi. Aufschrift auf dem vordem
Deckel. Titelblatt zerschnitten, beginnt: “Reichart Blöser." Stilla,
Stilla Still in Gottes Nammen,
Zu
gleich Herren, Frowen vnnd Mannen, So werdend ir hören ein feine
Lehr,
Die
da beschicht vmb Gottes Ehr. Jesu Christo vnnserem herren, etc.
Epilog
:
So
thund wir vnnsz
vffs
wenigst noch
Auffs
aller höchst bedanckhen doch Mit dem erbietten auch darneben
Im
fhal vnnsz glückh möcht vrsach geben Dasz vmb ain Jeden nach
gebür
Gar
gern beschulden woltend wir. Mitt bitt weil die Agenten all
fast
Handtwerekhs Leütt in disem fhal Vnnd freyer künsten
ohnbericht.
Mann
wolle es viel achten nicht. Ob schon nit dasz bschehen nach der
künst
Wie
es dann sein hett sollen sunst. Der liebe Gott wöll
mänigklich
Widerumb
beleiten sicherlich Zu Hàusz vnnd Hoff zu weib vnnd kindtn
Vnnd
dasz Sy
solche alle findn Nach ihrm begehrn, vnnd
dem leben.
Ihn
samptlich werd dasz ewig leben.
Das
Stück ist auf eine 2 Tage andauernde Aufführung berechnet; es
zerfällt in 5 Acte, wovon drei am ersten, zwei am anderen Tage zur
Darstellung kommen. Der Text ist mannigfach corrigirt und verändert, so
dass schon aus der äusseren Gestalt der Handschrift ersichtlich ist, dass
dieselbe seiner Zeit einer wirklichen Aufführung des Spiels zu Grunde
gelegt war.
Diese
Bearbeitung des Passionsspiels schliesst sich dem älteren, von Mone
herausgegebenen vielfach an und hat einzelne Scenen daraus wörtlich
aufgenommen, während andere selbstständig componirt zu sein scheinen.
Für Darstellung und Bühnenapparat sind auch hier reichliche
Andeutungen gegeben, z. B. nachdem der Erlöser am Kreutze gestorben
“Hie last man das geschütz ab, anstatt dem Erdbidem, zerspringen die
Fälszen vnnd öffnent sich die Gräber"; s. Band II, Bl.
30a.
Das
bekannte Oberammergauer Passionsschauspiel, dessen erste Aufführung unter
Anleitung der geistlichen Herren von Ettal im Jahre 1634 stattfand, mag damals
eine dem vorliegenden ähnliche Gestalt gehabt haben.
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Originaltext |
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