.
Unternehmen "Sonnenblume".
Nachschubtransporte im Mittelmeer 1941-1943.

In den deutschen Operationsplänen zu Beginn des 2. Weltkrieges hatte das Mittelmeer keine Rolle gespielt. Mit dem verbündeteten Italien hatten zwar Verhandlungen statt gefunden, um eine gemeinsame Linie zu finden. Sie scheiterten aber am gegenseitigen Misstrauen. So gab es auch keinerlei Absprachen, als Italien am 10.6.1940 in den Krieg eintrat. Die jeweiligen Verbindungsstäbe in Berlin und Rom hatten keinerlei Einfluss auf operative Planungen.

Nach den Misserfolgen Italiens auf dem Balkan und dem Scheitern seiner Offensive in Nordafrika wurde ein verstärktes deutsches Engagement offensichtlich notwendig. Am 1. Februar 1941 landete in Tripolis (Libyen) eine Vorausabteilung des deutschen Afrika-Korps. Operation "Sonnenblume" war angelaufen.

Jede erfolgreiche deutsch-italienische Operation auf afrikanischem Boden basierte auf ausreichendem Seenachschub. Außergewöhnlich verlustreich waren die Transporte für die italienische Handelsflotte im Mittelmeerraum. Von 3,4 Millionen BRT bei Kriegsausbruch im Mai 1940 gingen bis zur Kapitulation Italiens im September 1943 rund 2,9 Millionen BRT verloren.

Mit diesen hohen italienischen Verlusten war das Schicksal der deutschen Handelsschiffe verknüpft, die am 1. September 1939 in italienischen Häfen Zuflucht gesucht hatten. Die deutschen Frachter wurden mit dem Eingreifen deutscher Truppenverbände in Nordafrika ab Januar 1941 für Nachschubtransporte herangezogen.

Von 52 deutschen Frachtern, die seit Kriegsausbruch in italienischen Häfen lagen, gingen zwischen Dezember 1940 und Mai 1943 im Mittelmeer 45 Schiffe verloren.

1940 2 Frachter 15.168 BRT
1941 27 Frachter 98.677 BRT
1942 12 Frachter 37.573 BRT
1943 4 Frachter 14.448 BRT
45 Schiffe mit 165.866 BRT


Im ersten Vierteljahr 1942 brachten die Erfolge deutscher U-Boote und konzentrierte Angriffe der deutschen Luftwaffe auf die britische Mittelmeerflotte den bedrängten Seetransportstaffeln eine spürbare Erleichterung. Aber schon während des Vormarsches des Deutschen Afrikakorps  auf Ägypten stieg die Versenkungsziffer wieder an und trug wesentlich zum Rückschlag vor El-Alamein bei. Der verloren gegangene Schiffsraum konnte nicht ersetzt werden, bis schließlich im Mai 1943 die deutsch-italienische Armee mit über 252.000 Soldaten in Tunesien die Waffen strecken musste.

Deutscher Seetransportchef
Italien

Deutsches Marinekommando
Nordafrika