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AK Bibliothek
Während der Projektdauer und bei Nacharbeiten seit 2019 konnten insgesamt acht Bände aus dem Vorbesitz der heutigen AK Bibliothek Wien für Sozialwissenschaften entdeckt werden.
Die AK Bibliothek Wien ist heute die größte Spezialbibliothek für Sozialwissenschaften in Österreich mit einem Bestand von etwa 500.000 Bänden. Die Bibliothek wurde 1922 gegründet, ein Grundstock der Bibliothek bildete die Privatbibliothek des sozialdemokratischen Politikers Engelbert Pernerstorfer mit etwa 20.000 Bänden. Diese waren sämtlich mit dem Exlibris Pernerstorfers versehen, das wiederum ein Porträtfoto von ihm und seine faksimilierte Unterschrift trug. In den Beständen der WLB wurden insgesamt drei Bände aus dem Vorbesitz von Engelbert Pernerstorfer gefunden.
Eine andere Privatbibliothek, die in die AK Bibliothek Eingang gefunden hatte, war die Sammlung des Wiener Rechtswissenschaftlers Anton Menger, die ungefähr 16.000 Bände umfasste. Aus dieser Sammlung stammt ein Band, ein früher und heute sehr seltener Druck von Friedrich Engels' Schrift über Ludwig Feuerbach von 1888.
Anton Menger trug neben seiner Tätigkeit als Professor für Rechtswissenschaften eine große Sammlung sozialistischer Originalliteratur zusammen, sodass seine Bibliothek zu einer einzigartigen Sammlung sozialistischer Spezialliteratur wurde.
Darüberhinaus fanden sich im WLB-Bestand vier Bände mit einem Etikett der Bibliothek der Arbeiterkammer.
Die Bücher der Bibliothek wurden nach dem „Anschluss“ Österreichs ab Januar 1939 zum größten Teil von den Nationalsozialisten geraubt und in verschiedene Bibliotheken nach Deutschland verbracht. Ihr Verbleib nach 1945 konnte bisher nur in wenigen Fällen geklärt werden.
Alle acht Bände aus der WLB konnten im Februar 2022 an die AK Bibliothek restituiert werden. Auch in anderen deutschen Bibliotheken sind im Rahmen der NS-Raubgut-Forschung Bücher der AK Bibliothek entdeckt worden. So gab die SLUB Dresden schon im Oktober 2020 zehn Bände zurück.
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