1944 Juli

Aktualisiert am 23.Feb.2023

 

 

 

 

1.7.1944
Nordsee

Marinefährprahm F 827 sinkt durch Auflaufen auf deutsche Minensperre vor Burgh-Hamstede (Niederlande).

1.7.1944
Luftkrieg Italien
Bei einem alliierten Luftangriff auf La Spezia werden die dt. Kampffähren (MFP) KF 439, KF 503, KF 589 und KF 620 versenkt.

1.– 4.7.1944
Kanal
Dt. Gegenangriffe auf die alliierten Invasionstruppen werden westl. des Brückenkopfes bei Carentan und ostwärts bei Caen schon im Ansatz durch US- und brit. Schiffsartillerie schwer beeinträchtigt.

1.– 14.7.1944
Westatlantik
Das seit Anfang Mai im Golf von Mexiko operierende U 539 (Kptlt. Lauterbach-Emden) wechselt in die Karibik, torpediert am 4.7. die US Tanker Kittanning (10.195 BRT) und Hollywood (5498 BRT) und entkommt den zur Jagd angesetzten Geleitträgergruppen Card und Guadalcanal, die beide rechtzeitig gesichtet werden. Das seit Anfang Juni in der Karibik operierende U 516 (Kptlt. Tillessen) versenkt am 7.7. den amerik. Tanker Esso Harrisburg (9887 BRT) und verfehlt am 8.7. den amerik. Tanker Point Breeze.

1.– 19.7.1944
Indischer Ozean
Von den neu im Indischen Ozean eingetroffenen dt. Typ IX D2-Booten wird U 198 (Oblt.z.S. Heusinger v. Waldegg) vom 4.- 6.7. zusammen mit U 859 (Oblt.z.S. Jebsen) von südafrikanischen Flugzeugen, dem brit. Zerstörer Pathfinder und einer südafrikanischen UJ-Trawler-Gruppe gejagt, dabei wird Ventura ,C’ der 32.Sq SAAF beschädigt. Am 15.7. versenkt U 198 östlich von Lourenco Marques die brit. Director (5107 BRT). U 537 (Kptlt. Schrewe) verfehlt am 8.7. einen Tanker und wird daraufhin mehrere Tage lang von den brit. Zerstörern Racehorse und Raider gejagt. U 196 (Kptlt. Kentrat) versenkt im Arabischen Meer am 9.7. die brit. Shahzada (5454 BRT). U 181 (FKpt. Freiwald) versenkt am 15.7 nördlich der Lakkadiven die brit. Tanda (7174 BRT) und wird daraufhin von Flugzeugen und der ind. Sloop Sutlej vergeblich gejagt; am 19.7. versenkt es westlich der Lakkadiven die brit. King Frederick (5265 BRT).

3.-30.7.44
1.– 22.7.1944
Nordsee / Kanal
Brit. MTB-Flottillen greifen mehrfach dt. Schiffsziele an.
Vor der niederländischen Küste beteiligen sich u.a. die brit. 58. MTB-Flottille (LtCdr. Gemmel) und die 4. MTB-Flottille (Lt. Wright) an den Angriffen. In der Nacht vom 3./4.7. wird der Dampfer Weserstein, gesichert von der 20. V-Flottille (KKpt.d.R. Puttfarcken) mit V 2016, V 2019, V 2022, V 1315, V 1317 und einigen R-Booten, erfolglos von 4 MTBs angegriffen. Am folgenden Tag wird die Weserstein, Geleit unter dem Schutz der 27. M-Flottille (Kptlt. von Lüeder) verstärkt mit M 425, M 471 und M 484, von 6 MTBs angegriffen, dabei wird MTB 666 gekapert und eingebracht; das Boot geht allerdings bereits am nächsten Tag im S-Boot-Bunker durch eine Benzinexplosion verloren. In der Nacht vom 8./9.7. greifen 4 MTBs einen Verband der 13. Vp.-Flottille (KKpt. Dr. Lobeck) mit V 1313, V 1301, V 1306 und V 1310 an. Dabei werden MTB 434 und V 1308 / Bredebeck versenkt. Am 14.7. Vorstoß der brit. MTB 455, MTB 457, MTB 458, MTB 467, MTB 468, MTB 469 und MTB 470 ins Seegebiet vor Ijmuiden. Hier Gefecht mit 3 dt. Vorpostenbooten. V 1412 / Witte Zee wird versenkt, 3 MTB werden beschädigt. – Am 17./18.7. greifen 6 MTBs das Vp.-Boot V 1313 und 3 Artilleriefährprähme an und am 19./20.7. greifen die norweg. MTB 709 und MTB 722 sowie die brit. MTB 685, MTB 687, MTB 729 und MTB 683 wiederum einen dt. Geleitzug an. Auf beiden Seiten leichte Schäden. – Am 21./22.7. wird ein Verband mit V 1303 und der 34. M-Flottille von 6 MTBs angegriffen. M 3413 / Petronella sinkt.

Zwischen Boulogne und Le Havre werden die 55. MTB-Flottille (LtCdr. Bradford), die kanad. 29. MTB-Flottille (LtCdr. Law), die brit. 14. MTB-Flottille, die brit. 51. MTB-Flottille (LtCdr. Lyle) und später die 1. MTB-Flottille (Lt. Mathias) und die 30. MTB-Flottille (Lt. Dixon) eingesetzt, insbesondere gegen dt. S-Boote (siehe dazu 3.-31.7.1944). In der Nacht vom 1./2.7. greifen vor Fécamp MTB 632 und MTB 650 von der 55. MTB-Flottille eine Gruppe der dt. 10. R-Flottille (Kptlt. Nau) an und versenken R 180. Anschließend wird MTB 632 von anderen ins Gefecht eingreifenden Minensuchern außer Gefecht gesetzt. In der folgenden Nacht greifen MTB 629, MTB 624, MTB 621 und MTB 617 der gleichen Flottille einen dt. Verband nahe Cap d´Antifer an: auf beiden Seiten entstehen leichte Schäden. Am 4./5.7. und 13./14.7. führt die 29. MTB-Flottille mit MTB 461, MTB 462 und MTB 465 Gefechte gegen deutsche Verbände. Am 8.7. geht MTB 463 beim Angriff auf einen dt. Einmann-Torpedo verloren (vergleiche dagegen 5.-8.7.1944).

Vor der bretonischen Küste wird die kanad. 65. MTB-Flottille (LtCdr. Kirkpatrick) eingesetzt. Am 3./4.7. greifen MTB 748, MTB 743, MTB 735 und MTB 734 ein deutsches Geleit an, torpedieren den dt. Nachschubdampfer Minotaure (889 BRT), versenken die Vp.-Boote V 208 / R. Walther Darré und V 210 / Hinrich Hey und beschädigen V 209 und M 4622.

1.– 26.7.1944
Luftkrieg Kanal
Mineneinsätze der dt. Luftwaffe bis zum 15.7. in täglich 60-80, teilweise mehr als 100 Einsätzen gegen die Seinebucht vor dem alliierten Brückenkopf in der Normandie. Auch in den darauf folgenden Nächten werden noch bis zu 100 Flugzeuge eingesetzt. Einschließlich der Juni-Einsätze werden mehr als 3.000 Minen geworfen. Viele Minen werden aufgrund ungenauer Navigation über Land abgeworfen und können von alliierten Truppen gefunden werden. Durch Minentreffer verloren gehen am 2.7. das LSI Empire Broadsword (7177 BRT), am 20.7. die als Blockschiff vorgesehene Norfalk (5675 BRT) und am 24.7. die Samneva (7219 BRT, eingeschleppt, aber Totalverlust); beschädigt werden am 8.7. die Empire Brutus (7233 BRT) und am 17.7. die Oranmore (475 BRT).

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1. Die Artilleriefähre AF 83 der 12. V-Flottille

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1.– 31.7.1944
Luftkrieg Westeuropa
Minenoffensive des RAF Bomber Command. In 25 Nächten werden 180 Einsätze geflogen. Ziele sind die Häfen der Biskaya, Bretagne und im Kanal, v.a. St. Nazaire, Lorient und Brest, die Küsten Belgiens und der Niederlande, die Friesischen Inseln, die Deutsche Bucht, die Elbe, die Küsten Dänemarks, der Kattegatt, das Gebiet um Kiel und die westliche Ostsee. Ein Flugzeug geht verloren. Biskaya: Am 3.7. geht M 4225 vor St. Nazaire verloren, V 713 / Leipzig wird am 19.7. vor Brest versenkt. Am 23.7. wird M 424 vor Lorient beschädigt. Nordsee: Der KM-Tanker Solbris (466 BRT) sinkt am 6.7. in der Deutschen Bucht, beschädigt werden das Vorpostenboot V 2017 am 12.7. vor Ijmuiden, M 342 am 20.7. und V 809 am 21.7. in der Deutschen Bucht. Der Artilleriefährprahm AF 96 wird am 24.7. durch Minentreffer vor Zeebrügge so schwer beschädigt, dass er nicht mehr repariert wird. Am 31.7. wird der schwed. Frachter Halmstad (1546 BRT) auf der Elbe beschädigt. Ostsee: Am 23./24.7. sinkt U 2323 (Oblt.z.S. Angermann) vor Möltenort bei Kiel. Das Boot wird am 7.8. gehoben, die Reparaturen werden aber bis Kriegsende nicht abgeschlossen.

26.6.-4.9.44
1.– 31.7.1944
Ostsee
Einsatz finnischer und deutscher U-Boote wegen der kritischen Kriegslage in Karelien und der hohen Gefährdung von Kriegsschiffen durch die zahlenmäßig weit überlegene sowj. Luftwaffe im inneren Finnenbusen. Vesihiisi legt am 4. und 7.7. je eine Minensperre bei Peninsaari, Vetehinen nach 2 Vorstößen in den Koivisto-Sund am 2.7. eine weitere Sperre am 5.7., Vesikko und Saukko bleiben ohne Erfolg. Ab 26.6. treffen die dt. U 481, U 748 und U 1193, ab 13.7. U 679, U 475, U 479, U 370, U 242, U 250 und U 348 ein, sie lösen sich meist alle 2 Tage auf den Positionen bei Koivisto und in der Narwa-Bucht ab. Im Koivisto-Gebiet führt U 679 (Oblt.z.S. Breckwoldt) am 14.7. ein Gefecht mit Torpedokuttern. U 475 (Kptlt. Stöffler) beschädigt am 28.7. den Wachkutter MO-304. U 250 (Kptlt. Schmidt) versenkt am 30.7. MO-105, wird aber anschließend von MO-103 mit Wabos versenkt (das Wrack wird später gehoben, die T-5 Torpedos werden geborgen und einer brit. Delegation gezeigt, der Vorgang liefert Stalin 1947 die Rechtfertigung zur Verhängung der Todesstrafe gegen 4 hochrangige Marinebefehlshaber, darunter Oberbefehlshaber N.G. Kuznetsov sowie die Admirale Alafusov und Galler). U 370 (Oblt.z.S. Nielsen) beschädigt am 31.7. MO-107. In der Narwa-Bucht versenkt U 481 (Oblt.z.S. Andersen) am 30.7. die Räumboote KT-804 und KT-807.

20.6.-18.8.44
Weiterhin laufende Angriffe der der Luftwaffe der sowj. Baltflot (GenLt. Samochin) mit Schlachtflugzeugen und Jagdbombern gegen die dt. Sperrbewachungen in der Narwa-Bucht und die Einsatzhäfen in Estland und Finnland. – Im Juli werden M 20, M 413 (am 21.7. in der Narwa-Bucht), F 273, F 498, V 1707 / Wiking 4 und der Flakkreuzer Niobe (ex-niederl. Gelderland, am 16.7. vor Kotka) versenkt, M 3, M 14, M 15, M 19, M 29, M 30, M 453, M 460, M 3114, V 1705 und F 259 beschädigt. Insgesamt 148 Tote, 269 Verwundete. – Am 16.7. versenkt ein dt. S-Boot den sowj. Minensucher T-218 und beschädigen die dt. Torpedoboote T 8 (Kptlt. Strömer), T 10 (Kptlt. Brunk) und T 30 (Kptlt. Buch) vor Narwa den sowj. U-Jäger MO-121. (Fortsetzung 1.-28.8.).

1.– 31.7.1944
Pazifik
US U-Boot-Operationen mit Unterstützung von »Ultra«-Meldungen. Gelegentlich werden »Coordinated Submarine Attack Groups« mit taktischem Kennzeichen, z.B. TG.17.16, und eingeschifftem Führer im Dienstgrad Captain (Kapitän zur See) gebildet.

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2. Japanischer Minensucher W 23 in Yokosuka

Vor Japan, den Kurilen, im Gelben und Ostchinesischen Meer: Batfish (LtCdr. Fyfe) versenkt am 1.7. die Küstenfrachter Isuzugawa Maru No.5 (226 BRT) und Kamoi Maru (138 BRT). Tang (LtCdr. O'Kane) versenkt vor der koreanischen Küste am 1.7. den Tanker Takatori Maru No.1 (878 BRT) und den Frachter Taiun Maru No.2 (998 BRT), am 4.7. im Gelben Meer die Frachter Asukasan Maru (6886 BRT) und Yamaoka Maru (6932 BRT) und am 6.7. westl. von Seoul den Frachter Dori Go (1469 BRT). Sturgeon (LtCdr. Murphy) versenkt am 3.7. südlich von Kyushu den Transporter Tairin Maru (6862 BRT). Seahorse (LtCdr. Cutter) versenkt am 3.7. südlich von Hongkong aus einem Konvoi die Frachter Gyoyu Maru (2232 BRT) und Niito Maru (2186 BRT) und am 4.7. den Transporter Kyodo Maru No.28 (1518 BRT). Tinosa (LtCdr. Weiss) versenkt am 3.7. westl. von Kyushu aus einem Konvoi den Transporter Kamo Maru (7954 BRT) und den Tanker Konsan Maru (2733 BRT) und am 10.7. den Fischkutter Shosei Maru No.5 (19 BRT). Sunfish (LtCdr. Shelby) versenkt am 5.7. bei Paramushiro (Kurilen) den Transporter Shinmei Maru (2577 BRT), am 7.7. 13 kleine Fahrzeuge und ein Wachschiff – unbestätigt - und am 9.7. den Frachter Taihei Maru (6284 BRT). Plaice (LtCdr. Stevens) versenkt am 5.7. bei Ototo Jima den Hilfsnetzleger Kogi Maru (857 BRT) und am 18.7. den U-Jäger Ch-30. Sealion (LtCdr. Reich) versenkt am 6.7. südlich von Shanghai aus einem Konvoi das Transportschiff Setsuzan Maru (1922 BRT) und am 11.7. vor der koreanischen Küste die Frachter Taian Maru No. 2 (1034 BRT) und Tsukushi Maru No. 2 (2417 BRT). Cobia (LtCdr. Becker) versenkt bei Chichijima am 6.7. das Wachboot Takamiya Maru (138 BRT), am 13.7 den Frachter Daiji (Taishi) Maru (2813 BRT), am 18.7. das Hilfsschiff Unkai Maru No.10 (851 BRT) und den Frachter Nisshu Maru (7785 BRT), am 20.7. die Hilfs-U-Jäger Yusen Maru No.3 (193 BRT) und Kaio Maru No.2 (62 BRT) sowie einen Trawler. Skate (Cdr. Gruner) versenkt am 8.7. im Ochotskischen Meer den Zerstörer Usugumo und bei den Kurilen am 15.7. den Transporter Miho Maru (515 BRT) und am 16.7. den Transporter Nippo Maru (1942 BRT), dessen Überlebende vor Süd-Sachalin von dem sowj. Dampfer Dalstroj gerettet werden, und den Tanker Nikkaku Maru (1937 BRT). Tautog (LtCdr. Baskett) versenkt am 8.7. an der Nordostküste von Honshu den Frachter Matsu Maru (887 BRT), am 9.7. das Fischereifahrzeug Yawata Maru (18 BRT), und am 19.7. das Wachboot Hokuriku Maru No. 1 (148 BRT). Gabilan (LtCdr. Wheland) versenkt am 17.7. den Minensucher W 25. Tilefish (LtCdr. Keithley) beschädigt am 18.7. bei Takao (Formosa) während einer unter dem Befehl von Capt. Wilkin gemeinsam mit Sawfish und Rock durchgeführten Angriffsoperation auf den Konvoi HI-69 die Korvette Kaibokan 17. Sawfish (LtCdr. Banister), das bei dem gemeinsamen Angriff am 18.7. nach Torpedierung des Tankers Harima Maru von dem geleitenden Schulkreuzer Kashii angegriffen wurde, versenkt am 26.7. das auf dem Weg von Europa über Singapur nach Japan marschierende jap. Blockadebrecher-U-Boot I-29 (siehe "Kiefer" im März 1944), Pampon (LtCdr. Gimber) versenkt am 27.7. angeblich einen Trawler. Pampanito, Snook, Rock und Shark verfehlen ihre Ziele, erfolglos bleiben auch Billfish und Tuna im Seegebiet um Japan, Gato, Pilotfish, und Sterlet im Gebiet der Bonins, und Greenling in der Straße von Luzon.

Im Gebiet der Mandats-Inseln: Nur Guavina (LtCdr. Teideman) versenkt am 4.7. nordwestlich von Palau den Transporter Tama Maru (3052 BRT). Tarpon (LtCdr. Wogan) greift am 26.7. offenbar erfolglos einen Küstenkonvoi an. Auch Permit verfehlt am 24.7. ein Ziel. Ebenso erfolglos bleiben Balao und Burrfish vor Palau und Plunger vor Truk. Pollack und Seawolf verlegen von Pearl Harbor nach Brisbane.

Im Gebiet des Malaya-Archipels, des Südchinesischen Meeres und der Philippinen: Paddle (LtCdr. Nowell) versenkt am 6.7. nordwestlich von Halmahera den Zerstörer Hokaze (1215 t), Mingo (LtCdr. Staley) am 7.7. südwestlich von Manila den Zerstörer Tamanami (2077 t). Bonefish (LtCdr. Edge) versenkt vor Tarakan (Borneo) am 7.7. das Wachboot Ryuei Maru (207 BRT), am 8.7. das Wachboot Moji Maru (60 BRT), anschließend 3 Küstensegler mit ca. 300 BRT (unbestätigt) und am 30.7. nordöstlich von Borneo in der Sulu-See den Tanker Kokuyo Maru (10.026 BRT). Sandlance (LtCdr. Garrison) versenkt am 14.7. in der Banda-See das Hilfskanonenboot Taiko Maru (2984 BRT). Cabrilla (LtCdr. Thompson) versenkt am 17.7. westlich von Mindanao den Transporter Maya Maru (3145 BRT) und beschädigt die Natsukawa Maru (4739 BRT). Lapon (LtCdr. Stone) versenkt bei Palawan am 17.7. das Vermessungsschiff Kyodo Maru No. 36 (1499 BRT), die Hilfs-U-Jäger Kamo Maru (234 BRT) und Kurama Maru (233 BRT) und am 31.7. an der Südspitze von Palawan den Tanker Tenshin Maru (5061 BRT). Ray (LtCdr. Kinsella) versenkt am 18.7. in der Java-See den Tanker Janbi Maru (5244 BRT). Dace (LtCdr. Claggett) versenkt am 27.7. südlich von Zamboanga den Tanker Kyoei Maru No.2 (1192 BRT), Gurnard hat mehrere Fehlschüsse. Perch (LtCdr. Hills) versenkt am 29.7. das Wachboot Kannon Maru I-Go (115 BRT), Drum (LtCdr. Williamson) und Balao (LtCdr. Cole) versenken am 29.7. jeweils ein kleines Fahrzeug (unbestätigt).

Flasher (LtCdr. Whitaker) versenkt im Südchinesischen Meer am 7.7. den Transporter Koto Maru No. 2 (3557 BRT), und torpediert am 19.7. südlich von Hongkong den Kreuzer Oi, der im Schlepp des Zerstörers Shikinami auseinanderbricht und sinkt, außerdem mit seinen »Wolfsrudel«-Begleitern Crevalle (LtCdr. Walker) und Angler (LtCdr. Olsen) am 26.7. den Frachter Tosan Maru (8666 BRT) und den Tanker Otorisan Maru (5280 BRT), der Wasserflugzeugtender Kiyokawa Maru (6863 BRT) wird beschädigt, Hammerhead (LtCdr. Martin) aus demselben »Wolfsrudel«attackiert am 9.7. erfolglos ein kleines Fahrzeug und meldet am 30.7. drei Fehlschüsse. – Apogon (LtCdr. House) versenkt am 12.7. an der Nordküste von Luzon ein Wachboot mit 32 BRT, im selben Gebiet wird die Coordinated Submarine Attack Group (CSAG) TG 17.16 (Capt O`Regan auf Guardfish mit Piranha und Thresher) gegen Konvois eingesetzt: Es versenkt Piranha (LtCdr. Ruble) am 12.7. den Tanker Nichiran Maru (6503 BRT) und am 16.7. den Transporter Seattle Maru (5773 BRT). Guardfish (LtCdr. Ward) versenkt am 16.7. den Frachter Jinzan Maru (5215 BRT), den Transporter Mantai Maru (5863 BRT) und den Frachter Hiyama Maru (2838 BRT) sowie am 19.7. den Frachter Teiryu Maru (6512 BRT). Thresher (LtCdr. McMillan) versenkt am 17.7. die Frachter Sainei Maru (4916 BRT) und Shozan Maru (2838 BRT). – Crevalle (LtCdr. Walker) versenkt mit Flasher und Angler am 26.7. den Frachter Aki Maru (11409 BRT) und nach Verlassen des »Wolfsrudels« am 28.7. nordwestlich von Luzon den Transporter Hakubasan Maru (6641 BRT). Aspro (Cdr. Stevenson) versenkt am 28.7. vor dem Lingayen-Golf das Hilfskanonenboot Peking Maru (2288 BRT). Parche (LtCdr. Ramage) und Steelhead (LtCdr. Welchel), die beide die CSAG TG.17.15 (Cdr. Parks auf Parche) bilden, greifen am 31.7. nordwestlich von Luzon einen Konvoi an und versenken gemeinsam den Transporter Yoshino Maru (8990 BRT), Steelhead versenkt außerdem die Transporter Fuso Maru (8195 BRT) und Dakar Maru (7169 BRT), Parche versenkt den Tanker Koei Maru (10.238 BRT), den Transporter Manko Maru (4471 BRT) und beschädigt den Frachter Kokura Maru (7270 BRT). Robalo (Cdr. M.M.Kimmel) geht am 26.7. östlich von Palawan durch Minentreffer verloren. – Nautilus landet am 9.7. eine Soldatengruppe und Nachschub auf Mindoro und am 14.7. eine weitere Gruppe auf Leyte. Am 16.7. nimmt es bei Negros erbeutete Feindunterlagen auf. Vor Manila bleiben Gunnel und Raton, vor Davao Bream und vor Celebes Gurnard ohne Erfolge. Bluefish, Rasher, Sandlance and Puffer verlegen von Freemantle zurück nach Pearl Harbor.

1.-24.7.44
1.7.– 1.8.1944
Indischer Ozean
Operationen britischer U-Boote. Stratagem (Lt. Pelly) beschädigt am 1. und 4.7. zwei Motorfahrzeuge in der Andamanen-See. Spiteful (LtCdr. Sherwood) versenkt am 2.7. nordöstl. von Sumatra eine Dschunke. Sturdy (Lt. Anderson) versenkt am 4.7. an der Westküste von Siam 2 Schlepper und 3 Leichter und am 6./7.7. drei Dschunken und ein Motorfahrzeug. Sea Rover (Lt. Angell) versenkt am 5.7. zwei Dschunken vor Penang. Porpoise (Lt. Turner) versenkt am 6.7. eine kleine Dschunke in der Straße von Malakka und legt am 7. und 8.7. Minenfelder vor der Mündung des Deli, an der Küste von Sumatra und in der Straße von Malakka. Am 9.9. gehen auf diesen Minen die Hilfs-U-Jäger Cha-8 und Cha-9, am 10.9. der Tanker Bukun Maru (3039 BRT) verloren. Spirit (Lt. Langridge) beschädigt am 9.7. einen kleinen Tanker nördlich von Sumatra. Tally Ho (Cdr. Bennington) beschädigt am 10.7. vor dem Bernam-Fluß ein Segelhilfsschiff. Stoic (Lt. Marriott) versenkt am 13.7. ein Fischerboot vor Kap Muka. Telemachus (Cdr. King) versenkt am 17.7. das jap. U-Boot I-166 (Kptlt. Suwa) in der Straße von Malakka. Sirdar (Lt. Spender) versenkt am 18. und 21.7. an der Westküste von Siam eine Dschunke und zwei Küstenfahrzeuge. Storm (Lt. Young) versenkt am 23.7. bei Port Owen das Küstenschiff Kiso Maru (554 BRT) und zwei Patrouillenboote und am 1.8. vor Mergui 3 Küstenfahrzeuge und einen Schoner.

1.7.– 31.8.1944
Luftkrieg Großbritannien

Durch V 1-Einschläge werden im Hafen von London die Frachter Empire Tristam (7167 BRT), Samdel (7219 BRT) und 3 Hafenschlepper, im Stützpunkt Deptford die Landungsschiffe LST 312 und LST 384 beschädigt.

2.7.1944
Südwestpazifik
Operation »Tabletennis«: Task Force TF.77, die US VII. Amphib. Force (RAdm. Fechteler), landet 7100 Mann des verstärkten 168. Inf. Rgt. auf der Insel Noemfoor. Vorbereitet wurde die Landung durch Beschießungen der Insel mit Kreuzern der TF.74 (Commodore Collins, RAN) und TF.75 (RAdm. Berkey, USN) und 14 Zerstörern (siehe 22.4.).

2.– 5.7.1944
Mittelatlantik
Am 2.7. versenken Avenger der VC-58 USN der Task Group 22.4 (Capt. Tague) mit Wake Island und den DEs Douglas L. Howard, Fiske, Farquhar, J. R. Y. Blakely und Hill trotz heftigen Flakfeuers den Rückmarschierer U 543 (Kptlt. Hellriegel) ostwärts der Azoren. Weiter nördlich bei Madeira fällt am 3.7. der Ausmarschierer U 154 (Oblt.z.S. Gemeiner) den DEs Frost (LtCdr. McWhorter) und Inch (LtCdr Tufts) der Task Group 22.5 (Capt. Vest) mit dem Geleitträger Croatan und den weiteren DEs Barber, Swasey, Snowden und Huse zum Opfer. – U 547 (Oblt.z.S. Niemeyer) versenkt vor Liberia am 2.7. die niederl. Bodegraven (5593 BRT).

   
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Broschürenreihe zur deutschen Geschichte
Verlag Sundwerbung, Stralsund

2.– 26.7.1944
Südatlantik
U 861 (KKpt. Oesten) geht Ende Juni an die brasilian. Küste, sichtet jedoch das am 2.7. von Rio de Janeiro abgehende erste Kontingent des brasilian. Expeditionskorps für Italien auf dem US-Truppentransporter General William A. Mann mit den brasilian. Zerstörern Marcilio Dias, Mariz e Barros und Greenhalgh nicht. Am 20.7. versenkt es den brasilian. Transporter Vital de Oliveira (1737 BRT) und verfehlt den U-Jäger Javari, am 24.7. versenkt es die amerik. William Gaston (7176 BRT ) aus dem Konvoi JT.39, wird anschließend durch Task Group 41.6 mit Träger Solomons und den DEs Trumpeter, Straub, Gustafson, Alger sowie Greenhalgh und Mariz e Barros angegriffen, kann aber der Jagd entkommen. Das zum Indischen Ozean marschierende U 862 (KKpt. Timm) versenkt am 25.7. den US Frachter Robin Goodfellow (6885 BRT).

3.7.- 27.8.44
2.– 31.7.1944
Kanal
Einsätze deutscher Schnorchel-U-Boote im Kanal. Nach missglückten Angriffen auf alliierte Suchgruppen laufen U 309 (Oblt.z.S. Mahrholz) in Brest und U 671 (Kptlt. Hegewald) beschädigt in Boulogne ein. U 763 (Kptlt. Cordes) und U 953 (Oblt.z.S. Marbach) versenken bei je 2 Angriffen auf Konvois am 4.7. die norw. Ringen (1499 BRT) bzw. am 5.7. die brit. Glendinning (1927 BRT). U 390 (Oblt.z.S. Geißler) versenkt am 5.7. aus einem Konvoi den UJ-Trawler Ganilly und torpediert den Tanker Sea Porpoise (10.584 BRT), wird aber anschließend von dem Zerstörer Wanderer (LtCdr. Whinney) und der Fregatte Tavy (LtCdr. Arden) versenkt. U 678 (Oblt.z.S. Hyronimus) wird beim Angriff auf einen Konvoi vor Beachy Head am 6.7. durch die kanad. Zerstörer Ottawa (Cdr. Prentice), Kootenay (LtCdr. Willson) und den Minensucher Statice (Lt. Wolfendon) versenkt. Flugzeuge der Bay Patrol versenken am 8.7. das von Norwegen kommende U 243 (Kptlt. Märtens) durch Sunderland ‚H’/10 RAAF (F/O Tilley) und am 11.7. das von Neufundland zurückkehrende U 1222 (Kptlt. Bielfeld) durch Sunderland ‚P’/201 RAF (F/Lt. Walters). Am 14.7. geht U 415 (Oblt.z.S. Werner) durch einen Treffer im Minenfeld »Jellyfish 5« im Hafen von Brest verloren; das Boot wird am 21.7. gehoben und als Ersatzteillager ausgeschlachtet. Von einer weiteren Gruppe in den Kanal gelangter Boote muß U 672 (Oblt.z.S. Lawaetz) am 18.7. nach Beschädigung durch DE Balfour (LtCdr. Coventry) selbst versenkt werden, U 212 (Kptlt. Vogler) wird am 21.7. durch die DEs Curzon (Lt. Diggens) und Ekins (Lt. Bonner-Davis) versenkt, U 741 (Oblt.z.S. Palmgren) muss Le Havre anlaufen. In der letzten Julidekade verfehlt U 309 einen Konvoi, U 621 (Oblt.z.S. Struckmann) versenkt bei 4 Angriffen das Landungsschiff Prince Leopold (2938 BRT) und torpediert den Truppentransporter Ascanius (10.048 BRT). Am 26.7. wird U 214 (Oblt.z.S. Conrad) durch DE Cooke (LtCdr. Hill), am 31.7. wird U 333 (Kptlt. Fiedler) durch die zur 2. Support Group gehörenden Sloop Starling (Cdr. Wemyss) und Fregatte Loch Killin (LtCdr. Darling) versenkt. U 275 (Oblt.z.S. Wehrkamp) muss beschädigt Boulogne anlaufen.

3.7.1944
Mittelmeer / Ägäisches Meer
Bei Luftangriffen auf dt. Geleite bei Rhodos wird aus einem Geleit mit den Dampfern Agathe und Anita und Geleitsicherung durch 4 Räumboote der Frachter Agathe (ex-it. Aprilia, 1259 BRT) mit Raketen versenkt, R 38 erhält einen Treffer in die Brücke.

3.– 31.7.1944
3.– 9.7.1944
Kanal
Einsätze deutscher S-Boote im Kanal. Dt. S-Boote versuchen häufig nachts in den östlichen Invasionsraum vordringen. Dabei kommt es zu zahlreichen Gefechten. In der Nacht vom 3./4.7. läuft die 8. S-Flottille (KKpt. Zymalkowski) von Le Havre mit S 83, S 127 und S 133 aus, wirft 12 »DM-1«-Minen (mit Druckzünder), kann wegen des starken Feinddrucks nicht zurück nach Le Havre kommen und marschiert nach Dieppe. Die »Minengruppe« der 2. S-Flottille (KKpt. Opdenhoff) wirft mit S 175, S 176 und S 167 ebenfalls 12 »DM-1«-Minen, wird aber abgedrängt und muss umkehren. Anschließend Gefechte mit den brit. Fregatten Stayner und Thornborough vor Cap d´Antifer, die hier als Führungsboote von MTB-Gruppen eingesetzt werden. Die »Torpedogruppe« mit S 177, S 180 und S 181 führt Gefechte mit MGB, stößt auf eigene Vorpostenboote, die trotz ES-Austausch S 181 beschießen, kehrt dann wegen schlechter Sicht um und begleitet das beschädigte S 181 zurück nach Le Havre. In der Nacht vom 4./5.7. muss die 8. S-Flottille bei dem Versuch, nach Le Havre zurüch zu verlegen nach Maschinenausfällen auf 2 Booten wieder nach Dieppe umkehren (laut F.d.S. keine Gefechtsberührung!). Die 2. S-Flottille mit 6 Booten (s.o.) wird nach Auslaufen schon unmittelbar vor Le Havre abgefangen und führt Gefechte mit Zerstörern sowie den MTB 459, MTB 462 und MTB 464 der kanad. 29. MTB-Flottille (siehe dazu 1.-31.7.1944).

In der Nacht vom 5./6.7. führt die 2. S-Flottille, wieder mit 6 Booten, erneut Gefechte mit MGB und Zerstörern vor Le Havre. Trollope wird durch S 176 (Oblt.z.S. Stockfleth) getroffen und nahe Cap d´Antifer auf Strand gesetzt, sie wird zum konstruktiven Totalverlust (siehe dagegen 5.-8.7.1944); die anderen Torpedos werden ausmanövriert. Beim Einlaufen in Le Havre explodiert die Torpedo-Werkstatt: 41 Torpedos werden zerstört und die S-Boot-Operationen müssen wegen Torpedomangels stark eingeschränkt werden. Das unklare Boot S 83 der 8. S-Flottille verlegt von Dieppe nach Boulogne, das begleitende Sicherungsboot FL.B 512 wird durch Luftangriff versenkt. Die 6. S-Flottille (Kptlt. Matzen) verlegt mit S 90, S 132 und S 135 von Boulogne nach Le Havre, dabei werden die Boote starken Jabo-Angriffe ausgesetzt. In der Nacht vom 6./7.7. läuft die 2. S-Flottille in zwei Gruppen (S 176, S 177, S 181, S 182 sowie S 174 mit S 167, S 168 der 9. S-Flottille) von Le Havre aus. Der geplante Durchbruch der 2. Gruppe, die wegen des durch die Explosion entstandenen Mangels an Bunkerplätzen in Le Havre nach Dieppe verlegen soll, muß wegen Maschinenausfall auf S 174 aufgegeben werden. Die 1. Gruppe hat bei schlechter Sicht keinen Feindkontakt und läuft ebenfalls wieder in Le Havre ein. Die Boote S 127 und S 133 der 8. S-Flottille verlegen von Dieppe nach Boulogne.

In der Nacht vom 7./8.7. läuft die 2. S-Flottille mit zwei Gruppen (S 176, S 177 und S 182 sowie S 174, S 181 und S 180) sowie S 167, S 175 und S 168 der 9. Flottille (Kptlt. von Mirbach) von Le Havre aus. Die Boote führen mehrere Angriffe gegen Zerstörer, Detonationen werden beobachtet. Die bei diesen Gefechte eingesetzten »Hunt«-Zerstörer La Combattante (franz.), Catterick und die Fregatte Thornborough werden jedoch nur gering beschädigt. Die Boote der 1. Gruppe geraten anschließend eher zufällig in den Beschuß schwerster Seezielartillerie, möglicherweise des Schlachtschiffs Rodney (vgl. 7.-29.7.). Die Boote der 9. SFltl verlegen befehlsgemäß nach Dieppe. In der Nacht vom 8./9.7. müssen die aus Le Havre ausgelaufenen S-Boote (6 Boote der 2. Flottille und 3 Boote der 6. Flottille) wegen des schlechten Wetters umkehren. 3 Boote der 9. S-Flottille greifen ohne Erfolg Ziele vor Dieppe an. Wegen schlechten Wetters sind bis zum 14.7. keine weiteren Einsätze mehr möglich.

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4. Die Kanalinseln werden von
deutschen Besatzungstruppen eisern gehalten

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30.6.-15.7.44
3.– 24.7.1944
Luftkrieg Westeuropa
Bei alliierten Luftangriffen im Gebiet der Biskaya wird am 3.7. auf der Reede von Lorient UJ 1426 versenkt. Am 4.7. wird bei einem Angriff auf Boote der 2. M-Flottille vor Benodet M 474 schwer beschädigt und muß aufgesetzt werden. Am 10.7. entstehen bei einem Jabo-Angriff auf 4 Boote der 42. M-Flottille hohe Personalverluste durch Bordwaffenbeschuss. Am 15.7. wird vor Belle Isle das Vorpostenboot V 621 / Mars versenkt und V 624 schwer beschädigt. Am 24.7. wird in der Gironde der Tanker Nordstern (ex British Advocate, 6994 BRT, Prise des Panzerschiffs Admiral Scheer vom Februar 1941) durch Bomber versenkt. Im Gebiet des Kanals sinkt bei Luftangriffen in Boulogne am 5.7. Artilleriefährprahm AF 99, in St. Malo am 19.7. der Bergungsschlepper Hermes (275 BRT, später gehoben), in St. Peter Port (Guernsey) am 24.7. das Vorpostenboot V 209 / Dr. Rudolf Wahrendorff.

3.– 26.7.1944
Allgemeine Lage / Italien
Dt. Truppen müssen sich vor Angriffen der brit. 8. und der 5. US-Armee weiter zurückziehen. Am 18./19.7. werden an der Westküste Livorno (Hafen durch Versenkung von Blockschiffen und Sprengung der Hafenanlagen weitgehend unbrauchbar gemacht) und an der Ostküste Ancona geräumt. Am 26.7. erreichen amerikanische Truppen Pisa.

3.7.-14.8.44
3.– 30.7.1944
Mittelmeer
Alliierte U-Boot-Operationen im westlichen Mittelmeer: Am 3.7. verfehlt Ultimatum (Lt. Kett) vor Toulon den U-Jäger UJ 6073 / Nimet Allah, am 27.7. versenkt es aus einer Gruppe von Marinefährprähmen F 811 vor La Ciotat. Untiring (Lt. Boyd) operiert ebenfalls vor Toulon und verfehlt am 10.7. vor Port Vendres ein Vorpostenenboot. Das franz. Boot Curie (LtCdr Chailley), das zwischen Marseille und Toulon operiert, verfehlt am 13.7. vor Kap Cepet die dt. Marinefährprähme F 812 und F 940 sowie den ital. Dampfer Pascoli. Das brit. Universal (Lt. Gordon) versenkt am 14.7. bei Port Vendres den span. Segler Sevellano (187 BRT) mit Torpedo und Artillerie. Das franz. Archimède (LtCdr Bailleux) verfehlt am 16.7. vor Kap Camarat einen Konvoi mit dem ital. Dampfer Giorgio und dem dt. Geleitboot SG 21 (ex franz. Amiral Sénès). Ultor (Lt. Hunt) führt am Abend des 21.7. südwestlich von Cap Camarat einen Angriff auf einen (ungeklärten) Küstenfrachter. Es handelte sich dabei jedoch nicht um UJ 2211/ Hardy. Dieser U-Boot-Jäger fiel bereits am frühen Morgen einem Schnellboot-Angriff zum Opfer. Upstart (Lt. Chapman) verfehlt am 28.7. vor Kap Cepet mit 2 Frühzünder-Torpedos (nochmals) den ital. Dampfer Pascoli.

2.-31.7.44
Alliierte U-Boot-Operationen in der Ägäis:
Im Einsatz sind Unruly, Unsparing, Unswerving, Vampire, Vox, Vivid und Vigorous. Unruly (Lt. Fyfe) verfehlt am 3.7. nordöstlich Mykonos und erneut am 11.7. südlich Kos den von R 185 und R 211 geleiteten dt. Kriegstransporter KT 18 / Pelikan. Ein drittes Mal verfehlt Vampire (Lt. Taylor) die Pelikan am 19.7. vor Anti Milos, diesmal im Geleit von TA 19. Am 20.7. verfehlt Unswerving (Lt. Tattersall), das zuvor einen geplanten Angriff mit Haftminen in der Suda-Bucht abbrechen musste, dort die gleichen Schiffe nochmals. Vox (Lt. Michell) versenkt am 3.7. mit Geschützfeuer zwei Segler vor Monemvassia, am 4.7. mit Torpedo den durch 3 R-Boote gesicherten griech. Segler Kal.14 vor Santorin und am 10.7. zwischen Andros und Tinos den Frachter Anita (ex-span. Arezzo, 1165 BRT). Pipinos (Lt. Loundras) bleibt in der 1. Julihälfte ohne Erfolg. Vivid (Lt. Varley) versenkt am 14.7. den Frachter Suzanne (ex-span. San Juan, 552 BRT) in der Livadia-Bucht, am 19.7. einen Segler bei Santorin und am 21.7. vor Monemvassia einen Motorsegler aus einer Gruppe, am 22.7. verfehlt es das Hafenschutzboot-Boot GA 71 / Pétrel VI nördlich der Suda-Bucht. Unsparing (Lt. Piper) versenkt am 18.7. nördlich der Suda-Bucht einen Segler. Nereus (Lt. Panagiotou) wird am 23.7. vor Santorin durch den Wasserbombenangriff eines Räumboots beschädigt. Virtue (Lt. Cairns) verfehlt am 26.7. den griech. Segler Doxa (504 BRT) in der Suda-Bucht, dieser wird aber am 27.7. von Vigorous (Lt. Ogle) 18 sm südlich Milos versenkt. Virtue verfehlt außerdem am 29.7. einen Segler und am 30.7. den Küstendampfer Dresden östl. von Ananes.

4.7.1944
Pazifik / Hawaii
Bei Übungseinsätzen im Gebiet von Oahu geht US Unterseeboot S-28 durch Tauchunfall verloren.

4.– 9.7.1944
Nordsee
Am 4.7. wird der dt. Minensucher M 469 nordwestlich von Vlieland vom brit. MTB 458 torpediert und versenkt. Am 5.7. gehen vor Terschelling die Vorpostenboote V 1254 / Hermann Garrels durch einen MTB-Torpedo und V 1256 / Hinrich Onnen durch Bomben bzw. Lufttorpedo verloren. V 1411 / Zeemeeuw sinkt vor Ijmuiden, und Räumboot R 111 wird vor Vlieland bei einem Luftangriff durch Bomben und Bordwaffenbeschuss versenkt. Am 6.7. versenken brit. Torpedoflugzeuge bei Borkum den Frachter Stadt Riga (3295 BRT). Brit. Bomber versenken am 8.7. südwestlich Helgoland die dt. Frachter Miranda (736 BRT) und Tannhäuser (1923 BRT) sowie den schwed. Dampfer Sif (1365 BRT), das sichernde M 264 wird mit Raketen versenkt, V 1102 beschädigt.

4.– 21.7.1944
Zentralpazifik
Vorbereitung der Landungen auf Guam und Tinian. US Task Force TF.58 (VAdm. Mitscher, Zusammensetzung siehe 11.6.) führt am 4.7. mit TG.58.1 (RAdm. Clark) und TG.58.4 (RAdm. Davison) Vorstöße gegen Iwojima und Chichijima, wo Minensucher W 25, U-Jäger Ch-16, Minenleger Sarushima, die Panzerlandungsschiffe T 103 und T 130 und die Frachter Shima Maru (1988 BRT), Shozui Maru (2719 BRT), Unyo Maru No.8 (1941 BRT) und Tatsuei Maru (1942 BRT) sowie Netzleger Taiko Maru (897 BRT) versenkt und das Landungsschiff T 153, der U-Jäger Ch-18 und ein weiteres Schiff beschädigt werden. Weitere Vorstöße mit TG.58.2 (RAdm. Reeves) und TG.58.3 (RAdm. Montgomery) gegen Guam, das durch Zerstörer der TG.58.3 beschossen wird. Am 5.7. fliegen auch Trägerflugzeuge der Task Groups 58.1 und 58.2 Angriffe auf Guam.

Vom 8.7. bis zum 19.7. beschießen täglich mehrere Schiffe der TG.53.18 (RAdm Turner Joy) und TG.52.10 (RAdm. Ainsworth, siehe 14.6.) Guam mit 16.214 Schuss 12,7cm und 12.550 Schuss 15,2 bis 40,6cm. Seit Anfang Juni regelmäßige Beschießungen durch Schiffe der TG.52.14 (RAdm. Bogan). Luftunterstützung und Trägerangriffe durch Flugzeuge der Geleitträger-Gruppe TG.53.7 (RAdm. Ragsdale, siehe 21.7.) gegen Guam. Von Saipan aus beschießt Heeresartillerie ab 20.6. Tinian (Fortsetzung 24.7.- 1.8.).

Von den jap. U-Booten, die herankommen, um wichtiges Personal von Saipan (I-6 und I-10), Guam (I-41) und Tinian (I-38) zu evakuieren, gelingt es nur I-41 (Kptlt. Kondo), etwa 100 Flieger von Guam abzuholen. I-38 (Kptlt. Shimose), das den Oberbefehlshaber der 6. Flotte, VAdm Takagi, und seinen Stab evakuieren soll, kann Tinian nicht erreichen und kehrt nach Kure zurück. I-10 (Kptlt. Nakajima) wird am 4.7. östlich von Saipan von dem Geleitzerstörer Riddle (LtCdr. Cramer) und dem Zerstörer David W. Taylor (Cdr W.H.Johnsen) mit „Hedgehog" und Wasserbomben versenkt. I-6 (Kptlt. Fumon) wird seit dem 30.6. vermisst und ist vermutlich schon am 16.6. von einem japanischen Frachter versenkt worden (siehe 16.6.). Von den weiteren Booten wird Ro-48 (Kptlt. Ichitomi) am 14.7. nördlich Saipan von dem Geleitzerstörer William C. Miller (LtCdr. Francis) und dem APD Gilmer mit Wasserbomben versenkt. I-5 (Kptlt. Doi) wird am 19.7. 200 Meilen östlich von Saipan durch einen Hedgehog-Angriff des Geleitzerstörers Wyman (LtCdr. Parker) versenkt, der am 28.7. mit Unterstützung des Geleitzerstörers Reynolds (LtCdr. Adams) und erneut mit Hedgehog auch I-55 (Kptlt. Isutsu) versenkt.

5.7.1944
Nordatlantik
US Geleitzerstörer Baker (LtCdr Hoffman) und Thomas (LtCdr Kellogg) der Task Group 22.10 (mit der Card und den weiteren DEs Bronstein, Breeman und Bostwick) versenken vor Halifax das dt. Minenlege-U-Boot U 233 (Kptlt. Steen).

PT Ciclone (it.)

5. Deutsches TA Beutetorpedoboot der Klasse »Ciclone«

5./6.7.1944
Luftkrieg Mittelmeer
Bei Luftangriffen auf den Hafen von Toulon durch 233 B-24 der 15. USAAF am 5./6.7. wird U 586 (Oblt.z.S. Götze) zerstört und U 642 (Kptlt. Brünning) so schwer beschädigt, dass es außer Dienst gestellt werden muss (am 12.4.45 gehoben). U 471 (Kptlt. Klövekorn), U 952 (Kptlt. Curio) und U 969 (Oblt.z.S. Dobbert) werden schwer, U 466 (Kptlt. Thäter) und U 967 (Oblt.z.S. Eberbach) leicht beschädigt. Nur U 230 (Kptlt. Siegmann) bleibt einsatzbereit. Der U-Jäger UJ 6070 / Cetonia wird so schwer beschädigt, dass er nicht mehr zum Einsatz kommt. Bei Luftangriffen auf Venedig und Triest werden am 6.7. die ital. Dampfer Sabaudia (29.307 BRT) und Italia (5203 BRT) von Bomben getroffen und brennen aus.

5.– 8.7.1944
Kanal

Weitere Operationen dt. Kleinkampfmittel-Verbände gegen alliierte Landungsverbände. In der Nacht vom 5./6.7. werden von Villers-sur-Mer aus 26 verbesserte Einmann-Torpedos (Typ »Neger«) gegen den Landungsraum angesetzt. Die Operation wird als Erfolg gewertet, 11 Boote melden Erfolge, tatsächlich werden aber nur die brit. Minensucher Cato und Magic versenkt und der Geleitzerstörer Trollope beschädigt (siehe dagegen 3.- 31.7.), während 16 »Marder« nicht wieder zurückkehren. Bei einem zweiten Einsatz am 7./8.7. mit 21 »Negern« wird der Minensucher Pylades versenkt und der alte poln. Kreuzer Dragon so schwer beschädigt, dass er nur noch im Gooseberry-Hafen [= Mulberry B] als Wellenbrecher aufgesetzt werden kann. Von den »Negern« kehrt keiner zurück (Fortsetzung 2.-31.8.). Auf der Suche nach bemannten Torpedos geraten die brit. MTB 463 und 466 am Morgen des 8.7.  vor der Küste der Normandie in ein deutsches Minenfeld. Bei dem Versuch, der Gefahr zu entkommen, löst MTB 463 (Lt. Creba) eine Minendetonation aus und sinkt.

3.-30.7.44
5.– 15.7.1944
Kanal / Biskaya
Operation »Dredger«: Am 5.7. starten alliierte Zerstörer gegen dt. Geleitfahrzeuge an den U-Boot-Treffpunkten vor Brest und südlich davon. In der Nacht vom 5./6.7. greift die 12th Escort Group, bestehend aus den kanad. Zerstörern Qu´Appelle (Cdr. Wallace), Saskatchewan (LtCdr. Easton), Skeena (LtCdr. Russell) und Restigouche (Lt. Groos) 3 dt. Vp.-Boote vor Brest an: V 715 / Alfred 1 sinkt nach tapferer Verteidigung und V 721 wird schwer beschädigt und muß aufgesetzt werden; die beiden erstgenannten Zerstörer erhalten zahlreiche Kleinkalibertreffer. Die von St. Malo nach Brest marschierenden dt. S-Boote S 145 und S 112 bergen die Überlebenden von V 715. In der Nacht vom 7./8.7. greifen die Zerstörer Huron (Cdr. Rayner) und Tartar der 10. Zerstörer-Flottille Boote der 46. MS-Flottille vor den Kanalinseln an und versenken M 4605 und M 4601. In der Nacht vom 14./15.7. stoßen die Zerstörer Tartar, Haida (Capt. DeWolf) und Blyskawica (poln.) ins Gebiet der Isle de St. Croix bei Lorient vor und versenken die U-Jäger UJ 1420 / Eylau und UJ 1421 / Hela. Gegen die Zerstörergruppen der Operation »Dredger« werden in mehreren Nächten Do 217 des KG.100 mit Fernlenkbomben eingesetzt und melden Erfolge. Tatsächlich erfolgreich ist nur ein Angriff am 19./20.7. auf die kanad. 9th Escort Group vor Brest: Die Fregatte Matane wird durch Treffer beschädigt, die Fregatte Meon durch Nahtreffer.

5.– 20.7.1944
Norwegen
In zwei Nächten, am 4./5.7. und am 19./20.7., werfen das dt. Minenschiff Ostmark, das Minenräumschiff MRS 25, das Kanonenboot K 2, der Minensucher M 437 sowie jeweils 4 als Sicherung fahrenden Trawler der 53. V-Flottille und der 52. M-Flottille die Flankensperren »München A« und »München B« gegen U-Boote vor Stadtlandet und dem Folla-Fjord.
In diesem Zeitraum gibt es nur 4 Einsätze alliierter U-Boote vor Norwegen, die alle ohne Erfolg bleiben. Am 5.7. weicht U 965 einem Torpedofächer des brit. Viking (Lt Bannar-Martin) aus und am 26.7 sichtet das norw. Ula (Lt Sars) ein U-Boot, kommt aber wegen der Wetterbedingungen nicht zum Schuß.

5.– 30.7.1944
Südwestpazifik
Luftangriffe gegen die japanischen Versorgungsschiffahrt: Am 5.7. versenken B-24 der USAAF die Koshu Maru No.1 bei Ambon, weitere Flugzeuge 1 Frachter (?) südlich Celebes. Am 9., 13., und 30.7. versenken B-25 bzw. B-24 der USAAF die kleinen Frachter Oyashima Maru, Tokai Maru und Mansei Maru und am 24.7. die Asahisan Maru (4551 BRT) bei Halmahera. Am 18.7. versenken B-24 der USAAF den Frachter Kaio Maru No.3 bei Morotai. Corsairs der RNzAF versenken am 8.7. die Hilfs-U-Jäger Nitto Maru No.19 und No.20, am 10.7. Cha 23 in Rabaul. Und am 19.7. versenken B-25 der RAAF den Hilfsminensucher Wa 4 bei Timor, den Frachter Ebisu Maru No.53 sowie Motorsegler Bokkai Maru vor der SW-Küste von Alor Island.

6.– 26.7.1944
Westliches Mittelmeer
Vom 6.-26.7. sticht die 10. T-Flottille (FKpt. von Gartzen) mit TA 24, TA 28, TA 29 fast allnächtlich zu Minenunternehmungen (5), Aufklärungsvorstößen (10) und Küstenbeschießungen (1) im Bereich des Golfs von Genua und dem Ligurischen Meer, dabei kommt es am 15./16.7., 19./20.7. und 25./26.7. zu Gefechten mit alliierten PT- und MTB-Booten. Mitte Juli kommt es ebenfalls zu einer umfänglichen Serie alliierter Schnellboot-Angriffe (MTB, MGB, PT) auf deutsche Nachschubgeleite im genannten Seeraum. In der Nacht von 20./21.7 ist der U-Bootjäger UJ 2211/ Hardy mit RA 259 und V 7017, den Schleppern Gysbert und Antiocho mit Yacht Sarina und Peniche Kolberg von Savona nach Genua unterwegs. Durch Torpedoangriff feindlicher Schnellboote werden der U-Jäger wie auch die Yacht versenkt. Die Kennungen der Angreifer sind bislang ungeklärt.

7.– 29.7.1944
Nordsee / Kanal
Im Ostteil des Invasionsraumes unterstützen alliierte Kriegsschiffe Landoperationen durch Feuerunterstützung: das Schlachtschiff Rodney am 7. und 11.7., das niederl. K-Boot Soemba am 10.7., der Monitor Roberts und der Kreuzer Belfast am 11.7., Roberts und die Kreuzer Mauritius und Enterprise am 17. und 18.7. beim Durchbruch der brit. 2. Armee im Gebiet von Caen, der Monitor Erebus und das niederl. K-Boot Flores am 25. und 29.7.

8.7.1944
Nordatlantik
Swordfish-Flugzeuge der brit. MACs Empire McCollum and Empire McColl versenken bei Neufundland irrtümlich das frei-franz. U-Boot Perle (LtCdr. Tachin).

9.7.1944
Großbritannien
Der erfolgreichste U-Boot-Jäger, Capt. Frederick John Walker, Kommandeur der 2. Support Group, stirbt infolge übermäßiger Anstrengungen an einem Herzinfarkt. Er wird auf See beigesetzt. Für die Engländer bedeutet sein Tod den Verlust eines Symbols ihres erfolgreichen Kampfes gegen die deutsche U-Boot-Waffe.

9.7.1944
Westliches Mittelmeer
Vor Anzio sinkt der US Minensucher Swerve nach einem Minentreffer.

9.– 28.7.1944
Nordmeer
Sowj. kombinierte Operation RV-6 gegen dt. Geleitverkehr vor der Polarküste. U-Boot L-15 (Kpt. 3.Rg. Komarov) legt am 16.7. vor Rolvsöy Minen und klärt auf. Ab 13.7. besetzen S-14, S-56, Shch-402 und M-200 Wartepositionen, eine T-Kutter-Brigade (Kpt. 1.Rg. Kuzmin) ist in Bereitschaft. Am 10. und 13.7. erfolgen gruppenweise Vorstöße sowj. Torpedo- und Schlachtflugzeuge, die geringe Schäden auf einigen Schiffen verursachen. Am 13.7. meldet ein sowj. Aufklärer einen dt. Konvoi mit Ostkurs im Mageröy-Sund und S-14 (Kpt. 3.Rg. Kalanin) greift einen Konvoi bei Makkaur an, ohne Treffer zu erzielen. Am 14.7. abends wird der Konvoi im Porsangerfjord gemeldet und am 15.7. früh greifen mit 1 Stunde Abstand bei Kap Harbaken S-56 (Kpt. 3.Rg. Shchedrin ) und M-200 (Kptlt. Gladkov) erfolglos an, die Torpedokutter (Kpt. 2. Rg. Alekseev) TKA-12, TKA-13, TKA-238, TKA-239, TKA-240, TKA-241, TKA-242 und TKA-243 stoßen zunächst vorbei, werden dann aber südlich des Busse-Sundes durch 2 Jak-9 Aufklärer herangeführt, die Sicherung wehrt die Angriffe ab und UJ 1211 versenkt den TKA-239 (ex US-PT 412), der seinerseits das norw. Kümo Hugin (124 BRT) versenkt haben soll. Dieser Kümo ist allerdings für den Konvoi RP-124-Ki nicht aufgelistet. Ein Angriff von Schlachtflugzeugen und Jagdbombern der 14. gemischten Flieger-Div. auf einlaufenden Schiffe vor dem Boksfjord verursacht nur leichte Schäden. Bei weiteren starken Jagdbomber-Angriffen am 17.7., 21.7., 22.7., und 28.7. auf dem Raum Kirkenes-Vardö treten geringe Schäden an den Schiffen ein, nur V 6307 geht verloren.

11./12.7.1944
Mittelmeer / Adria
Brit. Kommando-Unternehmen landet auf der Insel Hvar.

11.– 28.7.1944
Mittelmeer / Adria
Minenschiff Kiebitz führt am 11.7. mit TA 37 und TA 38 von Triest aus das Minenunternehmen »Maulwurf« durch und läuft anschließend in Pola ein. Derselbe Verband legt am 13.7. ostwärts Rimini die Minensperre »Iltis«. Dabei erhält Kiebitz 2 Minentreffer; das Unternehmen wird abgebroche. Die Aufgaben »Iltis 2« bis »Iltis 6« werden zwischen 23.7. und 28.7. von TA 37, TA 38 und TA 39 fortgeführt.

11.7.– 1.9.1944
Mittelmeer
U 596 (Oblt.z.S. Kolbus) läuft am 11.7. von Pola aus, kreuzt vor der Cyrenaika, in der Otranto-Straße, vor Malta und Bengasi, kommt aber nicht zu Angriffen und kehrt am 1.9. nach Salamis zurück.

12.7.1944
Westliches Mittelmeer
Ein Angriff von 28 dt. Flugzeugen auf den Konvoi UGS.46 mit 73 Schiffen bleibt erfolglos. Der US-Frachter Toltec wird von eigenem Flugabwehrfeuer getroffen (6 Verletzte).

14.– 26.7.1944
Südwestpazifik
Task Force TF.74 (Commodore Collins, RAN) mit den austral. Kreuzern Australia und Shropshire sowie den Zerstörern Arunta, Warramunga (austr.) sowie Ammen und Bache, ab dem 16.7. zusätzlich Hutchins und Beale (alle USN), wird zur Beschießung japan. Truppen eingesetzt, die westlich des Gebietes von Aitape einen Ausbruchsversuch unternehmen. Eine jap. Küstenbatterie versenkt am 15.7. bei Kap Pas (Neuguinea) das US-Schnellboot PT 133.

3.– 31.7.1944
14.– 31.7.1944
Kanal
In der Nacht vom 14./15.7. führt die 6. S-Flottille (Kptlt.Matzen) mit S 90, S 132 und S 135 vor Le Havre ein Gefecht mit MTB 459, MTB 464 und MTB 466 der kanad. 29. MTB-Flottille. Die 9. S-Flottille (Kptlt. von Mirbach) mit S 175, S 168 und S 167 führt vor Dieppe ein Gefecht mit Booten der brit. 64. MTB-Flottille (LtCdr. Wilkie). Auch die 2. S-Flottille (KKpt. Opdenhoff) führt mit S 174, S 177, S 180 und S 182 vor Le Havre ein Gefecht mit MGBs und MTBs. Bei schlechter Sicht kommt es nur zu kurzen Gefechten, bei denen keine Erfolge erzielt werden. In der Nacht vom 15./16.7. gem. KTB F.d.S. kein Einsatz. Ab 16.7. wieder Wetterverschlechterung.

In der Nacht vom 17./18.7. laufen von Dieppe die drei Boote der 9. S-Flottille zum Angriff auf einen vermuteten Geleitzug aus, kehren aber nach Erkennen der Falschmeldung zurück. Drei Boote der 6. S-Flottille laufen aus Le Havre aus und in Gefechten beschädigen S 135 und S 90 das brit. MTB 361. Von den 6 Booten der 2. S-Flottille, S 176, S 177, S 182, S 174, S 180 und S 181, haben nur die ersten 3 Feindkontakt. S 91, S 79 und S 114 verlegen von Ostende nach Boulogne zur 6. S-Flottille. In der Nacht vom 18./19.7. wegen schlechter Sicht keine Einsätze.

Die in der Nacht vom 19./20.7. durchgeführten Vorstöße der 6. und 8. S-Flottille gegen von der Aufklärung erfasste Schiffsziele bleiben erfolglos. In der Nacht vom 21./22.7. verlegt das T-Boot T 28 (Kptlt. Temming), gesichert von S 132, S 90 und S 135, von Le Havre nach Boulogne. Wegen Maschinenschadens müssen S 90 und S 135 vorzeitig umkehren müssen. Im weiteren Verlauf des Marsches kommt es zum Gefecht mit dem »Hunt«-Zerstörer Melbreak. Die zur Ablenkung auslaufende 2. S-Flottille muss wegen schlechter Sicht umkehren. In der folgenden Nacht Weitermarsch von T 28 von Boulogne nach Hoek van Holland unter Geleitschutz der 8. S-Flottille; die Zerstörer Forester und Stayner mit MTB 480 und MTB 484 werden ausmanövriert. T 28 verlegt trotz weiterer MTB-Angriffen bis 27.7. in die Heimat. Die nach Dieppe eingelaufenen S 90 und S 135 verlegen am 25.7. zusammen mit der 4. R-Flottille nach Boulogne. Eine in der Nacht vom 25./26.7. angesetzte Operation von 5 Booten der 2. S-Flottille gegen Zerstörer vor der Seine-Bucht wird wiederum wegen schlechter Sicht abgebrochen.

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6. Britisches MTB 522 des Typs B.P.B.

In der Nacht vom  26./27.7. führt die 6. S-Flottille von Boulogne aus einen Angriff gegen ein Westgeleit vor Dungeness. Die 1. Gruppe mit S 97, S 114, S 90 und S 91 torpediert die britischen Frachter Fort Perrot (7171 BRT) und Empire Beatrice (7046 BRT) und entkommt den verfolgenden Zerstörern Obedient, Savage, Opportune und den MTB 436, MTB 432, MTB 418; die beiden letztgenannten werden beschädigt. Die 2. Gruppe mit S 132, S 39, S 135 und S 79 führt Gefechte mit MTB 229, MTB 240, MTB 345, zieht sich nach Ausfall der 4 cm-Geschütze auf 3 Booten zurück und wird von Beaufightern angegriffen. Die 9. S-Flottille aus Boulogne mit S 175, S 168 und S 167, wird in ein Gefecht mit der Sicherung verwickelt und muss umkehren. Bei einem Vorstoß der 2. S-Flottille mit S 176, S 182, S 174, S 181 und S 180 von Le Havre aus gegen Zerstörer in der Seine-Bucht kommt es zum Gefecht mit der Fregatte Retalick und einer MTB-Gruppe, dabei wird MTB 430 nach Rammstoß durch S 182 versenkt, das folgende MTB 412 sinkt auf dem Wrack des vorauslaufenden Bootes. Das beschädigte S 182 muss gesprengt werden, die Besatzung wirde von britischen Booten gerettet.

In der Nacht vom 27./28.7. finden wegen Nebels keine Einsätze statt, nur die 8. SFltl verlegt von Borkum nach Ijmuiden. In der folgenden Nacht werden ein Einsatz der 2. S-Flottille vor Le Havre und ein Angriff der 6. und 9. S-Flottille auf ein Geleit bei Dungeness wegen schlechter Sicht abgebrochen. In der Nacht 29./30.7. verlegt die 9. S-Flottille mit allen (nicht mehr einsatzklaren) Booten von Dieppe nach Ostende. Die in zwei Gruppen geteilten Boote der 6. S-Flottille verlegen von Boulogne nach Dieppe bzw. Le Havre. Die 2. S-Flottille greift mit 4 Booten in der Seinebucht ohne Erfolg Zerstörer an, dabei schießen S 180 und S 176 erstmals T-5-Torpedos.

In der Nacht vom 30./31.7. greifen zwei Gruppen der 2. S-Flottille mit S 176, S 180, S 177, S 181, S 174 sowie die 1. Gruppe der 6. S-Flottille mit S 132, S 39 und S 79 brit. Zerstörer (darunter die Oribi) und MTB-Gruppen an. S 174, S 181 und S 132 feuern T-5-Torpedos, diese aber erweisen sich als Frühzünder. In derselben Nacht greift die 2. Gruppe der 6. S-Flottille von Dieppe aus mit S 97 (Obstm. Waldhausen), S 114 (Oblt.z.S. Hemmer) und S 91 (Kptlt. Nolte) ein Ostgeleit vor Eastbourne an. Die Boote versenken mit 6 FAT-Torpedos den brit. Frachter Samwake (7219 BRT) und treffen außerdem Fort Dearborn (7160 BRT), Fort Kaskaskia (7187 BRT), Ocean Volga (7174 BRT) und Ocean Courier (7178 BRT). Dabei werden auf deutscher Seite nur 4 Treffer auf 3 Dampfern von 3-4000 BRT beobachtet. Anschließend entkommen die Boote knapp der Fregatte Thornborough und werden bis vor Dieppe von Fregatten und MGB verfolgt.

15.7.1944
Ostsee
Sowjetische Flugzeuge versenken vor Steinort den Frachter Hochsee (2245 BRT) mit Lufttorpedo.

3.6.-27.7.44
15.– 27.7.1944
Norwegen
Fortsetzung der Luftoffensive der 18th Group RAF Coastal Command gegen U-Boote vor Norwegen mit Catalinas der RAF-Sq. 210, Catalinas und Mosquitos der norweg. Sq. 333, Liberators der RAF-Sq. 86, 59 und 206. Am 15.7. versenkt die Liberator ‚E’ der Sq. 206 U 319 (Oblt.z.S. Clemens). Von den Booten der Gruppe »Eismeer«, die sich auf dem Weg zur Aufstellung der Gruppe »Trutz« befinden, werden am 17.7. U 347 (Oblt.z.S. de Buhr) von Liberator ‚U’ der Sq. 86 und U 361 (Kptlt. Seidel) von  Catalina ‚Y’ der Sq. 210 versenkt. Am 18.7. wird U 742 (Kptlt. Schwassmann) von Catalina ‚Z’ der Sq. 210 versenkt (das Flugzeug muss wegen starker Flak-Schäden notlanden). Am 19.7. werden U 986 von Liberator ‚R’ der Sq. 86, U 716 von Liberator ‚F’ der Sq. 59 und U 387 von Sunderland ‚O’ der Sq. 330 beschädigt. Am 20.7. wird das nach Fernost auslaufende U 863 von Mosquito ‚N’ der Sq. 333 angegriffen und muss 3 Verwundete nach Norwegen zurückbringen. Am 25.7. wird das von Kristiansand auslaufende U 244 von den Mosquitos ‚E’ und ‚F’ der Sq. 333 angegriffen und muss mit 5 Schwerverwundeten zurückkehren, auf dem Geleitboot UJ 1713 sind 2 Tote und 3 Schwerverletzte zu beklagen. Am 27.7. wird U 865 von Liberator ‚F’ der Sq. 86 beschädigt und muss wegen Schnorchelausfalls umkehren, das Flugzeug wird durch Flakabwehr angeblich ebenfalls beschädigt.

17.-26.7.44
16.– 26.7.1944
Indischer Ozean
Ein- und auslaufende U-Boote werden in der Malakka-Straße wieder von brit. U-Booten angegriffen. Am 16.7. verfehlt Templar das zur Rückfahrt nach Frankreich auslaufende U 1062. Von Frankreich kommend, trifft das jap. Transport-U-Boot I-29 (Kptlt. Kinashi) am 14.7. in Penang und am 15.7. in Seletar (Sumatra) ein, wird aber nach dem Auslaufen von Singapore am 22.7. bereits am 26.7. im Südchinesischen Meer durch das US U-Boot Sawfish (LtCdr. Bannister) mit Torpedos versenkt (s.a. Yanagi-Sonderseite). Von den wenigen jap. U-Booten, die von Penang aus operieren (I-8, I-37, I-165, I-166), kehrt I-8 (Cdr Ariizumi) von einem Einsatz beim Addu-Atoll nach Penang zurück, I-37 and I-165 bleiben zu Reparaturen in Penang, und das auslaufende jap. I-166 (Kptlt. Suwa) wird am 17.7. von dem brit. U-Boot Telemachus (Cdr. King) versenkt.

17.7.1944
Norwegen
Operation »Mascot«: Brit. Trägerraid (RAdm. McGrigor) mit den Trägern Formidable, Indefatigable und Furious, gedeckt durch Schlachtschiff Duke of York (Adm. Moore, neuer CINC Home Fleet), die Kreuzer Kent, Devonshire, Jamaica, Bellona sowie 12 Flottenzerstörer und die 20th Escort Group gegen die im Kaafjord liegende Tirpitz (Kpt.z.S. Junge) und die Zerstörer Z 29, Z 31, Z 33, Z 34, Z 38 der dt. 4. Z-Flottille. Von den Trägern starten 45 Barracuda-Torpedobomber und 50 Jäger, die jedoch so frühzeitig geortet werden, dass das Ziel voll vernebelt und die Flak voll einsatzbereit ist. Der Angriff bleibt erfolglos, nur Z 33 wird durch Bordwaffenfeuer erheblich beschädigt (6 Tote, 12 Schwerverletzte), Z 34 und Z 29 kommen mit unwesentlichen Splitterschäden davon.

17.7.1944
Vereinigte Staaten
Beim Laden von Munition in Port Chicago in der Bucht von San Franzisko explodiert das Libertyschiff E.A.Bryan. Das Victoryschiff Quinault Victory wird durch die Explosion mit zerstört. Die Explosion fordert 319 Menschenleben. Überlebende, die zuvor gegen die schlechten Sicherheitsbedingungen protestierten und sich nun weigern, im Explosionsgebiet zu arbeiten, werden wegen Meuterei angeklagt und verurteilt (Nähere Einzelheiten).

18.7.1944
Luftkrieg Deutschland
Bei einem Luftangriff auf Kiel wird der dt. Zerstörer Paul Jacobi (FKpt. Schlieper) durch zwei Nahtreffer, die die Instandsetzungszeit erheblich verlängern, beschädigt.

18.– 22.7.1944
Nordsee
Am 18.7. greift der »North Coates Wing« des RAF Coastal Command mit 30 Jabos vor Norderney die 13. R-Flottille an und versenkt mit Raketen das Räumboot R 139 und den Dampfer Rhein. Am 21.7. wird vom Coastal Command Beaufighter Wing ein Geleitzug mit 9 Frachtern und 21 Geleitfahrzeugen nördlich von Spiekeroog angegriffen: der finnische Frachter Orient (4160 BRT) mit Erzladung und Minensucher M 307 werden mit Bomben und Bordwaffenfeuer versenkt, Vorpostenboot V 1111 / Christian Wendig schwer beschädigt und geht später in der Jade durch Bombentreffer verloren. Am 22.7. versenken Torpedobomber zwischen Elb- und Ems-Mündung das dt. Vorpostenboot V 810 / Falkland und das durch Bombentreffer beschädigte, von V 810 geschleppte V 812 / Amtsgerichtsrat Pitschke.

19.7.1944
Luftkrieg Mittelmeer
Die ehemals it. Korvette Terpsicore, die in dt. Auftrag als UJ 203 weitergebaut wird und bereits am 20.4. 1944 in der Kriegsmarinewerft Monfalcone durch Luftangriff beschädigt wurde, wird dort bei einem erneuten Angriff zerstört.

19.– 26.7.1944
Schwarzes Meer
Das sowj. U-Boot Shch-209 (Kptlt. N. V. Sukhodolskij), welches vor dem Bosporus gegen von Rumänien kommende dt. Schiffe eingesetzt ist, verfehlt am 19.7. mit einem Torpedo den türk. Dampfer Kanarya, versenkt mit Artillerie am 20.7. den türk. Segler Semsi-Bahri und beschädigt am 26.7. einen bulgar. Segler mit Geschützfeuer. Vor Konstanza operiert ohne Erfolg M-111, es wird Ende des Monats von M-113 und M-117 abgelöst, von denen M-113 (Kptlt. Volkov) am 28.7. einen Konvoi mit UJ 117 / Schiff 19 und 5 MFPs innerhalb der Flankenminensperren anzugreifen versucht. Vor der Kaukasus-Küste operieren ab Ende Juli die dt. U-Boote U 9 (Oblt.z.S. Klapdor) und U 24 (Oblt.z.S. Landt-Hayen).

20.7.1944
Deutschland
Militärischer Widerstand gegen Hitler. Ein gemeinschaftlich geplantes Sprengstoff-Attentat von Offizieren des Heeres um Oberst i.G. Claus Schenk Graf von Stauffenberg gegen Adolf Hitler und die anschließende Übernahme der Staatsmacht im Deutschen Reich misslingen. Nur wenige Offiziere der Marine sind am militärischen Widerstand gegen Hitler und das NS-Regime beteiligt. Darunter sind Admiral Wilhelm Canaris und Korvettenkapitän Alfred Kranzfelder, die im Zusammenhang mit dem 20. Juli 1944 aktiv mitgearbeitet haben, und Marineoberstabsrichter Berthold Schenk Graf von Stauffenberg, der Bruder des Attentäters, der in der Seekriegsleitung tätig ist und im Herbst 1943 Kontakt zu Alfred Kranzfelder aufnimmt. Der Widerstandgruppe um Stauffenberg kommt es darauf an, die Nachrichtenmittel der Marine in die Hand zu bekommen oder zumindest dem innenpolitischen Gegner Zugang zu verwehren. Über Kranzfelder werden weitere Marineoffiziere in den erweiterten Kreis der Widerstandsgruppe aufgenommen, ohne ihnen aber detaillierte Kenntnisse über die Gesamtoperation zukommen zu lassen: Kpt.z.S. Max Kupfer (Chef der Abteilung Nachrichtenübermittlungsdienst), KKpt. Dr. Sidney Jessen (Nachrichtenabteilung), FKpt. Dr. Arnold Mardersteig (Chef des deutschen Nachrichtenbüros DNB und Führer des Kriegstagebuchs der Operationsabteilung) sowie KKpt. Prof. Dr. Kurt Bauch, Admiralrichter Dr. Curt Eckhardt und KKpt. Otto Mejer, die alle in der Seekriegsleitung tätig waren. Berthold Schenk Graf von Stauffenberg wird am 10. August 1944 hingerichtet. Im Rahmen von Untersuchungen gegen den schon längere Zeit verdächtigen Admiral Canaris, ehem. Chef der Abwehrabteilung des OKW, stoßen Sicherheitskräfte auf der Suche nach belastenden Unterlagen auf Hinweise, die eine Verbindung zur Widerstandsgruppe erkennen lassen. Wilhelm Canaris wird am 9.4.1945 im KZ Flossenbürg (Oberpfalz) ermordet. Allen anderen Marineoffizieren bleibt ein vergleichbares Schicksal erspart, da sie von den Ermittlern nicht in Zusammenhang mit den Ereignissen des 20. Juli gebracht werden (Jörg Hillmann).

20.– 24.7.1944
Kanal
Am 20.7. wird in der Seine-Bucht bei Courseulles-sur-Mer der brit. Zerstörer Isis (LtCdr. Durell) vermutlich durch Minentreffer versenkt. Am 21.7. werden der brit. Minensucher Chamois und am 24.7. der brit. Zerstörer Goathland ebenfalls in der Seine-Bucht durch Minen beschädigt und anschließend nach Portsmouth eingeschleppt. Keines der Schiffe wird repariert. -- Ab 21.7. übernimmt die Seeleitstelle Le Havre in Etretat (Kptlt. Nau, vorher Chef der 10. R-Flottille) die Einsätze aller Sicherungs-Einheiten im Raum Le Havre und die Koordinierung des Geleitverkehrs durch die Straße von Dover mit den (auch durch Luftbombardements) dezimierten Sicherungsverbänden.

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7. USS Pennsylvania beschießt Guam

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21.7.– 10.8.1944
Zentralpazifik
Operation »Stevedore«: US Task Force 53 (RAdm. Conolly) landet am 21.7. das III. Amphib. Korps (MajGen. Geiger) auf Guam. Task Group 53.1 (RAdm. Conolly) landet die 3. Mar. Div. (MajGen. Turnage) westlich Agana mit 11 APA, 3 AKA, 2 LSD, ferner 1 Lazarettschiff und 16 LST; Sicherung durch die Zerstörer John Rodgers, Stevens, Harrison, McKee, Schroeder, Colahan, Stembel, Haggard und Hailey, 3 DMS und 2 AM. Task Group 53.2 (RAdm. Reifsnider) landet die 1. Mar.Brig. und Teile der 77. Inf. Div. (BrigGen. Shepherd) bei Agat mit 12 APA, 3 AKA, 1 LSD und 14 LST; Sicherung durch die Zerstörer Farenholt, Sigsbee, Dashiell, Murray, Johnston, Franks, Preston, Anthony, Wadsworth, Wedderburn, Black und Ringgold. Feuerunterstützung erfolgt durch die Task Group 53.5 (RAdm. Ainsworth, ähnlich wie TG.52.10 am 14.6. in Saipan), ferner durch die Schlachtschiffe Colorado, Tennessee und California, die Kreuzer New Orleans, Indianapolis und St. Louis und die Zerstörer Fullam, Guest, Monaghan, Dale und Aylwin, Luftunterstützung durch die Task Group 53.7 (RAdm. Ragsdale) mit den Geleitträgern Sangamon, Suwanee, Chenango, Corregidor und Coral Sea und den Zerstörern Erben, Walker, Abbot, Hale, Bullard, Chauncey und Kidd.

Ínsgesamt werden 54.891 Mann gelandet, die das Gros der 19.000 jap. Verteidiger (29. Inf. Div., GenLt. Takashima †, 6. Exped. Kampfgruppe, GenMaj. Shigematsu †) vernichten. Letzter jap. Inselkommandant ist der OBfh der 31. Armee, GenLt. Obata †. US-Verluste: 1290 Tote, 145 Vermisste, 5648 Verwundete. Japanische Verluste: 10.693 Tote, 98 Gefangene. Der Rest der jap. Verteidiger zieht sich in den Dschungel zurück und kämpft hier in kleinen Gruppen teilweise bis zum Kriegsende (Ein überlebender Kämpfer wird noch 1972 gefunden und darüber aufgeklärt, dass der Krieg inzwischen vorüber ist).

Die US Task Force 58 (VAdm. Mitscher) greift am 21./22.7. mit den Gruppen TG.58.1, 58.2 und 58.3 Guam an. Ab 23.7. laufen die Träger weiter nach Westen. Vom 25.-28.7. richten TG.58.2 und 58.3 Angriffe gegen Palau, TG.58.1 gegen Yap, Ulithi, Tais, Ngulu und Sorol.

22.– 27.7.1944
Indischer Ozean
Operation »Crimson«: Nachdem am 5.7. die Träger Victorious und Indomitable in Ceylon eingetroffen sind, wird zum Vorstoß und Bombardement von Sabang (Sumatra) angesetzt. Am 22.7. läuft von Trincomalee die British Eastern Fleet (Adm. Somerville) aus. Am 25.7. früh starten die Träger Illustrious und Victorious, gesichert von dem Kreuzer Phoebe und den Zerstörern Roebuck und Raider, 34 Corsairs zu einem Angriff auf die Flugplätze um Sabang. Dann laufen die Schlachtschiffe Queen Elizabeth (Adm. Somerville), Valiant, Renown (VAdm. Power) und Richelieu (franz.), die Kreuzer Cumberland, Nigeria (RAdm. Reid), Kenya, Ceylon, Gambia (neuseel.), Phoebe, Tromp (niederl.) und die Zerstörer Relentless, Rotherham, Racehorse, Rocket, Raider, Roebuck und Rapid zur Beschießung von Sabang an. Sie feuern 294 x 38,1cm-, 134 x 20,3 cm-, 324 x 15,2 cm-, ca. 500 x 12 cm- und 123 x 10,2 cm-Granaten. Danach dringt der niederl. Kreuzer Tromp mit den Zerstörern Quilliam (Capt. Onslow), Quality und Quickmatch (austral.) in den Hafen ein. Die Schiffe feuern 8 Torpedos sowie 208 x 15 cm-, 717 x 12 cm- und 668 x 10,2 cm-Granaten im direkten Beschuss. Durch jap. Küstenbatterien erhalten Tromp 4, Quilliam und Quality je 1 Treffer. 13 Corsair-Jäger fangen einen jap. Luftangriff mit 10 Flugzeugen ab und schießen bei 2 eigenen Verlusten 7 davon ab. Die U-Boote Templar und Tantivy werden als »Air-/Sea Rescue« eingesetzt.

22.7.– 12.8.1944
Pazifik / Hawaii
Präsident Roosevelt schifft sich am 22.7. in San Francisco auf dem Schweren Kreuzer Baltimore ein und fährt in Begleitung von Admiral Leahy nach Hawaii, wo sie am 26.7. eintreffen. Am 28.7. trifft er in Honolulu mit Admiral Nimitz (CINCPAC) und General MacArthur zusammen, um die weitere Strategie im Pazifik festzulegen. General MacArthur setzt sich mit der Meinung, zuerst die Philippinen anzugreifen, gegen Admiral Nimitz durch. Am 29.7. läuft die Baltimore mit dem Präsidenten an Bord nach Adak (Kurilen) aus, wo sie am 3.8.eintrifft, und am 4.8. weiter nach Kodiak, wo Roosevelt am 7.8. auf den Zerstörer Cummings zu einer Inspektionstour umsteigt. Am 9.8. trifft er wieder an Bord der Baltimore in Puget Sound ein und steigt noch einmal auf Cummings zu einer weiteren Inspektion ein; am 12.8. fährt er nach Washington D.C. weiter.

23./24.7.1944
Luftkrieg Deutschland
Das RAF Bomber Command wirft 2748 t Bomben auf Kiel. Im Hafen werden U 239 (Oblt.z.S. Vöge, am 5.8. außer Dienst gestellt), U 1164 (Kptlt. Wengel, am 24.7. außer Dienst gestellt), Sperrbrecher 25 / Ingrid Horn, der U-Boot-Tender Erwin Wassner, der Frachter Axel (1540 BRT) und die kleinen Tanker Merignac (767 BRT) und Treene (656 BRT) versenkt, das Wohnschiff General Osorio (11.590 BRT) brennt aus, der beschädigte Zerstörer Z 39 (KKpt. Loerke) wird erneut getroffen. Die Werften Deutsche Werke, Germania und Howaldt sowie das Marinearsenal werden z.T. schwer beschädigt.

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8. Landung auf Tinian (Marianen).

24.– 27.7.1944
Mittelmeer / Adria
Am 24.7. gehen die mit Diesel- und Flugzeugkraftstoff beladenen brit. Versorgungsschiffe Auk (1338 BRT) und Portsea (1583 BRT) östlich von Ancona durch Minentreffer verloren.

5 Schnellboote der 7. S-Flottille wehren in der Nacht 24./25.7. bei der Sicherung eines Küstengeleits von Ploce nach Korcula einen Angriff brit. Schnellboote ab und beschädigen MTB 372 schwer. Das von seiner Besatzung aufgegebene Boot wird am nächsten Tag von brit. Jabos selbst versenkt. In der Nacht 26./27.7. wird beim Angriff von MGB 651, MGB 667 und MGB 670 auf ein weiteres Geleit in demselben Seegebiet der Motorsegler Vega versenkt und S 151 schwer beschädigt.

24.7.– 1.8.1944
Zentralpazifik
US Task Force TF.52 (RAdm. Hill) landet das V. Amphib. Corps (MajGen. Schmidt) auf Tinian mit Unterstützung durch Heeresartillerie von Saipan. 15.614 Mann der 2. und 4. Mar. Div. (MajGen. Cates, MajGen. Watson) werden von Teilen der TG.52.4 (siehe Saipan, 14.6.) sowie LST und kleineren Landungsfahrzeugen gelandet. Feuerunterstützung durch TG.52.17 (RAdm. Oldendorf) und TG.52.10 (RAdm. Ainsworth, siehe 14.6.) mit Ausnahme einiger Schiffe, Luftunterstützung durch die TG.52.14 (RAdm. Bogan) und TG.52.11 (RAdm. Sallada, siehe 14.6.). Die jap. Verteidiger (Teile 29. Inf. Div., Oberst Ogata †, ferner VAdm. Kakuta † [1. Luftflotte]) verlieren 6050 Mann und 252 gehen in Gefangenschaft. US Verluste: 389 Tote, 1816 Verwundete. Bei der Beschießung werden das Schlachtschiff Colorado sowie der Zerstörer Norman Scott und das LST 481 durch eine jap. Küstenbatterie getroffen und beschädigt. Am 28.7. versenken die Geleitzerstörer Wyman und Reynolds östlich von Tinian das japanische Unterseeboot I-55.

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9. Tinian: In den Zuckerrohrfeldern gefallenene
japanische Soldaten.

24.7.– 2.8.1944
Nord- und Westatlantik
Von Ende Juni bis Anfang September operieren im Nordatlantik als Wetterboote U 858, U 804 und U 855. Ab 24.7. wird gegen die im Funkbild festgestellten Wetterboote die US-Task Group TG.22.6 (Capt. Tague) mit dem Geleitträger Wake Island und den Geleitzerstörern Douglas L. Howard, Fiske, Farquhar, J. R. Y. Blakely und Hill angesetzt. Am 2.8. sichten Flugzeuge U 804 (Oblt.z.S. H. Meyer), das Boot entkommt jedoch, nachdem es Douglas L. Howard mit T-5 knapp verfehlt und Fiske versenkt hat.

25.– 27.7.1944
Luftkrieg Zentralpazifik
Bei einem Luftangriff der TF 58 auf Malakai (Palau) wird am 25.7. der jap. Minenleger Sokuten durch Flugzeuge der Träger Lexington und Bunker Hill versenkt. Der Zerstörer Samidare läuft bei Ausweichmanövern [am 25.7. oder 18.8.] auf Grund und wird am 26.8. vom US U-Boot Batfish vernichtet [Die Angaben zu Samidare sind in der Literatur unterschiedlich! Quellen: Warship Losses of WW2, Official Chronology of US Navy, US Submarine Attacks]. Am 27.7. werden bei einem weiterem Luftangriff die jap. Transporter T 1 und T 150 vor Palau versenkt.

25.– 27.7.1944
Allgemeine Lage / Frankreich
Amerikanische Truppen (1. US-Armee) brechen westlich des bereits am 18.7. eroberten St. Lo aus dem Invasionsbrückenkopf aus, am 27.7. muss die dt. 7. Armee den Kampf abbrechen und sich zurückziehen. Damit können die motorisierten amerikanischen Verbände zu einem operativen Bewegungskrieg übergehen.

26.7.– 4.8.1944
Sowjetunion / Nordmeer  
Überführung von 4 U-Booten, die der Sowjet-Nordflotte als Ersatz für ihren Anteil an ital. Kriegsbeute von der Royal Navy überlassen wurden, von Dundee nach Murmansk. Leitung Kpt. 1.Rg. Tripolski. Das zuerst auslaufende V-1 (ex Sunfish) (Kpt. 2.Rg. Fisanovich) wird am 27.7. irrtümlich durch Liberator ‚V’ der RAF-Sq. 86 versenkt, da es 60 sm abseits der festgelegten Marschroute läuft; die folgenden V-2 (ex Unbroken, Kdt. erkrankt, ersatzweise Kpt. Tripolski), V-4 (ex Ursula, Kpt. 3.Rg. Iosseliani) und V-3 (ex Unison, Kpt. 3.Rg. Kabo) treffen zwischen dem 2. und 4.8. ein.

27.– 31.7.1944
Südwestpazifik
Operation »Globetrotter«: Die VII. Amphib. Force (TF.77, RAdm. Fechteler), die am 27.7. aus Wakde mit 11 Zerstörern, 5 APD, 16 LCI, 3 LCI(R), 8 LST, 4 PC und 1 ATF ausgelaufen ist, landet am 30.7. die 6. Inf. Div. (MajGen. Silbert) östlich Cape Sansapor auf den küstennahen Inseln Amsterdam und Middelburg. Kein Widerstand. Am 31.7. landet ein Btl. auf Landungsfahrzeugen und mit 4 Zerstörern und 2 Torpedobooten westlich des Kaps bei Sansapor. Deckung der Operation durch Task Force 78 (RAdm. Berkey) mit 1 Schweren und 2 Leichten Kreuzern und 9 Zerstörern der Task Forces 74 und 75. Vor der Landung erfolgt keine Küstenbeschießung.

28.7.1944
Ostsee
In Eckernförde sinkt das dt. U 1166 (Oblt.z.S. Ballert) nach einer Torpedoexplosion. Das wieder gehobene Boot wird am 28.8. in Kiel außer Dienst gestellt.

28.– 30.7.1944
Luftkrieg Deutschland
Bei einem Luftangriff des RAF Bomber Command auf Hamburg am 28./29.7. werden 307 Flugzeuge eingesetzt, 22 Maschinen werden abgeschossen, im Hafen wird der Frachter Emsriff (4935 BRT) versenkt. Bei einem Luftangriff der USAAF auf Bremen am 29.7. werden die Torpedoboote T 2 (Kptlt. Lampe) und T 7 (Kptlt. O. Müller) versenkt (sie werden später gehoben, ihre Reparatur wird vor Kriegsende nicht mehr abgeschlossen). Der unfertige Zerstörer Z 44, dessen Bau seit Anfang des Monats aus Mangel an Material und Personal bereits weitgehend eingestellt worden war, wird versenkt, und die U-Boote U 872 (Kptlt. Grau), U 890 und U 891 (die beiden letzten in der Ausrüstung) werden so schwer beschädigt, dass eine Reparatur sich nicht lohnt. Während eines weiteren Angriffs der USAAF auf Hamburg am 30.7. wird der Minensucher M 455 versenkt. Er wird später gehoben und repariert.

28.– 29.7.1944
Biskaya
Bei einem Luftangriff des RAF Coastal Command wird am 28.7. vor der Gironde-Mündung der dt. Hilfsminensucher M 4457 / C.P. Andersen versenkt. Am 29.7. wird etwa 2 sm vor La Pallice das Vorpostenboot V 627 durch Bordwaffenbeschuss versenkt.

29.7.1944
Allgemeine Lage / Ostfront
Einheiten der sowj. 1. Baltischen Front erreichen nach dem Durchbrechen der dt. Stellungen die Rigaer Bucht bei Tukkum. Damit wird die dt. Heeresgruppe Nord in Estland und Lettland abgeschnitten. In den folgenden 3 Wochen muss die Versorgung der Heeresgruppe über See erfolgen.

30.7.– 1.8.1944
Ostsee
Die dt. 6. Z-Flottille (Kpt.z.S. Kothe) verlegt mit Z 25 (KKpt. Neuss), Z 28 (FKpt. Gohrbandt), Z 35 (KKpt. Bätge) und Z 36 (KKpt. Frhr. v. Hausen) von Turku (Finnland) nach Riga, um zur Unterstützung dt. Heereseinheiten eine Küstenbeschießung vorzubereiten.

31.7.1944
Nordsee
US-Frachter Exmouth (4979 BRT) sinkt östlich von Dundee auf einer brit. Minensperre.

31.7./ 1.8.1944
Luftkrieg Frankreich
Tagesangriff des RAF Bomber Command mit 57 Flugzeugen gegen Le Havre. Dabei wird das dt. Schnellboot S 144 durch Bomben versenkt.

31.7.– 1.8.1944
Nordmeer
Das dt. Schlachtschiff Tirpitz (Kpt.z.S. Junge) läuft mit den Zerstörern der 4. Zerstörerflottille (Kpt.z.S. Johannesson) Z 29 (KKpt. v. Mutius), Z 31 (KKpt. Paul), Z 33 (FKpt. Menge), Z 34 (KKpt. Hetz) und Z 38 (KKpt. Brutzer) vom Altafjord zu einer Übungsfahrt aus (1. Fahrt nach der Reparatur der Bombentreffer am 3.4.44).

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Chronik des Seekrieges

Fortsetzung im Text