1945 April

Aktualisiert am 20.Nov.2021

 

 

 

. US Landung auf Okinwa  .
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1. US-Landung auf Okinawa

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1.– 5.4.1945
Zentralpazifik

Operation »Iceberg«: Landung auf Okinawa
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Task Force 51 (VAdm. Turner) mit insgesamt 1213 Schiffen, darunter 603 Landungsfahrzeuge, landet am 1.4. die 10. US-Armee (GenLt. Buckner) auf Okinawa. Eingeschifft einschließlich 3 Reservedivisionen 451866 Mann. Landungsräume vorher durch Task Force 54 (siehe 23.3.) intensiv beschossen und durch Task Force 58 (siehe 14.3.) und Task Force 52 (siehe 23.3.) laufend bombardiert. 

Die Northern Attack Force (Task Force 53, RAdm. Reifsnider), Führungsschiff Panamint, landet das III. Amphibious Corps (GenMaj. Geiger), davon die Task Group 53.1 (Commodore Knowles) die 6. Marine-Div. (GenMaj. Shepherd) auf 16 APA, 6 AKA, 1 LSD und 1 LSV Catskill, und die Task Group 53.2 (Commodore Moyer) die 1. Marine-Div. (GenMaj. del Valle) auf 15 APA, 6 AKA, 2 LSD und LSV Monitor. Auf die beiden Divisionen aufgeteilt sind ferner 46 LST, 5 LSM und 16 LCT, ferner 18 Leitfahrzeuge (PCS, PC, SC). Sicherung Task Group 53.6 mit Zerstörern (Desdiv 4) Morris, Mustin, Lang, Stack, Sterett, (Desdiv 90) Pringle, Hutchins, Massey, Russell, Wilson, Stanly, Howorth, Hugh W. Hadley, ferner die DEs Gendreau, Fieberling, William C. Cole, Paul G. Baker, Bebas, 2 APD, 2 PCE, 1 SC. 

Die Southern Attack Force (Task Force 55, RAdm. Hall), Führungsschiff Teton, landet das XXIV. Korps (GenMaj. Hodges), davon die Task Group 55.1 (Commodore Carlson) die 7. Inf. Div. (GenMaj. Arnold) auf 16 APA, 7 AKA, 1 LSD und LSV Ozark, ferner 30 LST, 22 LSM, 2 LCI, und die Task Group 55.2 (Commodore Richardson) die 96. Inf. Div. (GenMaj. Bradley) auf 16 APA, 6 AKA, 2 LSD, 23 LST, 5 LSM, 1 LCI sowie 6 Support LCS. 19 Leitfahrzeuge und 17 weitere Unterstützungs-Landungsboote sind zugeteilt. Sicherung Task Group 55.6 mit Zerstörern (Desdiv 48) Anthony, Bache, Bush, (Desron45) Bennett, Hudson, Hyman, Purdy, Beale, Wadsworth, Ammen, (Desron 66) Putnam, Rooks, ferner die DEs Crouter, Carlson, Damon M. Cummings, Vammen, O'Neill, Walter C. Wann, 1 APD, 1 PCE und 2 SC. 

Die Landung verläuft gegen anfänglich geringen Widerstand planmäßig, da die jap. 32. Armee, GenLt. Ushijima, sich im südlichen Bergland tief eingegraben und auf lange, hinhaltende Kampfführung vorbereitet hat. Unterstützung der Truppen an Land täglich durch Schlachtschiffe, Kreuzer und Zerstörer der Task Force 54, durch Flugzeuge der Geleitträger der Task Force 52 (anfangs 564 Flugzeuge) und der Task Force 58, von der durchgehend 2 Gruppen im Einsatzraum stehen, während die dritte versorgt. Die brit. Task Force 57 führt vom 31.3.-2.4. tägliche Neutralisierungs-Raids gegen die Sakishima-Gunto-Inselgruppe. Dabei werden am 2.4. die jap. Korvette Kaibokan 186 und der Schnelltransporter T-17 versenkt. Während Task Force 57 am 3., 4. und 5.4. versorgt, wird sie durch die Geleitträger-Gruppe des RAdm. Sample (siehe 23.3.) abgelöst.

Am 1.4. abends Kamikaze- und Oka-Bombenangriffe auf die Landungsflotte und die Support Force. Dabei werden Schlachtschiff West Virginia, die Transporter Hinsdale und Alpine, und Landungsschiff LST 884 getroffen, Zerstörer Prichett, Minensucher Skirmish und Transporter Elmore durch Bomben von Stukas und Horizontalbombern, Geleitzerstörer Vammen möglicherweise durch ein Sturmboot beschädigt. Durch Kamikaze-Angriffe der jap. 1. Luftflotte werden der brit. Träger Indefatigable und der Zerstörer Ulster getroffen, letzterer wird durch den Kreuzer Gambia nach Leyte geschleppt. Am 2.4. abends Kamikaze-Angriff (14 Maschinen) gegen die Transporter mit der wieder eingeschifften 77. Inf.-Div., dabei werden APA Chilton, Henrico, Goodhue, Achernar, Tyrell schwer getroffen, APD Dickerson wird schwer beschädigt und muss am 4.4. selbst versenkt werden. Bomben treffen den Geleitzerstörer Foreman. Durch Kollision mit Schlachtschiff New Jersey wird Zerstörer Franks, und durch Kollision mit Träger Essex wird Zerstörer Borie beschädigt. Am 3.4. werden früh LST 599, in der Abenddämmerung Geleitträger Wake Island, Zerstörer Wilson, Minensucher Hambleton, DE Foreman, Transporter Telfair und LCT 876 durch Kamikaze beschädigt. Zerstörer Sproston durch Stukabombe beschädigt. Am 4.4. wegen starker Stürme kein Kamikaze-Einsatz, die Landungsschiffe LST 70, LST 343, LST 570, LST 624, LST 675, LST 689, LST 736, LST 756, LST 781, LST 1166 sind nach Strandung beschädigt. Am 5.4. erhält Schlachtschiff Nevada bei Beschießung von Landzielen 5 Treffer durch jap. Küstenbatterie. Der Minenleger Harry F.Bauer wird durch Torpedofehlzünder beschädigt. Wegen des Unwetters kommt es zu zahlreichen Kollisionen und Beschädigungen.

1.– 7.4.1945
Österreich / Donau
Bei Evakuierung des Konzentrationslagers Engerau (bei Bratislava) im März 1945 werden die Häftlinge, sofern sie nicht schon auf dem Gewaltmarsch nach Österreich fallen oder ermordet werden, mit einen Schiffstransport von Deutsch-Altenburg donauaufwärts in das KZ Mauthausen verbracht. Anschließend müssen sie noch einmal bis zu dem Waldlager Gunskirchen bei Wels marschieren, wo die Überlebenden Anfang Mai endlich von US-Truppen befreit werden.

Erstmals wurde in Zeugenprotokollen der "Engerau-Prozesse" 1945-1954 über die Fahrt mit dem Motorzugschiff Rudnik (ex jug., ca.250 t) der Südost-Reederei Belgrad und drei Donauschleppkähnen berichtet. Die Südost-Reederei ist Bestandteil der Reichswerke für Binnenschiffahrt AG "Hermann Göring". Die Reise (ca 200 Kilometer) dauert 7 Tage, sie wird an mehreren Haltepunkten unterbrochen. Die Gefangenen, auf jedem Kahn sind etwa 500-700 eingepfercht, bleiben dennoch ohne Verpflegung. und täglich sterben vor Hunger oder durch Misshandlung etwa 10 Personen, deren Leichnam einfach ins Wasser geworfen wird. "Wir haben vor Hunger den Hafer, den wir aus Ritzen im Schiffsboden herauskratzten, gegessen“. Bei der Ankunft in Mauthausen werden die Körperschwachen, die mit ihrem Gepäck nicht mehr marschieren können, lebendig in die Donau geworfen und diejenigen, die nicht sofort untergehen, sondern versuchen sich auf der Wasseroberfläche zu halten, durch Schüsse getötet. (Quelle: Claudia Kuretsidis-Haider: "Das Volk sitzt zu Gericht". Österreichische Justiz und NS-Verbrechen am Beispiel der Engerau-Prozesse 1945-1954. Innsbruck 2006).

1.– 11.4.1945
Südwestpazifik
Am 1.4. landet eine Transportdivision der VII. Amphibious Group (TG.78.4, Capt. McGee) mit 3 APD, 5 LST, 4 LSM und 9 LCI das 158. RCT (BrigGen. MacNider) auf Legaspi (Süd-Luzon). Feuerschutz durch die Zerstörer Bailey und Bancroft und die Geleitzerstörer Day und Holt. Am 2.4. landet eine weitere Transportdivision der VII. Amphibious Force (TG.76.10, Capt. Murphy) das verstärkte 163. RCT der 41. Inf.-Div. auf Sanga Sanga (Sulu Archipel), unterstützt von 3 Zerstörern. Vor Leyte läuft der Zerstörer Shaw auf Grund und geht verloren. Am 3.4. werden Teile des 108. RCT der 40. Inf.-Div. in der Hauptstadt der Insel Masbate gelandet, die seit 29.3. von philippinischen Guerillas besetzt ist. Am 11.4. landet ein Teil der VIII. Amphibious Group (TG.78.2, Capt. Sprague) ein Bataillon des 164. Rgt. auf Bohol (Fortsetzung 26.-29.4.1945).

1.– 14.4.1945
Ostsee
Sowjet. U-Boot-Operationen. Im April operiert in der mittleren Ostsee das sowj. U-Boot K-56 (Kpt. 2.Rg. Popov). Es verfehlt am 4.4. nördl. der Stolpe-Bank den U-Jäger UJ 1201 und versenkt am 11.4. südl. von Utklippan mit dem Bordgeschütz den schwed. Fischlogger Ramona (57 BRT). Anschließend kehrt es zu seinem Stützpunkt nach Kotka zurück und wird vor der Pommernküste von K-52 (Kpt. 3.Rg. Travkin) abgelöst. Vor Libau operiert Shch-310 (Kpt. 3.Rg. Bogorad). Es versenkt am 10.4. den Frachter Ilmenau (1201 BRT) und feuert in der Nacht zum 14.4. bei Grossendorf vergeblich 3 Torpedos auf einen Transporter im Geleit von Z 34 und T 36. Vor Pillau operiert Shch-309 (Kpt. 3.Rg. Vetchinkin) ohne Erfolg.

1.– 30.4.1945
Pazifik / Indischer Ozean
Alliierte U-Boot-Operationen gegen den jap. Küstenverkehr entlang der asiatischen Küsten.
Dabei teilweise Bildung von Wolfsrudeln, die von »Ultra«-Meldungen geleitet werden. Im Polargebiet operieren Piper, Plaice und Pomfret ohne Erfolg.

Östlich von Hokkaido und Nord-Honshu operieren folgende Boote: Parche (LtCdr. McCrory) versenkt am 9.4. den Minensucher W-3, am 11.4. den Hilfsminensucher Togo M. (302 BRT), am 13.4. den Hilfsminensucher Misago M. No. 1 (265 BRT) und das Wachboot Kosho M. No. 2 (302 BRT), Sunfish (Cdr. Reed) versenkt am 16.4. die Korvette Kaibokan 73 und den Transporter Manryu M. (1630 BRT), am 19.4. das Hilfskanonenboot Kaiho M. (1093 BRT) und den Frachter Taisei M. (1948 BRT). Cabrilla hat am 18.4. einen Fehlschuss.

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2a. Japan. Werkstattschiff Hatsushima

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Südlich von Honshu versenkt Sea Dog (Cdr. Hydeman) am 16.4. den Frachter Toko M. (530 BRT). Sennet (Cdr. Porter) versenkt am 19.4. den Frachter Hagane M. (1901 BRT) und den Hilfs-U-Jäger Cha-97, am 28.4. das Werkstattschiff Hatsushima (1564 BRT) und am 1.5. die Korvette Kaibokan 50. Am 19.4. versenkt Cero (LtCdr. Berthrong) das Wachboot Isuzu M. No. 3 (74 BRT), am 22.4. versenkt es das Wachboot Amiji M. (107 BRT) und beschädigt ein weiteres, am 29.4. versenkt es den Frachter Taishu M. (6925 BRT). Rasher versenkt am 29.4. ein Küstenfahrzeug und beschädigt ein weiteres. Seahorse (LtCdr. Wilkins) versenkt am 9.4. einen Segler und wird am 17.4. durch Wasserbomben in der Tsushima Straße beschädigt. Silversides (LtCdr. Nichols) versenkt am 12.4. den Hilfs-U-Jäger Shiratori M. (269 BRT) und am 19.4. wahrscheinlich das Wachboot Kairyu M. (180 BRT). Östlich der Bonin-Inseln versenkt Tunny am 4.4. einen Segler.

Westlich von Kyushu versenkt Trepang (LtCdr. Faust) am 28.4. das Landungsschiff T-146, am 30.4. den Transporter Miho M. (4667 BRT) aus dem Konvoi MOSI.05, am 2.5. beschädigt es einen Segler und am 4.5. versenkt es den Minensucher W-20. Am 28.4. versenkt Springer (Cdr. Kefauver) U-Jäger Ch-17, am 2.5. die Fregatte Oka (ex Ojika) und am 3.5. die Korvette Kaibokan 25. In japan. Gewässern operieren Atule, Gato, Haddock, Jack, Jallao, Pipefish, Sandlance, Spikefish, Toro und Torsk ohne Erfolg. Vor Okinawa versenkt Sea Owl (Cdr. Bennet) am 18.4. das U-Boot Ro-46.

Im Gelben Meer versenkt versenkt Sea Devil (LtCdr. Styles) am 2.4. den Frachter Taijo M. (6866 BRT), das Vermessungsschiff Edogawa M. (1972 BRT), den Frachter Nisshin M. (1179 BRT) und den Hilfs-U-Jäger Tama M. (396 BRT) und beschädigt den Frachter Yamaji M. mit 6800 BRT. Tirante (Cdr. Street) versenkt am 7.4. den Hilfs-U-Jäger Tama M. (396 BRT), am 9.4. versenkt es aus dem Konvoi TAMO.53 den Tanker Nikko M. (5057 BRT) und beschädigt die Korvette Kaibokan 102, die von dem ehem. Seeflugzeugträger Kiyokawa Maru in Sicherheit geschleppt wird, am 14.4. versenkt es aus dem Konvoi MOSI.02 den Transporter Jusan M. (3943 BRT), die Fregatte Nomi und Korvette Kaibokan 31. Crevalle (LtCdr. Steinmetz) versenkt am 9.4. ein Küstenfahrzeug und beschädigt einen Trawler, am 10.4. beschädigt es die Fregatte Ikuna, am 16.4. versenkt es ein weiteres Küstenfahrzeug. Trutta (Cdr. Smith) versenkt am 19.4. den kleinen Frachter Kaiyo M. und die Fischereifahrzeuge Kinshu M. (75 BRT) und Mitsuyama M. (75 BRT). Picuda verfehlt einen Zerstörer.

Im Ost-Chinesischen Meer versenkt Spadefish (Cdr. Germershausen) am 1.4 und 7.4. je einen Segler, am 8.4. den Frachter Ritsu Go (1834 BRT) und am 11.4. den Hilfsminensucher Hinode M. No. 17 (235 BRT), am 7.4. versenkt es einen Segler. Am 25.4. versenkt Cod (LtCdr. Adkins) den Minensucher W-41. Ohne Erfolg operieren Bonefish, Dragonet, Lionfish, Scabbadfish und Sea Cat.

In der Straße von Formosa beschädigt Sea Fox (LtCdr. Klinker) am 1.4. wahrscheinlich den Frachter Taiga M. (6880 BRT) und Queenfish (Cdr. Loughlin) versenkt am 1.4. irrtümlich und unter Missachtung entsprechender Übereinkommen den Repatriierungsdampfer Awa Maru (11.249 BRT), unterwegs mit 2000 Menschen an Bord von Singapur nach Japan (siehe Kriegsverbrechen). Die am 8.4. ausgelaufene und ab dem 12.4. vermisste Snook wird möglicherweise am 14.4. östlich von Formosa durch die Fregatte Okinawa und die Korvetten Kaibokan 8, 32 und 53 versenkt. Spot (LtCdr. Post) versenkt am 14.4. zwei Trawler.

Im Golf von Siam legt Hardhead (Cdr. Greenup) am 2.4. ein Minenfeld vor Pulo Obi und versenkt am 6.4. mit Torpedo den Frachter Araosan M. (6886 BRT) aus dem Konvoi SASI.45 und am 22.4. zwei kleinere Fahrzeuge mit Geschützfeuer. Das brit. Tradewind (LtCdr. Maydon) versenkt am 20.4. einen Schlepper und zwei Dschunken, am 29.4. den Tanker Takasago M. (1116 BRT). Vor Nha Trang (Indochina) entsendet Bluegill (Lt. Barr) am 5.4. ein Prisenkommando zu dem gestrandeten und verlassenen Tanker Honan Maru. Das Schiff wird zerstört. Die brit. Stygian (Lt. Clarabut) versenkt am 12.4. den Hilfsminensucher Wa.104 und beschädigt die Hilfs-U-Jäger Cha.104 und Cha.114. Vor Lingga legt Guitarro (LtCdr. Haskins) am 20.4. eine Minensperre, auf welcher am 30.4. der Tanker Yuno Maru (2345 BRT) sinkt und am 7.5. das Munitionsschiff Hayasaki (920 BRT) beschädigt wird. Im Südchinesischen Meer operieren Bergall, Bluegill, Bugara, Bullhead, Kraken und Lamprey ohne Erfolg. Am 8.4. wird Bullhead wird von einer B-24 Liberator mit drei Bomben angegriffen und knapp verfehlt.

In der Sundasee verfehlt das brit. Spark (Lt Kent) am 4.4. den Kreuzer Isuzu, Besugo (Cdr. Miller) verfehlt am 5.4. zweimal die Isuzu, versenkt am 6.4. den Minensucher W-12, am 23.4. das dt. U-Boot U 183, und am 29.4. das Wachboot Otome M. (199 BRT). Das brit. Sea Scout versenkt am 25.4. einen Routendampfer, das niederl. Zwaardvis (LtCdr. Goossens) versenkt am 25.4. die kleinen Fahrzeuge Nomura und Albania. Die brit. Sleuth und Solent versenken gemeinsam am 26.4. den Hilfsminensucher Wa-3 und am 28.4. einen Routendampfer. Solent versenkt allein am 26.4. ein Landungsfahrzeug. In der Sunda-Straße versenkt das niederl. Boot O 19 (LtCdr. von Kernebeek) am 10.4. den Tanker Hosei M. (676 BRT), am 13.4. legt es einen Minensperre, und am 22.4. torpediert es vor Batavia den jap. Kreuzer Ashigara, der von dem Zerstörer Kamikaze gesichert wird. Nördl. Borneo wird Perch am 26.4. durch einen Wasserbombenangriff beschädigt.

2b. Japanischer Kreuzer Ashigara


In der Javasee versenkt Gabilan (Cdr. Parham) am 4.4. ein Küstenfahrzeug, zusammen mit Charr (Cdr. Boyle) am 7.4. den Kreuzer Isuzu, am 14.4. den Frachter Kako M. (762 BRT) und den Frachter Shonan M. No. 1 (350 BRT). Bream (LtCdr. McCallum) legt am 8./9.5. eine Minensperre vor Pulo Obi und versenkt am 29.4. mit Torpedo das Hilfsschiff Teishu M. (1230 BRT). Chub (Cdr. Rhymes) wird am 12.4. durch Luftangriff beschädigt. Charr legt am 14./15.4. eine Minensperre vor Pulo Obi. Boarfish und Croaker operieren ohne Erfolg. Von Pearl Harbor verlegen Bluefish, Bumper, Lizardfish, Rasher, Raton und Ray nach Fremantle. Blackfin verlegt von Australien nach Pearl Harbor.

Indischer Ozean. Das brit. U-Boot Thule versenkt am 1.4. eine Dschunke vor der Westküste Siams, am 3.4 zwei weitere, am 12.4. beschädigt es drei Dschunken. Am 2.4. versenkt Rorqual westlich Sumatras zwei Dschunken. Vor den Nicobaren versenkt Thorough am 2.4. ein Hilfskanonenboot, am 3.4. beschädigt es einen Routendampfer, am 6.4. drei Landungsfahrzeuge, am 10.4. versenkt es noch einen Routendampfer. In der Malakka-Straße versenkt Statesman (Lt. Bulkeley) am 5.4. sieben Landungsfahrzeuge, vom 6.- 8.4. acht Dschunken, am 10.4. einen Segler und eine Dschunke und am 11.4. drei Leichter, am 15.4. wieder eine Dschunke. Stygian verfehlt am 8.4. zwei Geleitfahrzeuge in der Javasee, am 10.4. versenkt es zwei Routendampfer, am 12.4. versenkt es einen Routendampfer, den Minensucher Wa-104 (ex-niederl. Djember) und beschädigt den U-Jäger Cha-104 (ex-niederl. Gedeh), die Beschädigung von Cha-114 kann nicht bestätigt werden. Das niederl. O 24 versenkt am 14.4. westlich von Sumatra das kleine Fahrzeug Goenoeng Telang.

New York (gekentert) .

3. Luftaufnahme der gekenterten New York 
in der Kieler Förde vom 18.12.45

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2.– 4.4.1945
Norwegen
Mosquitos des »Banff Strike Wing« (143., 235., 248. und 333. Sqn RAF) führen am 2.4. einen schweren Angriff auf den Schiffsverkehr bei Sandefjord. Die norw. Frachter Concordia (5154 BRT) und William Blumer (3604 BRT) werden versenkt. Die dt. Frachter Espana (7465 BRT), Kattegat (6031 BRT), und die norw. Frachter Hektor (5742 BRT) und Belpamela (3165 BRT) werden beschädigt. Keine Flugzeugverluste. — Operation »Foxchase« :  Vorstoß der britischen Zerstörer Onslow, Zealous, Irquois, Zest am 3./4.4. gegen ein südgehendes Geleit mit 4 Frachtern, 3 VP-Booten und 2 U-Booten zwischen Lister und Stavanger. Angeblich 1 Frachter torpediert, 1 Geleitboot beschädigt. U 299, das mit U 1163 als Geleitboot vor Südwest-Norwegen verkehrt, verfehlt am 4.4. früh in AN 3126 mit einem 3er-Fächer LUT zwei der brit. Zerstörer.

3./4.4.1945
Luftkrieg Deutschland
Rund 700 Flugzeuge der 8. USAAF werfen 2200 to Bomben auf die Hafenanlagen von Kiel: Die U-Boote U 237, U 749, U 1221, U 2542, U 3003 und U 3505, Minensucher M 802, Minentransporter Irben, die Räumboote R 59, R 72, R 119 und R 261, das Fahrgastschiff New York (22.337 BRT), das Lazarettschiff Monte Olivia (13750 BRT), der unfertige Frachterneubau Axenfels (6200 BRT) und der Tanker Mexphalte (2578 BRT) werden versenkt, zerstört oder brennen aus. Ein Angriff der 8. USAAF am 4.4. mit raketengetrieben „Disney"-Bomben gegen den U-Bootbunker „ Fink II" auf dem Gelände der Deutschen Werft in Hamburg-Finkenwerder bleibt erfolglos.

3.– 8.4.1945
Südchinesisches Meer
Bei Angriffen der USAAF gegen jap. Schiffsverkehr vor der chinesischen Küste am 3.4. wird in Hong Kong die Fregatte Manju zerstört. Am 4.4. versenken B-24 Bomber einen Frachter und einen Tanker in der Straße von Formosa. Am 5.4. versenken Mariner-Flugboote und B-24 zwei Frachter vor Shantou. Beim Angriff auf den Konvoi HOMO.03 versenken B-25 Bomber am 5.4. vor Amoy die Korvette Kaibokan 1 und am 6.4. den Zerstörer Amatsukaze und die Korvette Kaibokan 134. Am 7.4. versenkt ein Flugzeug bei Hongkong den japan. Flottentanker Kamoi. Am 8.4. wird der japan. Geleitzerstörer Habushi durch Luftmine vor Woosung beschädigt.

4.– 15.4.1945
Ostsee
Unternehmen »Walpurgisnacht«: In der Nacht vom 4./5.4. wird mit 25 KFK, 27 MFP und 5 SAT sowie 5 anderen Schiffen aus der noch gehaltenen Igelstellung Oxhöfter Kämpe der Rest des VII. Panzerkorps mit 8000 Soldaten und rund 30000 Flüchtlingen nach Hela überführt. Deckung der Operationen und der Einschiffungen vor Hela in den folgenden Tagen durch den Kreuzer Lützow, die Zerstörer Z 38, Z 31, Paul Jacobi, das T-Boot T 36 und die SAT Ostsee, Soemba, Robert Müller 6 und weitere Einheiten. Nach Westen laufen unter anderem die Transporter Pretoria (7000 Flüchtlinge), Deutschland (10000), Cap Arcona (9000), Eberhart Essberger (4750). Während von den noch freien Häfen in der Danziger Bucht, Pillau, Kahlberg, Schiewenhorst und Oxhöft im April 264.687 Menschen durch Kleinfahrzeuge und MFP nach Hela überführt werden, werden bis zum 15.4. allein von Hela aus 157.270 Verwundete abtransportiert.

Vom 7.-13.4. ist eine starke Intensivierung des sowj. Lufteinsatzes gegen die Einschiffungen zu beobachten. Vor Hela gehen das Troßschiff Franken (10850 BRT), das zusammen mit dem Schwesterschiff Dithmarschen die Flotteneinheiten zu versorgen hat, das Flugsicherungsschiff Hans Albrecht Wedel, die U-Jäger UJ 301, UJ 1101 und UJ 1102, ferner R 69 und M 376, die Transporter Albert Jensen (ex Flensburg, 5446 BRT), Moltkefels (7862 BRT, 500 Tote), Karlsruhe (897 BRT, 970 Tote) und das Lazarettschiff Posen (1069 BRT, 300 Tote) verloren und Wiegand (5869 BRT) wird beschädigt. Ab 9.4. werden auch sowj. Torpedokutter nach Neufahrwasser verlegt, die 10 Einsätze gegen deutsche Transporte durchgeführt haben sollen. Der am 10.4. versenkte Frachter Neuwerk (804 BRT) aber, der mit 960 Verwundeten und Flüchtlingen zwischen Pillau und Hela vom Kurs abgekommen war, wurde von 2 dt. S-Booten gesichtet. Da er auf Anfrage nach seinen Erkennungszeichen nicht reagierte, wurde er von dem deutschen Schnellboot S 708 irrtümlich versenkt. Nur 8 Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden.

Die Einschiffungen vor Hela aber gehen unter dem Flakschutz der Kriegsschiffe weiter, wegen Brennstoff- und Munitionsmangel wird am 8.4. der Kreuzer Lützow mit Z 38 und dem durch Bombentreffer beschädigten Z 31 abgezogen, am 10.4. müssen Z 39 und T 33 den durch Minentreffer und Bomben beschädigten Z 43 nach Westen bringen, als Flaksicherung bleiben Z 34, Paul Jacobi, T 33, M 203, die SAT Soemba, Ostsee, Nienburg, Robert Müller 6 und AF 21 zurück. Am 15.4. laufen die Zerstörer Z 34, Paul Jacobi, Z 39, die T-Bote T 23, T 28, T 33, T 36 und M-Boote mit einem Geleit ab, das aus den Dampfern Matthias Stinnes, Eberhart Essberger, Pretoria, Askari und ca. 20.000 Flüchtlingen besteht. Der noch einmal umkehrende Z 34 (KKpt. Hetz) wird durch 2 sowj. TKA unter Oblt. Korotkevich und Kptlt. Solodovnikov torpediert, T 36 und M 204 bringen den Zerstörer nach Swinemünde.

4.– 18.4.1945
Luftkrieg Japan
Versenkungserfolge auf US Luftminenfeldern: In der Straße von Shimonoseki sinkt am 4.4. die Fregatte Mokutu, vor Niihima das Ausbildungsboot Ro-67, das Unterseeboot Ro-64 wird in der Inlandssee beschädigt. Am 9.4. sinken vor Hiroshima der als Schulschiff genutzte Geschützte Kreuzer Izumo und der Schnelltransporter T-19. Vor Hiroshima sinkt am 12.4. das Ausbildungsboot Ro-64. Am 13.4. sinken vor Futaoi Jima die Korvette Kaibokan 140 und 2 Frachter. Am 14.4. werden der als Minenleger eingesetzte Geschützte Kreuzer Toliwa und der Hilfsminenleger Koei Maru vor Hime Jima (Kyushu) beschädigt. Am 18.4. wird westl. der Shimonoseki-Straße der jap. Transporter Teizui Maru (ex-dt. Mosel) versenkt. Am 26.4. wird der Hilfsminensucher Mejima M. vor Futaoi beschädigt. Außerdem gehen 11 Handelsschiffe auf diesen Minen verloren und 5 werden beschädigt, die meisten davon in der Straße von Shimonoseki.

4.– 28.4.1945
Luftkrieg Westeuropa
Minenoffensive des RAF Bomber Command. In fünf Nächten werden 271 Einsätze geflogen, v.a. gegen das Kattegat, die Belts und die Kieler Bucht sowie das Gebiet von Oslo. Drei Flugzeuge gehen verloren. Am 10.4. sinkt das Sicherungsboot Vs 901/Senator Sthamer vor Aalborg, am 12.4. sinkt Vs 55/ Harzburg in der Eckernförder Bucht und Sperrbrecher 36/ Eider wird vor Wilhelmshaven schwer beschädigt, am 13.4. sinkt der Schleppdampfer Wotan nordwestlich von Sjaellands Odde, am 14.4. sinkt das Räumboot R 126 nach Minentreffer im Großen Belt, am 15.4. Vs 58/ Rothenburg westlich von Fehmarn, am 20.4. Vs 53/ Altenburg bei Gedser, am 22.4. der Frachter Ingrid Leonhardt (1923 BRT) bei Fehmarn, am 27.4. der Sperrbrecher 167/ Malmedy in der Deutschen Bucht.

5.4.1945
allgemeine Lage / Japan
Der japan. Premierminister Koiso tritt zurück, Admiral Suzuki wird sein Nachfolger.

5.4.1945
Ostsee
Angriff des »Banff Strike Wing« im Kattegat. Mosquitos der 143., 235., 248. and 333. Sqn RAF versenken bei Anholt das deutsche Vorpostenboot Helmi Söhle und den Fischdampfer Stutthof (266 BRT). Mosquito ,U’ / 235 kollidiert beim Angriff mit den Masten eines Schiffes und stürzt ab.

5.– 12.4.1945
Norwegen / Nordsee
Bei alliierten U-Boot-Operationen vor Norwegen versenken das norweg. Utsira (Kptlt. Valvatne) vor dem Follafjord am 5.4. den Frachter Torridal (1381 BRT) und das brit. Tapir (Lt. Roxburgh) am 12.4. das nach einem Schnorchelausfall wieder einlaufende U 486. Brit. Bomber versenken am 7.4. im Vadheimfjord den Frachter Oldenburg (4595 BRT, ex Möwe, ex Pungo), am 8.4. im Skagerrak den Frachter Carsten Russ (994 BRT) und am 10.4. vor Göteborg das Serien-Typschiff Hansa I (1923 BRT).

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4. Kapitänleutnant Rasch bei der Verleihung des Eisernen Kreuzes 2. Klasse an erfolgreiche Seehund-Besatzungen.

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5.– 28.4.1945
Nordsee

Die letzten Einsätze der dt. 5. K-Division.
Anfang April haben die alliierten Streitkräfte Holland vollständig eingekreist, und der Nachschub mit Verstärkung über Landverbindungen ist nicht mehr möglich. Nur Kleinst-U-Boote des Typs »Seehund« sind seetüchtig genug, um den Verlegungsmarsch von Wilhelmshaven nach Ijmuiden zu bewältigen. Im April unternehmen die »Seehunde« 36 Einsätze. Von 9 gegen den Schelde-Verkehr operierenden »Seehunden« wird am 9.4. der kleine US Tanker Y 17 (484 BRT) aus dem Geleitzug TAC.90 versenkt. Dafür wird ein »Seehund« wird bei Walcheren von Beaufighter ‚P’ der 236. Sqn. RAF, ein weiterer von Küstenbatterien bei Blankenberge versenkt, ein Boot strandet. Vor der Küste East Anglias und der Themsemündung operieren ebenfalls 9 Boote. Von ihnen versenkt U 5363 (Lt.z.S. Buttmann/ L.I. Schmidt) am 9./10.4 aus dem Konvoi TBC.123 den brit. Frachter Samida (7219 BRT) und beschädigt das US Liberty-Schiff Solomon Juneau (7176 BRT). Im Gegenzug wird am 10.4. von dem Küstenschutzboot ML 102 ein »Seehund« vor Dover versenkt Am 11.4. torpediert U 5070 (Lt.z.S. Markworth/ L.I. Spallek) aus dem Konvoi UC.63B östl. Dungeness den brit. Frachter Port Wyndham (8480 BRT) und anschließend vom brit. Zerstörer Vesper mit Wabo verfolgt. Während U 5070 nach Ijmuiden zurückkehrt, wird im gleichen Seegebiet am 11.4. ein anderer »Seehund« von MTB 632 angegriffen und versenkt. Am 12.4. versenkt die Beaufighter ‚U’ der 236. Sqn. RAF ein Boot vor Hoek van Holland, am 13.4. die Barracuda ‚L’ der 810. Sqn. FAA ein weiteres im gleichen Seegebiet, am 14.3. versenkt der Geleitzerstörer Garth ein weiteres vor Dungeness. Am 16.4. greift U 5368 (Lt.z.S. Wilken / L.I. Bauditz) nach eigenem Besteck bei Dungeness einen Frachter mit 10.000 BRT an. Eine eindeutige Zuordnung ist allerdings schwierig: Vor Orfordness wird am 16.4 der Kabelleger Monarch (1150 BRT) versenkt. Auf dem Weg nach Antwerpen sinkt am gleichen Tag nach einer Explosion der brit. Tanker Gold Shell (8208 BRT). Ab 17.4. laufen noch einmal 17 Klein-U-Boote in den Raum Dungeness-Dover aus. Eines von ihnen wird von Beaufighter ‘W’ der 254. Sqn RAF versenkt, ein weiteres gerät auf Grund. Der letzte »Seehund«-Einsatz gegen die alliierte Schiffahrt findet am 28. April statt; einen »Seehund« aus dieser Gruppe versenkt am 29.4. die Korvette Sheldrake. Danach werden die Kleinst-U-Boote nur noch zur Versorgung der Festung Dünkirchen eingesetzt. Zu diesem Zweck laufen am 2.5. drei Boote aus, die ihren Bestimmungsort vor der Kapitulation noch erreichen.

5.4.– 4.5.1945
Gewässer um England

Deutsche U-Boot-Operationen:

An der britischen Ostküste versenkt U 2321 (Oblt.z.S. Barschkies) am 5.4. vor St.Abb’s Head den brit. Frachter Gasray (1406 BRT). Vor dem Firth of Forth verfehlt U 2329 (Oblt.z.S. Schlott) am 15.4. die niederl. Aalsum, eben dort versenkt U 1274 (Oblt.z.S. Fitting) aus dem Konvoi FS.1784 am 16.4. die brit. Athelduke (8966 BRT), wird aber selbst anschließend von dem zur Konvoi-Sicherung eingesetzten Zerstörer Viceroy versenkt. Vor der Themse versenkt U 245 (KKpt. Schumann-Hindenberg) am 18.4. aus dem Konvoi TAM.142 den norw. Frachter Karmt (4991 BRT) und die brit. Filleigh (4856 BRT). U 2326 (Lt Jobst) verfehlt vor Aberdeen die brit. Empire Beatrice. U 2322 (Oblt.z.S. Heckel) meldet am 29.4. vor der Themse die Versenkung eines (nicht identifizierten) Frachters. U 2324 (Kptlt. von Rappard) operiert erfolglos vor dem Firth of Forth. U 1206 (Kptlt. Schlitt) muss am 14.4. nach einer Tauchpanne aufgegeben werden. U 637 (Kptlt. Riekeberg †) läuft zu einer Minenunternehmung vor Newcastle aus, wird jedoch nach dem Abbruch der Unternehmung beim Wiedereinlaufen am 26.4. von den norweg. MTB 711 und MTB 723 angegriffen und beschädigt, kann aber unter Kommando des L.I. Oblt.(Ing) Weber nach Stavanger zurückkehren. Ostwärts der Orkneys kreuzt U 287 ohne Erfolg.

Vor der britischen Westküste geht U 396 (Kptlt. Siemon) nach dem Abbruch seines Einsatzes als Wetterbeobachtungsboot im Atlantik wegen eines Tiefenruderschadens nach dem 11.4. auf dem Rückmarsch verloren. (Der Angriff der Liberator ‘U’ der RAF-Sq. 86 (F/Lt. Lawrence) am 23.4. richtete sich nicht gegen ein U-Boot.) Auf dem Anmarsch zu seinem Operationsgebiet im Kanal sinkt U 1017 (Oblt.z.S. Riecken) am 29.4. durch den Angriff der Liberator ‚Q’ der RAF-Sq. 120 . U 398 (Oblt.z.S. Cranz) geht nach dem 17.4. aus unbekannter Ursache auf dem Ausmarsch zum Westausgang des englischen Kanals verloren. In der Mündung des Clyde legt U 218 (Kptlt. Stock) am 18.4. eine Minensperre, auf der am 20.4. der Trawler Ethel Crawford (200 BRT) sinkt. U 636 wird am 21.4. durch die DEs Bazely, Drury und Bentinck der 4th Escort Group versenkt. U 1305 (Oblt.z.S. Christiansen) versenkt am 24.4. die brit. Monmouth Castle (878 BRT). U 293 und U 956 bleiben ohne Erfolg, U 1105 (Oblt.z.S. Schwarz) torpediert am 27.4. den brit. Geleitzerstörer Redmill und entkommt der anschließenden Wasserbomben-Verfolgung dank seiner »Alberich«-Haut (Schutz vor Sonar-Ortung) unbeschädigt.

In der Irischen See greift U 1024 (Kptlt. Gutteck) am 5.4. eine Korvette erfolglos an und torpediert am 7.4. aus dem Konvoi HX.346 den US Frachter James W. Nesmith (7176 BRT) und am 12.4. aus dem Konvoi BB.80 den US Dampfer Will Rogers (7200 BRT), wird aber selbst anschließend von der Fregatte Loch Glendhu der 8th Escort Group mit »Squid« zum Auftauchen gezwungen. Das von der Besatzung aufgegebene Boot wird von der Fregatte Loch More geentert und in Schlepp genommen, geht dabei allerdings unter. Dennoch werden wertvolle Unterlagen erbeutet. U 825 bleibt ohne Erfolg. U 242 (Oblt.z.S. Riedel) geht am 5.4. auf der Minensperre »QZX« im St. Georgs-Kanal verloren. Im Anschluß an die vermeintliche Sichtung eines U-Bootschnorchels durch Sunderland ,H’ der 201. Sqn RAF am 30.4. greift die herbeigerufene 14. Escort Group mit den Zerstörern Hesperus und Havelock stattdessen das Wrack des schon früher versenkten U 246 an.

Südwestlich Irland werden am 8.4. U 1001 (Kptlt. Blaudow) durch 2 Geleitzerstörer der 21. Escort Group, Fitzroy und Byron, und U 774 (Kptlt. Sausmikat) durch 2 Geleitzerstörer der 4. Escort Group, Calder und Bentinck, versenkt. Am 10.4. versucht das aus St. Nazaire zurückkehrende Transportboot U 878 (Kptlt. Rodig) den auslaufenden Konvoi ON.295 anzugreifen und wird dabei von dem Zerstörer Vanquisher und der Korvette Tintagel Castle versenkt. Am 15.4. fällt U 285 den DEs Grindall und Keats der 5. Escort Group zum Opfer. U 325 (Oblt.z.S. Dohrn) sinkt in der zweiten Aprilhälfte vor Cornwall vermutlich durch eine Mine. U 326 (Kptlt. Matthes) wird am 25.4. westl. von Brest durch Angriff der Liberator ,K’ der VPB-103 USN mit Zielsuchtorpedo Mk.24 versenkt. U 1023 torpediert am 23.4. den brit. Dampfer Riverton (7345 BRT) aus dem Konvoi TBC.135 und entkommt den angesetzten U-Jagdgruppen.

Im Ärmelkanal greift U 1063 (Kptlt. Stephan) am 15.4. den von der 17. Escort Group gesicherten Konvoi TBC.128 an und wird dabei von der Fregatte Loch Killin versenkt. Das mit einer »Alberich«-Haut ausgerüstete U 1107 (Kptlt. Parduhn) versenkt am 18.4. aus dem Konvoi HX.348 den US Frachter Cyrus H. McCormick (7181 BRT) und den brit. Tanker Empire Gold (8028 BRT) und kann der Sicherung entkommen. Am 30.4. wird es bei Ouessant von Catalina ,R’ der VP-63 USN mit »Magnetic Airborne Detector« (MAD) geortet und mit »Retrobomben« versenkt. U 1055 (Oblt.z.S. Meyer) geht nach dem 23.4. aus unbekannter Ursache wahrscheinlich im Ärmelkanal verloren. Ohne Erfolg bleiben U 776 bei Ouessant, und U 249 vor den Scilly-Inseln. U 255 (KKpt. Piening) läuft am 18.4. von St. Nazaire aus und legt eine Minensperre vor Sables d'Olonne.

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5 Angriff eines US Marine-Luftschiffes 
auf ein deutsches U-Boot

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5.4.– 6.5.1945
Nord- und Westatlantik
Als Wetterboot ist im Nordatlantik U 1009 eingesetzt. Mehrere Typ IX C-Boote operieren vor der amerik.-kanad. Ostküste. U 853 (Oblt.z.S. Frömsdorf) torpediert am 5.4. im Gulf of Maine den US Tanker Atlantic States (8537 BRT), versenkt am 23.4. den U-Jäger Eagle 58 und wird nach Versenkung des US Kohlendampfers Black Point (5353 BRT) am 5.5. durch die Fregatte Moberly, den Zerstörer Ericsson und die DEs Atherton und Amick versenkt. U 879 (Kptlt. Manchen) oder U 857 (Kptlt. Premauer) torpedieren am 14.4. nördl. Cape Hatteras den belg. Dampfer Belgian Airman (6959 BRT), versenken am 18.4. östl. der Delaware-Bucht den US Tanker Swiftscout (8300 BRT) und torpedieren am 23.4. östl. Cape Hatteras den norw. Tanker Katy (6825 BRT). Beim Angriffsversuch auf den Konvoi KN.382 wird eines der Boote von der Fregatte Natchez am 29.4. geortet und anschließend von der Kampfgruppe TG.02.10 mit den Geleitzerstörern Coffman, Bostwick, Thomas versenkt. Das andere Boote wird möglicherweise am 18.4 östl. von Norfolk von dem US Luftschiff K-72 gesichtet und mit einem Zielsuchtorpedo Mk.24 versenkt. (Die am 7.4. von einer Suchgruppe mit den US-Fregatten Knoxville, Eugene und den Geleitzerstörern Gustafson und Micka vorgenommene Verfolgung mit Wasserbomben galt offenbar einem anderen Ziel.) U 190 (Oblt.z.S. Reith) versenkt vor Halifax am 16.4. den kanad. Minensucher Esquimalt und entkommt. Das neu anmarschierende U 548 (Oblt.z.S. Krempel) wird am 19.4. südöstl. von Halifax durch die Kampfgruppe TG.22.10 mit den Geleitzerstörern Buckley, Reuben James, Scroggins und Jack W. Wilke geortet und versenkt.

Mit den Mitte März etwa gleichzeitig auslaufenden U-Booten U 805, U 518, U 880, U 858, U 1235 und U 546 bildet der B.d.U. am 14.4. im Nordatlantik eine Gruppe »Seewolf«, um mit ihr auf dem Marsch nach Westen die Großkreisroute nach Konvois abzuharken. Die Bewegungen werden von alliierter Seite durch »Ultra« erkannt und zu ihrer Abwehr die Operation »Teardrop« angesetzt: 2 Trägergruppen bilden nördlich der Azoren auf dem erkannten Vormarschkurs Suchstreifen, um dem zunächst vermuteten dt. Versuch des Einsatzes von »V-2«-Raketen aus geschleppten Startbehältern zu begegnen. Im Norden die Task Group 22.2 (Capt. Ruhsenberger) mit dem Geleitträger Mission Bay und den DEs Douglas L. Howard, J. R. Y. Blakely, Hill, Fessenden, Farquhar, Pride, Menges und Mosley, im Süden die Task Group 22.5 (Capt. Craig) mit dem Geleitträger Croatan und den DEs Frost, Huse, Inch, Stanton, Swasey, Carter, Neal A. Scott, Muir und Sutton. Trotz schlechten Wetters werden am 15. und 16.4. von der Task Group 22.5 U 1235 und U 880 mit Radar geortet und nach dem Tauchen von den DEs Stanton und Frost mit »Hedgehog« versenkt. U 805, das von einem Azoren-Flugzeug gesichtet wird, entkommt zweimal längeren Jagden. Am 22.4. versenken Carter und Neal A. Scott dieser Gruppe auch U 518, ehe 2 andere Trägergruppen die ersten beiden ablösen: im Norden Task Group 22.4 (Capt. Purvis) mit dem Geleitträger Core und den DEs Moore, Sloat, Tomich und J. Richard Ward, im Süden die Task Group 22.3 (Capt. Dufek) mit dem Geleitträger Bogue und den DEs Haverfield, Willis, Wilhoite und Swenning, davor ein Suchstreifen (Task Group 22.7) mit den DEs Pillsbury, Keith, Otterstetter, Pope, Flaherty, Chatelain, Frederick C. Davis, Neunzer, Hubbard, Varian, Otter, Hayler, Janssen und Cockrill. Am 24.4. sichtet ein Flugzeug der Bogue U 546. Von den Geleitzerstörern Neunzer, Chatelain, Varian, Janssen, Joseph C. Hubbard, Pillsbury and Keith gejagt, gelingt es Kptlt. Just, zunächst die Frederick C. Davis trotz ausgebrachten »Foxers« mit T-5 zu versenken. Nach fast 6 Stunden wird U 546 zum Auftauchen gezwungen, verfehlt die Flaherty knapp mit einem weiteren T-5 und sinkt dann. Nur U 858 und U 805 gelangen an die amerik. Küste, ebenso wie das einzeln marschierende U 530. Von den nachfolgenden U 889 und U 881 wird letzteres bei dem Versuch, die erneut auslaufende Trägergruppe Mission Bay anzugreifen, am 6.5. durch Farquhar versenkt.

U 541 (Kptlt. Petersen) befindet sich auf dem Ausmarsch von Kristiansand zu einer Operation im Seeraum westwärts von Gibraltar. Auf dem Marsch nach St. Nazaire wird U 878 (Kptlt. Rodig) am 10.4. südwestl. Irland von dem Zerstörer Vanquisher und der Korvette Tintagel Castle versenkt. Nach Zwischenversorgung in La Pallice soll das »Alberich«-Boot U 485 wieder auslaufen, durch die Gibraltar-Straße ins westliche Mittelmeer eindringen und anschließend nach Norwegen zurück marschieren.

6.– 7.4.1945
Luftkrieg Niederlande
Am 6.4. muss ein Angriff von 55 Flugzeugen des RAF Bomber Command gegen Hafeneinrichtungen in Ijmuiden wegen der Wetterlage abgebrochen werden. Am 7.4. greifen 15 Lancaster der No. 617 Sqn. RAF die S-Boot-Bunker an.

6.– 8.4.1945
Nordsee
Dt. 2. S-Flottille (Kptlt. Wendler) führt am 6./7.4. mit S 174, S 176, S 177, S 209, S 210 und S 221 ein Minenunternehmen im Seegebiet Smith's Knoll durch. Beim Ablaufen Gefecht mit brit. MTB 494, 493, 497, 781 und 5001. Dabei versenkt S 176 durch Rammstoß MTB 494 und muss aufgegeben werden. S 177 sinkt nach Rammung durch MTB 493, das aber zu seinem Stützpunkt zurückzukehren vermag. MTB 5001 wird durch Artilleriebeschuss versenkt. Letzter Einsatz der 2. S-Flottille.

In der folgenden Nacht vom 7./8.4. werfen die 4. und 6. S-Flottille (KKpt. Fimmen bzw. Kptlt. Matzen) mit S 205, S 219, S 202, S 703 bzw. S 705, S 223, S 704, S 212 und S 706 Minen auf der Nachschub-Route zwischen Themse und Schelde. In Gefechten mit brit. MTB verliert die 4. S-Flottille S 202 und S 703 nach Kollision. S 223 der 6. S-Flottille sinkt nach Minentreffer vor Ostende. Die 9. S-Flottille (KKpt. von Mirbach) muss einen Vorstoß mit S 206, S 168, S 130, S 175, S 207 und S 214 an die Schelde zum Transport von »Spreng-Linsen« für die KK-Einheiten wegen der schlechten Wetterlage abbrechen.

6.– 10.4.1945
Zentralpazifik

Jap. Großangriff gegen die US-Landungsflotte vor Okinawa.
Am 6./7.4. Kamikaze-Angriff »Kikusui l« mit Schwerpunkt gegen die Landungsflotte um Okinawa und die auf 16 Positionen rund um die Insel aufgestellten Radar-Picket-Zerstörer, schwächere Angriffe gegen die Task Groups 58.1 und 58.3 nordostwärts Okinawa und die Task Force 57 südlich Okinawa, die Geleitträger der Task Force 52 ostwärts Okinawa werden nicht angegriffen. Am 6.4. starten 198 Kamikaze-Flieger von Kyushu, von denen 41 umkehren. 55 werden durch den Jagdschutz, 35 durch Flak abgeschossen. 27 Schiffe werden z.T. mehrfach getroffen. Es sinken die Picket-Zerstörer Bush und Colhoun, Landungsschiff LST 347 und die Munitionstransporter Hobbs Victory und Logan Victory. Irreparable Schäden erleiden die Zerstörer Leutze, Newcomb, Morris, Geleitzerstörer Witter und der Zerstörer-Minensucher Emmons. Schwere Schäden, die zum Ausfall bis Kriegsende führen, haben die Zerstörer Mullany und Rook, der DE Foreman, die Minensucher Rodman und Defense. Mittelschwere Schäden treffen die Zerstörer Howorth, Hyman, Haynsworth (Task Force 58) und den DE Fieberling, den DMS Rodman, die Minensucher Facility, Devastator, Ransom, Recruit, YMS 311 und YMS 321, das Landungsschiff LST 447. Leicht beschädigt werden die Träger Illustrious (Task Force 57), San Jacinto (Task Force 58), die Zerstörer Bennett, Hutchins, Harrison (Task Force 58). Darüber hinaus Schäden durch irrtümliche Beschießung eigener Streitkräfte am Schlachtschiff North Carolina, am Kreuzer Pasadena, am Zerstörer Hutchins und durch Strandung einiger Landungsschiffe. Am 7.4. starten von Kyushu 54 Kamikaze-Flieger der 5. Marine-Luftflotte, außerdem sind am 6./7.4. rund 125 Heeres-Kamikaze-Flieger eingesetzt. Von den 54 Marine-Kamikazes kehren 24 um, rund 30 Kamikazes werden am 7.4. durch Jagdschutz und Flak abgeschossen, schwere Treffer erhalten das Schlachtschiff Maryland und der Picket-Zerstörer Bennett, mittlere Schäden der Träger Hancock (Task Force 58) und der DE Wesson, leichte Schäden der Zerstörer Longshaw und der Minensucher YMS 81. Auf Minen gehen das Motorkanonenboot PGM 18 und der Minensucher YMS 103 verloren.

. Yamato
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6. Japan. Schlachtschiff Yamato.
Die Aufnahme zeigt den Luftangriff vom 24.10.1944
in der Sibuyan-See.

Am 6.4. läuft von Tokuyama in der Inlandsee eine jap. Kampfgruppe (VAdm. Ito †) mit dem Superschlachtschiff Yamato (Kpt.z.S. Aruga †), dem Leichten Kreuzer Yahagi (Kpt.z.S. Hara, an Bord der Chef der 2. Z-Flottille, KAdm. Komura) und den Zerstörer-Divisionen 17, 21 und 41 mit Isokaze, Hamakaze, Yukikaze; Asashimo, Kasumi, Hatsushimo; Fuyutsuki und Suzutsuki aus, wird aber kurz darauf von einer B 29 und nach dem Passieren des Bungo-Kanals von dem US-U-Boot Threadfin, bald darauf von Hackleback gemeldet.

Am 7.4. früh stellen Flugboote von Kerama Retto und Aufklärer der südlich von Amami-Oshima versammelten Task Groups 58.1 und 58.3 die Fühlung südwestlich Kyushu her, die Task Group 58.4, die den Jagdschutz über Okinawa stellt, versucht mit hoher Fahrt heranzuschließen. Der 1. Angriff (TG.58.1) um 10 Uhr richtet sich gegen die Kampfgruppe Yamato. Zerstörer Asahimo, der mit Turbinenschäden zurückgeblieben war und von amerik. Seite für einen Radarvorposten gehalten wurde, wird von Air Group 45 (USS San Jacinto) versenkt (326 Tote). Die Flugzeuge der anderen drei Träger greifen die Yamato und ihr Geleit an. Yamato erhält 2 Bomben- und 1 Torpedotreffer, Yahagi wird durch je 1 Bomben- und Torpedotreffer manövrierunfähig, und Hamakaze wird versenkt. Beim 2. Angriff (TG.58.3.) etwa um 13 Uhr erhält Yamato 5 Bombentreffer. Suzutsuki, Kasumi und Yahagi werden schwer beschädigt. Beim 3. Angriff (TG.58.4) gegen 13.40 Uhr wird zunächst Yahagi versenkt (insgesamt hat sie 12 Bomben- und 7 Torpedotreffer erhalten). Isokaze, die gerade versucht, Konteradmiral Komura und seine Stabsoffiziere zu retten, wird durch mehrere Nahtreffer schwer beschädigt. Yamato kentert um 14.23 Uhr nach 3 Bomben- und 4 Torpedotreffern mit 2498 Mann an Bord, gleich darauf reißt eine Munitionsexplosion des Turmes "Berta" das Schlachtschiff in zwei Teile. - Unmittelbar nach dem letzten Angriff werden Isokaze und Kasumi von japan. Zerstörern selbstversenkt. Suzutsuki hat den Kontakt mit den restlichen Schiffen verloren und kehrt selbständig nach Sasebo zurück. Hatsushimo, Fuyuzuki und Yukikaze kommen mit geringen Schäden davon. Insgesamt verliert die jap. Marine an diesem Tag 3665 Mann. Von den eingesetzten 386 US-Flugzeugen werden 6 im Kampfgebiet abgeschossen, 4 stürzen wegen technischer Probleme ab, 8 werden nach ihrer Rückkehr ins Meer geschoben oder abgeschrieben, da sie nicht mehr einsatzfähig sind.

Am 8. und 9.4. erfolgen nur einzelne Kamikaze-Angriffe, bei denen die Picket-Zerstörer Gregory und Sterett, der APD Hopping und der Minensucher YMS 92 beschädigt werden. Am 8./9.4. versuchen Sprengboote von Okinawa aus Angriffe, dabei werden der Zerstörer Charles J. Badger und der Transporter Starr beschädigt. Durch Kamikaze-Angriffe verliert die US-Flotte im Zeitraum vom 6.-10.4. insgesamt 466 Tote und 579 Verletzte.

6.– 29.4.1945
Pazifik
Gegen die US Landungsoperationen vor Okinawa entsendet die japan. 6. Flotte bereits Ende März die mit bemannten Torpedos (»Kaiten«) ausgerüsteten U-Boote der »Tatara« Gruppe I-47, I-56, I-58, I-53, I-44, Ro-46 und Ro-109, von denen I-53 und I-47 allerdings unterwegs beschädigt werden und umkehren müssen. Bereits am 5.4. wird Ro-49 (Kptlt. Go) von dem Zerstörer Hudson (Cdr Pratt) auf Vorpostenstation westlich von Okinawa versenkt. Am 9.4. wird Ro-56 (Kptlt. Nagamatsu) von den Zerstörern Monssen and Mertz aus der Kampfgruppe TG.58.4 vor Okinawa versenkt. Am 14.4. unternimmt das »Tatara«-Boot I-56 (Kptlt. Masada) vor Okinawa einen Angriff auf die Kampfgruppe TG.58.4, wird aber am 18.4. von den Zerstörern Heermann, Uhlmann, McCord, Mertz und Collett mit Hilfe von 2 Flugzeugen des Trägers Bataan versenkt, bevor es seine Torpedos zu Wasser bringen kann. Am gleichen Tag wird Ro-46 (Kptlt. Kimura) südöstl. Okinawa von dem US U-Boot Sea Owl versenkt. Am 27.4. setzt I-36 (Kptlt. Sugamasa) 4 »Kaiten« gegen den Konvoi SON.2 ein. Zwei davon werden von dem Zerstörer Ringness gesichtet, er wird aber nicht getroffen. Ro-109 (Oblt.z.S. Nakagawa) wird am 25.4. von dem APD Horace A. Bass 280 sm südöstl. Okinawa versenkt und I-44 (Kptlt. Masuzawa) am 29.4. durch ein Flugzeug des Geleitträgers Tulagi.

6.– 25.4.1945
Ostsee / Ostpreußen
Am 6.4. beginnt der von starken Luftstreitkräften unterstützte Angriff der sowj. 3. Weißruss. Front gegen Königsberg, dessen Verteidiger am 9.4. überwältigt werden und am 10.4. kapitulieren müssen. Im Hafen wird der Rumpf des Kreuzers Seydlitz gesprengt. Die sowj. Armeen setzen den Angriff nach Westen fort und durchbrechen am 15.4. die Front im Samland. In Pillau haben sich rund 70.000 Flüchtlinge angesammelt, die z.T. auf die Frische Nehrung übergesetzt, z.T. über See abtransportiert werden. Durch Luftangriffe gehen dabei vom 8.-11.4. die Frachter Mendoza (5193 BRT), Vale (5950 BRT) und Weserstein (1923 BRT) verloren, und am 16.4. südl. von Gotland die Cap Guir (1536 BRT, 756 Tote). Vor der Küste operieren auch weiterhin die sowj. U-Boote Shch-309 und Shch-310 ohne Erfolg, bilden aber eine ständige Gefahr für die Transporte. In Pillau wird am 16.4. das dt. U 78, das als schwimmendes Kraftwerk zur Stromversorgung eingesetzt ist, von sowj. Heeresartillerie versenkt. Am 16.4. treffen die SAT der 7. AT-Flottille (Kptlt. Eggers) Soemba, Nienburg, Ostsee, Robert Müller 6, Kemphan und das Artillerie-Schulboot Drache zur Unterstützung des Abwehrkampfes bei Fischhausen ein. Am 18.4. wird durch sowj. Luftangriff Drache versenkt, Robert Müller 6 wird beschädigt und anschließend von einem sowjet. Torpedobomber versenkt. Ebenfalls durch sowj. Luftangriff geht 80sm westl. Pillau am 24.4. der dt. Frachter Huelva (1923 BRT) verloren.

Am 24./25.4., in der letzten Nacht vor der Einnahme Pillaus, setzen die MFP noch einmal 19.200 Flüchtlinge und Soldaten über. Seit 25.1. wurden über Pillau insgesamt 141.000 Verwundete und 451.000 Flüchtlinge abtransportiert.

7.– 12.4.1945
Mittelmeer / Ligurisches Meer
Alliierte Kriegsschiffe beschießen dt. Stützpunkte und Verkehrswege an der Riviera. Beteiligt sind die franz. Kreuzer Gloire, Duguay-Trouin, Zerstörer Tigre, Tempête, Trombe, brit. Zerstörer Meteor und Musketeer, US-Zerstörer Mackenzie. Am 12.4. beschießt der brit. Kreuzer Orion San Remo.

8.– 10.4.1945
Luftkrieg Deutschland
In der Nacht vom 8./9.4. wirft das RAF-Bomber Command mit 440 Flugzeugen 1491 to Bomben auf die Hafenanlagen von Hamburg ab. Dabei werden u.a. U 2509, U 2514 und U 3512 sowie 6 Handelsschiffe mit 8531 BRT versenkt und das bereits beschädigte Neubauboot U 2550 auf der Helling zerstört. Am 9.4. greifen 40 Maschinen der Gruppen Nr.5 und 17 und Lancaster der 617. Sqn. RAF den U-Boot-Bunker »Fink II« mit »Grand Slam«- und »Tallboy«-Bomben an. Fünf Flugzeuge gehen verloren. Durch die Explosionswirkung eines Volltreffers sinkt innerhalb des Bunkers ein Hebewerk mit den darin befindlichen Booten U 677 und U 982.

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7. Schwerer Kreuzer Admiral Scheer nach Luftangriff auf Kiel gekentert.

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In der Nacht vom 9./10.4. greift das RAF-Bomber Command mit 591 Maschinen der Gruppen No.1, 3 und 8 mit 2634 to Bomben die Hafenanlagen von Kiel an: Der Schwere Kreuzer Admiral Scheer kentert, Admiral Hipper und Leichter Kreuzer Emden werden schwer beschädigt, die U-Boote U 1227 und U 2516, Torpedoboot T 1, Minensuchboot M 504, das Wohnschiff General Osorio (11.590 BRT) und 3 Handelsschiffe mit 2787 BRT werden vernichtet.

8.– 15.4.1945
Zentralpazifik
Am 8.4. nimmt die Task Force 58 (VAdm. Mitscher) die Unterstützung der Okinawa- Operationen wieder auf. Nach Rückkehr der TG.58.2 gliedert sich die TF.58. in: TG.58.1 (RAdm. Clark): Träger Hornet, Bennington, Belleau Wood, San Jacinto, Schlachtschiffe Massachusetts, Indiana, Kreuzer Vincennes, Miami, Vicksburgh, San Juan und Zerstörer der Desrons 25 und 61. TG.58.2 (RAdm. Bogan): Träger Randolph, Enterprise, Independence, Schlachtschiffe Washington, North Carolina, Kreuzer Baltimore, Pittsburgh, Flint, Oakland, und Zerstörer der Desrons 52 und 53. TG.58.3 (RAdm. Sherman): Träger Essex, Bunker Hill, Bataan, Schlachtschiffe New Jersey, South Dakota, Kreuzer Pasadena, Springfield, Astoria, Wilkes-Barre und Zerstörer der Desrons 45, 62 und 48. TG.58.4 (RAdm. Radford): Träger Yorktown, Intrepid, Langley, Schlachtschiffe Wisconsin, Missouri, Schlachtkreuzer Alaska, Guam, Kreuzer San Diego und Zerstörer der Desrons 47 und 54. Mindestens 2 Task Groups sind täglich im Einsatzgebiet, 1 Gruppe versorgt, 1 Gruppe ist auf dem An- oder Abmarsch.

Während die brit. Task Force TF.57 am 8. und 9.4. versorgt, übernimmt die Geleitträgergruppe TG.52.1 des RAdm. Sample mit Suwanee, Chenango, Santee und Rudyerd Bay die Neutralisierung der Sakishima-Gunto-Inseln. Dabei wird Chenango am 9.4. durch Absturz eines amerik. Flugzeuges beschädigt. Die durch die Kreuzer Uganda und Gambia und die Zerstörer Ursa, Urchin und Whirlwind verstärkte TF.57 greift vom 11.-13.4. täglich Flugplätze und Einrichtungen auf Nord-Formosa an. Am 14. und 15.4. wird erneut versorgt, wobei der Träger Formidable die Illustrious, die Zerstörer Kempenfelt und Wessex die Urania und Quality ablösen. In dieser Zeit setzt die TG.52.1 (RAdm. Sample) die Einsätze gegen Sakishima-Gunto fort. (Fortsetzung 11.-14.4.)

8.– 18.4.1945
Indischer Ozean

Operation »Sunfish«:
Aufklärungs-Vorstoß von Teilen der brit. »Eastern Fleet« (TF.63, VAdm. Walker) mit den Schlachtschiffen Queen Elizabeth, Richelieu (franz.), den Schweren Kreuzern London, Cumberland und den Zerstörern Saumarez, Vigilant, Verulam, Virago, Venus gegen die Nordküste von Sumatra. Am 11.4. Beschießung von Sabang. Luftsicherung durch die Geleitträger Emperor und Khedive. Deren Trägerflugzeuge greifen am 11.4. Padang und Emmahaven an, wo der U-Jäger Ch-7 und ein kleiner Frachter versenkt werden. Am 14.-15.4. Fotoaufklärung durch die Trägerflugzeuge über Penang, Port Swetenham und Port Dickson durch. Am 16.4. erneuter Angriff auf Emmahaven und Padang.

9.4.1945
Nordsee
Bei einem Angriff des »Banff Strike Wing« versenken Mosquito-Bomber der 143, 235 und 248 Sqn. RAF-Coastal Command im Kattegat die im Überwassermarsch nach Norwegen verlegenden U 804 und U 1065 sowie das nach erfolgreicher Rückkehr aus Ostasien in die Heimat marschierende U 843. Ein Flugzeug geht verloren, drei weitere müssen in Schweden notlanden.

9.4.1945
Mittelmeer / Adria
Beim Entladen von Munition im Hafen von Bari explodiert der US-Frachter Charles Henderson (7176 BRT). Der italienische Frachter Lucia C. (6123 BRT) und ein weiteres Schiff sinken, der norwegische Frachter Knoll (1151 BRT) wird beschädigt.

9.– 21.4.1945
Nordsee
»Biber«-Einsätze werden am 9.4. wieder aufgenommen. 5 Boote laufen, mit Torpedos und Minen bewaffnet, zur Scheldemündung aus. Flugzeuge versenken drei von ihnen, ein weiteres sinkt durch Minentreffer. Am 11.4. gehen 2 »Biber« zu einem Minenunternehmen in See, nur ein Boot kehrt zurück. Von den am 21.4. von Amersfoort ausgelaufenen 6 Kleinst-U-Booten kehren vier vom Minenwerfen zurück, zwei verschwinden spurlos. Zum letzten »Biber«-Einsatz des Krieges laufen am 21.4. von Rotterdam 4 Boote aus, um Minen zu legen, nur eines kehrt zum Stützpunkt zurück Die Ergebnisse dieser Einsätze bleiben ungeklärt. Unter hohen Verlusten werden auch »Linsen« wieder zur Versorgung Dünkirchens eingesetzt, eine Reihe von ihnen wird dabei von der brit. Fregatte Ekins versenkt. Der letzte »Linsen«-Einsatz des Krieges findet in der Nacht vom 20./21. statt.

10.4.1945
China

B-29
Bomber legen Minen im Yangtse-Fluss und vor der Küste. Ein Transporter geht verloren, und der Geleitzerstörer Tsubaki, das Kanonenboot Uji, der Truppentransporter Kotobuki Maru (ex-ital. Conte Verde), die Korvette Kaibokan 124 unmd der Minensucher W-21 werden beschädigt.

10.– 11.4.1945
Dänemark / Norwegen
Brit. Flugzeuge versenken am 10.4. im Kattegat südöstl. von Laesö aus einem Geleit den Transporter Hansa I (1923 BRT), das Torpedoboot T 13 und beschädigen T 16, das später bei einem RAF-Luftangriff auf Frederikshavn zerstört wird. Am 11.4. erfolgreicher Schlag des »Banff Strike Wing« mit der 143., 235., 248. and 333. Sqn. RAF gegen den Schiffverkehr bei Porsgrunn. Die norweg. Frachter Dione (1620 BRT), Nordsjö (178 BRT) und Traust (190 BRT) werden versenkt; außerdem das dt. Handelsschiff Kalmar (964 BRT). Beschädigt werden ein schwed. Trawler mit 219 BRT und die dt. Helgoland (535 BRT). Während des Angriffs greifen deutsche Jagdflugzeuge ein, die Mosquito ,H’ der 333 Sqn RAF abschießen. Bei einem Angriff des »Dallachy Strike Wing« des RAF Coastal Command wird im Fedjefjord der deutsche Minensucher M 2 versenkt.

10.– 16.4.1945
Nordpazifik

Operation »Hula«:
Beginn der Verlegung von US Kriegsschiffen zur sowj. Pazifikflotte. Zwischen 10.4 und 14.4. erreichen 5 sowj. Dampfer die Cold Bay mit 2358 Mann, um die Übernahme der ersten US Schiffe vorzubereiten. Am 11.4. Ankunft des Befehlshabers der sowj. Abordnung, KAdm. Popov, mit dem Dampfer Sevastopol. Chef-Organisator der US Navy ist Cdr., später Capt. Maxwell. Am 16.4. beginnt die Ausbildung der sowj. Mannschaften auf den Minensuchern der Admirable-Klasse.

11.4.1945
Indischer Ozean

Liberators
der 203. Sqn. RAF versenken in der Andamanen-See den japan. U-Jäger Ch-7 und einen Hilfsnetzleger.

11.4.1945
Südwestpazifik
TG.78.3 (RAdm. Struble) landet einen Teil des RCT. 164 auf Bohol (Visayas).

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8. Japan. A6M "Zero" Kamikaze trifft am 11.4.1945 die 
Flanke des Schlachtschiffes Missouri
 

11.– 14.4.1945
Zentralpazifik
Vor Okinawa Fortsetzung der japan. Kamikaze- und Luftangriffe.
Am 11.4.
starten 64 Kamikaze (von denen 34 umkehren) zu Angriffen gegen die Task Force 58. Das Schlachtschiff Missouri, der Träger Enterprise, die Zerstörer Bullard und Kidd, und der Geleitzerstörer Samuel S. Miles werden durch Kamikaze-Flieger beschädigt, Träger Essex und Zerstörer Hale durch Bomben. Am 12.4. Operation »Kikusui-2«: 83 Marine- und rund 60 Heeres-Kamikaze-Flieger starten mit starkem Jagdschutz und mit 9 Oka-Bombern zum Angriff auf die Landungsflotte. Durch Oka-Bomben werden die Picket-Zerstörer Mannert L. Abele versenkt und Stanly beschädigt, durch Kamikazes die Picket-Boote LCS(L) 33 versenkt und LCS(L) 57 beschädigt, desgleichen die Picket-Zerstörer Purdy, Cassin Young und Jeffers (DMS) sowie im Gebiet zwischen Okinawa und Kerama Retto die Schlachtschiffe Tennessee, Idaho, der Zerstörer Zellars, der Minensucher Lindsey, das Landungsschiff LSM 189 (die letzten 3 Schiffe fallen bis Kriegsende aus), die Geleitzerstörer Rall, Whitehurst, Riddle, Walter C.Wann und der Minensucher Gladiator. Am 13.4. werden bei leichteren Angriffen der Geleitzerstörer Connolly und ein Tanker beschädigt. Am 14.4. greifen erneut 35 von 76 gestarteten Kamikazes und 7 Oka-Bomber an, erstere beschädigen das Schlachtschiff New York sowie die Zerstörer Dashiell, Hunt und Sigsbee, der bis Kriegsende ausfällt. (Fortsetzung 15.- 21.4.)

12.4.1945
allgemeine Lage / USA
Tod des amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt. Nachfolger wird Vizepräsident Harry Truman.

12.– 16.4.1945
Nordsee

Minenunternehmen der 4., 6. und 9. S-Flottille mit 12 Booten am 12./13.4. im Bereich des Schelde-Geleitweges. Gefecht mit den brit. Geleitzerstörern Ekins, Hambledon und MTB 797 und 746 der 65th Flottille, dabei wird S 205 durch 5,7 cm-Treffer beschädigt. Die 6. S-Flottille bricht den Einsatz ab, nachdem die Hälfte der vorgesehenen Minen geworfen wurde. Auf dem Rückmarsch werden die S-Boote von Flugzeugen des RAF-Coastal Command angegriffen. Auf den Minen sinkt der Tanker Gold Shell (8208 BRT); die Conakrian (4876 BRT) wie auch die Liberty-Frachter Benjamin H. Bristow und Horace Binney werden beschädigt. Am 16.4. wird die Ekins 13 sm nordwestlich von Ostende durch zwei Minen so schwer beschädigt, dass sie zum Totalverlust erklärt werden muss.

13.4.1945
Mittelmeer / Adria
Bei einem Gefecht mit den brit. MTB 670 und MTB 697 wird im Morlacca Kanal das dt. T-Boot TA 45 (ex-ital. Spica) versenkt.

13.4.1945
Südwestpazifik
B-24 Bomber der 13. Luftflotte der USAAF versenken 1 Tanker an der Südküste von Borneo. B-24 der 14. Luftflotte der USAAF versenken 1 Frachter im Hafen von Shanghai.

13./14.4.1945
Mittelmeer / Adria
Vorstoß der K-Flottille 612 gegen Ancona (Unternehmen »Decima«). Ein Angriff auf den britischen Zerstörer Avon Vale schlägt fehl, die beiden Sturmboote SMA 504 und SMA 522 werden durch Küstenbatterien abgewehrt, beschädigt und gehen verloren. Eine der schiffbrüchigen Besatzungen wird von Avon Vale aufgenommen und gerettet (Kobelt, 2016, S.263-264).

13.– 16.4.1945
Luftkrieg Deutschland
Die Gruppen No. 3, 6 (RCAF) und 8 des RAF Bomber Command greifen mit 481 Flugzeugen Kiel an und werfen 1905 Tonnen Bomben auf die Hafeneinrichtungen. Zwei Flugzeuge gehen verloren. Das dt. Minenschiff Brummer (ex-norweg. Olav Tryggvason) wird irreparabel beschädigt. Am 13.4. muss ein Angriff von 34 Lancastern der 9. und 617. Sqn. RAF gegen die in Swinemünde liegenden dt. Kreuzer Lützow und Prinz Eugen wegen starker Bewölkung abgebrochen werden. Am 15.4. müssen erneut 20 Lancaster umkehren, am 16.4. gelingt es 18 Lancestern der 617. Sqn. die Lützow mit »Tallboy«-Bomben durch einen Direkt- und mehrere Nahtreffer in der Kaiserfahrt zu versenken.

14./15.4.1945
Nordsee
Das dt. U 235 wird im Skagerrak irrtümlich vom dt. T-Boot T 17 mit Wasserbomben versenkt. Am nächsten Tag wird der dt. Minensucher M 368 bei einer Kollision mit U 2328 vor Larvik beschädigt und sinkt beim Einlaufen vor Lindesnes auf einer Mine.

14.– 20.4.1945
Biskaya
Vorn 14.-16.4. werfen Flugzeuge der 8. USAAF in 3 Angriffen 2962, 2551 bzw. 1290 to Bomben auf Royan und andere dt. Stützpunkte in der Gironde-Mündung. Vom 15.- 20.4. Endkampf um die dt. Festung »Gironde-Nord« (Royan). Operation »Vénérable«: Nach Beschießung durch franz. Flottenverband (VAdm. Rue) mit Schlachtschiff Lorraine, Kreuzer Duquesne, Zerstörer Basque, Le Fortune, L'Alcyon, Geleitzerstörer Hova, den Fregatten L'Aventure, La Découverte, La Surprise und Sloop Amiral Mouchez Landangriff durch die 10. franz. (Maj.Gen. de Larminat) und die 66. US Inf.-Div. (Maj.Gen. Kramer) - Am 20.4. kapitulieren die letzten dt. Widerstandsnester. 8400 dt. Gefangene. Auf alliierter Seite: 346 Tote, 1501 Verwundete, 32 Vermisste.

15.4.– 14.5.1945
Nordatlantik

Das deutsche U-Boot U 234 verlässt als Blockadebrecher Kristiansand in Richtung Japan. Es trägt eine 240 Tonnen schwere Fracht, darunter ein zerlegtes Düsenflugzeug vom Typ Me 262 mit Bauplänen, Bauteile des Raketenflugzeugs Me 163, Bauteile einer V2-Rakete, Forschungsunterlagen und Blaupausen der wichtigsten Waffenentwicklungen Deutschlands, Quecksilber und 560 Kilogramm Uranoxid. Es ist reine Vermutung, dass das Material noch zum Bau von Nuklearwaffen benötigt wird, denn das japanische Atomwaffenprogramm gilt bereits im März 1945 intern als gescheitert; andere Quellen besagen, dass es sich bei dem Uranoxid um einen Katalysator für die Produktion von synthetischem Flugzeugtreibstoff handelt. Nachdem bereits die drei japanischen U-Boote I-52, I-30 und I-29 (zwei davon auf dem Rückweg, also bereits mit Uranerz an Bord) versenkt worden waren, wurde entschieden, ein deutsches U-Boot mit kriegswichtiger Fracht nach Japan zu entsenden. Als Passagiere an Bord befinden sich 11 deutsche und 2 japanische Flugzeug- und Raketenbau-Experten.
Am 10. Mai 1945 erhält Kommandant Fehler die Nachricht von der deutschen Kapitulation. Eigentlich hätte U 234 nun den kanadischen Hafen Halifax anlaufen müssen. Doch die Vereinigten Staaten sind über die Ladung des U-Bootes informiert und stören den Funkverkehr zwischen den Briten und U 234. Am 14. Mai 1945 ergibt sich das Boot östlich Kap Flemish dem US Geleitzerstörer Sutton. U 234 wird zur Marinebasis in Portsmouth (New Hampshire) gebracht und interniert.

15.– 18.4.1945
Ostsee
Die dt. Hafenschutzboote NO 31 und NO 37 desertieren nach Schweden und sinken beim Einschleppen in Göteborg. Am 16.4. desertiert NO 21 (ex-norweg. T-Boot Örn) von Oslo nach Schweden. Am 18.4. desertiert KFK 298 von Pillau nach Karlskrona.

15.– 21.4.1945
Zentralpazifik
Die US Task Force 58 setzt mit 4 Gruppen die Operationen vor Okinawa fort. Am 15./16.4. fliegt eine Gruppe Jagdschutz über Okinawa, 2 Gruppen führen Jägervorstöße gegen Kyushu, die vierte versorgt. Die brit. Task Force 57 führt am 16./17.4. Angriffe gegen Sakishima Gunto, die US-Geleitträgergruppen TG.52.1, 2, 3 lösen sich im überschlagenden Einsatz vor Okinawa ab. Die Schlachtschiffe, Kreuzer und Zerstörer der US Task Force 54 unterstützen weiter die Landkämpfe vor Okinawa. Am 16.4. landet eine Amphibious Group (RAdm. Reifsnider) die 77. Inf. Div. auf der kleinen vorgelagerten Insel Ie Shima, die gegen heftigen Widerstand bis zum 21.4. genommen wird, danach wird die 77. Inf. Div. als Reserve nach Okinawa überführt.

Der Schwerpunkt der japan. Angriffe richtet sich gegen die Landungsflotte, besonders die Picket-Zerstörer. Am 15.4. erfolgen einige schwächere Angriffe von 10 Kamikazes (8 kehren zurück), bei denen der Zerstörer Wilson und der Tanker Taluga leicht beschädigt werden. Der Zerstörer Laffey (Cdr. Becton) wird von 22 Flugzeugen angegriffen (7 durch Jäger, 9 durch Flak abgeschossen) und durch 6 Kamikaze-Treffer und 4 Bombentreffer schwer beschädigt (31 Tote, 72 Verletzte). Es gelingt dennoch, das Schiff einzubringen. Sturmboote beschädigen den Küstenminensucher YMS 331. Am 16.4. eröffnet die jap. Luftflotte 5 mit 126 Kamikaze (42 kehren zurück) und 6 Oka-Bombern den Massenangriff »Kikusui-3«. Bei Angriffen auf die TF.58 werden der Träger Intrepid schwer, das Schlachtschiff Missouri nochmals leicht beschädigt. Zerstörer Pringle wird von Kamikazes versenkt, Zerstörer Bryant und Minenleger Harding werden irreparabel beschädigt, der Minensucher Hobson so schwer, dass er für den Rest des Krieges ausfällt. Leichtere Schäden tragen der Geleitzerstörer Bowers und die Picket-Boote LCS(L) 116 und LCS 51 davon. Nach dem Ausfall der Intrepid wird die TG.58.2 aufgelöst, die Schiffe auf die TG.58.1, 3 und 4 aufgeteilt. Am 17.4. werden 49 Kamikaze eingesetzt, von denen 30 umkehren. Bei Angriffen auf die TF.58 wird der Zerstörer Benham beschädigt. (Fortsetzung 18.- 23.4.)

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9. Deutsches Räumboot R 15 bei einem Einsatz 
vor der Küste Kroatiens.

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16.4.1945
Mittelmeer / Adria
Das dt. Räumboot R 15 wird in der nördlichen Adria von einem brit. MTB mit Torpedo versenkt.

16.4.1945
Südwestpazifik
TU.74.3.5 (Capt. Duncan) beschießt mit dem Kreuzer Phoenix und zwei Zerstörern die Insel Carabao in der Manila-Bucht, um die Landung eines Bataillons der 151. RCT zu unterstützen.

16.– 25.4.1945
Nordmeer
Konvoi-Operation JW.66. Am 16.4. läuft der JW.66 mit 27 Handelsschiffen vom Clyde aus. Sicherung (RAdm. Cunningham-Graham) mit Geleitträgern Vindex, Premier, Kreuzer Diadem, den Home-Fleet-Zerstörern Zephyr, Zest, Zealous; Zodiac, Stord (RNoN), Offa, Haida (RCN), Huron (RCN), Iroquois (RCN), der 7th Escort Group mit der Sloop Cygnet, den Korvetten Alnwick Castle, Bamborough Castle, Farnham Castle, Honeysuckle, Rhododendron, Oxlip, Lotus, sowie als Support Group der 19th Escort Group mit den Fregatten Loch Insh, Loch Shin, Anguilla und den DEs Cotton, Goodall. Auslaufen vom dt. B-Dienst erkannt. Westlich der Bären-Insel werden U 286, U 295, U 307, U 313, U 363 und U 481 als Gruppe »Faust« aufgestellt.

Operation »Trammel«: Am 17.4. beginnt mit sowj. Erlaubnis die Auslegung einer tief angelegten Minensperre vor der Halbinsel Kola gegen die U-Boote. Minenkreuzer Apollo verläßt mit den Zerstörern Obedient, Opportune, Orwell und Kreuzer Dido als Flaksicherung Scapa Flow und erreicht Kola am 21.4. zur Versorgung, am 22.4. abends beginnt die Operation, 276 Minen werden ausgelegt. Die 19. Escort Group stößt rechtzeitig hinzu, um die U-Boote von den Minenlegern fernzuhalten, die später ablaufen und Scapa Flow am 26.4. wieder erreichen.

Die dt. Luftaufklärung kann den Konvoi bis 21.4. nicht erfassen. Die U-Boote der Gruppe »Faust« werden deshalb vor die Kola-Mündung gezogen, zusätzlich werden U 427, U 711, U 278, U 294, U 312, U 716, U 968 und U 997 angesetzt. Einige Boote kommen am 21. und 22.4. mit dem sowj. Küstenkonvoi PK.9 von Petsamo nach Kola in Berührung, der aus 2 Dampfern und den Zerstörern Karl Libknekht (Kpt. 1.Rg. Rumjanchev), Derzky, Zhestky, Dostoinyi, 2 Minensuchern, 6 BO-U-Jägern, darunter BO-131, BO-225 und BO-228, 4 TKA und einer norweg. Gruppe mit der Korvette Eglantine und den Trawlern Karmöy, Jelöy und Tromöy besteht. U 997 (Oblt.z.S. Lehmann) versenkt den sowj. Dampfer Onega (1603 BRT) und torpediert den norweg. Dampfer Idefjord (4287 BRT), der eingeschleppt wird. Weitere Angriffe von U 997 und U 294 werden von den Geleitfahrzeugen vereitelt, die mehreren T-5-Schüssen entgehen. U 481 (Kptlt. Andersen) meldet ferner am 19.4. einen Fischdampfer versenkt. Am 25.4. stoßen die sowjet. Zerstörer Uritski, Karl Libknekht, Kujbyshev, Zharki, Zhestki, Derzky und Dostoinyi, der Minensucher T-113 und 5 BO-U-Jäger zur Geleitsicherung des JW.66. Nur U 711, das am weitesten in den Kolafjord eingedrungen ist, kommt, wenn auch erfolglos, zum Schuss gegen den JW.66, der Murmansk am 25.4. erreicht. Auch U 711 meldet am 19.4. die Versenkung eines Küstendampfers. Zerstörer Zhestki, Minensucher T-116 und U-Jäger BO-219 melden Angriffe auf U-Boote.

Während der Konvoi-Operation führt ein brit. Verband mit den Geleitträgern Queen, Searcher und weiteren Sicherungsfahrzeugen Unternehmungen vor der norweg. Küste durch. Am 20.4. werden Minen geworfen, am 26.4. wird ein Angriff auf einen Geleitzug von Me 109-Jägern abgewiesen.

16.4.– 6.5.1945
Ostsee
Fortsetzung der Evakuierungstransporte von den Landungspunkten in der Weichselniederung nach Hela und von dort weiter nach Westen. Am Abend des 16.4. verlässt ein Konvoi mit 8 Schiffen und Geleitfahrzeugen Hela, wo nach Luftangriff das Flugsicherungsschiff Boelcke sinkt. In der Nacht wird das Geleit vor Rixhöft durch das sowj. U-Boot L-3 (Kpt. 3. Rg. Konovalov) angegriffen, das den Transporter Goya (5230 BRT) versenkt, von etwa 7000 Menschen an Bord können nur 334 gerettet werden. Die Transporter Mercator (mit ca. 5000 Flüchtlingen) und Kronenfels (mit ca. 2500 Flüchtlingen) können die Fahrt nach Westen unbehelligt fortsetzen.

Durch Luftangriffe gehen am 19. und 20.4. vor Saßnitz der Dampfer Altengamme (5897 BRT) und vor Hela V 215 und Königsberg (180 BRT) verloren. Einem Angriff der sowj. Torpedokutter von Neufahrwasser fällt am 25.4. die Emily Sauber (2435 BRT) zum Opfer (fraglich, lt. Ca und St am 28.4. durch Artillerie o. Flugzeuge). Angriffe der U-Boote K-52 (Kpt. 3.Rg. Travkin) vom 21.-27.4. im Tiefwasserweg vor der Pommernküste und K-53 (Kpt. 3.Rg. Jaroshevich) am 6.5. auf der Stolpe-Bank haben, soweit bekannt, keinen Erfolg.

Am 20.4. läuft von Hela die Eberhart Essberger mit 6200 Menschen, am 21.4. die Lappland mit 7700 Menschen nach Westen, am 21.4. werden insgesamt 28.000 Flüchtlinge eingeschifft, am 28.4. transportieren 7 Dampfer 24.000 Menschen ab. Im April werden insgesamt 387.000 Menschen evakuiert.

Am 25.4. werden in Stettin der unfertige Flugzeugträger Graf Zeppelin, die Rümpfe von U 108 und U 902 sowie 4 Dampfer und Kleinfahrzeuge gesprengt, ehe die sowj. 2. Stoßarmee über die untere Oder hinweg und über Anklam auf Stralsund vorstößt, das am 1.5. erreicht wird, und auch die 19. Armee bei Dievenow nach Wollin übersetzt und auf Swinemünde vorrückt. Das am 2.5. zum Schutz der Brücke bei Wolgast nach Usedom in den Greifswalder Bodden entsandte Linienschiff Schlesien läuft bei Greifswalder Oie auf eine brit. Luft-Grundmine und wird nach Swinemünde zurückgeschleppt und hier aufgesetzt (siehe auch 3.-9.5.1945). Am 4.5. wird das Wrack, ebenso die Lützow, gesprengt, im Hafen bleiben weitere Schiffe zurück, während der F.d.Z. (VAdm. Kreisch) mit 5 Dampfern, den Zerstörern Z 34, Z 38, Z 39, Z 43, T 33, T 36, dem Tender Jagd, dem Hilfskreuzer Orion und dem Flakschiff Hummel mit 35.000 Menschen an Bord nach Kopenhagen ausläuft.

17.4.1945
Mittelmeer / Ligurisches Meer

Letzter erfolgreicher Vorstoß der K-Flottille 611. Gefecht dt./it. Sturmboote mit alliierten Zerstörern vor San Remo. Franz. Zerstörer Trombe wird von einem der Boote durch Torpedierung oder durch Sprengung beschädigt und zum konstruktiven Totalverlust. - Von der US Navy wird in Erwägung gezogen, die Zerstörer-Patrouillen vor der Küste Südfrankreichs wegen zu großer Risiken durch Sturmboot-Einsätze einzustellen (Kobelt, 2016, S.203-205).

. Heligoland, 18 April 1945
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10. Helgoland nach dem Angriff: 
Blick von der Falm Batterie auf das zerstörte Unterland

17.– 19.4.1945
Nordsee
Vor Helgoland sinkt bei einem Fliegerangriff am 17.4. das dt. Vp-Boot V 1207. Am 18.4. werfen 969 Flugzeuge des RAF Bomber Command 4994 to Bomben auf die Insel Helgoland. Am 19.4. wird der Angriff mit 36 Lancasters der 9. und 617. Sqn. RAF mit »Tallboy«-Bomben wiederholt. Die Insel wird verwüstet.

17.– 22.4.1945
Südwestpazifik
Operation »Victor V«: Die US Amphibious Group 8 (RAdm. Noble), Führungsschiff Wasatch, landet das X. Korps (GenMaj. Sibert) mit der 24. Inf.-Div. (GenMaj. Woodruff) und der 31. Inf.-Div. (GenMaj. Martin) an der Küste des Moro-Golfs (West-Mindanao, Philippinen). Transportgruppe »Green« mit 3 APD, 51 LST, 13 LSM, 7 LCT, 22 LCI, 8 Liberty-Schiffen sowie 16 Support-LCI und 2 PC. Minensuchgruppe mit 5 YMS. Sicherung durch die Zerstörer (Desron 23) Charles Ausburne, Braine, Robinson, Aulick, (von Desron 5) Flusser, Conyngham, DEs Jobb, Albert T. Harris. Transportgruppe »Red« (Capt. Zurmuehlen), USCGC Spencer, mit 20 LST, 3 LSM, 2 APD, 5 LCI und 7 Support LCI, ferner 2 SC und 2 YMS. Sicherung durch Zerstörer Dyson und McCalla. Feuerunterstützung durch TG.74.2 (RAdm. Riggs) mit den Kreuzern Montpelier, Denver, Cleveland und den Zerstörern (Desron 22) Conway, Eaton, Stevens, Young, Cony und Sigourney.

18.– 23.4.1945
Zentralpazifik
Fortsetzung der US-Operationen vor Okinawa. Gegen die Stellungen der jap. 62. und 63. Div. in der ersten Shuri-Linie führen 2 Gruppen der Task Force 58 und 2 Geleitträgergruppen am 18./19.4. in 650 Einsätzen heftige Angriffe. Dabei werden am 18.4. das Schlachtschiff New York und das Landungsschiff LSM 28 beschädigt. Die brit. Task Force 57 greift nach kurzer Versorgungspause am 20.4. nochmals Sakishima Gunto an und kehrt dann nach Leyte zurück. Nach schwerem Vorbereitungsfeuer durch die 27. US Heeres-Art.-Abt. und von Seiten der Task Force 54 mit den Schlachtschiffen Texas, Arkansas, Colorado, Idaho, New Mexico, New York, 6 Kreuzern und 8 Zerstörern sowie den Schlachtschiffen North Carolina, South Dakota und Zerstörern der Desron 48 von der TF.58, tritt am 19.4. früh das XXIV. US Korps mit der 27., 96. und 7. Inf.-Div. zum Angriff an, der jedoch nur geringe Erfolge bringt. Am 19.4. wird Minensucher Spear Opfer eines Luftangriffs, Schlachtschiff Colorado und Kreuzer Mobile werden durch Munitionsexplosionen beschädigt. Am 21.4. wird Zerstörer Ammen bei einem Bombenangriff beschädigt. Am 22.4. greifen 35 Kamikaze-Flugzeuge (3 kehren zurück) die TF.58 und die Landungsflotte an. Sie versenken den Minensucher Swallow, Picketboot LCS 15, und beschädigen die Zerstörer Hudson, Wadsworth, Isherwood, Minenleger Shea sowie die Minensucher Ransom und Gladiator. Erst nach schweren Kämpfen mit starker Unterstützung durch TF.54 und die Trägerflugzeuge räumen die Japaner am 23.4. die erste Linie und gehen auf die zweite Shuri-Stellung zurück. (Fortsetzung 21.-30.4.)

19.4.1945
Ostsee
22 Mosquitos der No. 143, 235, 248 und 333 Sqn. der RAF greifen im Kattegat dt. U-Boote auf dem Marsch von Kiel nach Norwegen an. U 251 wird versenkt, ebenso der Sicherung fahrende Minensucher M 403. Dagegen erreichen die beschädigten U 2502 und U 2335 nach kurzem Aufenthalt in Aarhus später Norwegen. – Durch Flakabwehr wird ein Flugzeug beschädigt, ein weiteres geht verloren

19.4.1945
Mittelmeer / Ligurisches Meer
Der ital. Zerstörer Grecale und S-Boot Ms 72 transportieren ital. Kleinkampfmittel nach Genua. Durch ihren Einsatz wird der fast fertige Flugzeugträger Aquila (23.350 to) versenkt, um seine Verwendung als Blockschiff zu verhindern.

20./21.4.1945
Kanal
Der brit. DE Retalick führt 28 sm südwestlich von Ostende ein Gefecht mit dt. Spreng-»Linsen«, von denen vier versenkt werden.

21./22.4.1945
Dänemark
Das dt. Minenschiff Ostmark (ex-franz. Côte d´Argent) sinkt am 21.4. westlich von Anholt bei einem Fliegerangriff der RAF. Am 22.4. versenken brit. Bomber den Frachter Neukuhren (4524 BRT, ex griech. Thermiakos) in Frederikshavn.

21.– 24.4.1945
Westliches Mittelmeer

Der dt ObBfh. Südwest, GenOb. von Vietinghoff, erteilt allen Einheiten des »Kommandos der Kleinkampfmittel« (KdK) sich von der Ligurischen Küste zurückzuziehen. Das Personal solle in die Landverteidigung eingegliedert werden (Kobelt, 2016, 205). Daraufhin ordnet der KK-Stab Süd (Kpt.z.S. Böhme) einen »Totaleinsatz« der K-Flottille 611 mit allen verfügbaren Kräften an. In drei Gruppen stoßen in der Nacht vom 23./24. April 3 MAS (SA 13, 17 und 18), 12 MTSMA-Sturm und 23 MTM-Sprengboote gegen Ajaccio, Saint Tropez, Antibes und Nizza vor. Erfolge sind nicht bekannt. In Gefechtsberührungen mit den französischen U-Jägern CH 112, CH 122, Lansquenet, Pique, Dague und mehreren US Motortorpedobooten und wegen technischer Ausfälle geht das Gros der K-Flottille verloren (Kobelt, 2016, S.205-212). -- In der gleichen Nacht unternimmt auch die »Ostgruppe« der K-Flottille 611 von Portofino aus mit 4 SMA-Sturm- und 10 MTM-Sprengbooten einen »Totaleinsatz« gegen Livorno. Erfolge sind nicht festzustellen; alle nicht einsatzfähigen oder nach Portofino zurückkehrenden Boote werden selbstvernichtet (Kobelt, 2016, S.212-217).

21.– 25.4.1945
Luftkrieg Deutschland
In der Nacht vom 21./22.4. greifen 107 Mosquitos des RAF Bomber Command Kiel an. Es gehen 2 Flugzeuge verloren. Am 22.4. greifen die Gruppen 1, 3, 6 (RCAF) und 8 des RAF Bomber Command mit 767 Flugzeugen Bremen an. Wegen der tiefen Wolkendecke können nur 195 von ihnen 969 to Bomben abwerfen. Zwei Flugzeuge gehen verloren. Am 23./24.4. greifen 60 Mosquitos des RAF Bomber Command wiederum Kiel an. Im Kattegat wird der Frachter Tübingen (5453 BRT) versenkt, 3 Schiffe werden beschädigt.

21.– 30.4.1945
Zentralpazifik
Fortsetzung der US-Operationen vor Okinawa: Ab 21.4. übernimmt TG.52.3. mit den Geleitträgern Suwanee, Sangamon, Chenango und Santee die Aufgabe, die Ryukyu-Inseln und Nord-Formosa zu neutralisieren. Eine (andere) Geleitträger-Gruppe führt am 25.4. einen Raid gegen die Inselgruppe Okino-Daite-Shima ostwärts Okinawa. Am gleichen Tag kommen Geleitträger Steamer Bay und Zerstörer Hale bei einer Kollision vor Okinawa zu Schaden. Am 26.4. wird der Zerstörer Hickox durch Luftangriff beschädigt.

Ab 27.4. führen die Task Groups TG.58.3 und 58.4 setzen im überschlagenden Einsatz die Operationen vor Okinawa fort, TG.58.1 marschiert vom 28.4.- 8.5. nach Ulithi. Vor Sakishima Gunto wird Task Group TG.52.3 am 28.4. von TG.52.1 mit den Geleitträgern Makin Island, Fanshaw Bay, Lunga Point und Salamaua abgelöst.

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11. Nach Kamikaze Angriff vor Okinawa liegt DMS 21 
beschädigt in Kerama Retto.

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Vom 27.-30.4. führen rund 65 Marine- und 60 Heeres-Flugzeuge der Japaner von Kyushu aus die Kamikaze-Operation »Kikusui 4«. Am 27.4. beschädigen Kamikazes den Zerstörer Ralph Talbot, den Geleitzerstörer England (nicht repariert), den APD Rathburne, und treffen den Frachter Canada Victory, der daraufhin sinkt. Der Kreuzer Wichita wird durch Küstenartillerie beschädigt, der Zerstörer William D. Porter durch irrtümliches Feuer auf eigene Streitkräfte. Der Zerstörer Hutchins wird durch Wasserbombenangriff eines Sturmbootes beschädigt. Am 28.4. werden die Zerstörer Wadsworth, Daly, Twiggs, Bennion, der DMS Butler, das Lazarettschiff Comfort und der Verwundetentransporter Pinkney durch Kamikazes beschädigt, der Transporter Bozeman Victory durch Sprengboote, der Zerstörer Brown durch Luftangriff. Am 29.4. beschädigen Kamikazes die Zerstörer Hazelwood und Haggard, die Minenleger Shannon and Harry F. Bauer. Am 30.4. beschädigen Kamikazes den Minenleger Terror. Der Minenleger J. William Ditter kommt durch Luftangriff zu Schaden. Haggard, Rathburne und Pinkney fallen für den Rest des Krieges aus.

22.4.1945
China
Die japan. Korvette Kaibokan 81 kommt bei einem Luftangriff vor der Hangchow-Bucht zu Schaden.

23.4.1945
Norwegen
Bei einem Angriff von Beaufighters des »Dallachy Strike Wing« (144., 455., 489. Sqn RAF) vor Instefjorden (bei Trondheim) wird der bereits an Vortag gestrandete dt. Frachter Ingerseks (ex-norw., 4969 BRT) angegriffen und völlig zerstört.

23.4.1945
Nordsee
Der norw. Dampfer Sverre Helmersen (7209 BRT) sinkt 2,5sm vor South Falls nach einer externen Explosion. Zunächst wird von einem Torpedotreffer ausgegangen. Die brit. Korvette Shearwater nimmt sofort mit Unterstützung mehrerer Küstenschutzboote die Jagd nach dem vermuteten U-Boot auf, bleibt aber erfolglos. Ein Angriff deutscher U-Boote oder Kleinst-U-Boote ist weitgehend auszuschließen, eher ist von einem Minentreffer auszugehen. Infrage kommen die Sperren der 4. und 6. S-Flottille (siehe 6.- 8.4.) oder früher ausgebrachte Minen vor der Themsemündung im Gebiet South Falls.

23.4.1945
Südwestpazifik
Catalina Flugboote der VPB-109 USN setzen bei einem Angriff auf den japan. Schiffsverkehr vor Balikpapan (Borneo) erstmals die zielgesteuerte Rakete »Bat« ein.

23.– 26.4.1945
Mittelmeer / Ligurisches Meer
Die franz. Kreuzer Montcalm und Duguay Trouin sowie brit. Zerstörer Lookout beschießen dt. Stützpunkte an der ital. Riviera.

Während der Kapitulationsverhandlungen dt. Truppen in Norditalien gibt das Oberkommando der Marine den Befehl zur Selbstversenkung aller noch in dt. Hand befindlichen Einheiten. Nur wenige der Einheiten sind einsatzbereit, viele sind in Reparatur oder erst im Bau. Am 24.4. werden folgende Einheiten (die meisten in Genua und La Spezia) selbstversenkt: Zerstörer TA 31 (ex-ital. Dardo, beschädigt), TA 32 (ex-ital. Premuda, ex-jug. Dubrovnik), TA 34 (ex-ital. FR 34, ex-franz. Lansquenet, in Reparatur), die ital. FR 24 (ex-franz. Valmy, aufgelegt), FR 32 (ex-franz. Siroco, aufgelegt), FR 37 (ex-franz. Le Hardi); das Wrack des Zerstörers Alpino; das beschädigte T-Boot Ghibli; die Korvetten SG 20 (ex-ital. T-Boot Generale Achille Papa), UJ 2221 (ex-ital. Vespa), UJ 2224 (ex-ital. Strolaga), UJ 6083 (ex-ital. Capriola), UJ 6084 (ex-ital. Alce), UJ 2225, UJ 2226, UJ 2227, UJ 2228 und UJ 6086 (ex-ital. Ardea, Artemide, Persefone, Eutepe und Cervo, im Bau oder Reparatur), UJ 2229 (ex-franz. Rageot de la Touche), UJ 2231 (ex-ital. FR 51, ex-franz. La Batailleuse, in Reparatur); die U-Boote UIT 2 und UIT 3 (ex-ital. R 11 und R 12); die Minenräumboote R 162, R 189, R 198, R 199 und R 212; die ehem. ital. Räumboote RA 253, RA 254, RA 258, RA 262 (ex-ital. VAS 307, VAS 301, VAS 309 und VAS 239), RA 264, RA 265, RA 266, RA 267, RA 268 (ex-ital. VAS 310 , VAS 313, VAS 314, VAS 315, VAS 316), RD 101, RD 111, RD 112 (fertiggestellt) und RD 102, RD 103, RD 103, RD 104, RD 105, RD 106, RD 107, RD 108, RD 109 und RD 110 (im Bau), MAS 525, MAS 550, MAS 554 und MS 51. Auch die Fahrzeuge der Sozialrepublik Italien (RSI) werden selbstversenkt: in La Spezia VAS 252, VAS 253, VAS 263, MS 34, in Imperia MAS 505, MAS 515, MAS 558. Bei einem Ausbruchsversuch wird MAS 561 vor Imperia von den US PT 305 und PT 307 torpediert, muss beschädigt wieder einlaufen und wird daraufhin ebenfalls selbstversenkt. Von der dt. "MAS-Gruppe La Spezia" werden S 509 (ex MAS 549) und S 510 (ex MAS 551) selbstversenkt. Das Schicksal der ital. Klein-Uboote CB13 bis CB16 und CB 21 ist unklar, CB 21 wird am 29.4. angeblich wieder deutsch (Fock, Flottenchronik, S.251).

25./26.4.1945
Luftkrieg Norwegen
119 Flugzeuge des RAF Bomber Command greifen die Werften in Tönsberg an.

25.– 28.4.1945
Luftkrieg Südwestpazifik
Am 25.4. greifen B-24 Bomber der USAAF den Schiffsverkehr vor Saigon (Indochina) an und versenken 1 Schiff. Am 28.4. wiederum Luftangriff von B-25 Bombern, gesichert durch P-51 Jäger der Fernost-Luftwaffe, wiederum Saigon und versenken 1 Tanker und 6 kleinere Fahrzeuge.

25.– 30.4.1945
Luftkrieg Deutschland
Am 25.4. wirft das RAF Bomber Command 2176 to Bomben gegen Küstenbefestigungen auf Wangerooge. Am 26.4. sinkt bei einem Fliegerangriff der RAF in der Deutschen Bucht das Vorpostenboot V 1114. Bei einem Angriff der RAF auf Cuxhaven sinkt am 30.4. der Minensucher M 455.

26.– 29.4.1945
Südwestpazifik
Die US Amphibious Group 8 (TG.78.2, Capt. Sprague) landet am am 26.4. unter Sicherung von Zerstörern das 164. RCT bei Sibulan, die Amphibious Group 9 (TG.78.3, RAdm. Struble) am 29.4. das 185. RCT (GenMaj. Brush) bei Pandan Point auf Negros. (Fortsetzung 3./4.5.1945)

27.4.1945
Deutschland
Einnahme von Bremen durch brit. Truppen.

27.4.– 1.5.1945
Südwestpazifik
Operation »Oboe I«: Landung auf Tarakan (Borneo).
Am 27.4. beginnt die US Task Group 74.3 (RAdm. Berkey) mit den Kreuzern Phoenix, Boise und der austral. Hobart sowie den US-Zerstörern (Desron 21) Taylor, Nicholas, O'Bannon, Fletcher, Jenkins und dem austral. Warramunga mit der vorbereitenden Beschießung des Landungsraumes im Süden von Tarakan. Am 28. und 29.4. wird die Beschießung fortgesetzt. Am 30.4. landet 1 Btl. auf der kleinen vorgelagerten Insel Sadan. Am 1.5. landet die Amphibious Group 6 (RAdm. Royal) mit Führungsschiff Rocky Mount 18.000 Mann der verstärkten 26. austral. Brigade (Brig.Kdr. Whitehead) auf Tarakan. Die Transportgruppe bilden: 2 austral. LSI, 1 US AKA, 1 LSD, 45 LST. Sicherung durch die Zerstörer Waller (Desron 22), Philip, Bailey, Bancroft, Coldwell, Drayton, Smith, die Geleitzerstörer Formoe und Charles E. Brannon, ferner die austral. Fregatten Burdekin, Barcoo und Hawkesbury und 21 PTs. Durch jap. Minen wird am 30.4. der US-Zerstörer Jenkins beschädigt, am 2.5. sinkt der Minensucher YMS 481 durch Artilleriebeschuss, YMS 334 und YMS 364 werden durch Küstenartillerie und YMS 363 durch Mine beschädigt.

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12. Kampfhandlungen in Burma

27.4.– 7.5.1945
Indischer Ozean
Operation »Dracula«: Landung bei Rangun.
Vom 27.-30.4. läuft die brit. »Assault Force W« (RAdm. B. C. S. Martin), Führungsschiff Largs, in 6 Konvois von Akyab und Kyaukpyu aus. Auf 2 LSH, Waveney, Nith, 4 LSI, Glenroy, Persimmon, Prins Albert und Silvio, 1 LSE, Barpeta, 45 LST und 110 kleinen Landungsfahrzeugen ist die 26. ind. Division eingeschifft. Sicherung der Landungsgruppe durch die ind. Sloops Cauvery, Narbada, Godavari, Kistna, Sutley, Hindustan. 22 Minensucher der 7. und 37. Minensuch-Flottille. Deckung des Landungsverbandes durch das 21. Trägergeschwader mit den Kreuzern Phoebe, Royalist (Commodore Oliver), den Geleitträgern Hunter, Stalker, Emperor, Khedive, den Zerstörern Saumarez, Venus, Virago, Vigilant, 8 Fregatten und 2 Sloops. Am 1.5. wird die Landung ohne Widerstand durchgeführt, das von den Japanern geräumte Rangun wird am 3.5. besetzt.

Operation »Bishop«: Zur Deckung der Landung bei Rangun führt die brit. Task Force 63 (VAdm. Walker) mit den Schlachtschiffen Queen Elizabeth, Richelieu, den Geleitträgern Shah und Empress, den Kreuzern Cumberland, Suffolk, Ceylon, Tromp (niederl.) und den Zerstörern Rotherham, Tartar, Nubian, Penn und Verulam Luftangriffe und Beschießungen von Car Nicobar und Fort Blair durch. Anschließend Versorgung der TF.63 durch TF.69 mit den Tankern Olwen und Easedale sowie Zerstörer Paladin. Task Force 62 mit den Zerstörern Roebuck, Racehorse, Redoubt beschießt am 30.4. Martaban und am 1.5. Car Nicobar. Dabei wird ein Konvoi mit 9 Schiffen vernichtet. Am 5. und 6.5. führt das 21. Trägergeschwader mit den Zerstörern Virago, Tartar und Nubian Vorstöße gegen jap. Stützpunkte zwischen Mergui und Victoria Point. Am 6.5. beschießt die Task Force 63 mit Schlachtschiffen, Kreuzern und den Zerstörern Rotherham, Saumarez, Venus, Vigilant, Verulam Port Blair auf den Andamanen. Am 9.5. kehren die Verbände nach Tricomalee zurück.

29.4.1945
Luftkrieg Südpazifik
Angriff japan. Marineflieger vom Stützpunkt Truk mit Torpedos auf das Hafengebiet von Manus (Admiraltäts-Inseln). Angeblich werden Flugzeugträger getroffen, doch in Wirklichkeit sind nur die Trockendocks ABSD 2 und ASBD 4 beschädigt.

29./30.4.1945
Südwestpazifik
B-24 der 13. Luftflotte der USAAF versenken bei Angriffen auf Schiffe in den Gewässern von Borneo am 29.4. einen Frachter in der Straße von Makassar und am 30.4. einen weiteren Frachter vor Balikpapan.

29.4.– 1.5.1945
Biskaya
Operation »Jupiter«: Landung franz. Truppen auf der Insel Oleron in der Gironde-Mündung. Unterstützung durch einen franz. Verband (VAdm. Rue) mit dem Kreuzer Duquesne, den Zerstörern Le Fortuné, L´Alcyon und Basque sowie leichten Einheiten. Am 1.5. kapitulieren die letzten dt. Einheiten.

29.4.– 2.5.1945
Mittelmeer / Adria
Am 29.4. nimmt die brit. 56. Inf.-Div. Venedig ein. Am 30.4. dringen Tito-Partisanen in Triest ein. Am 1.5. treffen sich neuseel. und jugoslaw. Truppen bei Monfalcone nordwestlich Triest. Am 1.5. versenken sich die restlichen dt. Schiffe in Triest selbst, darunter die T-Boote TA 41 (ex-ital. Lancia), TA 43 (ex-ital. Sebenico) und die nicht mehr fahrbereiten TA 40 (ex-ital. Pugnale) und TA 22 (ex-ital. Missori). Am 2.5. versenken sich in der Tagliamento-Mündung die Räumboote R 6, R 8 und R 10 selbst.

29.4.– 3.5.1945
Nordmeer
Letzte Geleitzugschlacht des Zweiten Weltkrieges gegen den Konvoi RA.66, bestehend aus 27 Handelsschiffen. Nahsicherung durch 7. Escort Group mit Sloop Cygnet, die Korvetten Alnwick Castle, Bamborough Castle, Farnham Castle, Honeysuckle, Lotus, Oxlip und Rhododendron. Deckungsgruppe mit Kreuzer Bellona, den Trägern Premier, Vindex und den Zerstörern Zealous, Zest, Zodiac, Zephyr, Haida (RCN), Huron (RCN), Iroquois (RCN), Stord (Norw.); beim Tanker Blue Ranger stehen die Zerstörer Offa, Orwell, Obedient. Desweiteren die 19. Escort Group mit den Fregatten Loch Insh, Loch Shin, Anguilla und den Geleitzerstörern Cotton und Goodall. Vor dem Auslaufen des Konvois am 29.4. werden die alliierten Geleitfahrzeuge, unterstützt von den sowjet. Zerstörern Zharki, Zhestki, Derzki und 4 BO-U-Jägern, in das Gebiet vor dem Kolafjord geschickt, um die hier aufgestellten dt. U-Boote U 278, U 286, U 295, U 307, U 312, U 313, U 427, U 481, U 711 und U 968 abzudrängen. U 307 (Oblt.z.S. Krüger) wird von HMS Loch Insh lokalisiert, zum Auftauchen gezwungen und selbstversenkt. U 286 (Oblt.z.S. Dietrich) torpediert die Fregatte Goodall, die schwer beschädigt und später ihrerseits selbstversenkt wird. Doch der Angreifer zahlt für seinen Erfolg und wird nach mehreren Wabo-Angriffen seitens der 19th Escort Group von HMS Cotton vernichtet. U 968 (Oblt.z.S. Westphalen) feuert erfolglos einen T5-Torpedo, nach alliierter Beobachtung auf die Korvette Alnwick Castle. Eine Stunde später verfehlt U 427 (Oblt.z.S. Gudenus) mit einem 3er-Fächer seine Ziele und vermutet daraufhin eine lange, schwere Verfolgung, bei der rund 260 Wabo-Detonationen gezählt werden. Keine entsprechende Bestätigung auf alliierter Seite, doch eine der massenhaft und ziellos abgeworfenen Schreckbomben muss über dem Heck von U 427 detoniert sein. U 313 wird per FT zur Hilfeleistung für das tauchunklare U 427 detachiert und dabei auf die Gefährdung durch sowjetische Motortorpedoboote hingewiesen. -- Erst am 30.4. kurz nach Mitternacht passiert der Konvoi mit den Handelsschiffen die Insel Toros am Ausgang der Kola-Bucht. U 968 wird von einem sowjetischen Catalina-Flugboot angegriffen und durch Nahtreffer leicht beschädigt. U 481 und U 711 melden Fehlschüsse auf Zerstörer der Deckungsgruppe und Schäden durch anschließenden WaBo-Beschuss. Am Vormittag des 30.4. werden dann die letzten U-Boote abgedrängt und kommen an den Konvoi nicht mehr heran. Auch die Luftaufklärung kann die Fühlung am Konvoi nicht halten. Nachdem am Abend des 3.5 eine Ju 88 der 1./124 von 2 Wildcats des Trägers Vindex abgeschossen wird, muss die Operation endgültig abgebrochen werden. Am 8.5. läuft der Geleitzug in den Clyde ein.

30.4.1945
Allgemeine Lage / Deutschland
Der »Führer« und Oberbefehlshaber der dt. Wehrmacht, Adolf Hitler, begeht Selbstmord im Bunker der Reichskanzlei in Berlin. Der Oberbefehlshaber der Marine, Großadmiral Karl Dönitz, wird zu seinem Nachfolger ernannt.

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Chronik des Seekrieges

Fortsetzung im Text