Fortsetzung ... bis zum bitteren Ende.

Mit bis zu acht 2-cm-Flak, neuen FuMB-Geräten, Schnorcheltechnik und den streng geheim gehaltenen Zielsuchtorpedos T-5 an Bord werden ab Mitte September 1943 die Grauen Wölfe von Dönitz wieder für Rudeloperationen angesetzt. Doch weiterhin werden die U-Boote erfolgreich von alliierten Flugzeugen oder Geleitschiffen abgedrängt, oder der Konvoi umgeht die vom amerikanischen Aufklärungsdienst OP.20G erkannten Aufstellungen. Die Hoffnung, wieder Geleitzugschlachten im Nordatlantik führen zu können, erfüllt sich nicht — trotz kampfstarker Gruppenaufstellungen mit 22 oder 28 U-Booten. Im Juni, Juli, August sinkt im Nordatlantik kein Konvoischiff, im September sind es 36.428 BRT, im Oktober 15.205, im November null, im Dezember null, im Januar 1944 14.535, im Februar 8774, im März 10.342 BRT. Im gleichen Monat löst Dönitz die Gruppenaufstellungen auf. Mit den vorhandenen Mitteln sind planmäßige Geleitoperationen im Nordatlantik nicht mehr möglich. Erfolge gibt es nur noch im Mittel- und Südatlantik, in den südafrikanischen Gewässern und neuerdings auch im Indik, wo ein Teil der U-Boote zur Überholung und Ausrüstung in die von den Japanern in Malaya und auf Java zur Verfügung gestellten neuen Stützpunkte einlaufen. In diesen Operationsgebieten aber wird die Vorbereitung der alliierten Invasion nicht verhindert. Zum Schluß baut man in den Stützpunkten des Südostraums die Kampf-U-Boote zu Transport-U-Booten für Rohgummi, Wolfram, Molybdän, Zinn und Chinin um. Doch nur wenige dieser Blockadebrecher erreichen die Heimat.

An der Atlantikfront sinkt im April/Mai 1944 die Bootszahl wegen der Umrüstung auf  Schnorchelbetrieb und der erwarteten Invasion sogar auf nur 40 Boote. Am 6. Juni 1944, dem Tag der alliierten Landung in Frankreich, liegen von 172 Frontbooten zehn Schnorchel- und 28 konventionelle Boote in Norwegen, 13 Schnorchel- und 23 normale U-Boote in westfranzösischen Häfen. Schwere Ausfälle zwingen den BdU, die Boote ohne Schnorchel nach dem Auslaufen zurückzurufen, während die Schnorchel-U-Boote gegen die Invasionsflotte zum Einsatz kommen. Ihre Erfolge sind dürftig, die Verluste erschütternd: 7 Geleitfahrzeuge, 3 Landungsschiffe und 13 Transporter bei 18 U-Boot-Verlusten.

Mit 426 U-Booten – stärker denn je – beginnt das Jahr 1945; doch nur 117 Boote sind frontbereit. Noch einmal werden aus den Seegebieten um England, den Küstenvorfeldern der USA und aus dem Nordatlantik,  wieder Versenkungen gemeldet (Januar 54.00 BRT, Februar 43.904, März 40.046, April 86.427). Doch diese Erfolge sind nur noch ein Mitleid wert. Über das Ende der Schlacht im Atlantik heißt es in "His Majesty's Stationary Office, London" u.a.: „Die deutsche U-Bootwaffe hat bis zum Ende mit Disziplin und Heftigkeit gekämpft. Ihre Moral war ungeschwächt. Noch in der Nacht vor der Kapitulation sanken vor dem Firth Forth zwei Handelsschiffe und ein Minensucher in der Lyme Bay ..."

Während des 68 Monate andauernden Ringens haben die Alliierten 4786 Handelsschiffe mit über 21 Millionen BRT und 178 Kriegsschiffe verloren. Dabei starben über 60.000 alliierte Seeleute. Von den 1174 in Dienst gestellten deutschen U-Booten gingen 721 davon durch Feindeinwirkungen an der Front verloren und 27.000 Besatzungsmitglieder starben.