Die Operationen
der britischen
gegen Vichy-französische Streitkräfte
Verteilung der Flotte beim Waffenstillstand
(22.6.1940):
2 Schlachtschiffe |
1 Leichter Kreuzer |
8 Zerstörer |
6 U-Boote |
Torpedoboote |
200 sonstige Schiffe |
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4 Schwere Kreuzer |
3 Leichte Kreuzer |
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2 Schlachtschiffe |
2 Schlachtkreuzer |
6 Zerstörer |
1 Flugzeugmutterschiff |
Torpedoboote |
U-Boote |
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1 Schlachtschiff |
3 Schwere Kreuzer |
1 Leichter Kreuzer |
3 Zerstörer |
1 U-Boot |
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1 Schlachtschiff |
1 Leichter Kreuzer |
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1 Flugzeugträger |
2 Leichte Kreuzer |
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Nach der Kapitulation Frankreichs stellte
sich die Frage nach dem Schicksal seiner Flotte. Für Großbritannien war es von
großer Bedeutung, daß diese Schiffe nicht in die Hände der Deutschen fielen,
denn sie hätten die Schlagkraft der Kriegsmarine nach ihren Verlusten in Norwegen
mehr als verdoppelt. Sie forderten daher die Verlegung der französischen Schiffe
in britische Häfen.
Am 3. Juli 1940 erschien die Force H (VAdm.
Sir J. Somerville) vor Oran. Dem französischen Befehlshaber, Adm. Gensoul, wurde
ein Ultimatum übermittelt, sich entweder den Briten anzuschließen, seine Schiffe
zu entwaffnen oder an ihren Liegeplätzen selbst zu versenken. Gensoul weigerte
sich zu antworten, machte seine Schiffe gefechtsbereit und rief alle anderen
französischen Einheiten zu Hilfe. Nach Ablauf des Ultimatums eröffneten die
Briten um 18:00 Uhr das Feuer (Chronik,
3.7.40). Allein dem Schlachtkreuzer Strasbourg gelang der Ausbruch
auf die offene See, er erreichte trotz britischer Verfolgung sicher Toulon.
Gegen die unbewaffnete und noch nicht
einsatzbereite Jean Bart wurde nichts unternommen.
In Dakar wurde die Richelieu am 8.
Juli von HMS Hermes und weiteren brit. Einheiten außer Gefecht gesetzt (Chronik
7.-8.7.40). Doch blieb die Vichy-Besatzung in Dakar für die alliierten
Verbindungslinien im Mittleren Atlantik auch weiterhin eine Bedrohung. Deshalb
sollten frei-französische Truppen - die Force M unter General de Gaulle - Dakar
und das übrige Gebiet Französisch Westafrikas besetzen. Die Force M verließ
England am 31. August und erreichte am 23. September Dakar. Die Hoffnung, das
Unternehmen Menace durchführen zu können, ohne auf Widerstand der Vichy-Truppen
zu stoßen, erfüllte sich nicht (Chronik,
23.-25.9.40). Als offenbar wurde, daß eine Landung nicht möglich war, wurde
das Unternehmen abgebrochen.
Eine weitere ernste Bedrohung der Alliierten
stellten die französischen Mandatsgebiete Syrien und Libanon dar, da auch diese
sich in Händen von Vichy-Truppen befanden. Als im April 1941 im Irak ein nationalistischer
Aufstand ausgebrochen war und die Nutzung der Ölfelder in Gefahr geriet, hatten
die Briten interveniert. Es war durchaus möglich, daß mit einer deutschen Infiltration
im benachbarten Syrien diese Unruhen nicht nur wiedererweckt werden, sondern
auch nach Ägypten übergreifen konnten. Nach dem Fall von Griechenland und Kreta
fiel die Entscheidung, die Vichy-Kontrolle über die Mandatsgebiete auszuschalten.
Am 8. Juni drang ein Kampfverband unter General Maitland-Wilson - bestehend
aus der 7. austral. Division, der 4. indischen Brigade und einer frei-französischen
Division - von Palästina und Transjordanien aus auf dieses Gebiet vor (Chronik
7.6.-14.7.41). Die Vichy-Streitkräfte waren überlegen, und erst nach ziemlich
schweren Kämpfen konnte Damaskus am 21. Juni eingenommen werden. Beim weiteren
Vormarsch der Alliierten nach Norden erhielten sie Verstärkung von britischen
Truppen aus dem Irak. Am 12. Juli wurde ein Waffenstillstand vereinbart, der
die Kontrolle über Syrien und den Libanon den Frei-Franzosen übertrug.