1942 Dezember

Aktualisiert am 6.Jan.2022

 

 

 

 

Dezember 1942
Biskaya
Nach ihrem Einsatz zur Vorbereitung der Operation »Torch« werden die amerik. U-Boote Shad, Gunnel, Herring, Barb und Blackfish von britischen Stützpunkten aus in der Biskaya eingesetzt. Erste Unternehmung Anfang Dezember mit Gurnard. Am 26.12. torpediert Barb (LtCdr. Waterman) vor Kap Finisterre den span. Tanker Campomanes (6276 BRT), der seine Fahrt nach Aruba aber ohne nennenswerte Schäden fortsetzen kann.

1.12.1942
Mittelmeer

Die tunesische Insel Galite, knapp 100 Kilometer NW von Bizerta, wird von etwa 100 ital. Marinesoldaten des Bataillons »San Marco« besetzt. Von hier aus sollen Angriffe von Spezialkommandos gegen den alliierten Schiffsverkehr unternommen werden. Durch Entzifferung des italienischen Funkverkehrs wird der britische Marinenachrichtendienst rasch auf diesen Stützpunkt aufmerksam (Kobelt, 2016, S.59).

1.– 3.12.1942
Kanal
Die 5. S-Flottille (Kptlt. Klug) greift mit S 81, S 82, S 115 und S 116 brit. Konvois im Kanal an. S 81 (Oblt.z.S. Wendler) versenkt am 1.12. den brit. Trawler Jasper, ein anderes Boot verfehlt einen Frachter. Am 3.12. versenkt eines der Boote das franz. Motorschiff Gatinais (383 BRT), S 115 (Oblt.z.S. Klocke) den brit. Geleitzerstörer Penylan.

1.– 5.12.1942
Mittelmeer
Britische U-Boot-Operationen. Nördl. Korsika versenkt Ursula (Lt. Lakin) am 1.12. das ital. Wachboot V-135/ Togo (108 BRT) und am 2.12. den dt./franz. Dampfer Ste. Marguerite II (1855 BRT). An der tunesischen Küste bei Susa versenkt P.35/ Umbra (LtCdr. Maydon) am 2.12. die Sacro Cuore (1097 BRT). Vor Tunis torpediert P.45/Unrivalled (Lt. Sprice) am 3.12. das it. Torpedoboot Antonio Mosto (649t). Vor Algerien versenkt Tigris (Lt. Colvin) am 6.12. nordöstl. Bône das ital. U-Boot Porfido (Kptlt. Lorenzotti). Das ital. Lazarettschiff Città di Trapani (2467 BRT) geht am 1.12. östl. Canis ebenso wie das dt. Lazarettschiff Graz (ex-griech. Ares, 1870 BRT) nordöstl. Bizerta und die ital. Tabarca (630 BRT) bei Vada auf Minen verloren.

Kriegstransporter KT 1 (dt)

1. Der deutsche Kriegstransporter KT 1 
lief erst am 25.8.1942 bei der italienischen Werft Ansaldo vom Stapel.

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Ital. Nachschubkonvoi »G« mit Tanker Giorgio läuft, gesichert vom Zerstörer Lampo und dem Torpedoboot Climene, von Palermo nach Tunis und wird am 1.12. vor Kerkennah von einem Torpedoflugzeug angegriffen, der Tanker wird beschädigt und von Climene nach Trapani eingeschleppt. Konvoi »H« mit den ital. Frachtern Aventino (3794 BRT), Puccini (2422 BRT), Aspromonte (976 BRT) und dem deutschen KT 1 (850 BRT) läuft unter Geleit der Zerstörer Da Recco (Kpt.z.S. Cocchia), Camicia Nera, Folgore und der T-Boote Procione und Clio von Palermo nach Bizerta. Am 2.12. torpediert P.219/ Seraph zunächst die Puccini. Kurz darauf wird der Konvoi von der brit. Force Q (RAdm. Harcourt) mit den Kreuzern Aurora, Sirius, Argonaut und den Zerstörern Quiberon und Quentin bei der Skerki-Bank gestellt. Alle 4 Frachter und der Zerstörer Folgore werden versenkt. Da Recco wird beschädigt und von Pigafetta eingeschleppt. Auf dem Rückmarsch wird der brit. Verband vor Galita durch B- und T-Flugzeuge der Achsenmächte angegriffen und verliert durch Bombentreffer die Quentin. Konvoi »C« marschiert mit den Transportern Chisone, Veloce und Tanker Devoli unter Bewachung von 4 Torpedobooten von Neapel nach Tripolis. Am 2.12. wird Veloce (5451 BRT) vor Kerkennah durch Lufttorpedo-Angriff versenkt. Bei der Bergung von Überlebenden des Frachters Veloce wird das ital. Torpedoboot Lupo von der brit. Force K aus Malta mit den Zerstörern Jervis, Javelin, Janus und Kelvin überrascht und nach kurzem Gefecht versenkt. Transporter Chisone und Torpedoboot Aretusa laufen weiter nach Tripoli, Ardente übernimmt die Überlebenden von Lupo and Veloce. Konvoi »B« marschiert mit 5 Transportern unter Geleit von 5 Torpedobooten und 3 Zerstörern von Neapel nach Bizerta. Aus diesem Konvoi geht am 3.12. durch Minentreffer der dt. Frachter Menes (5609 BRT) verloren. Am selben Tag versenken brit. Torpedoflugzeuge auch die mit Treibstoff beladenen ital. Einzelfahrer Minerva (1905 BRT), Palmaiola (1880 BRT) und Audace (1459 BRT). Vom 2.- 4.12. begleiten die Zerstörer Alpino, Granatiere, Saetta sowie die T-Boote Partenope und Perseo den dt. Transporter Ankara von Tarant nach Tunis, die britischen U-Boote P.48 und P.219/ Seraph greifen am 4.12. mit Torpedos an, verfehlen aber das Schiff. Auch ein Angriff von P.217/ Sybil am 5.12. auf die Transporter Honestas und Sant’Antioco, in Begleitung der T-Boote Groppo und Orione unterwegs von Tunis nach Neapel, schlägt fehl. Der Konvoi erreicht sein Ziel am Abend unbeschädigt. --- Die zahlreichen Versenkungen führen zu einem katastrophalen Brennstoffmangel beim Afrikakorps, das damit kaum noch operative Bewegungsfreiheit hat. Die ital. U-Boote Nichelio, Asteria, Dandolo und Giada operieren erfolglos vor Nordafrika und bleiben ohne Feindberührung.

1.– 9.12.1942
Mittelatlantik
Von den nach Versorgung aus U 462 (Oblt.z.S. Vowe) erneut vor Freetown und im Gebiet der Cap Verden eingesetzten U-Booten versenkt U 552 (Kptlt. Popp) am 3.12. die brit. Wallsend (3157 BRT). Vor der südamerikanischen Nordküste operieren gleichzeitig U 128, U 159, U 172, U 174, U 176 und U 508. Im Planquadrat EO versenkt U 508 (Kptlt. Staats) Anfang des Monats 4 brit. Einzelfahrer mit 20.362 BRT. Am 5.12. wird vor Venezuela der amerik. Tanker Frederick R. Kellogg (7127 BRT) torpediert. Im Quadrat ER reklamiert U 172 (Kptlt. Emmermann) 2 erfolgreiche Angriffe (bisher ungeklärt), U 174 (FKpt. Thilo) versenkt dort am 2.12. die norw. Besholt (4977 BRT), und U 128 (Kptlt. Heyse) am 5.12. die brit. Teesbank (5136 BRT).

1.– 10.12.1942
Schwarzes Meer
Der sowj. Kreuzer Krasny Krym, die Zerstörer Nezamozhnik, Besposhchadny und einige Minensucher bringen die 9. Gebirgs-Schützen-Division von Batumi nach Tuapse.

1.– 19.12.1942
Indonesien
Die Korvetten Armidale und Castlemaine und Hilfsfahrzeug Kuru laufen von Port Darwin nach Timor aus, um dort Ablösung zu bringen und Flüchtlinge zu evakuieren. Am 1.12. wird Armidale durch jap. Torpedoflugzeuge versenkt, die Korvette Kalgoorlie rettet 30 Überlebende. Zwischen dem 10. und 19.12. evakuiert der niederl. Zerstörer Tjerk Hiddes in drei Fahrten 950 Menschen von Timor nach Port Darwin.

1.– 28.12.1942
Mittelmeer
Von den dt. U-Booten im westlichen Mittelmeer torpedieren am 1.12. U 375 (Kptlt. Könenkamp) den brit. Minenkreuzer Manxman (in Reparatur bis Anfang 1945) und U 602 (Kptlt. Schüler) am 9.12. den Zerstörer Porcupine (konstruktiver Totalverlust). Am 11.12. versenkt U 443 (Oblt.z.S. v. Puttkamer) den brit. Zerstörer Blean, am 14.12. aus dem »Torch«-Zubringerkonvoi TE.9. die brit. Edencrag (1592 BRT). U 565 (Kptlt. Franken) versenkt am 18.12. den brit. Zerstörer Partridge. Am 21.12. wird aus Konvoi KMF.5 von U 562 (Oblt.z.S. Hamm) der Truppentransporter Strathallan (23.722 BRT) versenkt, die Zerstörer Verity, Panther, Pathfinder und Laforey retten mehr als 5000 Schiffbrüchige. Im östlichen Mittelmeer greift U 617 (Kptlt. Brandi) verschiedene Konvois vor der Cyrenaika-Küste an und versenkt am 27.12. den brit. Marineschlepper St. Issey (810 BRT).

Von den ital. U-Booten Alagi, Bronzo, Galatea, Porfido, Volframio, Argento, Corallo, Mocenigo, Diaspro und Malachite im westl. Mittelmeer verfehlt Bronzo am 10.12. einen Zerstörer. Nur die Mocenigo (Kptlt. Longhi) torpediert am 14.12. erfolgreich den brit. Kreuzer Argonaut (Reparatur bis Nov 43). Corallo (Kptlt. Guidi) wird am 13.12. von der brit. Sloop Enchantress versenkt.

1.– 31.12.1942
Nordmeer

Sowjetische U-Boote operieren weiterhin weitgehend erfolglos vor der Küste Nordnorwegens (Minenunternehmungen siehe 4.- 29.12.). Am 4.12. verfehlt Shch-404 trotz zweier Anläufe einen Transporter vor dem Porsangerfjord. Auch eine Feindfahrt von S-102 bleibt ohne Erfolg. Mitte des Monats operieren M-171 und M-172 erfolglos im Varangerfjord, Shch-403 verfehlt am 14.12. vor Kiberg den deutschen Frachter Dessau. Das dt. Vorpostenboot V 5905/ Nordriff (320 BRT) strandet am 29.12. durch einen Unglücksfall im Lopphavet.

3.12.1942
Nordatlantik
Am 3.12. versenkt U 183 (Kptlt. Schäfer) vor Nova Scotia aus Konvoi ONS.146 die brit. Empire Dabchink (6089 BRT).

3.– 12.12.1942
Südpazifik
Die jap. 2. Z-Flottille (KAdm. Tanaka) führt Nachschubunternehmen von Shortland nach Guadalcanal durch. Am 3./4.12. bringen die Zerstörer Oyashio, Kuroshio, Kagero, Kawakaze, Suzukaze, Nowake und Arashi, gesichert durch die Zerstörer Naganami (KAdm. Tanaka), Makinami und Yugure, 1500 Nachschubbehälter nah an Cape Esperance und werfen diese über Bord. Nur 310 werden von den Landeinheiten geborgen. In der Nacht vom 7./8.12 unternehmen die Zerstörer Oyashio, Kuroshio, Kagero, Kawakaze, Suzukaze, Nowake und Ariake mit den gleichen Sicherungszerstörern einen weiteren Versuch vor Cap Sano. Beim Anmarsch wird die Nowake durch Bombentreffer außer Gefecht gesetzt. Wegen der Angriffe der US Torpedoschnellboote PT 109, PT 43, PT 48, PT 40, PT 59, PT 44, PT 36 und PT 37 muss das Unternehmen abgebrochen werden. Ein neuer Versuch wird am 11./12.12. durch die Zerstörer Teruzuki (KAdm. Tanaka), Oyashio, Kuroshio, Kagero, Tanikaze, Urakaze, Kawakaze, Suzukaze, Yugure, Ariake und Arashi unternommen. Die sieben Transportzerstörer werfen 1200 Nachschubbehälter über Bord. Wiederum Störungsversuche durch Luftangriffe und Schnellboote. Der jap. Führungszerstörer Teruzuki fällt vor Guadalcanal den Torpedos von PT 37 und PT 40 zum Opfer; im Gegenzug wird PT 44 von Kawakaze and Suzukaze versenkt.

   
  Schiffserkennunggsblatt
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3. Eine Seite aus der M.DV. Nr.135 
"Gröner, Handelsflotten der Welt, Ausgabe 1942" 
mit Abbildung der Ceramic.

3.– 22.12.1942
Nordatlantik
Fortsetzung der Operationen der U-Bootgruppe »Westwall« im Raum westlich Gibraltar und Marokko gegen den alliierten Nachschub für »Torch« mit U 185, U 515, U 155, U 130, U 103 und den versorgten U 106, U 92, U 564, U 653, U 519 und U 86. Vor den marokkanischen Häfen werden U 618 und U 432 angesetzt. Am 6.12. verfehlt U 106 einen brit. Hilfskreuzer, U 155 (Kptlt. Piening) versenkt die niederl. Serooskerk (8456 BRT) und U 103 (Oblt.z.S. Janssen) die brit. Henry Stanley (5026 BRT). Am 7.12. versenkt U 515 (Kptlt. Henke) den Truppentransporter Ceramic (18.713 BRT, 655 Tote), und U 185 (Kptlt. Maus) die brit. Peter Maersk (4576 BRT). Am 13.12. torpediert U 103 den Transporter Hororata (13.945 BRT). Angriffe von U 519 am 9.12. und von U 185 am 20.12. bleiben erfolglos. Vor Fedala versenkt U 432 (Kptlt. H.O. Schultze) am 17.12. den franz. Bewacher Poitou (310 BRT) und verfehlt 2 Transporter.

3.12.1942 — 13.1.1943
Kaspisches Meer
Verlegung der sowj. U-Boote M-32 und M-52 von der Schwarzmeer Flotte zur Kaspischen Flottille.

4.12.1942
Luftkrieg Italien
Erster Angriff der 9. US-Luftflotte gegen Italien, Ziel ist die Flotte in Neapel. Der Kreuzer Attendolo wird vernichtend getroffen, Montecuccoli schwer und Eugenio di Savoia sowie 4 Zerstörer leichter beschädigt. Daraufhin wird die 9. Division mit den Schlachtschiffen Littorio, Vittorio Veneto und Roma nach La Spezia, und die 3. Division mit den Schweren Kreuzern Gorizia und Trieste von Messina nach Maddalena (Sardinien) verlegt. In Messina verbleibt die 8. Division mit den Kreuzern Garibaldi, Duca degli Abruzzi und Duca d'Aosta.

4.– 12.12.1942
Mittelmeer
Auslegung weiterer it. Flankensperren von Bizerta aus nordostwärts bis in den Raum westlich Sizilien zum Schutz des Nachschubverkehrs der Achsenmächte nach Tunis. Am 4./5.12. legen die Zerstörer Pigafetta (Kpt.z.S. Del Minio), Da Noli und APM Barletta die Sperre S.93 mit 172 Minen und die Zerstörer Maestrale, Graecale, Ascari und Corazziere die Sperre S.97 mit 224 Minen. Am 11./12.12. werfen die Zerstörer Pigafetta, Da Noli, Zeno, Mitragliere, Ascari, Corazziere und Graecale die Sperre S.94 mit 224 Minen.

4.– 29.12.1942
Nordmeer
Sowj. Minenunternehmungen an der norweg. Polarküste. Am 4.12. legt K-1 (Kpt. 3.Rg. Avgostinovich) 20 Minen vor Hammerfest, und am 15.12 weitere 20 Minen im Rolvsöysund. Keine Erfolge. Die dt. Vp.-Boote V 6116 / Ubier (ex-HMT Rutlandshire) und V 6117 / Cherusker (ex-HMT Jasmine) sinken am 6.12. bei Honningsvaag auf einer Minensperre des U-Bootes K-1 vom 9.11. vor dem Porsangerf jord. Am 7.12. räumt die dt. 56. M-Flottille – zumindest teilweise – sowjet. Minensperren vor Petsamo. Am 20.12. legt L-22 (Kpt. 3.Rg. Afonin) 20 Minen im Batsfjord. Auf ihnen sinkt am 14.4.43 der norw. Schlepper Pasvik (237 BRT). Neun sowj. MO-IV Wachkutter legen bis Ende des Jahres 14 Minen vor Vardö, 20 Minen vor Kirkenes und 34 Minen vor dem Petsamo-Fjord. Erfolge werden nicht bekannt.

5.– 25.12.1942
Südpazifik
Von den zu Transportaufgaben im Gebiet der Salomonen eingesetzten jap. U-Booten I-2, I-3, I-4, I-5 und I-6 gehen am 9.12. I-3 (KKpt. Kawakami) durch Torpedoangriff des amerik. Schnellbootes PT 59 und am 20.12. I-4 (Kptlt. Ueno) durch Torpedoangriff des amerik. U-Bootes Seadragon verloren. Das durch Neubauten verstärkte jap. 7. U-Bootgeschwader operiert von Rabaul aus mit Ro-101 vor der Milne-Bay, Ro-102 vor dem Jomard-Kanal und Ro-103 bei einer Transportaufgabe.

S/L Bulloch (120. Sq. RAF)  

4. S/L Terry Bulloch von der 120 Sqn. RAF - 
"Coastal Command Ace"

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6.– 11.12.1942
Nordatlantik
Auf den Konvoi HX.217 (33 Schiffe), gesichert von der EG B6 (Cdr. Heathcote) mit den Zerstörern Fame (brit.), Burza (poln.), den Korvetten Vervain (brit.), Potentilla, Rose, Eglantine (norw.) und dem mit HF/DF ausgerüsteten Rettungsschiff Perth, wird nach erfolgreicher Horchbeobachtung die U-Boot-Gruppe »Panzer« mit U 439, U 254, U 758, U 465, U 135, U 211 und U 524 angesetzt. Am 6.12. mittags sichtet U 524 (Kptlt. Frhr. von Steinaecker) den Konvoi. Vier weitere Boote, die am Nachmittag herankommen, verlieren wegen Sichtverschlechterung die Fühlung und werden durch den abgesetzt Leuchtgranaten schießenden Zerstörer Montgomery der »Western Local Escort Group« abgelenkt. Am 7.12. vormittags gewinnt U 524 wieder Fühlung und führt U 254, U 465, U 439 und U 135 heran, die aber von der Liberator „H" der 120. Sqn. (SqnLdr. Bulloch) abgedrängt werden. In der Nacht zum 8.12. versenkt U 524 den brit. Tanker Empire Spenser (8194 BRT) und verfehlt knapp die Fame. U 254, U 465, U 623 (mit U 611 von Versorgung kommend) und U 758 werden durch Eglantine, Rose, Burza und Potentilla vor dem Schuss geortet und abgedrängt.

Am 8.12. kommt die U-Boot-Gruppe »Draufgänger« mit U 455, U 221, U 553, U 610, U 600, U 604, U 569, U 615 und U 609 in die Nähe, von denen U 600 (Kptlt. Zurmühlen) in der Frühe den US-Einzelfahrer James McKay (6762 BRT) versenkt. Am Mittag wird U 611 (Kptlt. von Jacobs) von Liberator „B" der 120. Sqn. RAF (W/L Bulloch) in der Nähe des Konvois überrascht und versenkt. Am Nachmittag gewinnen U 610 und U 553 Fühlung, werden aber nach einem Fehlschuß auf einen Zerstörer zusammen mit drei anderen Booten durch Liberator „B" und „M" der 120. Sqn. RAF unter Wasser gedrückt. Am 8.12. abends rammt U 221 (Oblt.z.S. Trojer) beim Angriff U 254 (Kptlt. Gilardone), das daraufhin sinkt. Zwei Boote werden durch Rose und Potentilla abgedrängt.

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5. Unternehmen Frankton: Der gefahrvolle Weg auf der Gironde

Am Morgen des 9.12. verfehlt U 455 ein Geleitfahrzeug, und U 553 (KKpt. Thurmann) versenkt das versprengte brit. Motorschiff Charles L.D. (5273 BRT), zwei weitere Angriffe werden von Eglantine und Potentilla vereitelt. Während des ganzen Tages hält U 553 Fühlung. In der Nacht zum 10.12. kommt nur U 758 (Kptlt. Manseck) zu einem Fehlschuß gegen die Burza, sechs weitere Angriffe werden von Potentilla, Rose, erneut Potentilla, Vervain, Burza und Rose vereitelt. Am 10.12. gelingt es U 628 (Oblt.z.S. Hasenschar), trotz starker Luftsicherung durch 6 Hudson der RAF-Sq. 269, Fortresses der RAF-Sq. 220 und Catalinas der USN-Sq.VP-84, bis zum 11.12 früh Fühlung zu halten, doch werden alle anderen Boote (U 610, U 615, U 623) abgedrängt und U 609 durch Catalina „H" der VP-84 USN (Lt. Davis) leicht beschädigt.

Gegen die starke alliierte Luftsicherung am 11.12. ist jeder weitere Vorstoß aussichtslos. Nur 3 Schiffe mit 20.929 BRT werden versenkt, 2 U-Boote gehen dafür verloren.

7./8.12.1942
Gibraltar
Unternehmen »BG.5«: Angriff von 6 Kampfschwimmern der X. Flottiglia MAS unter Leitung von Kptlt. Visintini (†) auf brit. Schlachtschiff Nelson und die Flugzeugträger Formidable und Furious scheitert am britischen Einsatz von Wachbooten und an der Sicherung der Bucht von Algeciras mit Wasserbomben. Nur 1 Kampfschwimmer kehrt von dem Einsatz zurück.

7.– 12.12.1942
Biskaya
Unternehmen »Frankton«. Britischer Stoßtrupp (Maj. Hasler, Royal Marines) wird vom U-Boot Tuna vor der Gironde-Mündung abgesetzt. Dabei werden 2 Soldaten von der Brandung erfasst und ans Ufer getrieben. Sie geraten dadurch in deutsche Gefangenschaft und werden hingerichtet (s. Kriegsverbrechen). Die 10 anderen Männer stoßen mit ihren Kanus weiter bis nach Bordeaux vor, und sabotieren dt. Blockadebrecher mit Haftminen (sog. „limpets"). Dabei werden Alabama (5641 BRT), Tannenfels (7840 BRT), Portland (7132 BRT), Dresden (5576 BRT) und nochmals der schon am 22.6.42 in der Gironde durch Minentreffer beschädigte Sperrbrecher 14 / Bockenheim beschädigt. Nur 2 Männern gelingt es, auf gefahrvollem Weg über Spanien im März 1943 nach England zurückzukehren.

7.– 29.12.1942
Pazifik
Operationen amerikanischer U-Boote: Vor Japan versenken das amerik. U-Boot Kingfish (LtCdr. Lowrance) am 7.12. die Hino Maru (4391 BRT) und am 28.12. die Choyo Maru (5388 BRT), Halibut (LtCdr. Gross) am 12.12. die Gyokusan Maru (1970 BRT), am 16.12. aus einem Konvoi Genzan Maru (5708 BRT) und Shingo Maru (4740 BRT) und torpediert am 10.12. Uyo Maru (6376 BRT), Drum (LtCdr. McMahon) torpediert am 12.12. den japan. Träger Ryuho und legt am 17.12. vor Bungo Suido eine Minensperre. Trigger (LtCdr. Benson) legt am 20.12. eine Sperre vor Inubozaki, auf der am 20.12. die Mitsuki Maru (2893 BRT) sinkt und möglicherweise am 22.12. die Yoshu Maru (5711 BRT) beschädigt wird, versenkt am 22.12. mit Torpedo die Teifuku Maru (5198 BRT) und beschädigt am 31.12. die Shozan Maru (5859 BRT). Sunfish (LtCdr. Peterson) legt am 14. und 17.12. vor Nagoya Minensperren, auf der am 26.1.43 die Hokusui Maru (3964 BRT) und am 20.2.43 die Yoshida Maru (2920 BRT) beschädigt werden, und torpediert am 18.12. die Kyowa Maru (1917 BRT), die mit leichten Schäden entkommt.

Im Südwestpazifik versenken Gar (LtCdr. Quirk) am 8.12. die Heinan Maru (661 BRT), Tautog (LtCdr. Sieglaff) am 25.12. den Armeetransporter Banshu Maru No.2 (998 BRT), Thresher (LtCdr. Millican) am 25.12. Tokiwa Maru No.1 (892 BRT) und am 30.12. Hachian Maru (2733 BRT). Im Gebiet des Bismarck-Archipels versenken Wahoo (LtCdr. Kennedy) am 10.12. die Kamoi Maru (5355 BRT), Grouper (LtCdr. R.R. McGregor) am 17.12. den Armeetransporter Bandoeng Maru (4003 BRT), Albacore (LtCdr. Lake) versenkt am 18.12. den Leichten Kreuzer Tenryu und torpediert möglicherweise auch die Gokoku Maru (10.438 BRT), Greenling (LtCdr. Bruton) versenkt am 22.12. Wachboot P 35 und am 30.12. aus einem Konvoi den Armeetransporter Hiteru Maru (5851 BRT), Seadragon (LtCdr. Ashley) am 11.12. den Armeetransporter Johore Maru (6187 BRT), am 20.12. das U-Boot I-4, und beschädigt am 25.12. den Truppentransporter Nankai Maru (8416 BRT) sowie den eskortierenden Zerstörer Uzuki, der daraufhin einen Gegenangriff auf das U-Boot führt. Am 26.12. werden Nankai Maru, Uzuki und der zur Unterstützung detachierte Zerstörer Ariake von B-24 Bombern der USAAF angegriffen.

Im Zentralpazifik versenkt Triton (LtCdr. Kirkpatrick) am 24.12. vor Ponape den Wassertanker Amakasu Maru No.1 (1913 BRT) und am 28.12. vor Wake die Omi Maru (3394 BRT). Grayback (LtCdr. Saunders) versenkt am 25.12. vier Landungsfahrzeuge, von denen jedoch nur das Räumboot Y 38 nachweisbar ist.

8.12.1942
Luftkrieg Nordmeer
Das Wachschiff Smerch wird bei Teriberka (im Raum Murmansk) durch Luftangriff versenkt; aber später gehoben und wieder in Dienst gestellt.

8.12.1942
Mittelmeer
Eine kleine dt. Kampfgruppe (GenMaj. Gause) besetzt die Küstenbatterien von Bizerta und erbeutet mit Unterstützung der 3. S-Boot-Flottille (Kptlt. Kemnade) mit den Booten S 33, S 54, S 57, S 59, S 60 und S 61 im Hafen eine Reihe franz. Kriegsschiffe, die zum großen Teil an die italienische Marine abgetreten werden, und zwar den franz. Zerstörer L'Audacieux, die Torpedoboote Bombarde (als FR.41 von der ital. Marine übernommen), La Pomone (FR.42), L'Iphigénie (FR.43), die Avisos Commandant Rivière (FR.52), La Batailleuse (FR.51), den Minenleger Castor, die U-Boote Phoque (FR.111), Saphir (FR.112), Requin (FR.113), Espadon (FR.114), Dauphin (FR.115), Turquoise (FR.116), Circé (FR.117), Calypso, Nautilus und U-Jäger CH 81. Außerdem folgende Hilfsschiffe: Flottentanker Le Tarn, Minensucher Gascogne, La Coubre, Heron II, Madonne de Pompei, Meduse II (in Susa), Pen Men, Ravignan, Schlepper Cyclope, Zenbra (R 5), Sousse (R 10), Gabes (R 14) Rhinoceros, Tebessa, Tenace, Iskheul, VP-Boote Alcyon II, Canard, Chien de Mer, Flugsicherungsboot Petrel 3, Netztender Servante, Hafentanker Oued, Vague, Transporter Mostaganem, Min, Balzac (ex-brit. Tadorna), Roubaisien, und Truppentransporter Gouverneur General de Gueydon.

8.– 10.12.1942
Biskaya

Die Torpedoboote Kondor, Falke, T 22, T 23, T 14, T 17 und T 18 geleiten den nach mehr als dreijähriger Liegezeit von Vigo (Spanien) kommenden Stützpunkttanker Antarktis nach St. Nazaire. Hintergrund ist die Aufgabe der "Etappe Spanien" aus diplomatischen Gründen (Versorgungsetappe Spanien).

8.– 12.12.1942
Norwegen

Operation »Prometheus«: Schwerer Kreuzer Lützow verlegt mit den Zerstörern Karl Galster, Theodor Riedel und Z31 von Gotenhafen nach Norwegen und erreicht am 12.12. Narvik. Karl Galster bleibt mit Seeschäden zur Reparatur in Trondheim.

8.– 26.12.1942
Schwarzes Meer
Sowjet. U-Boot-Operationen: Vor dem Bosporus versenkt am 8.12. D-5 (Kptlt. Trofimov) den kleinen türk. Segler Koçiboglu (176 BRT). Das Boot wird anschließend von L-4 abgelöst. Vor Feodosia operiert zur gleichen Zeit A-4, und östl. Tuzla M-62 (Lt. Malyshev), welches am 17.12. erfolglos einen Konvoi mit dem rumän. Frachter Durostor angreift. L-24 (Kpt. 3.Rg. Apostolov) läuft zu einer Minenoperation vor Kaliakra aus. Ungeklärt bleibt, ob diese Sperre am 17.12. noch ausgebracht wird, denn das Boot geht bei dieser Unternehmung zwischen dem 15. und 29.12. auf einer Mine vor Kap Shabla verloren. M-31 (Kptlt. Rastochil) wird zwischen dem 17. und 24.12. in der Bucht von Shebriany von U-Jägern mit Wasserbomben versenkt. Shch-212 (Kptlt. Kukui) geht bei einer Feindfahrt vor Konstanza wahrscheinlich am 10.12. auf der rumän. Minensperre S.44 bei der Insel Serpilor [45.11n 30.09o] verloren. Vor Feodosia wird A-4 am 20.12. von A-3 abgelöst; vor dem Bosporus wird L-4 am 21.12. von D-4 abgelöst. Von den anderen U-Booten greift L-6 (Kptlt. Grenyako) am 26.12 bei Karkinitski einen Konvoi mit dem dt./franz. Transporter Saone und 2 Marinefährprähmen an, verfehlt aber sein Ziel und kann einem Gegenangriff mit Wasserbomben nur mit einigen Schäden entkommen. M-111 (Kptlt. Iosseliani) verfehlt am selben Tag vor Kap Burnas einen Konvoi mit den Transportern Danubius und Tisza. Erfolglos operiert M-112 vor Konstanza.

9.12.1942
Luftkrieg Mittelmeer
Bei Sicherung des Konvois MKS.3Y wird am 9.12. die brit. Korvette Marigold vor Algier durch ital. Torpedoflugzeuge versenkt. -- Am selben Tag torpedieren Ju 88 der III./KG.26 aus dem Konvoi KMF.5 den brit.Tuppentransporter Cameronia (16297 BRT), der beschädigt nach Bougie eingeschleppt wird.

  SSType "L" (sj)
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6. Russisches Minen-Unterseeboot 
des Typs »S« (Projekt IX-bis)

9.– 17.12.1942
Mittelmeer
Vor der Küste Tunesiens (Bizerta) legt das brit. U-Boot Rorqual (LtCdr. Napier) am 8.12. eine Minensperre, auf der am 21.12. das ital. Räumboot AS-99/ Zuri sinkt. Bei Hammamet versenkt das brit. U-Boot P.35/ Umbra (LtCdr. Maydon) am 9.12. den dt. Einzelfahrer Süllberg (1699 BRT) und beschädigt am 13.12. die dt. Macedonia (2875 BRT), die im Geleit des Torpedobootes Cigno und 4 deutscher Schnellboote auf dem Weg von Palermo nach Sousa in der Nacht zum 15.12. noch kurz vor ihrem Ziel durch Luftangriff versenkt wird. Am 12.12. führt P.222 (Lt. Mackintosh) einen Angriff auf einen Konvoi mit den ital. Transportern Honestas und Castelverde, der im Geleit der Torpedoboote Fortunale und Ardito kurz zuvor mit Ziel Tunis von Neapel ausgelaufen ist, und wird dabei von Fortunale (Kptlt. Manacorda) versenkt. Derselbe Konvoi wird am 14.12. nochmals ohne Erfolg von P.228/ Splendid angegriffen, bei einem weiteren Angriff versenken P.212/ Sahib (Lt. Bromage) die Honestas (4960 BRT) und P.46/ Unruffled (Lt. Stevens) die Castelverde (6666 BRT). Das brit. U-Boot Traveller wird am 12. Dezember 1942 als vermisst erklärt. Wahrscheinlich lief es bereits am 8.12 im Golf von Tarent auf eine italienische Seemine.Am 15.12. greift P.46/ Unruffled (Lt. Stevens) einen Konvoi mit den Transportern Sant’Antonico und Brott, in Begleitung der Torpedoboote Groppo und Orione unterwegs von Neapel nach Bizerta, kurz vor seinem Ziel an, versenkt dabei die Sant’Antioco (5050 BRT), wird aber im Gegenangriff von Groppo beschädigt. Am 17.12. versenkt P.228/ Splendid (LtCdr. McGeogh) vor Kap Bon den Zerstörer Aviere, der den dt. Transporter Ankara von Neapel nach Bizerta begleitet. Die Ankara und der als Geleit verbleibende Zerstörer Camicia Nera werden kurze Zeit später nochmals von P.213/ Saracen and P.44/ United angegriffen, können aber unbeschädigt entkommen. — Brit. Torpedoflugzeuge versenken am 13.12. in der Straße von Sizilien die Foscolo (4500 BRT), brit. Bomber am 14.12. in Tunis die Caucaso (2065 BRT).

Im Tyrrhenischen Meer (Insel Ischia) legt Rorqual (LtCdr. Napier) am 17.12. eine Minensperre. Im Ägäischen Meer operieren das griech. U-Boot Papanikolis und das brit. U-Boot Taku. Am 14.12. versenkt Taku (Lt. Pitt) den ital. Dampfer Delfin (5322 BRT).

 

7. Bei Sichtverschlechterung und einsetzendem schweren Sturm verlieren die U-Boote die Fühlung.

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9.– 26.12.1942
Nordatlantik
Auf dem durch den B-Dienst entzifferten Kurs des Konvois HX.218 (54 Schiffe, EG B3) wird ab 9.12. südlich Grönland die U-Bootgruppe »Büffel« mit U 663, U 445 und U 373, angesetzt. Am 13.12. sichtet U 373 (Kptlt. Loeser) den Konvoi, wird aber 4 Stunden später von zwei Zerstörern abgedrängt. U 663 (Kptlt. Schmid) wird in der Nacht zum 14.12. von einem Zerstörer mit Wasserbomben belegt und muß beschädigt den Rückmarsch antreten. In der Hoffnung, dass der Konvoi den bekannten Kurs einhält, wird die ab 13.12. südlich Island aufgestellte Gruppe »Ungestüm« mit U 435, U 628, U 336, U 591, U 604, U 569, U 615, U 455 und U 524 dem Konvoi entgegengeschickt. Am 14.12. werden U 445 und U 373 durch starke Luftsicherung unter Wasser gedrückt und am 15.12. umgeht Konvoi HX.218 den Vorpostenstreifen »Ungestüm« im Süden.

Bei der Suche am 16.12. sichtet U 373 den entgegenkommenden Konvoi ONS.152 (22 Schiffe, EG C3). Von der Gruppe »Ungestüm« kommen U 524, U 615 und U 445 heran, doch verlieren die Boote bei Sichtverschlechterung und einsetzendem schweren Sturm, der am 18.12. Stärke 12 erreicht, die Fühlung. Die Suche wird bis zum 22.12. fortgesetzt, doch nur Einzelfahrer und versprengte Schiffe werden gesichtet, von denen U 621 (Kptlt. Kruschka) am 18.12. die griech. Oropos (4474 BRT) und U 591 (Kptlt. Zetzsche) am 21.12. die brit. Montreal City (3077 BRT) versenken. Die 10 »Ungestüm«-Boote und U 373 bilden am 25./26.12. einen neuen Vorpostenstreifen.

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8. FKpt. Fecia di Cossato

10.– 25.12.1942
Indischer Ozean
Nach erfolgloser Operation in der Arafura-See beschießen die jap. U-Boote I-165 und I-166 Port Gregory bzw. die Cocos-Insel.

10.– 25.12.1942
Südatlantik

Ital. U-Boot Tazzoli (FKpt. Fecia di Cossato) versenkt vor der Nordostküste Brasiliens 4 Schiffe mit 20.480 BRT. Finzi muß Unternehmung wegen Panne abbrechen.

11.– 19.12.1942
Schwarzes Meer
Vorstoß von 2 sowj. Minensucher-Gruppen (KAdm. V.G. Fadeev) gegen die rumän. Küste. Gruppe 1 mit Minensuchern T-407 / Mina und T-412 / Arseni Rasskin; Gruppe 2 mit Minensuchern T-406 / Iskatel und T-408 / Yakor. Deckung durch Zerstörer Soobrazitelny. Erste Gruppe greift zwischen Gibrieni und Burgas dt. Geleit mit den Dampfern Zar Ferdinand und Oituz, dem rumän. T-Boot Smeul und 4 R-Booten der 3. R-Flottille (Kptlt. Klassmann) an, wird jedoch von R-Booten durch vorgetäuschten S-Boot-Angriff abgedrängt, während Smeul die Dampfer einnebelt.

11.– 28.12.1942
Nordsee

Auf britischen Luft- oder Seeminen sinken: Am 11.12. der dt. Transporter Trautenfels (6418 BRT) bei Terschelling, am 23.12. der Sperrbrecher 138 / Friedrich Karl vor Borkum, am 28.12. der Sperrbrecher 149 / Goote vor Den Helder.

11.– 29.12.1942
Südwestpazifik
Landung austral. Einheiten nahe Buna (Papua). Der niederl. Dampfer Karsik bringt unter dem Geleitschutz der Korvette Lighgow am 10.-12. und 14.-16.12. acht gepanzerte Fahrzeuge in die Oro Bucht, um die auf dem Vormarsch zu Lande befindlichen austral. und amerik. Truppen zu unterstützen. Am 14.12. landen die Korvetten Ballarat, Broome und Kolac eine Bataillon von 762 Mann und am 19.12. eine weitere in der Stärke von 699 Mann in der Oro Bucht. Am 29.12. transportieren die Korvetten Broome, Kolac und Whyalla 615 Mann von der Goodenough Island in die Oro Bucht. Zwischen dem 12. und 14.12. bringen fünf jap. Zerstörer 800 Mann von Rabaul nach Cape Ward Hunt nördlich von Buna. Bei einem Angriff von B-17 Bombern der USAAF am 13.12. wird der japan. Zerstörer Isonami beschädigt.

12.12.1942
Nordsee / Kanal
Gefecht dt. Sperrbrecher mit den Zerstörern Whitshed, Worcester, Vesper, Brocklesby, Albrighton (brit.) und Eskdale (norw.), wobei Eskdale den Sperrbrecher 144 / Beijerland und Whitsed den Sperrbrecher 178 / Gauss mit Torpedo versenken. — Gemeinsamer Einsatz der 2., 4. und 6. Schnellboot-Flottillen gegen Konvoi FN.889. Während die 2. Flottille den Geleitzug verfehlt und die 6. S-Fl. von der Sicherung abgedrängt wird, kommt die 4. S-Flottille (Kptlt. Bätge) vor Lowestoft mit S 48, S 63, S 80, S 110 und S 117 an den Konvoi heran und versenkt 5 Frachter, die brit. Avonwood (1056 BRT), Knitsley (2272 BRT), Glen Tilt (871 BRT), Lindisfarne (999 BRT) und die norw. Marianne (1915 BRT).

  Bemannte Torpedos (SLC)
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9. Bergung eines italienischen Lenktorpedos (SLC).

12.12.1942
Zentralpazifik
US U-Boot Drum (LtCdr. Rice) torpediert und beschädigt den japan. Träger Ryuho vor Hachiro Jima.

12.– 14.12.1942
Mittelmeer

Kommandounternehmungen der ital. X MAS: Ital. Torpedoreiter mit Lenktorpedos (SLC) und Kampfschwimmer, vom U-Boot Ambra (KKpt. Arillo) ausgesetzt, dringen in den Hafen von Algier ein und beschädigen die Frachter Ocean Vanquisher (7174 BRT), Berto (1493 BRT), Empire Centaur (7041 BRT) und Harmattan (4558 BRT) schwer. -- In der Nacht vom 13./14.12. unternimmt KKpt. Todaro mit 3 MTSM-Sturmbooten und 3 Kampfschwimmern von der Insel Galite aus einen Angriff auf den Hafen von Bône. Das Unternehmen scheitert wegen ungünstiger Wetterbedingungen. Kurz nach Rückkehr der Kommandoeinheit führen britische Jagdbomber einen Angriff auf die Insel durch. Der MTSM-Transporter Cefalo (320 BRT) wird zerstört, die Schnellboote beschädigt und KKpt. Todaro getötet (Kobelt, 2016, S.58-60).

12.– 16.12.1942
Mittelatlantik
Deutsche U-Boote operieren südostwärts der Karibik. Im Quadrat EF versenkt U 217 (Oblt.z.S. Reichenbach-Klinke) am 14.12. nach Durchsuchung auf Konterbande die schwed. Etna (2619 BRT), U 105 (Oblt.z.S. Nissen) versenkt am gleichen Tag die brit. Orfor (6578 BRT). U 124 und U 214 verfolgen im Quadrat EP am 15./16.12. einen Konvoi, U 124 (Kptlt. J. Mohr) meldet daraus 2 Tanker versenkt (bisher nicht identifiziert). Im Quadrat FC versenkt U 159 (Kptlt. Witte) 3 Dampfer mit 16.497 BRT, U 174 (FKpt. Thilo) am 15.12. die amerik. Alcoa Rambler (5500 BRT), und U 176 (Kptlt. Dierksen) am 13.12. die schwed. Scania (1629 BRT) und am 16.12. die brit. Observer (5881 BRT).

12.– 30.12.1942
Mittelatlantik
Nachschubgeleite für Nordafrika, von New York nach Casablanca. Vom 12.-24.12. fährt UGF.3 mit 20 Schiffen, gesichert durch TF.35 mit dem Schlachtschiff New York, dem Kreuzer Philadelphia, den Zerstörern Parker, Mervine, Quick, Beatty, Cowie, Knight, Doran und Earle sowie einem Tanker. Vom 12.-30.12. fährt UGS.3 mit 45 Schiffen, gesichert durch TF.33 mit den Zerstörern Wainwright, Mayrant, Rhind, Trippe und Rowan.

13.12.1942
Nordatlantik / Funkaufklärung
Mit Hilfe der am 30.10. von U 559 (Kptlt. Heidtmann) im Mittelmeer erbeuteten Codebücher, des neuen »Wetterkurzschlüssels« und der Wettermeldungen von Norddeich Radio, die in Baracke 10 von Bletchley Park dechiffriert werden, gelingt in Baracke 8 am 13.12. der Einbruch in den U-Bootschlüsselkreis »Triton« (siehe 30.10.42).

13.12.1942
Nordsee
Brit. Torpedoflugzeuge versenken südlich Mandal den dt. Transporter Theano (1059 BRT).

15.12.1942
Biskaya
Der nach Ostasien auslaufende Blockadebrecher Germania (9851 BRT) wird, nach der Entlassung aus dem Sicherungsgeleit, westl. von Kap Finisterre von der Besatzung selbst versenkt, um seiner Erbeutung durch den brit. Zerstörer Redoubt zu entgehen.

15.12.1942
Mittelmeer
Der brit. Zerstörer Petard und der griech. Zerstörer Vasilissa Olga zwingen das ital. U-Boot Uarsciek (Kptlt. della Targia), das zuvor einen missglückten Torpedoangriff führte, südlich Malta zum Auftauchen. Der Selbstversenkungsversuch der Besatzung scheitert, das Boot wird in Schlepp genommen, sinkt aber. Wahrscheinlich wurden zuvor die Codebücher erbeutet. Der brit. Tanker Hannah Moeller (ex-dän., 2931 BRT) sinkt bei einem dt. Bombenangriff auf Bengasi.

 

10. Mit den Schiffen sterben nach wenigen Minuten meistens auch die Besatzungsmitglieder in den eiskalten Fluten des winterlichen Atlantik.

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15.– 21.12.1942
Nordatlantik
Aus vom HX.217 kommenden und neu eintreffenden U-Booten wird am 15.12. westl. Irland die Gruppe »Raufbold« mit U 623, U 609, U 610, U 600, U 211, U 135, U 439, U 410, U 203, U 664, U 356, U 409 und U 621 aufgestellt. Am 15.12. sichtet U 609 (Kptlt. Rudloff) den Konvoi ON.153 (43 Schiffe, EG B7). U 609 hält die Fühlung bis zum 16.12. abends und führt U 610, U 356, U 621 sowie U 664 heran. U 610 (Kptlt. Frhr. v. Freyberg-Eisenberg-Allmendingen) versenkt am 16.12. den norw. Tanker Bello (6125 BRT) und beschädigt den brit. Tanker Regent Lion (9551 BRT), U 664 (Oblt.z.S. Graef) versenkt die belg. Emile Francqui (5859 BRT). In der Nacht torpediert U 211 (Kptlt. Hause) den Führerzerstörer Firedrake, der von der Korvette Sunflower selbstversenkt werden muß. Am 17.12. hält U 609 trotz schwerer See für längere Zeit Fühlung, ein Angriff aber geht in der Dünung fehl. In der Nacht zum 19.12. lösen sich in schwerem Wetter U 621 und U 609 beim Fühlunghalten ab, doch kommt von den noch weiter operierenden 6 Booten keines mehr heran. U 621 (Kptlt. Kruschka) versenkt am 18.12. noch ein versprengtes Schiff aus dem Konvoi ONS.152, die griech. Oropos (4474 BRT), und am 20.12. den brit. Tanker Otina (6217 BRT). Am 18.12. versenkt außerdem das ausmarschierende U 563 (Kptlt. v. Hartmann) westlich der Biskaya einen Nachzügler des Konvois MKS.3Y, die brit. Bretwalda (4906 BRT). Am 15.12. wird das auf dem Ausmarsch befindliche U 626 (Oblt.z.S. Bade) von der Escort Group der Island-Sektion des ONS.152 (EG C3) zufällig überlaufen und durch den USCG-Cutter Ingham versenkt.

15.– 25.12.1942
Nordmeer
Brit. Konvoi JW.51A läuft mit 16 Frachtern (über 100.000 t Ladung) von Loch Ewe nach Murmansk. Western Local Escort vom 15.-18.12. durch die Zerstörer Blankney, Chiddingfold und Ledbury. Ocean Escort durch die Korvetten Honeysuckle, Oxlip, Minensucher Seagull und die Trawler Lady Madeleine und Northern Wave. Darüber hinaus operiert vom Seidisfjord aus ein Verband mit den Kreuzern Jamaica und Sheffield und den Zerstörern Faulknor, Fury, Boadicea, Echo, Eclipse, Inglefield, ab 19.12. zusätzlich Beagle, Matchless, Opportune. Ferndeckung vom 19.-22.12. durch die Home Fleet mit dem Schlachtschiff King George V, dem Kreuzer Berwick und den Zerstörern Musketeer, Quadrant und Raider. Der Konvoi erreicht am 25.12. Murmansk, ohne von der dt. Aufklärung erfaßt zu werden. Doch 5 Schiffe des Konvois gehen im Kolafjord durch dt. Luftangriffe und Minentreffer verloren. Die 5 für Archangelsk bestimmten Schiffe werden von den sowj, Zerstörern Razyarenny und Kuybyshev begleitet.

Brit. Konvoi JW.51B läuft mit 13 Frachtern von Loch Ewe nach Murmansk. Western Local Escort vom 22.-25.12. durch die Zerstörer Blankney, Chiddingfold, Ledbury und Bulldog (nur 22.-23.12.), die Korvetten Hyderabad, Rhododendron, Minensucher Bramble und die Trawler Northern Gem und Vizalma. Am 25.12. stoßen die Zerstörer Onslow, Obedient, Obdurate, Oribi, Orwell and Achates zum Konvoi. Nahsicherung vom 27.-31.12. durch die Kreuzer Jamaica und Sheffield (von Kola aus), verstärkt bis 29.12. durch die Zerstörer Matchless und Opportune. Ferndeckung durch die Home Fleet mit Schlachtschiff Anson, Kreuzer Cumberland und die Zerstörer Forester, Icarus, Impulsive, Blankney and Chiddingfold. Flankendeckung durch die U-Boote P.223/ Seanymph , P.339/ Taurus, Torbay und das poln. Sokol vor der Bäreninsel, und durch P.312/ Trespasser, P.216/ Seadog, P.49/ Unruly, Graph (ex-dt. U 570) und das niederl. O.14 vor den norw. Fjorden. Am 24.12. wird der Konvoi vorübergehend durch ein dt. Aufklärungsflugzeug erfaßt, außerdem von U 354 (Kptlt. Herbschleb) gesichtet. Am 25.12. gerät der Konvoi in schweres Wetter, Oribi, Vizalma und 5 Transporter verlieren die Fühlung. Bramble wird achterauf detachiert, um die Schiffe wieder zu sammeln. 3 Schiffe finden am 29.12. erneut Anschluss, Vizalma und ein weiterer Transporter erst am 1.1., Oribi läuft am 31.12. allein in Kola ein, der letzte Transporter am 5.1. (Forts. 30.-31.12.)

15.– 25.12.1942
Südpazifik
Die jap. 2. Z-Flottille (KAdm. Tanaka), Zerstörer Naganami, Makinami, Oyashio, Kuroshio, Kagero, Kawakaze, Suzukaze, Tanikaze, Urakaze, Yugure und Ariake, sowie Einheiten der 8. Flotte, darunter der Minenleger Tsugaru fahren in sechs Unternehmen Transporte von Rabaul und Shortland nach Munda im New Georgia-Archipel, um dort einen Flugplatz zu errichten.

Am 18.12. wird ein japan. Verband, der unterwegs ist, um die 5. US-Division bei Madang (New Guinea) zu landen, von B-17 Bombern USAAF angegriffen, sie beschädigen den Hilfskreuzer Gokoku Maru (10.438 BRT). Das US U-Boot Albacore (LtCdr. Lake) versenkt den Leichten Kreuzer Tenryu und entkommt knapp dem Gegenangriff des Zerstörers Isonami.

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11. Karte mit Tuapse am Schwarzen Meer
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16./17.– 28.12.1942
Allgemeine Lage / Sowjetunion
Die 17. deutsche Armee räumt den Brückenkopf über den Pschisch und verzichtet damit endgültig auf die Fortsetzung des Angriffs auf Tuapse (Schwarzes Meer). Am 28.12. ergeht OKH-Befehl für den Rückzug der Heeresgruppe A aus dem Kaukasus.

Die letzte Möglichkeit zu einem Gesamtausbruch der 6. Armee (GFM Paulus) vor Stalingrad am 22.12. (Unternehmen »Donnerschlag «) wird von Hitler verweigert, obwohl die für die Versorgung von Stalingrad wichtige Nachschubbasis Tazinskaja von sowjet. Panzertruppen am 16.12. überrollt worden ist und der Entsatzvorstoß einer Panzergruppe unter Gen.Oberst Hoth abgebrochen werden muss (Karte der Front von der Ostsee zum Schwarzen Meer).

18.– 31.12.1942
Mittelmeer
Das brit. U-Boot Rorqual (LtCdr. Napier) torpediert am 18.12. im Golf von Gaeta die ital. Pietro Foscari (3423 BRT). Vor Hammamet versenkt P.211/Safari (Cdr. Bryant) den it. Segler Eufrasia (49 BRT), torpediert am 20.12. die ital. Constantina (345 BRT), versenkt am 21.12. das Räumboot Rosina S. (297 BRT), am 27.12. den Segler Eleonora Rosa (54 BRT) und am 29.12. den ital. Einzelfahrer Torquato Gennari (1012 BRT). Am 23. und 25.12. unternimmt P.219/ Seraph (Lt. Jewell) vor Tunis und Galita 2 Angriffe auf das ital. U-Boot Alagi, die beide fehlschlagen. P.45/ Unrivalled (Lt. H.B. Turner) versenkt am 25. und 26.12. vor Mehedia mit Artillerie 2 Segelfahrzeuge und am 31.12. mit Torpedo den ital. Küstenfrachter Maddalena (345 BRT). Vor Neapel torpediert P.42/ Unbroken (Lt. Mars) am 26.12. den dt. Transporter Djebel Dira (ex-frz., 2835 BRT), und Turbulent (Cdr. Linton) versenkt am 29.12. östl. Kap Ferrato die ital. Marte (5290 BRT). Vor Bône verfehlt P.48 beim Angriff auf einen Konvoi am 24.12. den Zerstörer Lampo und wird durch Torpedoboot Perseo beschädigt, bei einem weiteren Angriffsversuch am 25.12. auf einen Konvoi mit 2 ital. Frachtern und 4 dt. MFP wird das U-Boot durch die T-Boote Ardente und Ardito versenkt. Ursula (Lt. Lakin) versenkt am 28.12. bei Marettimo die dt. Gran (ex-norw., 4140 BRT) und wird 2 Tage später vor Neapel von einem Handelsschiff gerammt und beschädigt. Am 22.12. wird die ital. Etruria (2633 BRT) westlich von Sizilien, am 29.12. die Iseo (2366 BRT), in Begleitung des Zerstörers Freccia unterwegs von Trapani nach Tunis, östl. Kap Bon durch Luftangriff mit Torpedo versenkt.

18.12.1942 – 17.6.1943
Nordmeer

Weil Hitler vom Oberbefehlshaber der Marine, Admiral Raeder, eine Verstärkung der Seestreitkräfte im Raum Narvik gefordert hat, verlegt die neu aufgestellte 8. S-Flottille (Kptlt. Zymalkowski) mit den Booten S 44, S 64, S 66, S 69, S 108 und S 118 Schritt um Schritt von Kiel nach Bodö. Dort bleibt die Flottille bis zum 10.6.1943. Es finden keine Einsätze statt. Anschließend kehrt die Flottille zurück nach Kiel.

19.12.1942
Allgemeine Lage / Nordafrika
Besprechung Hitlers mit dem Chef des Comando Supremo, GenOberst Cavallero, sowie dem ital. Außenminister Graf Ciano. Sie kommen zu dem Entschluß, Nordafrika zu halten.

19.12.1942
Mittelmeer
Bei einem dt. Luftangriff wird vor Bengasi die brit. Korvette Snapdragon versenkt.

19./20.12.1942
Schwarzes Meer
Sowj. Flottillenführer Kharkov und Zerstörer Boiki beschießen in der Nacht zum 20.12. Jalta, der Zerstörer Nezamozhnik und das Wachschiff Shkval Feodosia. Auf dem Rückmarsch treffen sie auf die zurückmarschierende dt. 1. S-Flottille. Bei dem anschließenden Gefecht werden auf beiden Seiten keine Treffer erzielt.

  Hitler (l) und Darlan (r)
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12. Für die französische Vichy-Regierung stand Admiral Darlan (rechts) auf Seite der Achsenmächte
Aufnahme vom Treffen am 11.5.1941 in Salzburg

22.12.1942 10.1.1943
Mittelatlantik
Der Rückkonvoi GUS.2 aus Casablanca nach New York 43 Schiffe unter Geleitschutz der TF.37 mit den Zerstörern Madison, Lansdale, Davidson, Hilary P Jones, Nicholson und Charles F Hughes sowie zwei Minensuchern wird am 29.12. von U 182 gesichtet. Der B.d.U. setzt die U-Gruppe »Delphin« mit U 571, U 620, U 575, U 381, U 436 und U 442 vergeblich auf den Konvoi an.

24.12.1942
allgemeine Lage / Frankreich
Admiral Darlan, der Hochkommissar für Französisch-Nord- und Westafrika, wird in Algier von einem Mitglied der französischen Rèsistance und Parteigänger des Generals de Gaulle ermordet (Vgl. Wikipedia: Französisch-Nordafrika im Zweiten Weltkrieg).

24.– 31.12.1942
Nordatlantik
Aus neu eintreffenden U-Booten wird am 24.12. auf der Ostseite des Nordatlantik die Gruppe »Spitz« mit U 260, U 662, U 123, U 659, U 225, U 406, U 440, U 203, U 664 und U 356 gebildet. Südlich des Vorpostenstreifens sichtet das anmarschierende U 664 (Oblt.z.S. Graef) am 26.12. den Konvoi ONS.154 (45 Schiffe, Commodore VAdm. Egerton †), gesichert von der EG C1 (Cdr. Windeyer) mit dem kanad. Zerstörer St. Laurent, den Korvetten Battleford, Chilliwack, Napanee, Orillia, Shediac und dem Rettungsschiff Toward (HF/DF). Gegen den Konvoi wird außer der Gruppe »Spitz« auch die etwas weiter westlich stehende Gruppe »Ungestüm« mit U 373, U 435, U 628, U 336, U 591, U 615, U 455, U 409 und U 441 angesetzt.

Am Nachmittag des 26.12. gewinnt U 662 (KKpt. Hermann) Fühlung. In der Nacht zum 27.12. versenkt U 356 (Oblt.z.S. Ruppelt) in 2 Anläufen 3 brit. Frachter mit 13.649 BRT, torpediert die niederl. Soekaboemi, und wird nach seinem zweiten Angriff selbst von St. Laurent, Chilliwack, Battleford und Napanee versenkt. U 441 (Kptlt. von Hartmann) versenkt die Soekaboemi (7051 BRT), verfehlt darüber hinaus die St. Laurent und 1 Handelsschiff. Die abgerissene Fühlung wird am 27.12. nachmittags von U 225 (Oblt.z.S. Leimkühler) wiederhergestellt, es torpediert in der folgenden Nacht den brit. Tanker Scottish Heather (7087 BRT), den die Chilliwack einschleppt. Am Morgen des 28.12. wird die Fühlung nach 9-stündiger Unterbrechung von U 260 (Kptlt. Purkhold) aufgenommen, das nach Aufklären am 28.12. tags U 336, U 203, U 615, U 123, U 406, U 591, U 664, U 225, U 440 und nach Dunkelwerden noch U 435, U 662 und U 628 heranführt. In der Nacht zum 29.12. greifen die Boote z. T. mehrfach in schneller Folge an: Nach Fehlschüssen von U 203 und U 435, torpediert U 591 (Kptlt. Zetzsche) die norw. Norse King (5701 BRT), die später von U 435 (Kptlt. Strelow) versenkt wird. U 225 versenkt die brit. Melmore Head (5273 BRT) und torpediert die brit. Ville de Rouen (ex-franz., 5598 BRT), die von U 662 versenkt wird. U 260 versenkt die brit. Empire Wagtail (4893 BRT), nach einem Fehlschuß von U 203 torpediert U 406 (Kptlt. Dieterichs) 3 brit. Frachter, von denen Baron Cochrane (3385 BRT) durch U 123 (Oblt.z.S. v. Schroeter), Lynton Grange (5029 BRT) durch U 628 (Oblt.z.S. Hasenschar) und Zarian (4871 BRT) durch U 591 versenkt werden. Milne übernimmt 153 Überlebende der von U 406 torpedierten Schiffe.

 

13. Der Kommandant eines Geleitschiffes gibt Anweisung an den Kapitän eines Handelschiffes, die Position im Konvoi zu ändern.

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Um Mitternacht torpediert U 225 den belg. Tanker President Franqui (4919 BRT), das zunächst weiter fährt und am nächsten Vormittag durch U 225 gestoppt und von U 336 (Kptlt. Hunger) versenkt werden kann, sowie Empire Shackleton  (7068 BRT), das Schiff des Konvoi-Commodore, das in der Frühe von U 123 und U 435 nach mehreren Anläufen versenkt wird. Weitere Angriffe von U 203, U 435, U 628, U 664 und nochmals U 628 gegen Escorts und Handelsschiffe schlagen fehl. Am 29.12. nach Hellwerden treffen als zusätzliche Sicherung die brit. Zerstörer Milne und Meteor ein und drängen U 260, U 591 und U 455 ab, nur U 435 versenkt in einem Tagesunterwasserangriff die angeschlagene Norse King (s.o.). Am Abend des 29.12. greifen U 225 und U 615 mehrfach das mit franz. Besatzung fahrende Hilfskriegsschiff Fidelity (ex-franz. Le Rhone, 2456 BRT) an, doch kann es ausweichen. Erst am Nachmittag des 30.12. wird es durch U 435 versenkt. U 455, das bis in die Nacht zum 31.12. die Fühlung am Konvoi hält, kann keine weiteren Boote mehr heranführen, die Boote marschieren zur Versorgung aus U 117. Am ONS.154 werden 13 Schiffe mit 62.825 BRT versenkt. U 356 geht dafür verloren.

25. 12. 1942
Nordsee

Der dt. Frachter Wiegand (5869 BRT) wird bei Lindesnes durch Minentreffer schwer beschädigt.

26.– 27.12.1942
Nordatlantik
Das ausmarschierende U 357 (Kptlt. Kellner) sichtet am 26.12. nordwestlich Irland den Konvoi HX.219 mit der Escort Group B2 (Cdr. Macintyre) mit den Zerstörern Hesperus, Vanessa und den Korvetten Gentian, Clematis, Heather, Campanula, Mignonette und Sweetbriar. Seine Fühlunghalter-Meldung wird mit HF/DF eingepeilt und Hesperus und Vanessa versenken U 357, ehe es weitere Meldungen abgeben und die angesetzten Ausmarschierer U 384 und U 525 heranführen kann.

26.– 29.12.1942
Schwarzes Meer
Zweiter Vorstoß einer sowj. Minensucher-Division (KAdm. V.G. Fadeev) gegen den Verkehr an der rumän. Küste mit den Minensuchern T-406 / Iskatel, T-408 / Yakor, T-407 / Mina und T-412 / Arseni Rasskin ins Gebiet zwischen Gibrieni und Burgas. Zerstörer Soobrazitelny und Besposhchadny decken das Unternehmen und stoßen erfolglos am 28.12. gegen den Raum südlich Fidonisi vor. 2 Minensucher beschießen Burgas.

26.– 29.12.1942
Nordpazifik

Der schnelle US Minensucher Wasmuth wird am 26.12. bei den Alëuten durch Explosion zweier im Sturm über Bord gegangener Wasserbomben schwer beschädigt. Der Flottentanker Ramapo geht trotz schweren Seegangs längsseits und birgt die Besatzung ab. Am 29.12. sinkt das treibende Schiff.

27.– 31.12.1942
Mittelatlantik
Vor Venezuela versenken U 124 (Kptlt. Mohr) die brit. Treworlas (4692 BRT) und U 214 (Kptlt. Reeder) die poln. Paderewski (4426 BRT). In brasilianischen Gewässern versenkt U 507 (KKpt. Schacht) die brit. Oakbank (5154 BRT).

28.– 31.12.1942
Mittelmeer
Operation »Principal«: Geplanter Angriff mit »Chariots« (bemannten Torpedos) auf ital. Schlachtsschiffe in Tarent (vgl. 28.11.1942). Unterseeboot P.311 (Cdr. Cayley) mit den Chariots X und XVIII soll den Nachschubverkehr in Maddalena, Trooper (Lt. Wraith) mit den Chariots XVI, XIX, XXIII und Thunderbolt (LtCdr. Crouch) mit den Chariots XV und XXII den Nachschubverkehr in Palermo stören. Das U-Boot Unison wird zur Bergung der Torpedoreiter vor Maddalena, Unruffled vor Palermo stationiert. Am 28.12. laufen die Unterseeboote von Malta aus und versuchen die Minensperren unbeschädigt zu passieren. Auf dem Weg in den Angriffsraum geht P.311/ Tutankhamen, nach einem letzten Funkspruch in der Nacht zum 31.12., verloren – wahrscheinlich auf einer Mine vor Maddalena (Fortsetzung 2./3.1.1943).

28.– 31.12.1942
Mittelatlantik
Um die Einheiten der Operation »Torch« mit Treibstoff und anderen Erdölerzeugnissen zu versorgen, richten die Alliierten eigens zu diesem Zweck ein Tanker-Konvoi-System zwischen amerikanischen Gewässern und Nordafrika ein. Die ersten dieser Konvois sind britische Geleitzüge, der 8,5 Knoten langsame TM.1 und der 12 Konten schnelle TMF.2.. Im Januar 1943 erfassen und zerschlagen deutsche U-Boote den TM.1. Der TMF.2 wird nicht angegriffen. Die Verlustrate bei diesen britischen Operationen beläuft sich auf 7 von 14 Tankern, also 50 Prozent. Aus diesem Grund übernimmt im Februar 1943 die US Navy die Verantwortung für die Geleitzüge, die von da an auf 14,5 Knoten Geschwindigkeit beschleunigt und als OT-Konvois neu bezeichnet werden (Blair II, 933).

Am 28.12. läuft der Konvoi TM.1 (9 Tanker), gesichert von der EG B5 (Cdr. Boyle) mit dem Zerstörer Havelock und den Korvetten Pimpernel, Saxifrage, Godetia, aus Trinidad aus. Zwei der Tanker, verspätet mit der Godetia auslaufend, werden am 29.12. von U 124 gesichtet. Die von U 124 (Kptlt. Mohr) unternommenen Angriffsversuche werden von der Korvette und 1 Catalina des US-Geschwaders VP-53 verhindert. Da keine Sichtmeldung erfolgt, werden die in dem Gebiet befindlichen U-Boote nicht angesetzt (Forts. 3.-14.1.43).

30.– 31.12.1942
Mittelmeer
Rückkehrender Konvoi GUF.3 (22 Schiffe) wird von Oran bis Gibraltar durch eine britische Sicherungsgruppe mit der Sloop Erne gesichert (Forts. 1.- 12.1.43)

CA Admiral Hipper (dt)  
14. Schwerer Kreuzer Admiral Hipper im Dezember 1942.
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30.– 31.12.1942
Nordmeer
Unternehmen »Regenbogen«:
Angriff eines dt. Flottenverbandes auf den brit. Konvoi JW.51B im Nordmeer.
30.12.: Am Nachmittag geht die dt. Kampfgruppe vom Altafjord aus in See: Schwere Kreuzer Admiral Hipper (Kpt.z.S. Hartmann, mit B.d.K., VAdm. Kummetz, an Bord) und Lützow (Kpt.z.S. Stange), 5. Z-Flottille (Kpt.z.S. Schemmel) mit den Zerstörern Friedrich Eckoldt (KKpt. Bachmann), Z 29 (FKpt. Rechel), Richard Beitzen (KKpt. v. Davidson), Theodor Riedel (KKpt. Riede), Z 30 (FKpt. Kaiser) und Z 31 (KKpt. Alberts). 31.12.: Ansatz des dt. Verbandes auf Grund der Fühlunghaltermeldungen von U 354. Zunächst stößt Admiral Hipper bei schlechter Sicht auf den Konvoi, der von der Zerstörergruppe des Capt. Sherbrooke (s. 15.- 25.12) geschickt verteidigt und durch künstlichen Nebel gedeckt wird. Onslow und Obedient werden beschädigt, Achates versenkt. Eckoldt, Beitzen und Z 29 versenken den Minensucher Bramble. Kurz vor Mittag greift die brit. Nahsicherung in den Kampf ein. Admiral Hipper erhält im Gefecht 3 Treffer, von denen einer die Geschwindigkeit des Kreuzers herabsetzt, Eckoldt wird durch Sheffield (Capt. A. W. Clarke) vernichtet, Obdurate durch Lützow schwer beschädigt. Auf Grund der ungeklärten Lage, der schlechten Sicht und eines Funkspruchs der Seekriegsleitung: »Entgegen Operationsbefehl Verhalten am Feind: Bereits bei gleich starkem Gegner Zurückhaltung üben, da Eingehen größeren Risikos für Kreuzer unerwünscht«, bricht VAdm. Kummetz das Gefecht ab. Am 31.12. läuft Konvoi RA.51 läuft mit den Sicherungseinheiten des JW.51A nach Westen (siehe Januar 1943).

31.12.1942
Südpazifik
Zum Ausgang des Jahres 1942 beschließt das kaiserliche Hauptquartier in Tokio, die Insel Guadalcanal aufzugeben.

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Bilanz Dezember 1942
Konvois und Geleitzugschlachten im Vergleich
Auf der Nordatlantik-Route laufen von Januar bis Juni ostwärts 29 HX- and 27 SC-Konvois und westwärts 56 ON-Konvois mit insgesamt 3661 Schiffen, von denen 22 versenkt und 3 beschädigt werden. Auf der Nordatlantik-Route laufen von Juli bis Dezember ostwärts 25 HX-Konvois und 26 SC-Konvois und westwärts 49 ON-Konvois mit insgesamt 3728 Schiffen, von denen 85 versenkt und 13 beschädigt werden. Auf der Freetown-Route marschieren vom Januar bis Juni norwärts 18 SL-Konvois und südwärts 17 OS-Konvois mit insgesamt 1413 Schiffen, von denen 3 versenkt werden. Von Juli bis Dezember marschieren nordwärts 11 SL-Konvois und südwärts 19 OS-Konvois mit insgesamt 658 Schiffen, von denen 19 versenkt werden. Auf der Gibraltar-Route laufen von Januar bis Juni nordwärts 8 HG-Konvois und südwärts 8 OG-Konvois mit insgesamt 337 Schiffen, von denen 5 versenkt werden. Von Juli bis Dezember laufen nordwärts 4 HG-Konvois und südwärts 4 OG-Konvois mit insgesamt 159 Schiffen ohne Verluste. Im Zusammenhang mit Operation »Torch« sind 21 Konvois von und nach Großbritannien unterwegs mit insgesamt 713 Schiffen, von denen 9 verloren gehen und 2 beschädigt werden, und 6 Konvois von und nach den USA mit insgesamt 246 Schiffen, von denen nur 2 versenkt werden. Auf der Murmansk-Route marschieren von Januar bis Juni 10 PQ-Konvois nach Russland und 9 QP-Konvois zurück mit insgesamt 313 Schiffen, von denen 52 versenkt werden. Von Juli bis Dezember marschieren je 2 Konvois in östlicher und westlicher Richtung mit insgesamt 149 Schiffen, von denen 16 versenkt werden. Darüber hinaus sind von Januar bis Dezember auf der Route um Afrika 11 Truppentransport-Konvois mit insgesamt 352 Schiffen unterwegs, allesamt ohne Verluste.

Kämpfe im Westraum
BSW-Fahrzeuge haben im ablaufenden Jahr 5275 Schiffe mit insgesamt 4,226 Mio BRT begleitet. Durch Überwasserangriff gingen 4, durch Minentreffer 2 und durch Fliegerbomben ebenfalls 2 Transporter mit einer Gesamttonnage von 11.500 BRT verloren. Weitere 10 Fahrzeuge mit 3600 BRT fielen Seeschäden oder Fehlnavigation zum Opfer. Der Gesamtverlust blieb unter 1 Prozent der geleiteten Tonnage. Beim Geleit, beim Minensuchen und im Vorpostendienst verlor der BSW-Verband 42 Fahrzeuge und hatte 576 Gefallene und 1071 Verwundete. 78 Flugzeugabschüsse und der Verlust von 18 Schnellbooten wurden von den britischen Streitkräften anerkannt. (Friedrich Ruge, "Im Küstenvorfeld")

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