Verdichtung des Wettermeldenetzes
durch automatische Wetterfunkgeräte

Um die Kenntnis der Wetterentwicklung im Seeraum des Europäischen Nordmeeres und auf der Route zwischen Island und Weißem Meer noch zu verbessern, wurde die Einrichtung von automatischen Wetterstationen in Betracht gezogen, denn die Errichtung von bemannten Wetterstationen auf der Bäreninsel (= Bjørnøya) wie auch auf der Halbinsel Kola verbot sich natürlich von selbst, da diese Stationen gegen einen gegnerischen Handstreich nicht zu schützen waren. So bot es sich an, nach dem erfolgreichen Probelauf des Gerätes WFL 21 (= Wetterfunkgerät / Land) auf Spitzbergen im Jahr 1942 an entlegenen Plätzen auf der Bäreninsel sowie auf der Insel Nowaja Semlja weitere automatische Wetterstationen einzurichten. Die bekanntermaßen schwierigen Wetterbedingungen im Raum Neufundland gaben schließlich Anlaß, im Gebiet östlich von Grönland (Labrador) ein Wetterfunkgerät zu installieren. Die Funkgeräte fielen in der Regel nach einigen Monaten aufgrund harter Witterungsbedingungen aus und mussten dann durch neue Geräte ersetzt werden. 

 WFL  Station  Datum  Auftrag
 21 "Gustav"  Spitzbergen  07.09.42  U 377
 22 "Edwin"  Bäreninsel  02.12.42  U 657
 23 "Edwin II"  Bäreninsel  18.03.43  WBS 2
 24 "Robert"  Bäreninsel  09.07.43  U 629
 25 "Gerhard"  Nowaja Semlja  22.08.43  U 703
 26 "Kurt"  Labrador  23.10.43  U 537
 27 "Dietrich"  Bäreninsel  07.09.43  U 355
 28  ---  ---     ---
 29 "Christian"  Bäreninsel  06.12.43  U 713
 30 "Herbert"  [Labrador]  --- .09.43    U 867
 31 "Walter"  Jan Mayen  25.09.44  U 992
 32 "Erich"  Nowaja Semlja  15.10.44  U 387
 33 "Edwin III"  Spitzbergen  30.06.44  U 737
 34 "Hermann"  Bäreninsel  17.06.44    U 737
 35 "Landjäger"  Ålands Insel  22.11.44  U-1165
 36 "Wilhelm"  Magerøya  11.11.44  U-1163

Daneben wurden auch Wetterbojen WFS (= Wetterfunkgeräte / See) eingesetzt. Es gab sie mit Anker für Wassertiefen bis 200 mtr. oder mit Tiefseeanker für Tiefen bis 2000 mtr. Die folgende Grafik mag einen Überblick über die Positionen der Wetter- bojen in Atlantik und Nordmeer geben.

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Quelle: Selinger, S.172