International Mine Clearance Board (IMCB), London

Das IMCB wurde von allen europäischen Küstenländern gebildet mit Ausnahme von Schweden und der Türkei, die nur Beobachter entsandten. Ein Führungsstab aus amerikanischen, britischen, französischen und sowjetischen Offizieren,  der die europäischen Seegebiete in 4 Zonen aufteilte und die Räumungsaufgaben einem der Küstenanlieger übertrug. Ende 1951 wurde  das IMCB aufgelöst. Als Erfolg vermeldete es, dass die zugehörigen internationalen Verbände insgesamt 250.000 sm² geräumt und 38.973 Minen genichtet haben.

Die 4 Zonen:

Ostatlantische Zone mit Biskaya, Kanal, Nordsee, den britischen dänischen und norwegischen Küstengebieten. Die Aufgabe übernahmen Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Norwegen und die Vereinigten Staaten. Die Minensuchkräfte Westdeutschlands wurden britischer, französischer und später auch amerikanischer Aufsicht unterstellt. 
Kattegatt und Ostseezugänge. Die Aufgabe übernahmen Dänemark, Großbritannien, Norwegen und die Sowjetunion. Die Minensuchkräfte Westdeutschlands wurden britischer Aufsicht unterstellt.
Barentsee- / Ostsee- / Schwarzmeer- Zone. Die Aufgabe übernahmen die Sowjetunion, Norwegen, Polen, Dänemark. Die finnischen und später auch die ostdeutschen Minensuchkräfte wurden russischer Aufsicht unter- stellt.
Mittelmeerzone. Die Aufgabe übernahmen Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Jugoslawien und die Vereinigten Staaten. Die italienischen Minensuchkräfte wurden britischer Aufsicht unterstellt. 

Deutsche Minenräumdienstleitung
German Mine/Sweeping Administration (GM/SA)

Die deutschen Minensuchkräfte wurden im Bereich der Nordsee, des Skagerraks und des Kattegatts unter britischer Aufsicht und unter eigenständiger Leitung eingesetzt. Nur im Bereich der französischen Kanalküste arbeiteten sie unter französischer und im Bereich der mittleren Ostsee unter sowjetischer Leitung. Der Vollzug der Minenräumdienstaufgaben vor der Küste Ostdeutschlands ist allerdings ein bisher ungeklärtes Kapitel der Marinegeschichte.

Chef:

07.45 12.47

Konteradmiral Krauss (Fritz)

Gliederung:

1. Minenräumdivision (Kiel)
MRD Kommando Schleswig-Holstein
FKpt. von Blanc (Adalbert)
2. Minenräumdivision (Cuxhaven)
MRD Kommando Westdeutschland
FKpt. Schulz (Herbert Max)
3. Minenräumdivision (Kopenhagen)
MRD Kommando
Dänemark
FKpt. Forstmann (Gustav)
4. Minenräumdivision (Kristiansand)
Deutsche Marineverwaltung Norwegen
FKpt. Philipp
5. Minenräumdivision (Ijmuiden)
K
Kpt. Schaper (Harald)
6. Minenräumdivision (Bremerhaven)
Weser River Patrol (US Navy)
KKpt. Ambrosius (Kurt)
7. Französische Minenräumdienstleitung
Nicht der DMRL unterstellt. 
Deutsche Besatzungen räumten unter französ. Leitung.

 
Auf Grundlage der Waffenstillstandbedingung, dass Deutschland die Kriegsminen in Nord- und Ostsee mit eigenem Personal und Fahrzeugen der ehem. Kriegsmarine zu beseitigen habe, erhalten deutsche See offiziere den Auftrag, einen Teil der noch einsatzbereiten Minensuch-Streitkräfte für diese Aufgabe zu organisieren. Das Personal meldete sich freiwillig, es lebt in Deutschland auf freiem Fuß, in den ehemals besetzten Ländern (Dänemark, Norwegen, Holland) als Kriegsgefangene. Die Personalstärke beträgt 1945 etwa 27.000 Mann. Sie verringert sich bis Herbst 1946 auf 13.000 Mann, u.a. durch Auflösung der Räum- division in Norwegen. Eingesetzt werden M-Boote, R-Boote, Kriegsfischkutter (KFK), Sperrbrecher und Minensuch-Trawler, insgesamt 402 Einheiten mit 16.000 Mann Besatzung. Eine Frist, innerhalb derer die Räumarbeiten erledigt werden müssen, wird nicht gesetzt. Aber ab Herbst 1947 erfolgen auf Drängen der Sowjetunion, die in den Räumverbänden eine verhohlene Aufrüstung der Westzonen sieht, Einschränkung der DMRL. Endgültige Auflösung zum 31.12.1947 bis auf einen Rest von 17 Fahrzeugen, die als „Deutscher Minenräumverband Cuxhaven" eingesetzt werden. Die DMRL hat in der Zeit ihres Bestehens 5628 Quadratmeilen in der Nordsee und 450 an der westlichen Ostsee freigeräumt.
 

Gliederung der Fahrzeugbestände