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Die Hohe Schule
Das im untersuchten Bestand am häufigsten vorkommende Provenienzmerkmal einer 'verdächtigen' Institution ist der Besitzstempel der so genannten „Hohen Schule“. Diese war als Parteihochschule der NSDAP geplant und sollte verschiedene Außenstellen umfassen. Die gesamte Einrichtung befand sich jedoch zunächst noch „in Vorbereitung“. Eine der Außenstellen, das so genannte „Institut für Biologie und Rassenlehre“ wurde in Stuttgart aufgebaut. Der entsprechende Stempel der „Hohen Schule (in Vorbereitung) Außenstelle Stuttgart. Institut für Biologie und Rassenlehre. Bücherei“ (so der Wortlaut) fand sich in insgesamt gut 1200 Bänden. Es ist davon auszugehen, dass dieses Institut wie viele andere neu gegründete NS-Institutionen beim Aufbau seiner Bibliothek auch von NS-Raubgut profitiert hat, zumal die "Hohe Schule" das Lieblingsprojekt des NS-Chefideologen Alfred Rosenberg war, der mit seinem "Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg" massiv am Bücherraub in den besetzten Gebieten beteiligt war.
In einzelnen Büchern aus der Bücherei des "Instituts für Biologie und Rassenlehre" ließen sich weitere Besitzmerkmale von Personen und Institutionen finden, denen die Bände wahrscheinlich geraubt wurden. Über das Institut in Stuttgart im Allgemeinen und zum Aufbau der Bibliothek im Speziellen ist bisher wenig bekannt. In Unterlagen aus dem Archiv der Landesbibliothek ist jedoch erwähnt, dass die Bibliothek des Instituts der „Hohen Schule“ in der Kriegszeit nach Schelklingen ausgelagert worden war. Im Mai 1946 wurden die Bücher in die Landesbibliothek gebracht und offensichtlich im Laufe der folgenden Jahre als Geschenk in den eigenen Bestand eingearbeitet.