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Die Lage der geplanten Sperren sind aus der Abbildung (oben) zu ersehen.
Alle Sperren sollten in mehreren Reihen geworfen werden. Zusätzlich sollten
Gebiete dicht unter der englischen Küste durch Schnellboote mit Minen
verseucht werden. Auch die Verminung aus der Luft durch Flugzeuge der
9. Fliegerdivision wurde genau geplant.
Die Sperren SW1, SW2, SW3 und
SW0, die im August geworfen wurden, standen in keinem direkten Zusammenhang
mit »Seelöwe«, waren aber in die Planungen mit einbezogen. Am 31. August
gingen auf der Sperre SW1 die britischen Zerstörer Esk und Ivanhoe
verloren, der Zerstörer Express wurde schwer beschädigt. Die Wirkung
dieses Verlustes auf britischer Seite war kaum zu unterschätzen. Allerdings
nicht nur in demoralisierender Hinsicht. Die
britschen Einheiten hatten nämlich ebenfalls den Auftrag, Minen zu werfen,
um den Aufmarsch der Invasionsflotte zu stören.
Es darf davon ausgegangen
werden, dass mit Beginn der »Seelöwe«-Operation das Landungsgebiet
innerhalb kürzester Zeit von englischer Seite vermint worden wäre,
und dass deutsche Minensuch- und räumeinheiten dagegen nichts mehr hätten
unternehmen können.
Im Gegensatz zu den anderen
Teilstreitkräften bewertete das OKM den Wert der Minensperren daher überaus
kritisch. Man wandte ein, dass die Sperren nur wirksam blieben, wenn eine
Räumung von britischer Seite her verhindert werden konnte. Für diese Aufgabe
konnten die eigenen Kräfte nur über einen langen Zeitraum hin verstärkt
werden. Im Nachhinein ist festzustellen, dass die Räumung von Minensperren
auf britischer wie auf deutscher Seite keine konkreten Planungen gab.
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