Troßschiffverband (KM)

In den ersten Kriegsmonaten wurde bei der Seekriegsleitung die Führungsdienststelle

Nachschubabteilung Skl/Qu A III

eingerichtet. Alle praktischen Versorgungsfragen waren weiterhin Aufgabe der beiden Kriegsmarine-Werften in Kiel und Wilhelmshaven. Ihnen wurden zur Mobilmachung alle Arten von  Versorgungsschiffen (Tanker, Kohlenschiffe, Transporter) als Betriebsfahrzeuge zugewiesen.

Mit Beginn des Norwegen-Unternehmens wurden bei beiden KM-Werften eigene Nachschubressorts eingerichtet. Doch die explosionsartige Ausweitung der Versorgungsaufgaben machte viel tiefgreifendere Organisationsänderungen notwendig.

Im Mai 1940 wurden die Troßschiffe den Stationskommandos Nord- und Ostsee unterstellt, und von dort aus bei der Nachschubabteilung Skl/Qu A III nachdrücklich und mit Erfolg die Aufstellung einer eigenständigen Führungsdienststelle betrieben.

Im Juli 1941 wurde der Troßschiffverband (TSV) am Standort Wesermünde aufgestellt.

Chef des Troßschiffverbandes

 FKpt Stiller (Alfred)

07.40 - 07.43

 FKpt Koch (Heinrich)

07.43 - 05.45

FKpt. Alfred Stiller

Zum Troßschiffverband gehörten die marineeigenen Troßschiffe, Hilfstroßschiffe, Begleittanker und Versorgungsschiffe.

Im Verlauf des Krieges wurden auch die Wetterbeobachtungsschiffe (WBS) dem TSV zugeteilt

Anfang 1941 wurde die Führung des TSV auf Anordnung der Seekriegsleitung an die Atlantikküste nach La Baule verlegt. Zugleich teilte sich der Verband in die Gruppe West, die Gruppe Nord und eine Gruppe im Mittelmeerraum. Die Steuerung der Versorger im sog. Südraum erfolgte allerdings direkt durch die Nachschubabteilung Skl/Qu A III.

Die Haupteinsatzdienststelle La Baule war truppendienstlich dem Komm. Admiral Frankreich, später dem Marinegruppenkommando West unterstellt. Der Einsatz der Troß- und Versorgungsschiffe im Atlantik aber wurde direkt von der 1./SKL geleitet - selbst dem Chef des TSV und dem Komm. Admiral blieben die Einsatzziele der Schiffe unbekannt.

Im Sommer 1943 war es nicht mehr möglich, mit Versorgungsschiffen die Blockade der Alliierten zu durchbrechen. Die Einsatzdienststelle La Baule wurde am 31.7.43 aufgelöst. Der neue Chef des TSV verlegte nach Wesermünde.  Er wurde nunmehr dem Flottenchef unterstellt und führte Versorgungsaufgaben in Nordnorwegen durch.

Chronik des Seekrieges Versorgungsdienst der Kriegsmarine