1944 September

Aktualisiert am 19.Feb.2023

 

 

 

 

 

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1. Wetterbeobachtungsschiff an der Küste Grönlands

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1.9.1944
Nordmeer / Grönland

Der US Coast Guard Cutter Northland stellt das Wetterbeobachtungsschiff Kehdingen bei dem Versuch, an der ostgrönländischen Küste im Eis eine Wetterstation einzurichten. Das zur Sicherung abgestellte U 703 (Oblt.z.S. Brünner) feuert Torpedos, die jedoch im Eis detonieren. 

1.9.1944
Großbritannien
Auf dem Flugplatz Banff in Schottland wird von der 19th Air Group der RAF ein »Strike Wing« (Kommandeur: Group Captain Max Aitken) mit den Staffeln 144 (Beaufighter), 235, 248 (Mosquito) und 404 (RCAF, Beaufighter) sowie der norwegischen Staffel 333 (Mosquito) als ortskundigen »Outriders« (= Pfadfindern) neu aufgestellt; sein Auftrag ist der Angriff auf den deutschen Schiffsverkehr in den norwegischen Küstengewässern (Literatur: Andrew D Bird).

1.– 2.9.1944
Ostsee
Auf dem Rückmarsch von einer Minenunternehmung der 5. S-Flottille mit 6 Booten soll das Wrack des am 30.7. versenkten dt. U-Bootes U 250 mit Wasserbomben zerstört werden, um eine Bergung durch die Russen zu verhindern. Dabei sinkt S 80 am 1.9. vor Viborg auf einer sowj. Mine. Am 2.9. wird bei einem sowj. Luftangriff auf den Hafen von Vergi der Hilfsminensucher M 3144 / KFK 358 versenkt. 

1.– 12.9.1944
Frankreich
Schlachtschiff Malaya beschießt am 1.9. dt. Artilleriestellungen auf der Insel Cézembre vor St. Malo, am 2.9. muß die Besatzung der Insel aufgrund von Trinkwassermangel kapitulieren. Am 5., 8. und 10.9. Beschießung von Le Havre durch das Schlachtschiff Warspite und den Monitor Erebus (2 Treffer durch Küstenartillerie). Schwere Tagesluftangriffe des RAF Bomber Command mit den Gruppen No. 1, 3, 5, 6 und 8 auf Verteidigungsanlagen um Le Havre und die Stadt selbst: am 5.9. mit 348 Flugzeugen, 6.9. mit 344 Flugzeugen, am 8.9. mit 333 Flugzeugen, am 9.9. mit 272 Maschinen (wegen der Wetterlage abgesagt), am 10.9. mit 992 und am 11.9. mit 218 Maschinen. 2 Flugzeuge gehen verloren. Räumung von Le Havre. Am 4.9. verlegen die letzten 13 einsatzbereiten dt. S-Boote aus dem Kanalbereich nach Rotterdam und Ijmuiden, die Doverbatterien versenken dabei S 184. Am 12.9. wird Le Havre übergeben.

1.– 13.9.1944
Mittelmeer
Küstenbeschießungen an der ital. Adria-Küste bei Rimini durch die brit. Zerstörer Undine, Urchin, Loyal, Kimberley und die Kanonenboote Aphis und Scarab. Küstenbeschießungen an der franz. Riviera durch die US-Kreuzer Philadelphia und die US Zerstörer Woolsey, Edison, Ludlow, Hilary P. Jones, Madison, das franz. Schlachtschiff Lorraine, die Kreuzer Montcalm, Emile Berlin, Duguay Trouin, Gloire und die Zerstörer Le Malin und Forbin. Am 8.9. melden die Zerstörer Hilary P. Jones und Madison Angriffe von deutschen Sprengbooten im Golfe du Lion. Von deutscher Seite keine Bestätigung (siehe auch 5.-14.9.).

11.7.-19.9.44
1.– 19.9.1944
Mittelmeer
Letzte Unternehmungen von dt. Schnorchel-U-Booten im Mittelmeer. U 407 (Oblt.z.S. Korndörfer) operiert bis 4.9. vor Derna und Bengasi, U 565 (Oblt.z.S. Henning) bis 13.9. nördlich Kreta. Dort wird das Boot am 9.9. von U 407 (Oblt.z.S. Kolbus) abgelöst, das am 19.9. den brit. Zerstörern Troubridge, Terpsichore und dem poln. Garland zum Opfer fällt. 

28.8.-24.9.44
1.– 24.9.1944
Zentralpazifik
Vorstoß der TF.38 (VAdm. Mitscher) im Zusammenhang mit der Palau-/Morotai-Operation (siehe 15.9.44). Beteiligte Einheiten: Kampfgruppe TG.38.1 (RAdm. McCain) mit den Trägern Wasp, Hornet, Cowpens und Belleau Wood, den Kreuzern Wichita, Boston und Canberra und 15 Zerstörern; TG.38.2 (RAdm. Bogan) mit den Trägern Bunker Hill, Intrepid, Hancock, Cabot und Independence (deren Besatzung besonders für Nachteinsätze ausgebildet ist), den Schlachtschiffen Iowa und New Jersey (Adm. Halsey, OB der 3. Flotte), den Kreuzern Vinncennes, Houston und Miami und 18 Zerstörern; TG.38.3 (RAdm. Sherman) mit den Trägern Lexington, Essex, Princeton, Langley, den Schlachtschiffen Washington, Indiana, Massachusetts, Alabama, den Kreuzern Santa Fé, Birmingham, Mobile, Reno und 18 Zerstörern; TG.38.4 (RAdm. Davison) mit den Trägern Franklin, Enterprise, Monterey und San Jacinto, den Kreuzern New Orleans und Biloxi und 13 Zerstörern.

TG.38.4 führt Angriffe gegen Iwojima und Chichijima durch. Am 1. und 2.9. beschießen New Orleans, Biloxi und 4 Zerstörer Anlagen auf beiden Inseln. Dabei wird das Landungsschiff T-105 beschädigt. Flugzeuge der Enterprise beschädigen das schnelle Landungsschiff T-4 schwer. Am 2.9. rettet das »Lifeguard«-Unterseeboot Finback den beim Rückflug von einem Angriff abgestürzten Avenger-Piloten der VT-51, Lt. George Bush, später 41. Präsident der USA.

Am 6., 7. und 8.9. greifen TG.38.1, TG.38.2 und TG.38.3 mit 12 Trägern Palau und TG.38.4 Yap an. Am 9. und 10.9. beschießen TG.38.1, TG.38.2 und TG.38.3 mit 12 Trägern gegen nur geringen Widerstand Flugplätze auf Mindanao. Am 9.9. versenken Trägerflugzeuge in der Sulu-See die Frachter Kuniyama Maru, Kurenai Maru, Mihaya Maru und Taiyu Maru und am 11.9. den Frachter Horai Maru No. 1 bei Palau; die Kreuzer Birmingham, Santa Fé und 4 Zerstörer der TG 38.3 vernichten am 9.9. unter Luftschutz durch Flugzeuge der Langley einen Konvoi mit Kleinfahrzeugen.

Vom 12.-14.9. wird der Schwerpunkt der Angriffe ins Gebiet der Visayas (zentrale Philippinen) verlegt, 21 Schiffe werden versenkt, weitere beschädigt. Ein abgeschossener Pilot der Hornet, Ens. Tillar, der von Filipinos gerettet und von einem Bordflugzeug des Kreuzers Wichita wieder aufgenommen wird, berichtet über die geringe Stärke der japan. Truppen auf Leyte. TG.38.1 greift am 14.9. nochmals Mindanao an, dabei wird der jap. Schnelltransporter T-5 versenkt und die Zerstörer Farenholt, McCalla und Grayson beschießen eine japanische Küstenradarstation am Eingang des Golfs von Davao. Bei 2400 Einsätzen in diesen 3 Tagen über 200 Flugzeuge zerstört. Nach Versorgung führen am 21. und 22.9. nochmals 12 Träger mit ihren Flugzeugen Angriffe gegen die Flugplätze auf Luzon, besonders im Raum Manila, am 24.9. wiederum gegen die Visayas. Am 21.9. werden der japan. Zerstörer Satsuki, die Korvette Kaibokan 5 sowie 7 Tanker und 19 Frachter versenkt, am 24.9. werden der Minenleger Yaeyama, das T-Boot Hayabusa und das Wasserflugzeug-Mutterschiff Akitsushima, außerdem 2 Tanker und 7 Frachter versenkt (im einzelnen vgl. Verlusttabelle Japan).

Insgesamt werden bei diesen Angriffen über 1000 jap. Flugzeuge zerstört, 150 Schiffe aller Größen versenkt und vernichtet. Die US Verluste betragen nur 54 Flugzeuge im Kampf, 18 durch Unfälle. Adm. Halsey richtet aufgrund der schwachen japanischen Abwehr, mit Luftaufnahmen, die auf Leyte nur wenige Flugplätze zeigen, und nach den Aussagen Ens. Tillars an die Vereinigten Stabschefs den Vorschlag, auf die für den 20.10. geplante Landung auf Mindanao zu verzichten, und statt dessen an diesem Datum bereits auf Leyte zu landen. (Forts. 11.-16.9.).

1.– 26.9.1944
Luftkrieg Westpazifik
Erfolge der von B-24 der 14. US-Luftflotte (China) gelegten Luftminen: Am 1., 9. und 10.9. sinken die jap. Frachter Tientsin Maru, Tsinan Maru und der Tanker Hoei Maru No. 2 vor Woosung (China). Am 3.9. wird Geleitzerstörer Hasu vor der Yangtse-Mündung beschädigt. Am 5. bzw. 6.9. sinken an der Südwestküste von Formosa die Frachter Kokka Maru und Eiji Maru. Am 14.9. wird die Fregatte Yashiro bei Formosa und am 26.9. das Flusskanonenboot Saga vor Hongkong beschädigt. Am 25.9. versenken Bomber der 14. Luftflotte der USAAF südwestlich von Formosa die Rokkosan Maru (2174 BRT).  

20.8.– 21.10.44
1.– 27.9.1944
Norwegen
Fortsetzung brit. Vorstöße gegen den dt. Geleitverkehr an der norweg. Westküste.

 
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2. Bristol Beaufighter: 
Torpedobomber des RAF Küstenkommandos

Erfolge brit. U-Boote: Am 7.9. läuft das U-Boot Sceptre (Lt. McIntosh) mit dem Kleinst-U-Boot X 24 (Lt. Westmacott) im Schlepp von den Shetlands aus. Am 10.9. wird X 24 im Seegebiet Feje entlassen und steuert den Bergen-Fjord an. Am 11.9. greift es im Hafen von Bergen an, versenkt mit Haftminen ein Schwimmdock und beschädigt die darin liegenden Dampfer Sten (1464 BRT) und Kong Oscar II (941 BRT). X 24 kehrt am selben Tag zur Sceptre zurück; am 13.9. laufen die Boote wieder ein. Am 11. und 13.9. greift Venturer (Lt. Launders) vor Lister 2 Geleite an und versenkt beim ersten Schuss den Dampfer Vang (678 BRT). Am 20.9. versenkt Sceptre (LtCdr. McIntosh) vor Egersund aus einem Geleit mit 2 Handelsschiffen, M 1, M 132 und UJ 1113 den norweg. Dampfer Vela (1184 BRT) sowie den Minensucher M 132. -- Auf einer von dem franz. U-Boot Rubis am 24.9. gelegten Minensperre in der Feiestein-Rinne sinken aus Geleitzügen am 26.9. UJ 1106 / Grönland, am 27.9. UJ 1715 / Lesum und die Dampfer Cläre Hugo Stinnes (5295 BRT) und Knute Nelson (5749 BRT). Angriffe der im Op.-Gebiet erfahrenen U-Boote Viking (Lt. Banner-Martin) und Satyr (Lt. Weston) verfehlen ihre Ziele. Gewöhnungs-Operationen der Boote Seascout, Thrasher und Trump bleiben ebenfalls ohne Erfolg.

Erfolge der »Home Fleet«: Am 12.9. führt ein brit. Verband mit den Trägern Furious, Trumpeter, dem Kreuzer Kent und Zerstörern einen Vorstoß gegen Schiffsziele bei Stadlandet. Trägerflugzeuge versenken den Dampfer Ostland (5374 BRT) und V 5307, während V 5309 und V 5105 beschädigt auf Strand gesetzt werden müssen.

Erfolge der brit. Luftwaffe: Aus einem Verband von 4 dt. Minensuchern der 29. MS-Flottille wird am 11.9. nodöstlich von Skagens Horn M 462 durch Luftangriffe versenkt. RAF Beaufighter versenken am 12.9. vor Kristiansand den Minensucher M 426. Am 14.9. erster Angriff des neu gebildeten RAF »Banff Strike Wing« mit 25 Mosquitos der 235 und 248 Sq. RAF und 19 Beaufighters der 404. Sq. RCAF auf einen Konvoi vor Kristiansand. Die Frachter Iris (3323 BRT) und Pompeji (2916 BRT) werden in Brand geschossen, V 1608/ Sülldorf wird versenkt. Mehrere Flugzeuge werden durch Raketen- und Flakabwehr getroffen und beschädigt, 1 Beaufighter der Sq. 404 wird abgeschossen (Bird, p.21/22). Am 19.9. greifen 21 Beaufighter und 11 Mosquitos des »Banff Strike Wing« im Stavfjord die norw. Dampfer Lynx (1367 BRT) und Tyrifjord (3080 BRT) im Geleit von V 5101 an. Auf beiden Seiten kommt es zu schweren Schäden, die Lynx sinkt, die Tyrifjord gerät in Brand und muß aufgesetzt werden; Beaufighter „L" der 144 Sq. wird abgeschossen (Bird, p.24/25). Am 21. 9. versenken 21 Beaufighter und 17 Mosquito die kleinen norwegischen Frachter Vangsnes (215 BRT) und Hygea (104 BRT) bei Lister. Am 24.9. versenken 6 Mosquitos der 248 Sq. RAF beim Angriff auf ein Geleit vor dem Hjeltefjord das Vorpostenboot V 5502 / Biber (ex-norw. Veslefrikk), der Dampfer Storesund wird brennend zurückgelassen (Bird, p.27). Am 28.9. versenken Mosquitos der RAF Sq. 248 vor Ryvingen, nahe Kristiansand, das dt. Hafenschutzboot NK 02 / Dragoner (ex-norw. T-Boot Kjell).

1.– 27.9.1944
Indischer Ozean
Im September erzielen die brit. U-Boote in der Malakka-Straße und im Westteil des Malaya-Archipels eine Reihe von Erfolgen: Sirdar (Lt. Spender) versenkt am 1.9. ein kleineres Fahrzeug und beschädigt am 2.9. zwei weitere, darunter das Wachboot Kaiyo Maru No. 5 (93 BRT), Storm (Lt. Young) versenkt am 2.9. auf dem Weg von Ceylon nach Fremantle 5 kleine Fahrzeuge, Strongbow (Lt. Troup) am gleichen Tag vor der Westküste Siams den Frachter Toso Maru No. 1 (292 BRT), fünf Dschunken und einen Leichter, am 3.9. drei Dschunken, am 5.9. eine Dschunke, einen Schlepper und einen Leicher, Tantalus (Lt. Nash) versenkt am 3.9. in der Malakka Straße zwei Küstenfahrzeuge und beschädigt am 4.9. einen Schlepper. Das niederl. U-Boot O-19 (Kptlt. v. Karnebeek) versenkt am 4.9. westl. Sumatra ein Kleinfahrzeug, am 6.9. ein Küstenfahrzeug und am 10.9. den Frachter Korei Maru (599 BRT), das brit. Tantivy (Lt. May) versenkt am 5.9. vor Batavia den Frachter Shiretoko Maru (1799 BRT), Stygian (Lt. Clarabut) versenkt west. Burma am 6.9. einen Segler, Spirit (Lt. Langridge) versenkt am 14.9. nördl. Sumatra drei Dschunken, am 19.9. eine weitere, Tradewind (LtCdr. Maydon) versenkt am 16.9. in der Sunda Straße zwei Kleinfahrzeuge und am 18.9. den Frachter Junyo Maru (ex-brit. Deslock, 5065 BRT) mit über 2200 alliierten Kriegsgefangenen und etwa 4200 javanesischen Sklavenarbeitern an Bord, von denen 5620, davon 1600 Kriegsgefangene, ertrinken.

Trenchant (Cdr. Hezlet) legt am 16.9. nördl. Sumatra eine Minensperre aus, auf der am 23.1.45 der japan. Tanker Hozan I-Go (868 BRT) und der Transporter Nikkaku Maru (1946 BRT) verloren gehen. Außerdem versenkt es am 19.9. 2 Dschunken und am 23.9. vor Penang das dt. U-Boot U 859 (Kptlt. Jebsen). Tudor (Lt. Porter) legt am 24.9. eine Minensperre vor der Westküste Thailands. Thorough (Lt. Hopkins) torpediert am 27.9. nördl. Sumatra das Küstenfahrzeug Kashiwa Maru No.9.

1.– 28.9.1944
Luftkrieg Südwestpazifik
Am 1.9. versenken alliierte Flugzeuge den jap. Frachter Sekino Maru in der Celebes-See. Vom 7.9. bis 28.9. versenken Beaufighter der RAAF und B-25, A-20 und P-40 der USAAF im Seegebiet um Ceram insgesamt 6 Motorsegler, Fischerei-Fahrzeuge und kleine Frachter. Catalinas versenken am 23.9. in der Celebes-See den Frachter Heiho Maru, am 28.9. in der Straße von Makassar den Frachter Tone Maru und beschädigen am 27.9. den Frachter Tateishi Maru bei Jolo so schwer, dass er aufgesetzt werden muß.

1.– 29.9.1944
Mittelmeer / Ägäis
Alliierte U-Boot-Operationen finden ausschließlich im Bereich der Ägäis statt. Die Erfolge sind aber zunächst gering. Anfang des Monats operieren Vox, Vigourous und das griechische Pipinos. Am 1.9. verfehlt Vox (Lt. Michell) westlich Kap Stavros einen Dampfer, an den Vigorous nicht herankommt. Vigorous (Lt. Ogle) versenkt am 3.9. aus einem Geleitzug vor der Insel Poximadi 1 oder 2 Kleinsegler. Pipinos (LtCdr Loundras) verfehlt am 3.9 vor Heraklion ein Küstenfahrzeug, am 6.9. verfehlt es nördlich Kap Stavros einen Kriegstransporter, am 7.9. wird das Boot im Gefecht mit einer Caique vor Candia durch Geschütztreffer in den Turm beschädigt. Am 5.9. sichtet Unswerving (Lt Tattersall) ein U-Boot, kommt aber nicht zum Angriff.

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3. Operationsgebiete auf dem sibirischen Seeweg

Mitte des Monats operieren Vivid, Virtue und Voracious. Am 10.9. verfehlt Vivid (Lt. Varley) einen durch Geleitschutz gesicherten Dampfer vor Skiathos. Am 12.9. verfehlt Virtue (Lt. Cairns) nordwestlich von Psathura einen Geleitzug und am 13.9. vor Milos den dt. Netzleger VII / Piräus. Aus ungeklärter Ursache geht am selben Tag bei Santorin der dt. Dampfer Toni (ex-ital Tealia, 638 BRT) verloren. Am 15.9. verfehlt Voracious (Lt. Challis) den U-Jäger UJ 2110 nördlich von Skopelos, am 17.9. verfehlt es einen Dampfer im Skopelos Kanal.

Am Ende des Monats operieren erneut Vox, Vampire, Visigoth und Vigorous. Am 21.9. attackiert Vox (Lt. Michell) bei Nikaria mit Artillerie einen Küstendampfer und einen Bewacher, am 24. und 25.9. versenkt es vor Cassandra mit dem Bordgeschütz 2 Segler, in der Nacht vom 28./29.9. torpediert es ein Schleppgeleit. Am 22.9. versenkt Vampire (Lt. Taylor), das zuvor nördlich des Skiathos-Kanals operierte, in der Bucht von Volos den Erzfrachter Peter (ex-franz. PLM 16, 3754 BRT), wohingegen es am nächsten Vormittag den U-Jäger UJ 2102 vor Kap Sunion verfehlt. Am 24.9. beschießt Visigoth (Lt. Haddow) mit Geschützfeuer den Hafen von Strati und beschädigt einige Segler, am 25.9. verfehlt es einen Geleitzug vor Mudros. Am 24.9. versenkt Vigorous (Lt. Ogle) mit Artillerie einen Segler bei Kap Drepanum, am 25.9. die griech. Vol (54 BRT), am 26.9. beschädigt es südostwärts Saloniki den Dampfer Salomea (751 BRT, ex griech. Evangelios Nomikos) und versenkt ihn bei Cassandra am folgenden Abend zusammen mit der Fähre SF 121. Am 29.9. verfehlt es einen Schleppleichter. Nach vorheriger Erkundigung durch Visigoth und Vigorous werden in Chios und Mytilene Hilfsstützpunkte errichtet. Zum Ende des Monats treten noch die aus dem westlichen Mittelmeer kommenden Boote Upstart (Lt. Chapman), Untiring (Lt. Boyd) und Curie (franz., LtCdr. Chailley) zur Flottille.

5.8.– 30.9.1944
1.– 30.9.1944
Nordmeer
Operationen dt. U-Boote auf dem sibirischen Seeweg:
Gruppe »Dachs«: Vom 1.-5.9 legen U 425, U 992, U 956, U 968, U 995 und U 636 Minensperren in den Engen und Durchfahrten der Pecora-See, Erfolge sind nicht bekannt. U 425 verfehlt bei diesen Operationen am 2.9. einen Frachter. Auf sowj. Seite wird Anfang September das U-Boot S-104 zum Schutz von Kap Zhelaniya eingesetzt, es kehrt am 13.9. zurück.

Gruppe »Greif«: U 739 (Oblt.z.S. Mangold), U 362 (Oblt.z.S. Franz) und U 278 (Oblt.z.S. Franze) setzen ihre Operationen vom August fort, nachdem sie von den zur Ergänzung vorübergehend zurückbeorderten U 711 (Kptlt. Lange) und U 957 (Oblt.z.S. Schaar) Treibstoff übernommen haben. Beim Versuch, am 5. und 6.9. bei den Krakovka-Inseln einen von Zerstörern, Minensuchern und bewaffneten Trawlern gesicherten sowj. Dampferpulk anzugreifen, verfehlt U 739 einen Zerstörer, U 278 kommt nicht heran und U 362 wird durch Wabos des Minensuchers T-116 versenkt. Vom 21.- 24.9. versuchen die U-Boote der Gruppe »Greif« das sowj. Geleit BD.1 (4 Transporter mit Sicherung durch 1 Groza- und 2 Fugas- Wachschiffe, 4 Minensucher T-111, T-117, T-119 and T-120, 1 APC-Trawler, bis 23.9. auch die Zerstörer Zhestki und Dostoyny) auf dem Wege vom Weißen Meer über die Vilkitsky-Str. nach Port Dikson anzugreifen. Am 21.9. schlagen nacheinander 6 Angriffe von U 711 gegen Sicherungsfahrzeuge in Folge von Torpedoversagern fehl. Am 22.9. greifen U 739 und U 957 ohne Erfolg je einen Dampfer an. Am 23.9. versenkt U 957 das Wachschiff SKR-29 / Brilliant, und U 711 meldet erneut Versager bei Angriffen gegen 3 Minensucher und 2 Dampfer. Am 24.9. versenkt U 739 den Minensucher T-120. Am 24.9. setzen die 3 »Greif«-Boote einen Landungstrupp auf der Insel Sterligova ab, der die dort befindliche sowj. Funkstation zerstört. Bis zum 4.10. kehren alle Boote zurück.

1.– 30.9.1944
Pazifik
Die US U-Boote setzen ihre durch »Ultra«-Aufklärung unterstützte Operationen fort.
Vor Japan, Formosa, im Gelben Meer, bei den Ryukyu-Inseln und den Kurilen: Anfang des Monats: Pilotfish versenkt wahrscheinlich am 1.9. nordwestlich von Chichi Jima das Hilfsschiff Ina Maru (853 BRT), Tunny wird durch Flugzeugangriff in der Straße von Luzon beschädigt. Guardfish (LtCdr. Ward) beschädigt am 2.9. den Frachter Shirakami Maru (245 BRT). Bowfin (LtCdr. Corbus) versenkt am 4.9. das Wachboot Hinode Maru No. 6 (245 BRT). Albacore (Cdr. Blanchard) versenkt am 5.9. südlich von Shikoku den Frachter Shingetsu Maru (880 BRT), am 6.9. den Hilfsminensucher Eguchi Maru No.3 (198 BRT) und am 11.9. den Hilfs-U-Jäger Cha-165. Hake (LtCdr. Broach) beschädigt am 6.9. vor den Ryukyu-Inseln den Zerstörer Hibiki. Seal (LtCdr. Turner) greift im Ochotskischen Meer nördlich von Etorofu den Konvoi KI-505 an, beschädigt am 8.9. den Zerstörer Namikaze und versenkt am 9.9. den Frachter Shonan Maru (5859 BRRT), dessen Besatzung sich mit 2 an Oberdeck transportierten Landungsbooten rettet. Spadefish (LtCdr. Underwood) versenkt am 8.9. nordöstlich von Formosa die Frachter Nichiman Maru (1922 BRT), Nichian Maru (6197 BRT) und Shinten Maru (1254 BRT) sowie den Transporter Shokei Maru (2557 BRT). Pipefish (LtCdr. Deragon) versenkt am 12.9. südlich von Honshu das Hilfsschiff Hakutetsu Maru No.7 (1018 BRT) und am 18.9. den Transporter Rokko Maru (3038 BRT). Mitte des Monats: Bang (LtCdr. Gallagher) versenkt am 9.9. nordwestlich von Chichijima den Transporter Tokiwasan Maru (1804 BRT) und den Frachter Shoryu Maru (1916 BRT), beschädigt am 19.9. an der Ostküste von Formosa die Korvette Kaibokan 30 und versenkt den Tanker Tosei Maru No.2 (500 BRT). Sunfish (LtCdr. Shelby) versenkt am 10.9. östlich von Jeju-Do (Tsushima-Straße) den Tanker Chihaya Maru (4701 BRT), am 13.9. versenkt es an der Südwestspitze Koreas den Frachter Etajima Maru (6933 BRT) und beschädigt den U-Jäger Cha-99. 

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4. Japan. U-Boot-Depotschiff Jingei und I-364

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Finback (LtCdr. Williams) versenkt am 11.9. die Frachter Hakuun Maru No. 2 (866 BRT) und Hassho Maru (536 BRT). Sea Devil (LtCdr. Styles) versenkt am 16.9. vor Yokosuka das Transport-U-Boot I-364 (Kptlt. Makino). Thresher (LtCdr. Middleton) versenkt am 18.9. im Gelben Meer den Frachter Gyoku Maru (6854 BRT). Scabbardfish (LtCdr. Gunn) torpediert am 19.9. nordwestlich von Okinawa das U-Boot-Depotschiff Jingei. Shad (LtCdr. Julihn) versenkt am 19.9. den Kreuzer Ioshima (ex-chin. Ning Hai) und am 21.9. den Hilfsminenleger Fumi Maru No.2 (304 BRT). Ende des Monats: Searaven (LtCdr. Dry) versenkt am 21.9. östlich von Sachalin den Frachter Rizan Maru (4850 BRT), am 25.9. mit dem Bordgeschütz 3 Trawler und 7 Segler (nicht identifiziert) und torpediert am 27.9. früh den Zerstörer Momi vor Etorofu (Kurilen). Tilefish (Cdr. Keithley) versenkt am 23.9. einen Segler und Apogon (LtCdr. House) versenkt im Okhotskischen Meer am 23.9. einen Trawler und am 27.9. den Frachter Hachirogata Maru (1999 BRT). Barbel (LtCdr. Keating) versenkt am 25.9. bei Tokara Retto den Frachter Bushu Maru (1223 BRT). Guardfish (LtCdr. Ward) versenkt am 25.9. an der Westküste Koreas den Frachter Miyakawa Maru No.2 (873 BRT). Thresher (LtCdr. Middleton) versenkt im Gelben Meer am 25.9. den Frachter Nissei Maru (1468 BRT), am 26.9. die Koetsu Maru (873 BRT) und am 3.10. das Wachboot Nanshin Maru No.28 (83 BRT). Plaice (LtCdr. Stevens) versenkt am 27.9. die Korvette Kaibokan 10 vor Amami Oshima. Skate (LtCdr. Lynch) versenkt am 29.9. den Frachter Ekisan Maru (3690 BRT) und den Hilfsminensucher Hoei Maru (219 BRT) südlich von Okinawa. Escolar meldet am 30.9. ein Artilleriegefecht mit einem kleineren Fahrzeug, ab Anfang Oktober gilt es als vermisst gilt, möglicherweise ist es auf einer jap. Mine gesunken. Ohne Erfolg bleiben im Polargebiet Tilefish, in jap. Gewässern Besugo, Burrfish, Saury und Ronquil, im Ostchinesischen Meer Perch, vor Formosa Silversides, in der Luzon-Straße Blackfish, Parche, Shark und Sailfish. Von Pearl Harbor werden Bergall, Blackfin, Cobia und Rock nach Fremantle verlegt.

Im Gebiet des Malaya-Archipels und der Philippinen. Anfang des Monats: Paddle (LtCdr. Nowell) versenkt am 7.9. in der Sulu-See westlich von Mindanao den Tanker Eiyo Maru No.2 (5061 BRT) und den Transporter Shinyo Maru (2634 BRT, mit 750 Kriegsgefangenen an Bord). Bashaw (LtCdr. Nicholas) versenkt am 8.9. dort den Transporter Yanagigawa Maru (2813 BRT) und torpediert Ryuka Maru, am 9.9. wird Bergungsschiff Miho Maru (632 BRT) beschädigt. Queenfish (LtCdr. Loughlin) versenkt am 9.9. nordwestlich von Luzon die Transporter Manshu Maru (3053 BRT) und Toyooka Maru (7097 BRT) und beschädigt beim gleichen Angriff das T-Boot Manazuru. Pargo (LtCdr. Bell) versenkt am 10.9. in der Java-See den Netzleger Hinoki Maru (599 BRT). Am 14./15.9. legt es ein Minenfeld in der Koti-Passage (Insel Natuna). Pampanito (LtCdr. Summers) versenkt am 12.9. im Südchinesischen Meer östlich von Hainan den Transporter Kachidoki Maru (10509 BRT, ex am. President Harrison) und den Tanker Zuiho Maru (5135 BRT). In demselben Seegebiet versenken am selben Tag beim Angriff auf den Konvoi HI-72 Sealion (Cdr. Reich) die Transporter Nankai Maru (8416 BRT) und Rakuyo Maru (9418 BRT, mit ca. 1300 brit. und austral. Kriegsgefangenen an Bord, von denen Pampanito und Sealion am 15.9. noch 127 und Barb und Queenfish am 17.9. weitere 32 retten können) und Growler (Cdr. Oakley) die Fregatte Hirado und den Zerstörer Shikinami. (Am 18.9. gibt der Zerstörer Case einen Arzt und Medikamente zur Behandlung der Schiffbrüchigen an Sealion ab.) Mitte des Monats: Guavina (LtCdr. Teideman) versenkt am 15.9. an der Südküste von Mindanao den Schnelltransporter T-3. Redfish (Cdr. McGregor) versenkt am 16.9. südlich von Formosa den Tanker Ogura Maru No. 2 (7311 BRT) und am 21.9. nördlich von Luzon den Transporter Mizuho Maru (8506 BRT). Picuda (LtCdr. Donaho) versenkt bei zeitgleichen Angriffen in demselben Seegebiet am 16.9. den Frachter Tokushima Maru (5975 BRT) und am 21.9. den Transporter Awaji Maru (1948 BRT). Barb (LtCdr. Fluckey) versenkt am 16.9. südöstlich von Hongkong den Tanker Azusa Maru (10.022 BRT) und den Geleitträger Unyo. Redfin (LtCdr. Austin) versenkt am 19.9. einen Trawler und am 24.9. einen Segler, Haddo (LtCdr. Nimitz) versenkt am 8.9. einen Segler und am 21.9. südwestlich von Manila den Minenleger Katsuriki. Ende des Monats: Am 26.9. versenkt Pargo (LtCdr. Bell) bei Borneo den Minenleger Aotaka. Flasher (LtCdr. Whitaker) und Lapon (LtCdr. Baer) versenken zusammen am 27.9. westlich von Luzon den Transporter Ural Maru (6374 BRT) und den Tanker Tachibana Maru (6521 BRT), Flasher allein am 18.9. vor Manila das Hilfskanonenboot Saigon Maru (5350 BRT) und Lapon allein am 22.9. nordwestlich von Manila den Frachter Jungen Go (1610 BRT) und am 27.9. den Tanker Hokki Maru (5599 BRT). Flasher wird durch Wasserbombenangriff der Zerstörer Uzuki und Yuzuki beschädigt. Bonefish (LtCdr. Edge) beschädigt am 27.9. das Wasserflugzeugmutterschiff Kamoi vor Manila und versenkt am 28.9. in der Mindoro-Straße den Tanker Anjo Maru (2086 BRT). Nautilus landet am 25.9. Nachschubgüter auf Cebu und läuft dabei auf Grund, kann sich aber selbst wieder flott machen und landet weiteren Nachschub am 30.9. auf Panay. Narwhal landet am 23.9. einen Trupp von 45 Mann und Nachschubgüter an der Südwestküste von Mindanao, am 27.9. einen kleinen Trupp an der Nordküste und rettet am 29.9. 81 alliierte Kriegsgefangene, die die Versenkung der Shinyo Maru durch Paddle am 7.9. überlebt haben. Crevalle bleibt in der Java-Seeohne Erfolg. Stingray und Seawolf führen einen Sonderauftrag durch. Zurückverlegt von Fremantle nach Pearl Harbor werden Aspro, Bonefish, Cabrilla, Cod and Ray, und von Brisbane Cero und Permit. 

23.8.– 7.10.1944
1.9.– 7.10.1944
Großbritannien
Einsatz von Schnorchel-U-Booten in brit. Küstengewässern. In der Minch, vor den Hebriden und im Nordkanal sind für jeweils 6-12 Tage eingesetzt: U 482, U 484, U 743, U 398, U 296, U 285, U 963, U 985, U 953, U 281, U 1004. Als Wetterboote sind im Nordatlantik U 772 und U 245 (KKpt. Schumann-Hindenberg) aufgestellt. Auf dem Wege in den Bristolkanal wird am 1.9. U 247 (Oblt.z.S. Matschulat) von den kanad. Fregatten St. John und Swansea der 9th Support Group versenkt. Daraufhin kehren U 758, U 262 und U 714 unverzüglich zurück. U 743 (Oblt.z.S. Kandzior) geht beim Anmarsch nach den Hebriden ebenfalls in engl. Küstengewässern aus unbekannter Ursache verloren. U 482 (Kptlt. Graf von Matuschka) greift 5 Konvois an und versenkt am 1.9. aus dem CU.36 die Korvette Hurst Castle, am 3.9. aus dem ONF.251 die norw. Fjordheim (4115 BRT) und am 8.9. aus dem HXF.305 den brit. Tanker Empire Heritage (15.702 BRT) und den Frachter Pinto (1346 BRT). Am 9.9. wird U 484 (KKpt. Schaefer) beim Angriffsversuch auf den Konvoi ONF.252 im Nordkanal durch die Korvette Portchester Castle und die Fregatte Helmsdale versenkt.

Vor Reykjavik greifen am 22./23.9. U 244 (Kptlt. Fischer) und U 979 (Kptlt. Meermeier) Konvois an, letzteres torpediert die amerik. Yukon (5747 BRT). Vor der schottischen Ostküste operiert ab Mitte des Monats U 1199 (Oblt.z.S. Nollmann), das 50 Tage unter Wasser bleibt. Es erzielt am 27.9. Fehlschuss auf einen U-Jäger und bleibt noch den ganzen Oktober auf Feindfahrt. Alle anderen Boote kehren bis zum 7.10. ohne Erfolg zurück. Gegen ausmarschierende dt. Schnorchel-U-Boote operieren ab 26.9. in der Shetland-Faröer-Island-Enge brit. und kanad. Support Groups.

2.9.1944
Kanal
Bei einem Gefecht mit brit. MTBs vor Kap Griz Nez wird der dt. Artilleriefährprahm AF 70 torpediert und versenkt.

2.– 6.9.1944
Kanal / Nordsee

Nach der Aufgabe von Le Havre und Dieppe im August bleibt nur noch Boulogne als westlichster Stützpunkt für die S-Boote übrig. Aber auch dieser Hafen ist bereits stark gefährdet und kann nur noch kurze Zeit benutzt werden, er fällt am 23.9. schließlich in die Hände der Alliierten.

In der Nacht zum 4.9. wirft die 10. S-Flottille (Kptlt. Müller) südlich des Vorhafens von Boulogne noch einmal Minen und verseucht am Abend des gleichen Tages die Hafeneinfahrt von Boulogne (insgesamt 21 LMB). Danach tritt die Flottille mit S 191, S 192, S 183, S 184, S 185 und S 186 den Marsch nach Holland an. Am 5.9. früh gerät die Flottille unter Beschuß brit. Fernkampfgeschütze und verliert S 184, das nach einem erfolglosen Abschleppversuch selbstversenkt werden muss. Am Abend des 6.9. treten die 2. und 6. S-Flottille von Ostende aus den Verlegungsmarsch in die Heimat an, die 8. S-Flottille liegt mit 5 einsatzbereiten Booten in Ijmuiden, die 10. S-Flottille mit 5 Booten in Amsterdam und die 9. S-Flottille mit 3 Booten in Delfzijl. Mit der Räumung von Boulogne sind alle Kanalhäfen aufgegeben, und der F.d.S., Kommodore Petersen, wird dem Gruppenkommando Nord unterstellt.

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5. Kampfeinsatz des dt. Torpedobootes T 18

2.– 27.9.1944
Finnland / Ostsee
Am 2.9. kündigt der finn. Ministerpräsident Hackzell den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland an und fordert den Abzug der dt. Truppen aus Finnland. Am 4.9. stellt die finn. Wehrmacht an der gesamten Front alle Kampfhandlungen gegen die Sowjet-Union ein. Vom 4.-21.9. werden aus finn. Ostseehäfen abtransportiert: 4049 dt. Soldaten, 3336 Verwundete, 332 Evakuierte, 746 Fahrzeuge und 42.144 t Wehrmachtgut. Davon gehen 13.064 t durch das Ausweichen finn. Transporter in finn. oder schwed. Häfen verloren. 110.000 t Wehrmachtgut müssen an Ort und Stelle vernichtet werden, weil ein rechtzeitiger Abtransport nicht mehr möglich ist.

Auch die 5. S-Flottille muss ihre finnischen Stützpunkte räumen und verlegt von von Degerö nach Baltischport. Doch mit der Offensive gegen die deutschen Besatzungstruppen in Estland geraten auch die lettischen Stützpunkte in Gefahr. Am 22.9. muß Reval aufgegeben werden, die 5. S-Flottille verlegt nach Windau (Kurland). Auf dt. Minensperren gehen zahlreiche sowjetische Fahrzeuge verloren: In der Narva-Bucht am 10.9 das sowj. U-Boot M-96 und Minensucher T-353, am 22.9. Minensucher T-49, Räumboot KT-709, Wachboot SK-381, am 28.9 ein sowj. Schnellbootverband mit TK-26, TK- 67, TK-86, TK-194. Nördlich von Juminda am 22.9. Wachboot SK-361, am 27.9. Räumboot KT-407.

Der dt. Zerstörer Z 25 (FKpt Gohrbandt) führt vom 4. bis 6.9. einen Vorstoß in den Finnenbusen durch, um die von deutschen Häfen nach Schweden fliehenden finnischen Schiffe abzufangen. Nordwestlich von Dagö wird der Dampfer Najaden erbeutet. Als Macht-Demonstration und um vom Rückmarsch dt. Frachter abzulenken führt die 3. T-Flottille (KKpt. Verlohr) mit T 13, T 18 und T 20 einen Vorstoß in die Aalandsee. Auf dem Rückmarsch wird T 18 (Oblt.z.S. Meyer-Abich) nördlich Reval durch sowj. Bomber vernichtet. Am 27.9. schließt Schweden seine Ostseehäfen für dt. Schiffe.

3.9.1944
Zentralpazifik
Kampfgruppe TG.12.5 (RAdm. A.E. Smith) beschießt mit dem Leichten Träger Monterey, den Schweren Kreuzern Chester, Pensacola, Salt Lake City und den Zerstörern Dunlap, Fanning und Reid die Insel Wake. Luftsicherung durch Flugzeuge des Trägers Monterey. 

4.– 5.9.1944
Luftkrieg Italien
Die Hafenanlagen von Genua werden von 150 US-Flugzeugen mit 438 ts Bomben angegriffen. Nach B-Dienst-Meldung ist die Verlegung des U-Boot-Stützpunktes von La Spezia bekannt geworden und sind die dort befindlichen italienischen U-Boote das eigentliche Ziel gewesen. Die in Ausrüstung für die dt. Marine befindlichen ehemalige italienischen U-Boote Aradam, UIT 15 (ex Sparide), UIT 16 (ex Murena) und UIT 20 (ex Grono) werden zerstört. Torpedoboot TA 28 (ex-ital. Rigel) kentert im Dock, die fast fertigen Zerstörer TA 33 (ex-ital. Corsaro II) und die Korvette UJ 6085 (ex-ital. Renna) sinken. UJ 6083 (ex-ital. Capriolo) wird zum Totalverlust, ebenso die Kriegstransporter KT 16, KT 19 und der Fährprahm F 856. Schwer trifft es die 22. UJ-Flottille: UJ 2222, UJ 2224 und UJ 2229 gehen verloren, die Räumboote RA 261 und RA 262 werden von Fliegerbomben zerrissen. Auch die 70. Sicherungsflottille verliert auf einen Schlag 3 M-Boote und 6 VP-Boote. Zahlreiche andere Fahrzeuge werden beschädigt, darunter das Geleitschiff SG 15 (ex-franz. Rageot de la Touche) und vor allem das Lazarettschiff Erlangen. Es wird am 13.9. außer Dienst gestellt und anschließend als Blockschiff vor Genua selbstversenkt. 

4.– 12.9.1944
Nordsee / Belgien / Niederlande
Antwerpen, ein relativ unbeschädigter großer Seehafen, kann Anfang September von der britischen 2. Armee besetzt werden. Da Antwerpen aber im Hinterland der Scheldemündung, etwa 80 Kilometer von der Küste entfernt liegt, ist eine Nutzung durch die Alliierten erst möglich, wenn es gelingt, die starken deutschen Artilleriestellungen auf der vorgelagerten Insel Walcheren auszuschalten. Durch die deutschen Stellungen nördlich und südlich der Scheldemündung bleibt den Alliierten der Zugang zum Hafen von Antwerpen verwehrt. Am 12.9. erhält die 1. Kanadische Armee den Auftrag zur Eroberung der Hafenzufahrt. Erste Angriffe auf deutsche Stellungen an der Schelde haben wenig Erfolg. Am 2. Oktober beginnt der Vormarsch auf das Mündungsgebiet. Der Angriff erfolgt aus drei Richtungen, über die Zufahrtsstraße aus dem Osten, über die Schelde von Süden und schließlich über den Seeweg von Westen (siehe Operation »Infatuate« am 1.11.).

Bei der Räumung Antwerpens am 4.9. werden große Mengen deutscher Neubauten gesprengt oder bleiben unzerstört zurück und fallen die Hand der Alliierten. Auf dem Marsch von Antwerpen nach Holland werden am 5.9. die Minensuchboote M 274 und M 276 sowie der Hilfsminensucher M 3631 in der Scheldemündung von den Besatzungen versenkt. Am 8.9. wird das dt. Räumboot R 235 beim Verlegungsmarsch über Kanäle von Belgien nach Holland von der eigenen Besatzung aufgegeben und gesprengt (Tabelle).

Am 6.9. greifen 26 Beaufighter nordöstlich von Wangerooge ein dt. Geleit an und versenken den schwed. Frachter Rosafred (1348 BRT), den norw. Frachter Breda (1261 BRT) und das in der Nähe befindliche Feuerschiff „E". Am 10.9. werden die dt. Artilleriefährprähme AF 43 und AF 48 bei einem Luftangriff vor Hoedekerskerke, am 11.9. das dt. Räumboot R 80 bei einem Luftangriff in Hoofdplaat versenkt. Am 12.9. greifen Beaufighter (W/Cdr. Tacon) der Sqn. 236 (RAF), 254 (RAF), 455 (RAAF) und 489 (RNZAF) ohne Erfolg einen vor Den Helder auf Reede ankernden dt. Geleitzug an und verlieren 5 Maschinen. Am selben Tag wird auch das auf dem Verlegungsmarsch von der niederl. Werft nach Deutschland befindliche unfertige dt. Torpedoboot T 61 nach einem Lufttorpedotreffer bei Den Helder auf Strand gesetzt.

5.9.1944
Mittelmeer / Adria
Das dt. Minenräumboot R 12 sinkt in der nördlichen Adria auf einer Mine, die Minenunternehmung »Feh 3« wird daher abgebrochen.  

5.– 15.9.1944
Mittelmeer / Liguisches Meer
KK-Flottille 364 entsendet am 5.9. fünf Einmann-Tauchboote (Typ »Neger«) zum ersten Angriffsversuch auf einen franz. Zerstörer vor San Remo. Der Vorstoß wird von den Zerstörern Ludlow und Le Malin abgeschlagen, sie vernichten 3 »Neger« mit Wasserbomben und nehmen die Besatzungen gefangen. Nur ein Pilot kehrt zurück. -- In der Nacht des 7./8.9. wird ein gemeinsamer Vorstoß der 1. Sturmboot-Flottille und der italienischen X. MAS-Flottille mit 2 MAS und 8 Sturmbooten gegen alliierte Seestreitkräfte vor Südfrankreich von den US PT 215 und 216 abgefangen (Kobelt, 2016, S.144-145). -- Auch ein zweiter Angriffversuch am 9./10.9. mit 6 Sturmbooten und 14 »Mardern« schlägt fehl. Der Vorstoß wird von US PT 206 und 214 zurückgewiesen. Von 14 »Mardern« kehren nur 4 zurück. (Kobelt, 2016, S.146). -- Am 14.9. läuft die 1. Sturmboot-Flottille (Kptlt. Ullrich) mit 15 Booten von San Remo aus gegen eine alliierte Zerstörergruppe vor der französischen Riviera. Alle Boote kehren ohne Erfolge zurück.

5.– 21.9.1944
Nordsee
Einheiten der Kriegsmarine überführen die Einheiten der am Südufer der Schelde abgeschnittenen 15. Armee auf das Nordufer. Mehr als 85.000 Mann, 600 Geschütze, 5.000 Fahrzeuge und 5.600 Pferde werden bei laufenden Luftangriffen übergesetzt, 1 AF, 1 Räumboot, 6 KFK, 4 MFP und viele Kleinfahrzeuge gehen verloren.

6.9.1944
Luftkrieg Deutschland
RAF Bomber Command (Gruppen No.6 und No.8) greift mit 181 Flugzeugen und 580 t Bomben Emden an. 1 Maschine geht verloren. Der dt. Sperrbrecher 185 / Hansburg wird schwer beschädigt (bei Luftangriffen auf Wilhelmshaven am 30.3. und 12.4.45 brennt das in Reparatur befindliche Schiff völlig aus, wird aber nach dem Krieg repariert und als Heidberg wieder in Fahrt gebracht).

6.– 9.9.1944
Norwegen
Auf Minen sinken das dt. Räumboot R 304 am 6.9. vor Lille-Eggeröy und der Hilfsminensucher M 5631 / KFK 303 am 9.9. im Römsdalfjord.

6.– 19.9.1944
Luftkrieg Westeuropa
Minenoffensive des RAF Bomber Command. In 6 Nächten werden 159 Einsätze auf das Gebiet von Texel, die Mündungen von Ems, Weser und Elbe, das Gebiet von Oslo und das Kattegatt geflogen. 4 Flugzeuge gehen verloren. Der Frachter Weilburg (1923 BRT) sinkt schon am 2.9. in der Kieler Bucht. Das dt. Katapultschiff Westfalen (5367 BRT) sinkt am 7.9. nach 2 Minentreffern im Ostteil des Skagerrak in schwed. Hoheitsgewässern (150 Tote), wahrscheinlich auf einer schwed. Minensperre. Am 8.9. geht der auf Fangfahrt befindliche Fischdampfer Elbe (237 BRT) verloren. Am 17.9. werden die Vorpostenboote V 1201 / Juno und V 1202 / Friedrich Suthmeyer vor Helgoland durch Minen beschädigt und anschließend bei Mosquito-Einsätzen gegen Minensuchverbände angegriffen und mit Bordwaffen versenkt. Am 18.9. wird der Frachter Cap Guir (1536 BRT) nordwestlich von Anholt beschädigt. Am 23.9. sinkt der Frachter Chios (ex Ceuta, 1734 BRT) vor Brunsbüttel. Am 26.9. geht das Vorpostenboot V 6719 vor Swinemünde, am 27.9. V 1214 vor List (Sylt) verloren. Am 28.9. sinkt der dän. Dampfer Oslo (1412 BRT) in der Pommerschen Bucht.

7.– 11.9.1944
Zentralpazifik
Am 7.9. beschießen die US-Zerstörer Ellett und Downes eine jap. Küstenbatterie auf Aguijan (Marianen). Am 8.9. wird der US-Zerstörer Flusser von einer jap. Küstenbatterie auf Wotje (Marshall-Inseln) beschädigt. Am 11.9. beschießt Ellett japan. Versorgungslager auf Aguijan.

7.– 21.9.1944
Ostsee
Nach Ausfall der finn. Häfen operieren die dt. U-Boote (Einsatzleiter KKpt. Brandi) von Danzig und Gotenhafen aus vor den Eingängen des Finnenbusens. Beteiligt sind im September/Oktober U 717, U 958, U 370, U 348, U 475, U 290, U 1165 und U 481. Am 21.9. legen U 242 (Oblt.z.S. Pancke) und U 1001 (Kptlt. Blaudow) bei Porkkala Minensperren, auf denen der finn. Dampfer Rigel (1495 BRT) sinkt (Fortsetzung 8.-25.10.44). -- Am 7.9. laufen die sowj. U-Boote M-96 (Kptlt. Kartashev) und M-102 (Kptlt. Leskov) zur Aufklärung in den Finnenbusen aus. Schon am 8.9. sinkt M-96 durch Minentreffer in der Narva-Bucht, M-102 kehrt am 11.9. zurück.

8.9.1944
Allgemeine Lage / Bulgarien
Das bisher verbündete Bulgarien erklärt Deutschland den Krieg.

8.9.1944
Deutschland
Die Luftwaffe löst, hauptsächlich aufgrund von Pilotenmangel, das IX. und X. Fliegerkorps und die 2. Fliegerdivision auf. Damit endet die Fähigkeit zum Werfen von Luftminen, die Fähigkeit zum Angriff auf Seeziele wird stark eingeschränkt, nur das KG.26 in Norwegen bleibt für diese Aufgabe übrig.

28.6.– 27.9.1944
8.– 25.9.1944
Nord- und Westatlantik
In der ersten September-Hälfte dringen U 802 und U 541 (Kptlt. Petersen) in den St. Lawrence-Golf ein, wo U 541 die kanad. Livingston (2140 BRT) versenkt. Am 8. bzw. 14.9. sichten die zurückmarschierenden U 541 und U 802 die südlich Cabot-Straße auf die Boote wartende Task Group 22.2 mit der Bogue und 7 DE (siehe 4.– 20.8.44), können jedoch mit ihren auf DEs geschossenen T-5 keine Treffer erzielen. Um den 8.9. geht das auslaufende U 925 (Oblt.z.S. Knoke) aus unbekannter Ursache im Gebiet zwischen Island und den Färöer verloren. Beim Aussetzen einer Wetterboje geht um den 25.9. U 703 (Oblt.z.S. Brünner) in schwerer See östlich von Island verloren. Vor der US-Ostküste torpediert das Schnorchelboot U 518 (Oblt.z.S. Offermann) am 12.9. den Liberty-Frachter George Ade (7176 BRT), der zwei Tage später in einem Hurrikan zusammen mit dem Zerstörer Warrington, dem Minensucher YMS 409 und den USCG-Cutters Jackson und Bedloe verloren geht.

8.– 28.9.1944
Westpazifik
Von Saipan startende B-24 der USAAF greifen im Seegebiet südlich von Japan den japanischen Schiffsverkehr an und beschädigen am 8.9. bei Chichi Jima die Frachter Heiwa Maru und Toyo Maru, am 9.9. im Hafen von Okinawa die Saiwai Maru No. 8, die zum Totalverlust wird, am 19.9. bei Chichi Jima das Landungsschiff T.153 und den Frachter Tsukiura Maru und am 20.9. die Frachter Asaku Maru, Gokoku Maru und Shinsho Maru bei Formosa.

8.– 29.9.1944
Mittelmeer / Adria
Brit. Beaufighter werfen am 8.9. in Triest das ital. Fahrgastschiff Rex (51062 BRT) in Brand. In den Nächten 8./9. und 10./11.9. legen das Minenschiff Kiebitz und 2 TA- oder UJ-Boote die Minensperren »Murmel 6-10« und »Murmel 11-12«, in der Nacht 16./17.9. »Waschbär«, in der Nacht 27./28.9. »Murmel 16-17« und in der Nacht 28./29.9. die Sperren »Murmel 19-20«.

9.9.1944
Indischer Ozean
In der Straße von Malakka sinken die jap. Hilfs-U-Jäger Cha-8 und Cha-9 sowie der Tanker Bukun Maru auf von dem brit. Unterseeboot Porpoise im Juli 1944 gelegten Minen.

9.– 20.9.1944
Mittelmeer / Ägäis

Operation »Outing I«. Erster Einsatz der British Aegean Force (siehe 27.-30.8.): Die Flugzeuge der Geleitträger Khedive, Hunter, Pursuer und Searcher fliegen Aufklärungseinsätze und Angriffe auf den Schiffsverkehr im Gebiet von Kreta und des Dodekanes. Bei einem Luftangriff nördlich von Kreta wird am 9.9. der dt. U-Jäger UJ 2142 versenkt. Ab 14.9. Ablösung bzw. Ergänzung durch die Geleitträger Attacker, Emperor und Stalker.

10.9.1944
Indischer Ozean
Beaufighters and Hurricanes der RAF greifen den jap. Konvoi MR1 auf dem Weg nach Rangoon an und versenken (laut »Ultra«) den Hilfs-U-Jäger Misago Maru (154 BRT), der am 2.9. vom brit. U-Boot Storm beschädigt worden ist. Der Hilfsminensucher Wa-3 wird beschädigt.

6. Grenzziehung der Nachkriegszeit:
Aus Petsamo (finn.) wurde Petschenga (russ.) 

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10.– 28.9.1944
Nordmeer
Kombinierte sowj. Operation gegen dt. Geleitverkehr an der Polarküste.
Ansatz der U-Boote S-15, S-51, S-103, S-101 und V-3 (ex-brit. Unison), erstmals unter Einsatz von Radar. Bei einem sowj. Fliegerangriff am 13.9. vor Kiberg wird der dt. Hilfsminensucher M 5603 / Albatros versenkt. Am 14. und 15.9. fliegen sowj. Schlacht- und Jagdbomber Angriffe gegen Vardö bzw. Kiberg und den Kongsfjord. Dabei werden der MFP F 223 und am 15.9. UJ 1224 / KUJ 10 vernichtet. Am 15.9. wird auch ein Angriff von 4 sowj. Torpedokuttern (Kptlt. Lozovskii) und 15 Schlachtflugzeugen Il-2 gegen ein dt. Petsamo-Kirkenes-Geleit durch dt. Sicherung abgewehrt: TKA-214 meldet einen Treffer, TKA-13 wird dagegen von der 61. V-Flottille (KKpt. Kramer) versenkt. Am 16.9. erhält Munitionsdampfer Wolsum (3668 BRT) bei einem Luftangriff von ca. 60 Flugzeugen auf Kirkenes Bombentreffer und explodiert. Am 20.9. wird Katapultschiff Friesenland (5434 BRT) beim Angriff einer Flugzeug-Rotte vor dem Nordkap torpediert und muss aufgesetzt werden. Am 21.9. versenkt ein sowj. Flugzeug irrtümlich das eigene U-Boot Shch-402 (siehe unten). Ein von sowj. Luftaufklärung erfasster dt. Ostkonvoi mit V 6105 und Werkstattprahm D 152 Pmot wird am 24.9. bei Nordkyn durch S-56 (Kpt. 2.Rg. Shchedrin) mit 4er-Fächer angegriffen, den V 6105 aber ausmanövriert; die Minensucher M 31 und M 251 verfolgen das U-Boot (erfolglos) mit Wabos. Am 25.9. greifen bei Skalneset und Ekkeröy 2 Torpedokutter-Gruppen  (Kpt. 2.Rg. Alekseev) das Geleit V 6105 mit 9 TKA an, werden aber durch die Sicherung abgedrängt, 1 TKA angeblich versenkt. Bei gleichzeitigen Angriffen von 33 Il-2-Schlachtflugzeugen und 14 Jak-9- und 24 Kittyhawk-Jagdbombern unter Jagdschutz von 24 Jägern werden V 6101 / Gauleiter Bohle durch Bomben versenkt, V 6105 und F 452 beschädigt und aufgesetzt und V 6110 und R 309 beschädigt, aber eingeschleppt (Gefechtsbericht). Am 26.9. greift S-56 die M-Boote M 31 und M 251 erfolglos an und wird durch Wabos beschädigt. Am 28.9. wird bei einem sowj. Luftangriff vor Vadsö der Artilleriefährprahm AF 25 versenkt.

11.– 16.9.1944
Allgemeine Lage / Pazifik
2. Konferenz von Quebec (OCTAGON) unter Leitung von Präsident Roosevelt, Premier Churchill sowie den Vereinigten Stabschefs. Thema sind die britische Beteiligung im Pazifikkrieg und die Landung auf den Philippinen. Am 16.9. stimmen die Vereinigten Stabschefs Admiral Halseys Vorschlag, die Landung auf Leyte (Philippinen) auf den 20.10. vorzuverlegen (vgl. 1.-24.9.), zu, obwohl für Planung und Vorbereitung der Landung sowie für den Anmarsch nur 5 Wochen Zeit bleiben.

12.– 13.9.1944
Zentralpazifik
Vorbereitung der Landung auf Peleliu: Am 12.9. sinkt Schnelltransporter (ex Zerstörer) Noa vor Palau nach Kollision mit dem Zerstörer Fullam. Die Zerstörer-Minensucher Preble und Montgomery räumen Minen zwischen Angaur und Peleliu. Am 13.9. sinkt der DMS Perry vor Peleliu auf einer Mine, die Versorgungstanker Millicoma und Schuylkill werden bei einer Kollision beschädigt. (Am 17.10. sinkt auch DMS Montomery östlich Palau auf einer Mine).  

12.– 14.9.1944
Norwegen
Operation »Begonia«: Ein brit. Verband mit den Trägern Furious, Trumpeter, dem Kreuzer Kent und Zerstörern führt einen Vorstoß gegen Schiffsziele bei Stadlandet. Trägerflugzeuge werfen Minen im Aramsund Kanal, Sicherung durch den Kreuzer Devonshire und 6 Zerstörer der 26. Flottille. Sie versenken V 5307, beschädigen V 5309 und V 5105, die auf Strand gesetzt werden, sowie den Dampfer Ostland (5374 BRT).

12.– 14.9.1944
Mittelmeer
Am 12./13.9. legen ein Minenschiff und 2 MFP südöstlich von La Spezia die Minensperre »Hummel«. Am 13./14.9. legen 2 MFP die Minensperre »Hornisse«. Der den Rückmarsch der MFP deckende dt. U-Jäger UJ 2216 (ex-franz. L’Incomprise) wird vor Sestri Levante bei einem Angriff des US PT 559 (Lt. Nagle) versenkt.

12.– 25.9.1944
Mittelmeer / Griechenland

Nach dem Abfall der Verbündeten Rumänien und Bulgarien muss die Heeresgruppe E Griechenland Hals über Kopf räumen, da ihre Stellung unhaltbar wird. Britische Truppen unter dem Befehl von General Scobie, der auch das Kommando über alle griechischen bewaffneten Formationen einschließlich der Partisanen übernimmt, landen im September auf dem Peloponnes. Am 12.9. beginnen dt. Truppen mit der Räumung der südlichen Ionischen Inseln, am 22.9. mit der Teilräumung Kretas (nur der Nordwestteil bleibt als »Festung Kreta« besetzt). Ab 23.9. erfolgt die Räumung der Insel Korfu. Am 12.9. wird das dt. Räumboot R 178 in Saloniki. am 24.9. der dt. U-Jäger UJ 2108 in der Skaramanga Werft in Piräus selbstversenkt. Vom 20.– 24.9. verlegen die Neubauten TA 39, TA 37 und TA 38 von Triest durch die Adria, die Otranto-Straße, wo ein kurzes ergebnisloses Gefecht mit brit. Hunt-Zerstörern Belvoir und Whaddon stattfindet, durch den Golf von Patras und den Kanal von Korinth in die Ägäis (Unternehmen »Odysseus«).

Brit. Offensive in der Ägäis gegen dt. Räumungsbewegungen. Am 13.9. versenken die brit. Zerstörer Troubridge und Tuscan nördlich Kreta den dt. Transporter Toni (ex-ital. Tealia, 638 BRT). Am 15.9. versenken der Kreuzer Royalist und der Zerstörer Teazer vor Kap Spatha die Kriegstransporter KT 26 / Erpel und KT 4 / Heidelberg. Bei einem Luftangriff der USAAF auf Salamis am 15.9. sinkt das dt. T-Boot TA 14 (ex-ital. Turbine, Kptlt. Densch), das Hs-Boot GD 91 und Kriegstransporter KT 29 / Mannheim werden schwer beschädigt. Bei einem Luftangriff auf Piräus am 17.9. wird das T-Boot TA 17 (ex-ital. San Martino, Kptlt. Düvelius) so schwer beschädigt, dass es nicht mehr repariert werden kann. Bei Angriffen von RAF-Beaufighters am 20.9. muß der dt. Transporter KT 18 / Pelikan nach Bombentreffern in der Bucht von Naussa (Paros) aufgesetzt werden. Am 22.9. wird bei einem Beaufighter-Angriff das dt. Minenschiff Drache (ex-jug. Zmaj, KKpt. Wünning †) im Hafen von Vathi (Samos) zerstört und vor Naxos der Dampfer Orion (707 BRT) versenkt. Bei einem Luftangriff auf Piräus/Skaramanga am 25.9. werden das letzte einsatzfähige U-Boot U 596 (Oblt.z.S. Kolbus) sowie das beschädigte U 565 (Kptlt. Henning) versenkt.

14.9.1944
Westatlantik
Bei einem schweren Hurrikan im Gebiet der Bahamas kentern der US-Zerstörer Warrington und das Frachtschiff Hyades und gehen, ebenso wie der von U 518 beschädigte Liberty-Frachter George Ade (7176 BRT) und die USCG-Kutter Bedloe und Jackson verloren. Außerdem werden verschiedene Rettungsschiffe beschädigt, der Hafenminensucher YMS 409 kentert, YMS 198 und SC1217 werden beschädigt. Vor Virginia werden die US-Fregatte Natchez und die Korvette Temptress durch schwere See auf den Strand getrieben.

14.9.1944
Westpazifik
Der jap. Geleitzerstörer Yashiro wird bei Formosa durch Luftminentreffer beschädigt.

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7. Malerischer Eindruck der Insel Suursaari
die im September 1944 von Deutschen blutig umkämpft wurde.

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14.– 15.9.1944
Ostsee
Dt. Landungsoperation »Tanne Ost« gegen die finn. Insel Suursaari durch Einheiten der 3. und 25. Minensuch- Flottille, 13., 21. und 24. L-Flottille, 7. Artillerieträger-, 1. R- und 5. S-Boot-Flottille. Für die 5. S-Flottille ergibt sich die Aufgabe, den Stützpunkt Kotka der finnischen 1. S-Flottille durch Minen zu sperren. Am 14.1. werfen S 116, S 85, S 110, S 120 die Minensperre «Schnellschuss», die aber den deutschen Vorstoß nicht zu decken vermag. Starker finn. Widerstand, Angriffe sowj. Flugzeuge und finn. Schnellboote zwingen zum Rückzug der Landungsflotte. Das Unternehmen auf Hogland (= Suursaari) scheitert, die gelandeten Truppen müssen sich am 15.9. ergeben (1231 Gefangene, darunter 175 Verwundete). Am 15.9. wird vor Suursaari das dt. Räumboot R 29 von dem finn. Schnellboot Taisto 5 torpediert und versenkt. R 76 wird nach Treffern durch finn. Geschütze aufgesetzt, aber später geborgen. Außerdem gehen die MFP F 173, F 175 und F 177 verloren.

14.– 19.9.1944
Luftkrieg Deutschland
Ein Angriff des RAF Bomber Command auf Wilhelmshaven am 14.9. wird wegen der schlechten Wetterlage abgesagt und die Flugzeuge werden zurückbeordert. Am 15./16.9. werfen 490 Flugzeuge der Groups No. 1, 4, 6, 8 des RAF Bomber Command 1448 Tonnen Bomben auf Kiel. 6 Maschinen gehen verloren. Am 18./19.9. greifen 213 Bomber Wesermünde an. Die Frachter Monica (295 BRT) und Stillesee (1408 BRT) werden versenkt, 2 Flugzeuge gehen verloren.

14.9.– 10.10.1944
Nordmeer
Versuch des Schnorchel-U-Bootes U 315 (Oblt.z.S. Zoller), in den Kolafjord einzudringen und das Schlachtschiff Arkhangelsk (ex-HMS Royal Sovereign) anzugreifen, scheitert an Netzsperren im inneren Kolafjord. Ein zweiter Versuch vom 28.9.–10.10. mit dem Schnorchel-U-Boot U 313 (Kptlt. Schweiger) scheitert ebenfalls.

15.9.1944
Nordmeer
28 Lancaster-Bomber der RAF-Sq. 9 und 617 (Group Captain Tait) greifen von nordrussischen Flugplätzen aus das im Altafjord liegende dt. Schlachtschiff Tirpitz (Kapt.z.S. Junge) mit schweren 5,4-t-Bomben an und treffen das vernebelte Schiff mit einer Bombe im Vorschiff, das in den 3 vordersten Abteilungen praktisch zerstört wird; das Schiff ist damit nicht mehr see- und fahrfähig. Der Verkehrsdampfer Kehrwieder wird versenkt.

15.9.1944
Pazifik
Als letztes der in Pearl Harbor am 7.12.1941 beschädigten und danach aufwendig reparierten Schlachtschiffe stößt USS West Virginia wieder zur Flotte.

15./16.9.1944
Mittelmeer / Adria

Erster Einsatz des »Kommandos der Kleinkampfmittel« noch vor Aufstellung der 2. Sturmboot-Flottille. Die Schnellboote MS 41 und MS 75 (sic !) befördern Sturmboote und Kampfschwimmer vor den Hafen von Ancona. Als eines der Sturmboote in kabbeliger See kentert, wird das Unternehmen abgebrochen (Kobelt, 2016, S.219, korrigiert 2017). 

15.9.– 3.10.1944
Südwestpazifik
Operation „Tradewind": US Landung auf Morotai. Die VII. Amphib. Force (TF.77), die am 10.9. von ihren Stützpunkten in Aitape, Wakde und Hollandia ausgelaufen ist, landet am 15.9. die 31. Inf. Div. (Maj.Gen. Persons) sowie das 126. RCT (32. Div.) des XI. Korps (GenLt. Hall) auf Morotai. Der Landungsverband besteht aus zwei Gruppen: »White« (RAdm. Barbey als Oberkommandierender des Unternehmens auf dem Führungsschiff Wasatch) und »Red« (RAdm. Fechteler an Bord des Zerstörers Hughes). Die Landungsflotte besteht aus 2 austral. APA, 5 US-APD, 45 LST, 24 LCI, 20 LCT und 1 LSD, gesichert von 24 Zerstörern, 4 Fregatten und 11 LCT(R), 6 PC, 2 ATF und 4 YMS. Deckungsgruppe und vorbereitende Beschießung durch TF.75 (RAdm. Berkey) mit der TG.75.1 mit den US-Kreuzern Phoenix, Boise und Nashville (Gen. MacArthur an Bord) und den Zerstörern Hutchins, Beale, Bache, Daly, Abner Read und Bush und der TG.75.2 (Commodore Collins) mit den austral. Kreuzern Australia, Shropshire und den Zerstörern Arunta, Warramunga, Mullany und Ammen. Luftunterstützung durch die TG.77.1 (RAdm. T. L. Sprague) mit den Geleitträgern Sangamon, Suwanee, Chenango, Santee, Saginaw Bay, Petrof Bay und 8 Zerstörern.

Am ersten Tag werden ohne Widerstand 19.960 Mann, vom 16.9. bis 3.10. insgesamt 26.000 Mann Kampftruppen, 12.200 Mann Bau- und Bodenpersonal gelandet. Gleichzeitig operieren Schnellboote von Morotai (N.E.I.) aus, um japan. Truppen auf Fähren zu bekämpfen und japan. Luftlandungs-Versuche bei Halmahera zu verhindern. Die 5. Luftflotte USAAF (GenLt. Kenney) fliegt zur Unterstützung regelmäßig Einsätze von Biak, Noemfoor und Cape Sansapor aus. 2 US Schnellboote, PT-489 und PT-363 durchqueren 60 sm minenverseuchter Gewässer und den Deckungsbereich einer Küstenbatterie zur Rettung eines abgeschossenen F6F-Piloten des Geleitträgers Santee vor Halmahera; unter 2½-stündigem Beschuss und mit leichten Beschädigungen erfüllen sie ihren Auftrag. Am 3.10. greift das jap. U-Boot Ro-41 (Kptlt. Shiizuka) ostwärts von Morotai eine US-Trägergruppe mit den Geleitträgern Fanshaw Bay und Midway und 4 Geleitzerstörern an und versenkt den DE Shelton (LtCdr Solomon). Die anderen drei DE Eversole, Richard M. Rowell und Edmonds nehmen die Jagd auf, ein Flugzeug der Midway sichtet ein tauchendes U-Boot, bei dem es sich aber um das US U-Boot Seawolf (LtCdr Bontier) handelt, und lenkt die Zerstörer heran, von denen Richard M. Rowell das Boot versenkt. –– Ein am 18.9. bei Halmahera aufgelaufenes Schnellboot, PT 371, wird am nächsten Tag mit Haftladungen selbst versenkt.

15.9.– 5.10.1944
Nordmeer
Konvoi-Operation JW.60 / RA.60. Am 15.9. läuft der JW.60 mit 30 Schiffen und einem Rettungsschiff von Loch Ewe aus. Da noch Unklarheit über die Einsatzfähigkeit der Tirpitz besteht, läuft der CINC Home Fleet, Adm. Sir Henry Moore, mit dem Schlachtschiff Rodney nach Murmansk zu einem Treffen mit dem Oberbefehlshaber der sowj. Nordflotte, Adm. Golovko. Die Sicherungsgruppe des Konvois (RAdm. McGrigor) besteht aus den Geleitträgern Campania und Striker, dem Kreuzer Diadem, und den Zerstörern Milne, Marne, Meteor, Musketeer, Saumarez, Scorpion, Venus, Verulam, Virago, Volage, Algonquin (RCN) and Sioux (RCN); Nahsicherung durch die 20th und 8th Escort Groups darunter die Zerstörer Keppel, Bulldog und Whitehall, die Sloop Cygnet und die Korvetten Allington Castle und Bamborough Castle. Ein Teilverband mit dem Kreuzer Jamaica und den Zerstörern Orwell und Obedient führt Versorgung von Spitzbergen durch.

Am 16./17.9. werden die sowj. U-Boote S-56, S-14, Shch-402, L-20 und L-15 zur Deckung der Fjordausgänge auf Positionen an der norw. Nordmeerküste befohlen. Strittig ist, ob dabei Shch-402 (Kpt. 3.Rg. Kautskii) am 21.9. vor Gamvik irrtümlich durch einen Boston-Bomber des 36. Minen-Torpedo-Regt. versenkt wurde. Denn das angewiesene Operationsgebiet von Shch-402 befindet sich vor dem Kongsfjord, nicht vor Gamvik (dort operiert S-56, meldet aber keinen Flugzeugangriff). Möglicherweise hat der A-20-Bomber ein ganz anderes Ziel erfolglos angegriffen, und Shch-402 sinkt in Wirklichkeit auf einer Mine der Sperren NW 29 oder NW 30 vor dem Kongsford.[1]

Der Konvoi JW.60 wird weder von dt. Luftaufklärung noch von der U-Boot-Gruppe »Grimm« mit U 278, U 312, U 425, U 737, U 921, U 956 und U 997 erfasst und trifft am 23.9. wohlbehalten im Kolafjord ein. Bereits am 21.9. haben die sowj. Zerstörer Baku und Uritski einen brit. Tanker von Iokanga nach Murmansk geleitet. Am 23.9. geleitet eine sowj. Sicherungsgruppe mit den Zerstörern Baku, Gremyashchi, Gromki, Razumny, Razyarenny, Zharki, Zhguchi, Derzki und Uritski sowie 10 BO-2-U-Jägern 5 Transporter und einen Tanker des JW.60 vom Kola-Fjord zum Eingang des Weißen Meeres. Dort macht sie kehrt, übernimmt den Geleitschutz eines Zubringerkonvois für den RA.60 mit 16 Transportern und 2 Tankern und läuft mit diesem nach Murmansk zurück. Die zum Weißen Meer geleiteten Schiffe des JW.60 laufen am 25.9. in Arkhangelsk ein.

Der in der Nacht zum 28.9. auslaufende RA.60 (31 Schiffe, 1 Rettungsschiff, mit Nahsicherung des JW.60) umgeht die dt. U-Boot-Gruppe »Grimm« und die neu hinzu gekommene Gruppe »Zorn« mit U 293, U 310, U 315, U 363, U 365, U 387, U 636, U 668, U 965, U 968, U 992 und U 995. Nur das zufällig überlaufene U 310 (Oblt.z.S. Ley) versenkt den US-Frachter Edward H. Crockett (7176 BRT) und die brit. Samsuva (7219 BRT) mit FAT-Fächer und verfehlt mit T-5 mehrere Escorts. U 921 (Oblt.z.S. Werner) geht zwischen dem 24. und 29.9. aus unbekannter Ursache verloren. (Die bisher publizierte Version einer Versenkung von U 921 ist unzutreffend). Swordfish ‚F’ der FAA-Sq. 813 der Campania greift nacheinander U 636 und U 968 an, ohne dass Schäden entstehen. Rodney und die Sicherungsgruppe (s.o.) bleiben bis zum 3.10. beim Konvoi und laufen dann nach Scapa Flow. Am 5.10. trifft der RA.60 in Loch Ewe ein. 

15.9.– 23.10.1944
Zentralpazifik
Operation »Stalemate II«: Landung auf Palau durch Task Force TF.31 (RAdm. Wilkinson) mit III. Amphib. Corps (GenMaj. Geiger). Nach den Vorstößen der Task Force TF.38 vom 6.– 8.9. beginnt am 13. und 14.9. die Beschießung der Inseln Peleliu und Angaur durch die Fire Support Group TG.32.5 (RAdm. Oldendorf) mit den Schlachtschiffen Pennsylvania, Tennessee, Maryland, Mississippi, West Virginia, den Kreuzern Louisville, Portland, Indianapolis, Minneapolis, Honolulu, Denver, Columbia und 2 weiteren sowie 14 Zerstörern. (Am 16.9. wird Zerstörer Wadleigh in der Kossol-Passage durch Minentreffer beschädigt.) Luftunterstützung erfolgt durch 7 bis 11 Geleitträger (RAdm. Ofstie), deren Flugzeuge allein am Landungstage 382 Einsätze fliegen.

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8. Truppen der US Armee landen auf Peleliu

Am 15.9. landet die »Northern Attack Force« die 1. Mar. Div. (GenMaj. Rupertus) auf Peleliu. Der Widerstand der in den Bergrücken tief eingebunkerten Gruppen des 2. Inf. Regt. der jap. 14. Div. unter Oberst Nakagawa mit 5300 Mann kann nur schwer überwunden werden. Es muss noch ein Regt. der 81. Inf. Div. gelandet werden. Am 12.10. ist die Angriffsphase beendet, aber erst am 25.12. werden die letzten 45 Verteidiger überwältigt. Am 17.9. landet die »Southern Attack Force« (TG.32.1) die 8. Inf. Div. (GenMaj. Mueller) auf der südlichsten Insel Angaur, die von 1 jap. Batl. mit 1600 Mann unter Maj. Goto verteidigt wird. Bis zum 23.10. wird der Widerstand gebrochen. Insgesamt geraten nur 301 Japaner auf beiden Inseln in Gefangenschaft. Die Masse der jap. 14. Inf. Div. (GenLt. Inoue) auf der Hauptinsel Babelthuap bleibt für den Rest des Krieges isoliert. US-Verluste insgesamt: 1209 Tote, 6585 Verwundete, dies sind mit ca. 40 % aller eingesetzten Truppen die prozentual höchsten Verluste, die US-Soldaten bei einer Insellandung im Pazifik hinnehmen müssen. Ab 24.9. ist die im März verminte Kossol-Passage wieder benutzbar.

Nach vorhergehendem Minenräumen durch eine Gruppe (Capt. R. W. Clark) mit den Zerstörer-Minensuchern Preble und Montgomery, 4 Minensuchern und 7 YMS landet am 23.9. eine improvisierte Gruppe (TG.33.19, RAdm. Blandy) das 323. RCT der 81. Inf. Div. (Oberst Watson) ohne Widerstand auf dem Ulithi-Atoll, in das die Support Group TG.30.8 mit dem Kreuzer Denver und den Zerstörern Ross und Bryant am 22.9. eingelaufen ist. Dieses Atoll gewinnt als Basis für den Rest des Krieges große Bedeutung, im März 1945 liegen 617 US Schiffe in der Lagune.

Gegen die Landungsflotte werden die jap. U-Boote I-44 (Kptlt. Kawaguchi) - 1 erfolgloser Angriff -, Ro-47 (Kptlt. Ishikawa) und I-177 (Kptlt. Watanabe) angesetzt, die letzteren werden am 26.9. bzw. 3.10. durch Hedgehog-Angriffe der US-DEs McCoy Reynolds (LtCdr. Winn) bzw. Samuel S. Miles (LtCdr. Brousseau) versenkt.

16./17.9.1944
Nordsee
Am Abend gehen unter Führung des Chefs der 9. S-Flottille (KKpt. von Mirbach) drei Gruppen mit je drei S-Booten in See, um gegen einen Nordkonvoi vor Cromer zu operieren. Die 1. Gruppe mit S 175, S 168 und S 192 und die 2. Gruppe mit S 200, S 701 und S 183 werfen Minen auf dem Geleitweg. Beide Gruppen werden von Zerstörern erfasst und beschossen. Die 3. Gruppe mit S 185, S 186 und S 191 muss wegen technischer Defekte vorzeitig umkehren (Hümmelchen, S.190).

16.– 18.9.1944
Bretagne
Die wegen Motorschadens in Brest zurückgebliebenen Schnellboote S 112 und S 145 hatten zweimal vergeblich versucht, die den Stützpunkt St. Peter Port auf den Kanalinseln zu erreichen. Während S 112 am 10./11. September erfolgreich einen dritten Versuch unternimmt, bleibt S 145 beschädigt in Brest und wird am 16.9. von der Besatzung zerstört (Hümmelchen, S.188). Am 18.9. fällt Brest in amerikanische Hand. Die Hafenanlagen sind allerdings so zerstört, dass der Nachschub für die Invasionstruppen auch weiterhin zum größten Teil über den künstlichen Hafen und die Strände der Normandie abgewickelt wird.

16.– 19.9.1944
Kanal
Am 16.9. versenken alliierte Jagdbomber den dt. Hilfsminensucher M 3202 / Gotland vor Terneuzen. Am 18.9. versenken Jagdbomber vor der Maas-Mündung M 3663 / KFK 55, und M 3667 / KFK 60 muss mit schweren Schäden aufgesetzt werden. Am 18./19.9. wird der Artilleriefährprahm AF 89 bei einem Luftangriff vor der Schelde versenkt, AF 87 wird nur beschädigt und bei einem weiteren Luftangriff in Dordrecht versenkt.

16.– 23.9.1944
Indischer Ozean
Operation »Light«. Die Brit. Eastern Fleet führt mit den Trägern Victorious und Indomitable, dem Schlachtschiff Howe, den Kreuzern Cumberland und Kenia sowie den Zerstörern Racehorse, Raider, Rapid, Redoubt, Relentless, Rocket und Rotherham unter RAdm. Moody einen Trägerraid gegen Sigli (Nord-Sumatra) und Fotoaufklärungsflüge über den Nikobaren durch.

17.9.1944
Nordsee
In der Deutschen Bucht sinkt das Räumboot R 171 auf einem Schiffswrack. Es stand zuletzt unter Befehl der 21. U-Bootsflottille.

17. 18.9.1944
Mittelmeer / Liguisches Meer
US-Zerstörer beschießen in 2 Nächten San Remo. Die Salven treffen den Hafen und umliegende Häuser. Die Marinefährprähme F 767 und F 486 der 2. Landungsflottille werden vernichtet, 2 weitere beschädigt. Auch die 1. Sturmboot-Flottille erleidet empfindliche materielle Verluste. Im Laufe des September kommt es daher zu keinen nennenswerten Einsätzen mehr (Kobelt, 2016, S.151-152). -- Bei einer Beschießung des Hafens Imperia durch alliierte Zerstörer am 18.9. werden die Fährprähme F 461, F 597 und F 751 der 4. Landungsflottille beschädigt. 

11.8.– 29.10.44
17.– 24.9.1944
Nordatlantik
Die in Biskaya-Häfen liegenden, nicht voll einsatzbereiten und überwiegend noch nicht mit Schnorcheln ausgerüsteten U-Boote U 548, U 228, U 993, U 650, U 190, U 763, U 437, U 547, U 534, U 857, U 853, U 256, U 260, U 155, U 382, U 673 und U 267 verlegen vom 11.8. bis 29.10. kontinuierlich nach Norwegen. Am 17.9. geht das heimwärts laufende U 855 (Oblt.z.S. Ohlsen) verloren, wahrscheinlich durch eine Mine südöstlich von Island. Ebenfalls geht U 865 (Oblt.z.S. Stellmacher) verloren, wahrscheinlich wegen einer Schnorchelpanne. Am 18.9. wird das auslaufende U 867 (Kpt.z.S. v. Mühlendahl) bei einem Angriff mehrer Mosquitos der 248. Sq. RAF (»Banff Strike Wing«) beschädigt und am 19.9. von der Liberator ‚Q’ der RAF-Sq. 224 versenkt. U 1228 (Oblt.z.S. Marienfeld), welches U 867 zu Hilfe kommen soll, wird von Liberator ‚R’ (F/O Hill) der RAF-Sq. 224 beschädigt und muß umkehren. (Bird, p.23/24). Das heimkehrende U 763 (Oblt.z.S. Schröter) wird am 24.9. von der Liberator ‚A’ (S/Ldr Downey) der RAF-Sq. 224 versenkt (Fortsetzung 1.-29.10.44).

17.– 28.9.1944
Estland / Ostsee

Unter dem Druck der weiter im Süden nach Estland hineinstoßenden sowj. Armee setzt sich das III. SS-Panzer-Korps ab 18.9. aus der Narwa-Stellung nach Westen ab. Nach Evakuierung der dt. Besatzung von Suur-Tytärsaari durch die 5. S-Flottille am 17.9. wird die Insel am 20.9. von leichten sowj. Kräften besetzt, die am 21. und 22.9. die geräumten Häfen Kunda und Leksa besetzen. Am 23.9. morgens läuft von Reval der letzte dt. Geleitzug mit mehr als 9000 Menschen auf Schulschiff Hansa (Schiff 5, ex brit. Glengarry), 4 Dampfern und Lazarettschiff Oberhausen aus, gesichert von den Zerstörern Z 28 und Z 25 und der 3. T-Flottille mit T 20, T 13, T 17 und T 19 aus. Bis zu dem Zeitpunkt sind aus Reval schon 50.000 Soldaten auf die baltischen Inseln überführt worden. Darüber hinaus werden im August/September 85.000 Flüchtlinge abtransportiert. Die Deckung der letzten Transporte am Eingang zum Finnenbusen übernehmen die Kreuzer Prinz Eugen, Lützow und die Zerstörer Z 28, Z 25, Z 35 und Z 36. Zur Sperrung der bisher genutzten Zwangswege im Finnenbusen legen die Minenschiffe Brummer, Linz, die T-Boote T 23 und T 28, die M-Boote M 18, M 19 und M 29, ferner MFP, S-Boote, R-Boote am 20. und 21.9. zwei »Nilhorn«-Minensperren, auf denen angeblich am 22.9. drei sowj. Räumboote, am 28.9. vier sowj. TKA verloren gehen. Wahrscheinlich sinken auf ihnen aber am 12.12. die dt. Zerstörer Z 35 und Z 36 (vgl. 11.-12.12.44).

17.– 28.9.1944
Luftkrieg Frankreich
Schwere Tagesluftangriffe des RAF Bomber Command auf Boulogne am 17.9. (762 Flugzeuge, 2 gehen verloren) und Calais am 20.9. (646 Flugzeuge), 24.9. (188 Flugzeuge), 25.9. (872 Flugzeuge), 26.9. (722 Flugzeuge), 27.9. (341 Flugzeuge) und 28.9. (494 Flugzeuge). Insgesamt gehen 12 Maschinen bei den Angriffen auf Calais verloren.

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9. Das eingeschlossene Dünkirchen bedarf der Versorgung über See

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18./19.9.1944
Kanal / Normandie
In die seit 8.9. eingeschlossene »Festung« Dünkirchen, in der nun der Marine (VAdm. Frisius) das Kommando übertragen wird, bringt die dt. 10. S-Flottille (Kptlt. Müller) mit S 185, S 186  sowie S 198 und S 199 von der 8. S-Flottille Munition und Versorgungsgüter. Dabei wird die Sicherungsgruppe S 183, S 200 und S 702, mit dem Flottillenchef an Bord, von einer Patrouillen-Gruppe mit der brit. Fregatte Stayner (Lt. Turner) und MTB 724 und MTB 728 vor Ostende abgefangen. S 183 wird durch Beschuss der MTBs fahrunfähig gemacht und von der Stayner versenkt. Die anderen beiden Boote kollidieren daraufhin und müssen aufgegeben werden. Die britischen Schiffe retten rund 60 Überlebende, darunter den Chef der 10. S-Flottille (Hümmelchen, S.191).

19.– 20.9.1944
Nordsee
Der dt. leichte Kreuzer Emden (Kpt.z.S. Meisner), das Minenschiff Kaiser (KKpt. Biet) und die Zerstörer Karl Galster, Richard Beitzen, Friedrich Ihn und Theodor Riedel werfen im Skagerrak südwestlich von Lindesnäs die Minensperre XXXIV »Klaudius« (Fortsetzung 1.-6.10.44).

20.9.1944
Biskaya
In Lorient wird das dt. Lazarettschiff Rostock vom brit. Zerstörer Urania [nach anderer Quelle: von den frei-franz. MTB 696 und MTB 713] gekapert und unter zusätzlichem Sicherungsgeleit mit Sunderland „W" der RAAF Sqn. 10 nach Plymouth geführt.

Die polnischen Zerstörer Blyskawica und Piorun führen zur Unterstützung franz. Résistance-Kämpfer bei Audierne eine Landung durch. Am 21.9. wird Audierne erobert.

21.9.1944
Norwegen
Das dt. Flugsicherungsschiff Max Strinsky wird im Altafjord durch Minentreffer auf einer dt. Sperre schwer beschädigt und muss aufgesetzt werden.

21.– 23.9.1944
Mittelmeer
Am 21.9. wird das brit Motorschiff Morialta (1379 BRT) südlich von Marseilles, am 23.9. das brit. Lazarettschiff St. Andrew (2702 BRT) vor Pesaro (Adria) durch Minentreffer beschädigt.

21.– 24.9.1944
Ostsee
Bei einem sowjet. Fliegerangriff werden am 21.9. in Windau die dt. Hilfsminensucher M 3153 / KFK 355 und M 3155 / KFK 357 versenkt. Ebenfalls bei Windau wird am 22.9. der zur Evakuierung von Reval eingesetzte deutsche Transporter Moero (6111 BRT) mit 1273 Verwundeten und Flüchtlingen an Bord von 17 sowj. Boston-Bombern angegriffen und versenkt. 655 Menschen kommen ums Leben, der erste verlustreiche Untergang eines Flüchtlingstransporters in der Ostsee. Am Eingang zum Finnenbusen beschädigen sowjetische Flugzeuge das Torpedoboot T 20 vor Reval, die Frachter Malaga (2146 BRT) und RO 22 / Westplein (4370 BRT) vor Baltischport und den Frachter Sumatra (9280 BRT) durch Torpedo nordwestlich von Dagö. Am 24.9. versenken sowj. Flugzeuge vor Pernau die dt. Meyersledge (828 BRT).

22.– 29.9.1944
Frankreich / Kanal
Am 22.9. wird Boulogne von den Alliierten erobert, am 29.9. auch die letzten dt. Fernkampfbatterien »Todt« und »Großer Kurfürst« bei Cap Gris Nez. –– Am 25.9. sinkt vor Le Havre US-Minensucher Miantonomah nach einem Minentreffer.

23.9.1944
Luftkrieg Italien
Der von den Deutschen als Blockschiff vorgesehene ital. Leichte Kreuzer Taranto (ex Straßburg der kaiserlich-deutschen Marine, Reparationslieferung an Italien 1919) wird in La Spezia bei einem Bombenangriff versenkt.

23.– 25.9.1944
Nordsee
Der brit. Trawler Wolseley wird auf Fangfahrt östlich von Great Yarmouth durch Minentreffer beschädigt (5 Tote, darunter der Kapitän). Am 23.9. versenken brit. Torpedoflugzeuge den dt. Frachter Hermann Schulte (1305 BRT) bei Borkum. Am 25.9. wird der dt. Minensucher M 471 vor Den Helder von Beaufighter der Sqn 236 (RAF), 254 (RAF), 455 (RAAF) und 489 (RNZAF) Coastal Command versenkt, M 33 und M 369 werden beschädigt.

24.9.– 13.10.1944
Mittelmeer / Ägäis
Einsatz der »British Aegean Force« (RAdm. Mansfield) zur Besetzung der von dt. Truppen geräumten Ägäis-Inseln und des griech. Festlandes. Beteiligt sind die Geleitträger Hunter, Stalker, Emperor, Attacker, Searcher, Pursuer, Khedive, die Kreuzer Orion, Ajax, Royalist (RAdm. Troubridge), Black Prince, Argonaut, Aurora und Colombo, die 24. Z-Flottille (Capt. Firth) mit Troubridge, Termagent, Terpsichore, Teazer, Tuscan, Tumult, der griech. Navarinon und der poln. Garland, die »Hunt«-Zerstörer Brecon, Calpe, Catterick, Cleveland, Liddesdale, Zetland und die griech. Themistokles, Kriti, Pindos, Kanaris und Miaoulis.

In deutscher Hand befinden sich zu dieser Zeit noch die Inseln Rhodos, Leros, Kos, Piskopi und Simi sowie die »Kernfestung« Kreta und Milos mit insgesamt 23.000 deutschen und 8800 italienischen Soldaten. Es kommt zu zahlreichen Gefechten mit kleinen dt. Schiffen, Beschießungen dt. Stellungen, Flugplätze und Batterien. Daneben Landungen und Minenräumarbeiten. Am 29.9. versenken einige der Zerstörer bei Syra die Siebelfähren SF 264, SF 269, SF 291, SF 292 und SF 294. Vom 30.9. bis 3.10. läuft ein letztes größeres dt. Geleit mit Dampfer Zar Ferdinand (1994 BRT) und Tanker Berta (1810 BRT) unter Sicherung durch TA 18 (ex-ital. Solferino, Kptlt. Schmidt), UJ 2102 und UJ 2144 und den Hafenschutzboote GD 97 und GK 92 von Piräus nach Saloniki. Am 2.10. versenkt das franz. U-Boot Curie (LtCdr. Chailley) 19 sm nordwestlich von Skiathos die Zar Ferdinand, am 3.10. das brit. Unswerving (Lt. Tattersall) 4 sm südlich Cassandra die Berta. Vom 6.– 13.10. Verlegung der letzten dt. Schiffe in der Ägäis von Piräus nach Saloniki (Fortsetzung 5.-31.10.44).

26.– 30.9.1944
Mittelmeer / Ligurisches Meer
KK-Flottille 411 entsendet eine Gruppe von 9 Einmann-Tauchbooten (Typ »Molch«) mit je 2 Torpedos von San Remo aus zum Angriff auf den französischen Zerstörer Forbin vor Mentone und den amerikanischen Zerstörer Madison vor Nizza. Die Angreifer werden mit Sonar geortet; vier »Molch«-Piloten werden getötet, zwei entkommen an Land, drei retten sich an die Wasseroberfläche und werden von den Zerstörern geborgen.  Am 30.9. führt eine einzelne Spreng-»Linse« von Corsini aus eine weitere erfolglose Unternehmung durch.

......

10. Meist ein Einsatz ohne Wiederkehr: Der Aktionsradius eines 
Einmann- Tauchbootes vom Typ «Molch« betrug gerade 30 Seemeilen.

(c) Zeichnung von HansHansa.

26.9.-15.11.1944
26.– 30.9.1944
Mittel- / Südatlantik
Auf dem Marsch nach Djakarta passieren im September/Oktober U 195 (Oblt.z.S. Steinfeldt) und U 219 (KKpt. Burghagen) den Mittel- und Südatlantik. U 871 (Kptlt. Ganzer) wird am 26.9. durch Fortress ‚P’ (F/Lt Wallace) der RAF-Sq. 220 von den Azoren versenkt, U 863 (KptLt v.d.Esch) am 29.9. durch 2 Liberators (Lt. Burton, Lt. Krug) der USN-VB.107 von Ascension. Der im Mittelatlantik operierenden US Kampfgruppe TG.22.1 (Capt. Ruhsenberger) mit dem Geleitträger Mission Bay und den DEs Douglas L. Howard, J. R. Y. Blakely, Hill, Farquhar und Fessenden fällt der zurückkehrende Torpedotransporter U 1062 (Oblt.z.S. Albrecht) zum Opfer, er wird am 30.9. von der Fessenden (LtCdr. Dobby) mit »Hedgehog« und Wasserbomben versenkt.

27.9.1944
Nordsee
Der brit. Zerstörer Rockingham läuft 30sm südöstlich von Aberdeen auf eine Mine und sinkt beim Einschleppen.

27.9.1944
Südwestpazifik
USN-Sq VK-12 versenkt mit propellergetriebenen, mit Bildübertragung geleiteten Drohnen einen an der Küste von Bougainville aufgelaufenen, von den Japanern zu einer Flakstellung umgebauten Tanker. Dies ist praktisch der 1. Einsatz und Erfolg von Lenkflugkörpern in der Marinegeschichte.

27.– 29.9.1944
Norwegen
Am 27.9. wird das in Horten in Ausrüstung befindliche dt. T-Boot TA 7 (ex-norweg.) durch eine Explosion zerstört, die Saboteure ausgelöst haben. Am 28.9. wird vor Ryvingen, nahe Kristiansand, das dt. Hafenschutzboot NK 02 / Dragoner (ex-norw. T-Boot Kjell) durch Mosquitos der RAF Sq. 248 (»Banff Strike Wing«) versenkt.

29./30.9.1944
Luftkrieg Deutschland
Das RAF Bomber Command (Group No.5) greift mit 189 Flugzeugen Königsberg an. 15 Maschinen gehen verloren.

29./30.9.1944
Ostsee
Angriff sowj. Landungsverbände (KAdm. Svyatov) auf die baltischen Inseln (Zusammensetzung siehe 2.-24.10.).
Am 29.9. landen Torpedokutter und 90 Amphibienfahrzeuge die ersten Voraustruppen auf Moon, in den Brückenkopf werden die estnische 247. und 7. Div. nachgeführt, die dt. Verteidiger ziehen sich nach Ösel zurück und sprengen die Brücke.

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Chronik des Seekrieges

Fortsetzung im Text

 
[1]

FMA-Beitrag zur den Einwänden von Miroslav Morozov in:
- Morozov, M.: Podwodnye lodki WMF SSSR w Velikoy Otetshestvennoy Voinye 1941-1945 - Tschast 3 - Sewerrniy Flot, 2005.
- Morozov, M.: Torpedonoscy Velikoy Otetshestvennoy - ich zwali "Smertinkami", S.308