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Josephine Lang

Vom Relief auf Josephine Langs Grabstein (Stadtfriedhof, Tübingen) abgezeichnet von Frau Jeliana Lang, Pforzheim. Künstler: R. Dietelbach, 1881.

© 2001 Jeliana Lang. Alle Rechte vorbehalten.


Biographie

von Prof. Dr. Harald Krebs und Sharon Krebs, University of Victoria, Canada.

Die langjährigen Forschungen wurden gefördert durch

Social Sciences and Humanities Research Council of Canada,

Deutscher Akademischer Austauschdienst,

University of Victoria


Josephine Karoline Lang wird am 14. März 1815 in München geboren. Beide Eltern sind Musiker, der Vater ein Mitglied des Hoforchesters, die Mutter eine berühmte Opernsängerin. Josephine ist ein Wunderkind; schon in frühen Jahren wird ihr Klavierunterricht erteilt, und mit fünf Jahren beginnt sie zu komponieren. Mit zwölf Jahren gibt sie schon selbst Klavierunterricht, um das kärgliche Einkommen ihres Vaters zu ergänzen. Sie verkehrt im Hause ihres Paten, des Hofmalers Joseph Stielers, und trifft dort eine Anzahl der musikalischen Größen jener Zeit, darunter Felix Mendelssohn-Bartholdy und den Dirigenten und Komponisten Ferdinand Hiller. Mendelssohn, der sie auf der Durchreise in den Jahren 1830 und 1831 ihre Lieder vortragen hört, ist höchst beeindruckt von ihrem Talent, und gibt ihr selbst einige Stunden im Kontrapunkt und Generalbaß.

Mendelssohn gibt ihr selbst einige Stunden im Kontrapunkt und Generalbaß. Die 30er Jahre sind für sie eine äußerst produktive Zeit; in diesen Jahren entstehen viele ihrer besten Lieder. In den Jahren 1835 bis 1838 trifft sie in den Sommermonaten in Augsburg den Pianisten und Komponisten Stephen Heller. Durch ihn wird sie mit der Musik Robert Schumanns bekannt, und Schumann lernt durch Heller Langs Lieder kennen. Er rezensiert einige ihrer Lieder und veröffentlicht auch eines ("Traumbild") in einer Beilage zur Neuen Zeitschrift. Sie trifft 1840 den Dichter und Rechtsgelehrten Christian Reinhold Köstlin. Sie verlieben sich und schreiben gemeinsam viele Lieder. Sie heiraten im Jahr 1842, und Josephine Lang folgt ihrem Mann nach Tübingen, wo er an der Universität Rechtslehre doziert.

Sie trifft 1840 den Dichter und Rechtsgelehrten Christian Reinhold Köstlin. Während den 14 Jahren ihrer glücklichen Ehe hat Lang wenig Zeit zum komponieren. Die sechs Kinder, eines davon gelähmt, nehmen ihre Zeit völlig in Anspruch. Köstlin erkrankt in den frühen 50er Jahren an einem Halsleiden, muss seine Tätigkeit an der Universität einstellen, und stirbt 1856. Nach seinem Tode bleibt Josephine Lang in Tübingen und versucht, ihre Familie hauptsächlich durch Gesangsunterricht zu ernähren. Aus Gesundheitsgründen kann sie aber nicht viele Stunden erteilen. Sie sucht ihre alten Notenhefte hervor und schreibt auch neue Lieder, in der Hoffnung, durch ihre Veröffentlichung etwas Geld zu verdienen. Nach vielen Enttäuschungen wendet sie sich 1859 an zwei einflußreiche Bekannte, nämlich Clara Schumann und Ferdinand Hiller. Beide sind ihr behilflich, und einige ihrer Liederhefte erscheinen im Druck.

Später im gleichen Jahr, 1880, scheidet auch Josephine Lang aus diesem Leben.
Hiller schreibt 1867 einen biographischen Aufsatz über sie, der viel dazu beiträgt, daß sie wieder in der Öffentlichkeit bekannt wird. Sie macht in den Jahren ihrer Witwenschaft viel Schweres durch. Ihr ältester Sohn Felix, Mendelssohns Patenkind, wird geisteskrank und muß in die Anstalt Winnental eingeliefert werden, wo er 1868 in einem Feuer umkommt. Der gelähmte Sohn, Theobald, stirbt 1873. Die zwei Töchter verheiraten sich und ziehen in ferne Städte. 1880 stirbt auch der dritte Sohn, Eugen. Später im gleichen Jahr, am 2. Dezember, scheidet auch Josephine Lang aus diesem Leben.


Bibliographie

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Hiller, Ferdinand, "Mendelssohn's Briefe", in: Aus dem Tonleben unserer Zeit, Band 1, Leipzig 1868, S. 277-305 [Ursprünglich in der Kölner Zeitung, Nr. 250, S. 1-2, am 9. September 1861 erschienen unter dem Titel Musikalische Briefe von Ferdinand Hiller, VII].

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"Zur Erinnerung an Josefine Lang-Köstlin", in: Schwäbische Kronik vom 14. März. 1915.

(aktualisiert September 2018)


Diskographie

Die folgende Liste enthält alle uns bis jetzt bekannten Aufnahmen der Lieder Josephine Langs, alphabetisch nach Titel geordnet. Wir entschuldigen uns, falls wir eine Einspielung übersehen haben. Sollten Sie eine weitere Einspielung kennen oder auch selbst gemacht haben, wären wir sehr dankbar, wenn Sie uns per darüber Bescheid sagen würden.

Anklänge: Lieder von Komponistinnen des 19. und 20. Jahrhunderts. Kassel: Salto Records Internat 2000. Lan Rao (Sopran), Micaela Gelius (Klavier) [Enthält 3 Lieder von Lang].

Claudia Meinardus spielt Klavierwerke von Komponistinnen (Delphine von Schauroth, Laura Netzel, Josephine Lang, Mathilde Kralik von Meyrswalden). PAMAFON (PA 1402). Claudia Meinardus (Klavier) [Enthält opp. 31[32], 32[33], 35[37]]

:debut - Studentinnen der Hochschule für Musik Köln - Abteilung Wuppertal - singen Lieder von Komponistinnen. Cavalli Records [Enthält Langs Den Abschied schnell genommen (op. 15/1)].

Dreissig Lieder. Beilage zu Josephine Lang. Her Life and Songs, Oxford University Press (2007). Sharon Krebs (Sopran), Harald Krebs (Klavier), Pamela Highbaugh-Aloni (Violoncello).

Feenreigen. Audite Musikproduktion 2002. Heike Hallaschka (Sopran); Heidi Kommerell (Klavier) [Enthält 20 Lieder von Lang].

From the Treasure Chest of German Lied. Highwater Classics 2006 (HC51688). Susan Owen-Leinert (Sopran), Mark Ensley (Klavier), Carina L. Nyberg Washington (Klarinette) [Enthält op. 27/3]

Fugger Classics. Junge Elite und Legenden. 2004 im Zedernsaal auf Schloss Kirchheim. Die CD mit den Künstlern der Konzertreihe 2004. Bella Musica Edition [Enthält Langs Klavierstück Nachtgesang op. 32[33], Nr. 1 vorgetragen von Christoph Hammer]

Historical Anthology of Music by Women. Indiana University Press. Verschiedene Künstler [Enthält [op. 6]/3].

In der Frühlingsmondnacht – Romantische Lieder. Bayer Records, 2008. Martin Bruns (Bariton); Christoph Hammer (Hammerflügel).  [Enhält 3 Lieder von Lang].

Josephine Lang, Johanna Kinkel: Ausgewählte Lieder.Bayer Records [ohne Datum] (BR 100 248). Claudia Taha (Sopran), Heidi Kommerell (Klavier) [Enthält 14 Lieder von Lang].

"Lieben muß ich, immer lieben..." - Die Sehnsucht eines Königs. Lieder auf Gedichte von König Ludwig I. von Bayern. Oehms Classics 2003. Die Singphoniker (Christoph Hammer). [Enthält 2 Chorlieder von Lang].

Das Lied im deutsche Südwesten. SWR Cavalli Records 2002. Christine Müller (Mezzo-Sopran); Thomas Bauer (Bariton); Ulrich Eisenlohr (Hammerflügel). [Enthält 5 Lieder von Lang].
(Druckfehler auf dem Titelblatt des Booklets der CD)

Lieder. Leonarda. Katherine Ciesinski (Mezzo-Sopran), John Ostendorf (Bass-Bariton), Rudolph Palmer (Klavier) [Enthält 5 Lieder von Lang].

Lieder of Clara Schumann, Fanny Mendelssohn, Josephine Lang and Pauline Viardot-Garcia. Leonarda (LPI 107). Katherine Ciesinski (Mezzo-Sopran), John Ostendorf (Bass-Bariton), Rudolph Palmer (Klavier) [Enthält 5 Lieder von Lang].

Lieder von Josephine Lang. Deutsche Schallplatten (DS 1016-2) 1994. Dana McKay (Sopran), Thérèse Lindquist (Klavier) [Enthält 23 Lieder von Lang].

Lullabies for Samantha. Private Ausgabe 1997 (KS-102) Sharon Krebs (Sopran), Sharon Stanis (Sopran), Patricia Kostek (Klarinette), Harald Krebs (Klavier) [Enthält Langs Wiegenlied (op. 26/1)].

Münchner Komponistinnen der Klassik und Romantik. Musica Bavarica (MB 902) 1997. Christel Krömer (Sopran), Werner Grobholz (Violine), Sylvia Hewig-Tröscher (Klavier), Monica von Saalfeld (Klavier), Jutta Vornehm (Klavier) [Enthält 9 Lieder von Lang].

The Music of the Primadonnas. Kicco Records. Patricia Adkins Chiti (Mezzo-Sopran); Gian Paolo Chiti (Klavier) [Enthält 2 Lieder von Lang].

Neue Liebe, Neues Leben. Lieder von Josephine Lang und Fanny Hensel. Private Ausgabe (TSO 01305) [2001] Christine Cerletti (Sopran), Andrzej Pikul (Klavier) [Enhält 19 Lieder von Josephine Lang]

A Selection of Josephine Lang's Goethe, Heine and Uhland Lieder. Beilage zur Dissertation Josephine Lang's Goethe, Heine and Uhland Lieder: Contextualizing her Contribution to Nineteenth-Century German Song (2010). Aisling Kenny (Sopran), Judith Gannon (Piano)

Traumbild Op. 28 Nr. 1.  Private Aufnahme als Beilage zur Abiturarbeit von Cristina Burkert 2001. Elke Burkert (Alt), Cristina Burkert (Violoncello), Reinhard Maier (Klavier)

Von Goethe inspiriert. Lieder von Komponistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. Salto Records International (SAL 7007) 1999. Elisabeth Scholl (Sopran), Burkhard Schaeffer (Klavier) [Enthält 5 Lieder von Lang].

Women Composers: The Lost Tradition Found. Leonarda. Verschiedene Künstler [Enthält 3 Lieder von Lang].

Women's Voices: Five Centuries of Song. Leonarda (LE 338). Neva Pilgrim (Sopran), Steven Heyman (Klavier) [Enthält Langs Frühzeitiger Frühling ([op. 6]/3)].

Woman's Work: Works by Famous Women Composers. Gemini Hall Records. Berenice Bramson (Sopran), Mertine Johns (Mezzo-Sopran), Michael May (Klavier und Cembalo), Vieuxtemps String Quartet [Enthält Langs op. 33[34]/4].

Zwanzig Lieder. Beilage zu Literatur in Bayern (München) 72 (Juni 2003). Sharon Krebs (Sopran), Harald Krebs (Klavier).

(aktualisiert September 2018)


Datenbank

Unsere Arbeit an dieser Datenbank begann im Frühjahr 1994, als wir anfingen, uns für die Komponistin Josephine Lang zu interessieren.

Wir hatten erfahren, daß ihr musikalischer Nachlaß sich an der Württembergischen Landesbibliothek befände, und statteten der Bibliothek einen kurzen Besuch ab, um zu ermitteln, um wieviele Materialien es sich handele. Es wurden uns drei Kästen voller Manuskripthefte und ein Bündel von losen Blättern vorgelegt. Wir merkten nach kurzem Blättern, daß von manchen Liedern einige Versionen existierten, meistens auf mehrere Hefte verteilt. Wir beschlossen daraufhin, ein Verzeichnis der Manuskripte anzufertigen, das uns und anderen Forschern ermöglichen würde, alle Versionen eines bestimmten Liedes schnell zu finden. An diesem Verzeichnis arbeiteten wir in den folgenden Jahren, während kurzer Aufenthalte in Stuttgart, immer weiter.

Im Jahre 2000, während eines längeren Aufenthaltes, stellten wir die vorliegende Version des Verzeichnisses fertig. Unsere Forschungsaufenthalte wurden seit 1998 von der Social Sciences and Humanities Research Council of Canada unterstützt, und im Jahre 2000 auch von dem Deutschen Akademischen Austauschdienst und der University of Victoria. Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung, ohne die es uns nicht möglich gewesen wäre, die Forschungen durchzuführen. Auch Fr. Krekler und Hrn. Dr. Heinzer in der Handschriftenabteilung der Württembergischen Landesbibliothek danken wir herzlich für ihre freundliche Hilfe während unserer vielen Stunden in ihrem Lesesaal. Herr Dr. Reiner Nägele, Leiter der Musikabteilung der Württembergischen Landesbibliothek hat uns, seitdem wir ihm 1999 unser Vorhaben eröffneten, mit großem Enthusiasmus beigestanden. Auch ihm, und dem EDV-Team der Bibliothek, das diese Datenbank realisiert hat, sind wir sehr dankbar.

Es ist möglich, nach Druck-Titel, nach Text-Inzipit, nach Opuszahl, nach Jahrgang und nach Dichternamen zu suchen. Die Druck-Titel weichen oft ab von den Titeln im Manuskript; wir haben also letztere auch angegeben. Auch bei Text-Inzipits gibt es Abweichungen von der gedruckten Form des Textes; diese Abweichungen sind jeweils angegeben. Man kann in jedem Fall nach dem gedruckten Inzipit suchen. Manuskript-Titel und Text-Inzipite sind, mit Ausnahme von eingeklammerten Worten, genau transkribiert (mit alter Orthographie und mit Fehlern).

Wir haben uns Mühe gegeben, die Dichter der Texte zu bestätigen (da wir gewahr wurden, zum Teil mit Hilfe der Heine-Experten an der Heinrich-Heine-Gesellschaft in Düsseldorf, daß Langs eigene Dichterangaben manchmal nicht stimmten). Am Deutschen Literaturarchiv in Marbach, an der Deutschen Staatsbibliothek in Berlin, der Bayerischen Staatsbibliothek, der Österreichischen Nationalbibliothek, der Wiener Stadt- und Landesbibliothek u.a. schlugen wir in vielen obskuren Gedichtbänden nach, um Langs Texte aufzufinden und dadurch die angegeben Dichter zu bestätigen und die nicht angegeben zu ermitteln. Die Ergebnisse dieser Forschungen finden sich in den Sparten "Dichter" und "Dichter-Bestätigung".

Josephine Lang hat oft auf ihren Autographen zwei Daten angegeben - ein Kompositionsdatum, und das Datum der Niederschrift (oft Monate auseinander!). In der Sparte "Datum" ist jeweils nur das Kompositionsdatum angegeben. Es wäre in manchen Fällen möglich gewesen, das Kompositionsdatum eines Liedes annäherungsweise zu bestimmen, auch wo eine autographe Angabe fehlt. In dieser Datenbank sind aber nur die Kompositionsdaten genannt, die Josephine Lang ausdrücklich angab. Bei der Suche nach "Jahrgang" bedeutet das Ausbleiben von Treffern also nicht unbedingt, daß Josephine Lang in diesem Jahre nichts komponierte; es bedeutet nur, daß keine ausdrücklich datierten Manuskripte aus diesem Jahrgang vorhanden sind.

Eine Anzahl der Manuskripte sind nicht autograph; wenigstens fünf verschiedene Kopisten haben Josephine Langs Lieder abgeschrieben. Bei jedem Manuskript gibt unsere Datenbank an, ob es autograph ist oder nicht. In manchen Fällen ist es nicht eindeutig, ob ein Manuskript autograph ist oder nicht - daher ein Fragezeichen in dieser Sparte. Wir haben versucht, die verschiedenen Versionen eines bestimmten Werkes chronologisch einzuordnen (anhand von eigenhändiger Datierung; Vergleichung mit der veröffentlichten Version, wenn es eine gibt; der Einbeziehung in einer gewissen Version von Korrekturen aus anderen Versionen, usw.).

Die Sparte "Version" ist nützlich für Sucher, die Kopien bestellen möchten (was durch die Handschriftenabteilung der Württembergischen Landesbibliothek möglich ist). Wer z.B. eine saubere Kopie eines unveröffentlichten Werkes wünscht (zu Aufführungszwecken), sollte eine Version mit hoher Zahl bestellen. Wer sich für die Genese eines bestimmten Liedes interessiert, sollte Versionen mit niedrigen Zahlen bestellen. (Manchmal finden sich aber auch in den saubersten Abschriften noch Bleistiftkorrekturen, was in der Datenbank angegeben ist.)

Wir haben sämtliche Angaben auf allen Autographen transkribiert; sollten Besteller bestimmter Manuskripte Fragen über diese Angaben haben, dürfen sie sich gerne an , wenden.

Zu vielen Manuskripten haben wir weitere Informationen, die nicht in die Datenbank einbezogen werden konnten. Auf vielen Autographen hat Josephine Lang, z. B. Details über die Kompositionsumstände niedergeschrieben (genaue Tageszeit, Ort der Komposition, Datum der Niederschrift, ihr Gesundheitszustand, usw.). In die Datenbank haben wir nur das Kompositionsdatum, wo es auf einem Autograph ausdrücklich angeben ist, einbezogen. Wir haben aber sämtliche Angaben auf allen Autographen transkribiert; sollten Besteller bestimmter Manuskripte Fragen über diese Angaben haben, dürfen sie sich gerne an Prof. Dr. Harald Krebs, , wenden. Auch die mannigfaltigen Notizen auf Titelblättern, die sich in mehreren Heften finden, haben wir transkribiert, und sind bereit, Fragen darüber zu beantworten.

Prof. Dr. Harald Krebs, Sharon Krebs, Dezember 2000.


Kompositions-Datenbank Josephine Lang

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Letzte Änderung: 22.10.2020   © 2022 WLB
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