1940 August

Aktualisiert am: 7.Sep.2022

 

 

 

 

1.8.1940
Allgemeine Lage
Hitler befiehlt mit der »Weisung Nr.17« den verschärften See- und Luftkrieg gegen England.

1.7.– 4.8.40
1
.– 6.8.1940
Norwegen
Bei alliierten U-Boot-Operationen vor Norwegen führen die niederl. O.21 am 1.8. und O.22 am 2.8. mißglückte Angriffe auf deutsche U-Boote. Sealion (LtCdr. Bryant) versenkt am 4.8. im Homborsund die norw. Toran (3318 BRT) und verfehlt am 6.8. bei Kristiansand-Süd die Cläre Hugo Stinnes, wird aber im Gegenangriff vom Schlepper Steinbock gerammt und beschädigt. Verluste: Auf dem Rückmarsch von einer Atlantikoperation trifft U 34 am 1.8. auf die von Norwegen zurückkehrende Spearfish (Lt. Forbes) und versenkt sie bei Cap Nose Head. In der Nacht zum 3.8. geht auch Thames auf dem Rückmarsch, wahrscheinlich am 2./3.8. auf Minensperre 16A in der Nordsee, verloren. Diese Sperre wurde am 17./18. Mai von Kreuzer Köln and Aviso Grille ausgebracht. Wegen der schweren Verluste (viele schon im Juli, siehe dort) werden die Operationen vor der Küste bis zur Klärung der Lage abgebrochen.

 
 
1. Britischer Flugzeugträger Argus

31.7.– 4.8.40
1.– 9.8.1940
Mittelmeer
Operation »Hurry«: Die Force H, bestehend aus dem Schlachtkreuzer Hood, dem Schlachtschiff Valiant, dem Träger Ark Royal, den Kreuzern Arethusa, Delhi und Enterprise, den Zerstörern Faulknor, Forester, Foresight, Foxhound, Fearless, Escapade, Active und Wrestler, läuft am 31.7. von Gibraltar aus. Am 2.8. startet der Träger seine 12 Swordfish-Flugzeuge zum Angriff auf Cagliari (Sardinien), wo auch Minen gelegt werden. Am 4.8. kehrt Force H nach Gibraltar zurück. Zur gleichen Zeit startet unabhängig von Operation »Hurry« der brit. Flugzeugträger Argus (Capt. Bovell), gesichert durch die Zerstörer Encounter, Gallant, Greyhound und Hotspur, südwestl. von Sardinien 12 Hurricane-Jäger zur Überführung nach Malta. 

Auf die Meldung vom Auslaufen der Force H stellt Supermarina am 1.8. nördlich Cap Bougaroni 2 U-Boot-Linien mit Scirè, Argo, Neghelli, Turchese, Medusa, Axum, Diaspro und Manara auf, die jedoch bis zum 9.8. nichts sichten. Bei einem Angriffsversuch auf einen ital. Verband wird am 1.8. vor Cap Spartivento das brit. U-Boot Oswald durch den ital. Zerstörer Vivaldi gerammt und versenkt.

28.7.– 10.8.40
1.– 10.8.1940
Nordatlantik
Von Bergen aus operieren seit 28.7. die Typ IIC-Boote U 59, U 57 und U 56 vor dem Nordkanal. Die Unternehmungen leiden erneut unter Torpedoversagern. Es versenken: U 59 (Kptlt. Matz) am 1.8. die schwed. Sigyn ( 1981 BRT), U 57 (Oblt.z.S. Topp) am 3.8. die schwed. Atos (2161 BRT), U 56 (Oblt.z.S. Harms) am 10.8. den Hilfskreuzer Transylvania (16.923 BRT). Anschließend geht U 59 zur Ergänzung nach Bergen, die anderen laufen nach Lorient. 

8.-12.8.40
1.– 31.8.1940
Luftkrieg England
Luftmineneinsätze der 9. Fl.-Div. in den Gewässern um England. Ziele sind u.a. Gebiete von: Sunderland, Plymouth, Liverpool, Themse, Penzance, Southampton, Falmouth, Humber, Fowey, Belfast, Newcastle, Middlesborough, Hartlepool, Downs, Scapa Flow, Dundee. Insgesamt werden 386 Minen abgeworfen, darunter erstmals am 28.8. vom Typ FAB-III mit Geräuschzündung.

1.– 31.8.1940
Nordmeer
Im Auftrag des Admiral Norwegen führen die Fischdampfer Schiff 7 / Wega, Schiff 18 / Alteland und Schiff 47 / Wilhelm Huth Handelskontrollen im Nordkapgebiet durch.

1.– 31.8.1940
Ostsee / Nordsee / Kanal
Deutsche Verluste durch Minentreffer: 
Ostsee: Am 1.8. wird Vorpostenboot V 1002 / A. Kappelhoff südl. Langeland beschädigt, am 7.8. sinkt Vorpostenboot V 1501 / Wiking VII auf einer Mine vor Frederikshavn (später gehoben und wieder instandgesetzt), am 12.8. wird der dt. Dampfer Hüxter nördl. Warnemünde auf einer Mine beschädigt, am 15.8.  Vorpostenboot V 104 / Falke im Langeland Belt. Am 26.8. sinkt der dt. Frachter Lisbeth Cords (907 BRT) östl. Kiel Feuerschiff. Am 30.8. wird der dt. Dampfer Lindenau im Langeland Belt beschädigt. Nordsee: Am 4.8. geht U-Jäger UJ 175 / Perseus vor Ameland, am 6.8. Hilfsminensucher M 3407 bei Hoek van Holland verloren, am 14.8. wird Räumboot R 21 in der Deutschen Bucht, am 24.8. das R-Boot- Begleitschiff Raule in der Westerschelde beschädigt. Kanal: Am 15.8. sinkt Minensucher M 507 vor Boulogne (später gehoben und repariert), am 18.8. wird R-Boot-Begleitschiff Von der Groeben nördl. Dünkirchen beschädigt und bei Boulogne auf Strand gesetzt. Am 23.8. sinkt Vorpostenboot V 607 / Düsseldorf nach Minentreffer in der Nähe von Dieppe auf Grund, nordwestl. Calais wird am 28.8. das Schnellboot S 19 beschädigt. 

28.7.– 10.9.40
1.8.– 10.9.1940
Mittelatlantik
Dritte Atlantik-Unternehmung der ital. U-Boote Malaspina, Barbarigo und Dandolo im Gebiet der Azoren und vor Madeira mit anschließender Verlegung in den neuen Stützpunkt Bordeaux. Es versenken: Malaspina (KKpt. Leoni) am 12.8. den brit. Tanker British Fame mit 8406 BRT, Dandolo (KKpt. Boris) am 21.8. niederl. Motorschiff Hermes (3768 BRT) beschädigt, am 26.8. brit. Dampfer Ilvington Court (5187 BRT) versenkt, Barbarigo (KKpt. Ghilieri) erzielt am 19.8. einige Artillerietreffer auf dem brit. Dampfer Aguila.

10.6.-20.9.
2.8.1940
Indischer Ozean
Dt. Hilfskreuzer Schiff 16 / Atlantis (Kpt.z.S. Rogge) kreuzt vom 11.7. bis 20.9. im Indischen Ozean und versenkt am 2.8. der norw. Tanker Talleyrand (6732 BRT).

2.– 30.8.1940
Gewässer um Großbritannien
Deutsche Flugzeuge versenken am 2.8. in der Themsemündung die City of Brisbane (8006 BRT), am 3.8. bei Stornoway (Schottland) die Statira (4852 BRT), am 10.8. südöstlich von Fastnet Rock die schwed. Varia (929 BRT), am 12./13.8. in der Themsemündung die Marinetrawler Pyrope (295 BRT) und Elizabeth Angela (253 BRT), am 21.8. im Wash die Kylemore (319 BRT), am 22.8. bei Smalls Rock die Thorold (1689 BRT), und am 30.8. östlich von Wick die norw. Marstenen (1832 BRT).

3.– 6.8.1940
Allgemeine Lage / Baltikum
Estland, Lettland und Litauen werden Mitgliedstaaten der UdSSR. Die Handelsflotten werden soweit die Reedereien sich nicht noch rechtzeitig nach Deutschland, Großbritannien oder in ein neutrales Land absetzen konnten in die Handelsflotte der Sowjetunion übernommen. 

3.– 31.8.1940
Gewässer um Großbritannien
Durch Minentreffer gehen am 3.8. im Shipwash-Gebiet die Wychwood (2794 BRT), vom 4.- 8.8. ohne genaue Positionsangabe die Minensuchtrawler Drummer, Marsona und River Clyde, am 15.8. nordwestl. von Felixstowe die Brixton (1557 BRT), am 16.8. südlich von Flamborough Head die City of Birmingham (5309 BRT) und bei Breamer Rock die Meath (1598 BRT), und am 31.8. vor der Tynemündung die niederl. Marne (175 BRT) verloren. Der letztgenannte Verlust (eines aus Holz gebauten Schiffes) gibt der Royal Navy den 1. Hinweis auf die neuen Akustikzünder der deutschen Minen.

4.8.1940
Luftkrieg Westeuropa
Gegen die geplante Invasion in England führen Flugzeugen der RN / Fleet Air Arm Angriffe auf Landungsfahrzeuge und Öltanks im Hafen von Rotterdam.

4.– 10.8.1940
Nordatlantik
Zur Verstärkung der Home Fleet verlegt Force H von Gibraltar nach England. Am 9.8. wird der Verband westl. Irland durch die Zerstörer Punjabi, Tartar und Zulu aufgenommen. Sie begleiten Hood und Ark Royal nach Scapa Flow während Valiant und Argus mit der 8. Z-Flottille nach Liverpool laufen.

4.– 19.8.1940
Rotes Meer / Golf von Aden
Ital. Besetzung von Britisch-Somalia. Am 5.8. besetzen ital. Truppen Zeila und Hargeisa, am 6.8. Oodweina. Am 11.8. beginnt der Angriff gegen die brit. Hauptstellung bei Tug Argan. Vom 14. bis 19.8. Räumung von Berbera durch die Briten: 5690 Soldaten, 1266 Zivilisten und 184 Verwundete werden mit Hilfe der Kreuzer Hobart (RAN), Caledon, Carlisle, Ceres, der Zerstörer Kandahar, Kimberley, der Sloops Shoreham, Parramatta (RAN), Auckland, der Hilfskreuzer Chakdina, Chantala, Laomédon, des Lazarettschiffs Vita und des Frachters Akbar nach Aden evakuiert. Die Kreuzer und Zerstörer beschießen italien. Stellungen entlang der Küste.

4.8.– 9.9.1940
Mittelatlantik
Dt. Hilfskreuzer Schiff 21 / Widder (Kpt.z.S. von Ruckteschell) versenkt im westlichen Mittelatlantik 6 alliierte Handelsschiffe mit 30.769 BRT: am 4.8. den norweg. Tanker Beaulieu (6114 BRT), am 8.8. den niederl. Frachter Oosplein (5059 BRT), am 10.8. den für England fahrende finn. Frachtsegler Killoran (1817 BRT), am 21.8. den brit. Frachter Anglo Saxon (5596 BRT), am 2.9. den brit. Tanker Cymbeline (6317 BRT) und am 8.9. den griech. Frachter Antonios Chandris (5866 BRT). Probleme am Turbinenantrieb behindern in der Folgezeit die Operationen des Hilfskreuzers und zwingen den Kommandanten im Oktober, seinen Einsatz abzubrechen.

5.8.1940
Allgemeine Lage / Sowjetunion
In Deutschland wird die erste »Aufmarschstudie Ost« für einen Feldzug gegen die Sowjetunion fertiggestellt und dem Führer Adolf Hitler vorgelegt.

5.– 16.8.1940
Mittelmeer

Zum Handelskrieg werden die ital. U-Boote Gondar, Ascianghi, Marcello ostwärts Gibraltar, Settembrini, Dessiè, Naiade, Balilla nordwestlich bis südlich Kreta, Jalea nordostwärts Kreta, Gemma, Tricheco und Delfino in der Ägäis, Tembien vor Sollum (1.- 6.8.) angesetzt. Micca (FKpt. Ginocchio) legt am 12.8. westlich von Alexandria eine Minensperre aus und greift 2 Tage später einen Zerstörer an. Sciesa muss seinen Marsch ins östliche Mittelmeer wegen Maschinenschadens abbrechen.

5.8.– 16.9.1940
Atlantik / Indischer Ozean
Truppentransportkonvoi WS.2 mit 12 Passagier- und 5 schnellen Transportschiffen (MT = Military Transport) bringt unter Geleitschutz der Kreuzer Cornwall, Shropshire und (in Heimatgewässern) Emerald sowie 8 Zerstörern insgesamt 23.000 Mann von Großbritannien nach Westafrika, zum Mittleren Osten, nach Indien und Singapur. Die Sicherung des nach Suez laufenden Teilkonvois WS.2A mit ca. 17.000 Mann auf 6 Passagier- und den 5 Transportschiffen durch Shropshire wird vor dem Einlaufen in das Rote Meer (jetzt als Kriegsgebiet angesehen) durch die Leichten Kreuzer Coventry und Hobart (austr.), 3 Zerstörer (Kandahar, Kingston, Kimberley) und 2 Sloops (Auckland, Flamingo) verstärkt. Die restlichen 4 Schiffe (WS.2B) laufen unter Sicherung der Cornwall, am 3.9. abgelöst von AMC Kanimbla, nach Bombay.

5.8.– 17.10.1940
Nordmeer

Sowj. Konvoi EON.10 (Kpt. 1.Rg. Shvede) zur Verlegung des U-Bootes Shch-423 (Kpt. 3.Rg. Zajdulin) vom Kola-Fjord zur Matochkin-Strasse, vom 17.- 26.8. unter Sicherung der Eisbrecher Josif Stalin und Fedor Litke weiter bis Tiksi, vom 31.8. bis 9.9. mit Eisbrecherunterstützung nach Provideniya und anschließend  nach Petropavlovsk (Kamchatka) und Sovetsky Gavan. Dort am 17.10. Aufnahme durch die U-Boote L-7, L-8 und L-17 der Pazifischen Flotte. Im April 1942 wird Shch-423 in Shch-139 umbenannt.

 

2. Italienische Fahrzeugfähre und Hilfsminenschiff Scilla.
Und ein weiteres Foto ...

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6.– 10.8.1940
Mittelmeer

Offensive Minenunternehmungen der Italiener in der Straße von Sizilien. Am 6.8. legen die Kreuzer Da Barbiano (DivAdm. Marenco di Moriondo) und Di Giussano und die Zerstörer Pigafetta und Zeno 394 Minen (Sperre 7.AN) südsüdostwärts Pantellaria. Sicherung durch T-Boote Cassiopea, Cigno, Pleiadi, Aldebaran. (Auf dieser Sperre wird am 10.1.1941 der brit. Zerstörer Gallant beschädigt und muß von dem Zerstörer Mohawk nach Malta eingeschleppt werden). In den Nächten vom 8./9. und 9./10.8. legt das Minenschiff Scilla 216 bzw. 200 Minen westlich Pantellaria, die Zerstörer Maestrale, Grecale, Libeccio und Scirocco legen jede Nacht 216 Minen westlich davon (Sperren 5.AN, 6.AN). Sicherung der Scilla durch T-Boote Sagittario und Antares. Auf der von den Zerstörern gelegten Sperre 5.AN geht am 23.8. der brit. Zerstörer Hostile verloren.

7./8.8.1940
Kanal

Angriff auf den brit. Konvoi CW.9 (Sicherung u.a. durch den Zerstörer Bulldog). Vor Newhaven stößt die 1. S-Flottille (Kptlt. Birnbacher) mit S 20, S 21, S 25 und S 27 auf den Geleitzug. S 21 und S 27 versenken die brit. Frachter Holme Force (1216 BRT) und Fife Coast (367 BRT); Polly M. (380 BRT) und John M. (500 BRT) werden beschädigt. Der Frachter Ouse (1004 BRT) sinkt beim Ausweichen vor einem Torpedo nach Kollision mit dem Dampfer Rye. Am 8.8. schwere Luftangriffe gegen den weitermarschierenden Geleitzug: niederl. Ajax (942 BRT), brit. Coquetdale (1597 BRT) und Empire Crusader (1042 BRT) werden versenkt, weitere Dampfer werden beschädigt, darunter die brit. Balmaha (1423 BRT) und die norw. Tres (946 BRT).

7.– 8.8.1940
Nordsee
Die Minenschiffe Roland (FKpt. von Kutzleben), Cobra (KKpt. d. Res. Brill) und Brummer (KKpt. Koppe) unter Führung des F.d.V. West, Kpt.z.S. Schiller, werfen in der südwestlichen Nordsee die offensive Minensperre »SW 1« mit ca. 600 Minen. Sicherung durch die 5. T-Flottille (KKpt. Henne) mit Falke, Kondor, Jaguar, T 2, T 7 und T 8. Auf die Sperre geraten am 31.8. drei Zerstörer der 20. brit. Z-Flottille (siehe 31.8.).

7.8.– 4.9.1940
Nordatlantik
Vor dem Nordkanal operieren in wechselnden Aufstellungen von Lorient aus U 30, von Heimathäfen und Bergen aus U 37, U 38, U 60, U 59, U 46, U 48, U 65, U 51 und U 100. Auf der von brit. Zerstörern gelegten Minensperre Field No.7 in der Nordsee geht auf dem Ausmarsch wahrscheinlich am 1.8. U 25 (KKpt. Beduhn) verloren, U 37 und U 65 müssen wegen techn. Schäden vorzeitig nach Lorient zurückkehren. U 51 wird am 16.8. von Sunderland ,H' der 210. Sqn ca. 170 sm nordwestl. Tory Island beschädigt und beim Rückmarsch am 20.8. vom brit. U-Boot Cachalot (Cdr. Luce) in der Biskaya versenkt. Die U-Boote greifen vorwiegend Einzelfahrer oder einzeln Konvois (OB.197, OA.198, HX.65A, OA.204, OB.206) an. Der Versuch, mit U 38, U 46 und U 48 vom 13.-16.8. gegen den vom B-Dienst erfaßten Geleitzug HX.62 zu operieren, glückt nicht (Forts. 18.8.-3.9.). 

An Einzelfahrern versenken U 38 (Kptlt. Liebe) am 7.8. den brit. Truppentransporter Mohamed Ali El-Kebir (7527 BRT), am 11.8. die brit. Llanfair (4966 BRT), U 37 (Kptlt. Oehrn) am 8.8. die brit. Upwey Grange ( 9130 BRT), U 30 (Kptlt. Lemp) am 9.8. die schwed. Canton (5779 BRT), U 60 (Oblt.z.S. Schnee) am 13.8. die schwed. Nils Gorthon (1809 BRT), U 59 (Kptlt. Matz) am 14.8. die brit. Betty (2339 BRT), U 51 (Kptlt. Knorr) am 15.8. den brit. Tanker Sylvafield (5709 BRT). Aus Konvoi OB.197 versenkt am 16.8. U 30 (Kptlt. Lemp) die brit. Clan Macphee (6628 BRT), beschädigt U 46 (Oblt. z.S. Endraß) die niederl. Alcinous (6189 BRT) und versenkt U 48 (KKpt. Rösing) den schwed. Nachzügler Hedrun (2325 BRT). U 100 (Kptlt. Schepke) versenkt am 16.8. aus Konvoi OA.198 die brit. Empire Merchant (ex-dt. Pomona 3457 BRT), U 48 (KKpt. Rösing) am 18.8. das belg. Passagierschiff Ville de Gand (7590 BRT), am 24.8. den brit. Tanker La Brea (6666 BRT), aus Konvoi HX.65A am 25.8. den brit. Tanker Athelcrest (6825 BRT) und den brit. Dampfer Empire Merlin (5763 BRT). U 46 (Oblt.z.S. Endraß) versenkt am 20.8. den griech. Einzelfahrer Leonidas M. Valmas (2080 BRT, Totalverlust), am 27.8. aus Konvoi SL.43 den brit. Hilfskreuzer Dunvegan Castle (15.007 BRT), am 31.8. das belg. Passagierschiff Ville de Hasselt (7461 BRT) und am 2.9. aus Konvoi OB.206 die brit. Thornlea (4261 BRT). U 100 (Kptlt. Schepke) versenkt am 25.8. den brit. Einzelfahrer Jamaica Pioneer (5471 BRT), im Alleingang gegen Konvoi OA.204 beschädigt es am 28.8. die brit. Hartismere (5498 BRT), versenkt die brit. Dampfer Dalblair (4608 BRT) und Astra II (2398 BRT) und am 29.8. die Nachzügler Alida Gorthon (schwed., 2373 BRT) und Empire Moose (brit., 6103 BRT).

8.8.1940
Frankreich / Nordafrika

Die Admiralität Vichy-Frankreichs befiehlt eine Neuverteilung der einsatzbereiten U-Boote: in Bizerta Pascal und Henri Poincaré, in Casablanca Méduse, Amphitrite, Le Héros und Le Glorieux, in Dakar Bévéziers, Sidi Ferruch, Persée und Poncelet (Forts. 25.-30.8.).

9.– 13.8.1940
Ostsee

Der dänische Frachter Kirsten (1196 BRT) geht am 9.8. im Nordeingang des Kleinen Belts, der schwed. Erzfrachter Mongolia (2125 BRT) am 13.8. vor Kiel durch (britische) Luftminentreffer verloren.

 
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3. Hilfskreuzer Orion mit 2. Schornstein als Attrappe

10.– 20.8.1940
Südwestpazifik
Dt. Hilfskreuzer Schiff 36 / Orion (FKpt. Weyher) stößt an die Ostküste Australiens vor und versenkt am 16.8. die franz. Notou (2485 BRT) und am 20.8. die brit. Turakina (9690 BRT).

11.8.1940
Norwegen
Am 11.8. werden die Vorpostenboote V 1509 / Rau II und V 1506 / Wal IX bei Byddoe-Leuchtfeuer durch Minentreffer beschädigt.

12.8.1940
Ostsee

Der sowj. Hilfsminensucher T-103 / Inzhener sinkt am 12.8. durch Treffer einer finnischen Mine bei Räumarbeiten im Finnischen Meerbusen.

12./13.8.1940
Nordsee
Vor der holländischen Küste stoßen die brit. MTB 18, 16 und 14 auf eine Gruppe feindlicher Kriegsschiffe. In der Annahme, es handele sich um Schnellboote, entschließt sich MTB 18 (Lt. Manooch) zu rammen. Zu spät erkennt der Kommandant, dass es sich bei dem anvisierten Gegner um einen Minensucher handelt. Durch den Rammstoß verliert MTB 18 einen Teil des Bugs, kann aber dennoch den heimatlichen Stützpunkt erreichen. Das KTB der SKL notiert: "13.8. früh kurzes Feuergefecht zwischen Booten der 32. MS-Flottille und 2 feindlichen S-Booten vor der Maas-Mündung. Nach zweimaliger Gefechtsberührung laufen die gegnerischen S-Boote nach Westen ab." (FMA-Beitrag #6 vom 27.1.2020)

13.8.1940
Luftkrieg England

Beginn des verschärften Luftkrieges gegen England mit dem Ziel, als Voraussetzung für das Unternehmen »Seelöwe« die Luftherrschaft zu erringen (Forts. 31.8.).

13./14.8.1940
Rotes Meer

Der brit. Zerstörer Kimberley und der Sloop Auckland beschießen vorstoßende ital. Truppen westlich von Berbera. Während ital. Luftangriffe auf Berbera wird der austr. Kreuzer Hobart durch Bombensplitter leicht beschädigt. Das ital. U-Boot Ferraris (KKpt. Piomarta) versucht vergeblich, das auf dem Marsch durch das Rote Meer befindliche brit. Schlachtschiff Royal Sovereign anzugreifen.

14.8.1940
Nordsee
Vor Texel greifen in den Morgenstunden die brit. Zerstörern Malcolm (D.19) und Verity (D.63) eine Gruppe der 12. UJ-Flottille (KKpt. Korn) mit UJ 121, UJ 122 und UJ 128, verstärkt durch die Treff-Walfangboote H und K, mit Artillerie an. Die Zerstörer geben irrtümlich einen Trawler und ein S-Boot als versenkt an, 4 U-Jäger melden Treffer und Beschädigungen, 1 Toten und 3 Verletzte. Unter Gegenfeuer ziehen sich die Zerstörer zurück (FMA-Beitrag #2 vom 27.1.2020).

14.– 15.8.1940
Nordsee
Die Minenschiffe Tannenberg (FKpt. von Schönermark), Roland und Cobra unter Führung des Chefs des Stabes des Befehlshabers der Sicherung der Nordsee, Kpt.z.S. Böhmer, werfen in der südwestlichen Nordsee die offensive Minensperre »SW 2« mit ca. 600 Minen. Sicherung durch die 5. T-Flottille (KKpt. Henne) mit Greif, Kondor, Falke, Iltis, Jaguar, T 2 und T 3. Die Zerstörer Paul Jacobi und Karl Galster legen Minen vor Texel.

14./15.8.1940
Kanal

Am Abend laufen die dt. Schnellboote S 27, S 20 und S 26 zu einem Vorstoß ins Seegebiet der Lyme-Bay (Portland Bill) aus. Gegen Mitternacht stoßen sie auf 2 brit. Kriegsschiffe und greifen mit insgesamt 6 Torpedos erfolglos an. Bei den Gegnern handelt es sich um die brit. Zerstörer Witherington und Volonteer (FMA-Beitrag #9 vom 27.1.2020).

15.8.1940
Belgien

Bei einer durch Sabotage verursachten Explosion eines Torpedoschuppens in Ostende werden die dt. Schnellboote S 24, S 31 und S 35 schwer, S 37 leicht beschädigt.

15.8.1940
Mittelmeer
Vor Tinos sinkt der griech. Kreuzer Helli nach Torpedotreffer durch das ital. U-Boot Delfino (Oblt.z.S. Aicardi). Italien lehnt am 16.8. die Verantwortung für den Zwischenfall ab. Tatsächlich aber wurde der Angriff auf Befehl von Gen. de Vicci, Gouverneur des Dodekanes, durchgeführt. — Erster ital. Torpedofliegerangriff gegen den brit. Kreuzer Gloucester in Alexandria mißlingt.

15.– 21.8.1940
Mittelmeer
Im Mittelmeer werden die brit. U-Boote Pandora und Proteus zu Nachschubtransporten nach Malta eingesetzt. Am 14.8. legt Rorqual (LtCdr. Dewhurst) vor Tolmeita (Cyrenaika) eine weitere Minensperre, auf der am gleichen Tag der ital. Dampfer Leopardi (3298 BRT) sinkt. Ein Angriff gegen einen Konvoi am 21.8. schlägt fehl, Rorqual wird von dem T-Boot Generale Achille Papa mit Wasserbomben belegt. Vor Durazzo (Albanien) versenkt Osiris (LtCdr. Harvey) am 16.8. den ital. Dampfer Morea (1968 BRT).

15.8.– 1.9.1940
Nordatlantik
Mit Auslaufen des Konvois SC.1 (40 Schiffe) von Sydney (Neufundland) nach Liverpool beginnt eine neuen Serie von transatlantischen Ostgeleitzügen. Die Geleitzüge sind vorwiegend für Handelsschiffe mit einer geringen Geschwindigkeit von 7 ½ bis 9 Knoten gedacht. Am 24.8. läuft das als Wetterbeobachtungsboot weit nach Westen entsandte U 37 (Kptlt. Oehrn) dem Konvoi über den Weg und versenkt die brit. Sloop Penzance und den Dampfer Blairmore (4141 BRT). U 28 (Kptlt. Kuhnke) stößt hinzu und versenkt am 27.8. den norweg. Nachzügler Eva (1599 BRT), U 101 (Kptlt. Frauenheim) am 28.8. den finn. Dampfer Elle (3868 BRT) und am 1.9. die griech. Efploia (3867 BRT).

16.– 18.8.1940
Mittelmeer
Die brit. Schlachtschiffe Warspite (Adm. Sir Andrew Cunningham), Malaya (KAdm. Pridham-Whippell) und Ramillies, der Schwere Kreuzer Kent und 12 Zerstörer der 2., 10. und 14. Z-Flottille laufen von Alexandria aus und beschießen am 17.8. morgens Bardia und Fort Capuzzo an der Küste der Cyrenaika. Auf dem Rückweg nach Alexandria wird der Verband von ital. Flugzeugen ergebnislos angegriffen. Jäger des Trägers Eagle schießen 12 ital. Flugzeuge ab.

17.8.1940
Allgemeine Lage / Großbritannien
Das OKW erklärt in einem Operationsgebiet vor den brit. Inseln die »totale Blockade« Englands. In dem Gebiet, das sich fast genau mit der Kriegszone deckt, deren Befahren amerik. Schiffen verboten ist, dürfen künftig alle Schiffe warnungslos versenkt werden.

17.8.– 7.9.1940
Mittelmeer

Im Mittelmeer operieren die ital. U-Boote: Bianchi vor Gibraltar, Des Geneys südwestlich Kreta, Velella und Millelire im Kaso-Kanal, Jantina in der Ägäis. Dagabur und Da Procida unternehmen Streiffahrten an die Palästina-Küste und nach Zypern, Atropo und Foca Transportfahrten zwischen Tarent und Leros.

18.8.– 2.9.1940
Norwegen
Vor Norwegen operieren die niederl. U-Boote O.22 und O.23. Von den bis September vor Norwegen eingesetzten brit. U-Booten Swordfish, Snapper, Seawolf, Sunfish, Triumph, Taku, Tetrarch und Sturgeon (Lt. Gregory) versenkt letzteres am 2.9. aus einem Konvoi den dt. Truppentransporter Pionier (3285 BRT), dabei entstehen unter den 750 Mann an Bord hohe Personalverluste (mehr als 300 Tote).

4. Oblt.z.S. Erich Topp bei der Identifizierung eines Handelsschiffes anhand von Erkennungstabellen

18.8.– 3.9.1940
Nordatlantik
Im Gebiet zwischen Hebriden, Nordkanal, Irland und Rockall-Bank operieren die aus der Heimat kommenden U 28, U 32, U 101 und U 124 sowie die aus Lorient ausgelaufenen U 37, U 56, U 57, U 59 und U 60 gegen Einzelfahrer und Konvois, darunter auch SC.1 (siehe 15.8.-1.9.), HX.65A (siehe 25.-27.8.), SC.2 (siehe September) und OA.210 (siehe September).

In Einzelaktionen versenken: U 101 (Kptlt. Frauenheim) am 19.8. den brit. Einzelfahrer Ampleforth (4576 BRT), U 37 (Kptlt. Oehrn) am 23.8. die norw. Keret (1718 BRT) und die brit. Severn Leigh (5242 BRT), am 24.8. die Brookwood (5100 BRT), am 25.8. die brit. Yewcrest (3774 BRT) und am 27.8. die griech. Theodoros T. (3409 BRT). Am Konvoi OB.202 versenkt U 57 (Oblt.z.S. Topp) am 23.8. die brit. Dampfer Saint Dunstan (5681 BRT), Cumberland (10.939 BRT) und beschädigt die brit. Havildar (5407 BRT); am 25.8. versenkt es einen Nachzügler des Konvois HX.65B, den brit. Tanker Pecten (7468 BRT). Bei der Rückkehr in Brunsbüttel am 3.9. sinkt U 57 nach Kollision mit der norweg. Rona (später gehoben und erneut in Dienst gestellt). U 60 (Oblt.z.S. Schnee) versenkt am 3.9. den brit. Einzelfahrer Ulva (1401 BRT).

Am Konvoi HX.66 versenken U 28 (Kptlt. Kuhnke) am 28.8. die brit. Kyno (3946 BRT), U 32 (Oblt.z.S. Jenisch) am 30.8. die brit. Frachter Mill Hill (4318 BRT), Chelsea (4804 BRT) und die norw. Norne (3971 BRT).  Am Konvoi OB.205 torpediert U 59 (Kptlt. Matz) am 30.8. die griech. San Gabriel (4943 BRT, Totalverlust) und den brit. Tanker Anadara (8009 BRT), U 60 (Oblt.z.S. Schnee) den niederl. Truppentransporter Volendam (15.434 BRT). Nach Auflösung des Konvois am 31.8. versenkt U 59 die brit. Bibury (4616 BRT), U 38 (Kptlt. Liebe) die brit. Har Zion (2508 BRT), U 101 (Kptlt. Frauenheim) am 1.9. die griech. Efploia (3867 BRT). Keine U-Boot-Verluste.

19.8.1940
Estland
Die Fahrzeuge der Estnischen Marine werden am 19.8. von der sowj. Ostseeflotte übernommen, und zwar die U-Boote Kalev und Lembit (beide behalten ihre Namen), das alte Torpedoboot Sulev (es wird als NKVD-Fahrzeug Ametist in Dienst gestellt), die Minenleger Ristna und Suurop, die Minensucher Vaindlo und Keri, das Kanonenboot Pikkeri sowie 5 kleinere Fahrzeuge.

19.8.1940
China
Die japan. Marine dehnt die Blockade der chines. Küste weiter auf Südchina aus. Beim Angriff auf Chungking begleiten erstmals Mitsubishi A6M »Zero«-Jäger japanische Bomberformationen.

19.– 20.8.1940
Biskaya
Das brit. U-Boot Cachalot (LtCdr. Luce) legt am 19.8. eine Minensperre südl. Penmarch. In der Nacht zum 20.8. stößt das Boot auf das im Überwassermarsch nach Lorient zurückkehrende U 51 (Kptlt. Knorr) und versenkt es.

20.8.1940
Funkaufklärung
Die Britische Admiralität wechselt die Schlüsselunterlagen vom »Naval Cypher No.1« und »Naval Code« zum »Naval Cypher No.2« und »Naval Code No.2« und gibt neue Codebücher und lange Chiffrentafeln aus. Die Schaltkreise werden in kleinere Einheiten unterteilt und die Laufzeit der Tabellen wird verkürzt von 1 Monat auf 1-2 Wochen. Doch bis Januar 1941 hat der deutsche B-Dienst etwa 19 Prozent des Naval Cypher No.2 (»Köln«) und 26 Prozent des Naval Code No.2 (»München«) sowie einen großen Anteil der Chiffrentafeln bereits entschlüsselt.

20.8.1940
Allgemeine Lage / Mittelmeer
Erster Operationsentwurf »Felix« für eine Eroberung von Gibraltar ausgearbeitet. — Italien erklärt das Mittelmeer und die afrikanische Küste zum Operationsgebiet.

20.– 29.8.1940
Nordatlantik
Ein brit. Verband mit Schlachtschiff Valiant, dem neuen Träger Illustrious und den Flakkreuzern Calcutta und Coventry verlegt aus engl. Häfen nach Gibraltar. Er wird von dem für Force H bestimmten Kreuzer Sheffield und von der 8. Z-Flottille (Faulknor, Foresight, Forester, Fury, Firedrake, Fortune, Greyhound) begleitet. Das neue Flaggschiff der Force H, der Schlachtkreuzer Renown, und Träger Ark Royal haben bereits Gibraltar erreicht.

21.– 31.8.1940
Rotes Meer
Vergeblich suchen die italienischen U-Boote Guglielmotti (21.-25.8) und Ferraris (25.-31.8.), die T-Boote Nullo und Sauro (24.-25.8), Manin und Battisti (30.-31.8) sowie die Zerstörer Tigre und Pantera (28.-29.8.) nach griechischen Kriegsschiffen, die von Agenten und ital. Luftaufklärung im Roten Meer gemeldet wurden.

 
 

5. Britisches Kanonenboot Ladybird

22.– 24.8.1940
Mittelmeer
3 Swordfish-Torpedoflugzeuge der 824. Sqn. FAA des Trägers Eagle versenken am 22.8. in der Bomba-Bucht bei Tobruk das ital. U-Boot Iride und das Depotschiff Monte Gargano (1976 BRT), gerade als Iride zum ersten Einsatz von Kleinkampfmitteln (Maiali = Torpedoreiter) gegen Alexandria vorbereitet wird. Am 23.8. früh laufen die Zerstörer Stuart, Waterhen, Diamond, Juno und Ilex zu einem nächtlichen Vorstoß in die Bomba-Bucht aus. In der selben Nacht zum 24.8. dringt das Kanonenboot Ladybird, unterstützt durch den Zerstörer Waterhen, in den Hafen von Bardia ein. Sicherung der Operationen durch den Kreuzer Sydney. — Am 23.8. läuft Zerstörer Hostile vor Cap Bon auf eine Mine und wird anschließend von Hero mit Fangschuss versenkt.

22.8.– 25.9.1940
Atlantik / Indischer Ozean
Die Transportkonvois AP.1 und AP.2 bringen auf 4 Passagierfrachtschiffen unter dem Geleitschutz der Kreuzer York und Ajax Personal und Ausrüstung dreier Panzerregimenter von Großbritannien nach Ägypten. Die Konvois werden auf dem Marsch durchs Rote Meer von den Kreuzern York, Coventry, Hobart (austr.) und den Zerstörern Diamond, Kandahar, Dainty und Kingston gesichert (Einzelheiten).

23.8.1940
Nordsee
Flugzeuge der Korpsführungsstaffel X. Fliegerkorps (Oberst Harlinghausen) greifen im Moray Firth den Konvoi OA.203 an und versenken die brit. Frachter Makalla (6677 BRT) und Llanishen (5053 BRT). Die brit. Beacon Grange (10.119 BRT) wird schwer beschädigt.

23.– 28.8.1940
Nordmeer
Der brit. Kreuzer Norfolk und der austr. Kreuzer Australia laufen von Scapa Flow zu einem erfolglosen Vorstoß gegen dt. Fischdampfer in das Seegebiet bei der Bären-Insel aus. Ein Angriff der Bordflugzeuge auf Tromsö muß wegen schlechten Wetters aufgegeben werden.

26.8.- 16.9.40
24.– 27.8.1940
Indischer Ozean
Der dt. Hilfskreuzer Schiff 16 / Atlantis (Kpt.z.S. Rogge) kreuzt vom 11.7. bis 20.9. im Indischen Ozean und versenkt am 24.8. den brit. Dampfer King City (4744 BRT). Hilfskreuzer Schiff 33 / Pinguin (Kpt.z.S. Krüder) operiert vom 26.8. bis 16.9. im Indischen Ozean. Am 27.8. versenkt es den Tanker British Commander (6901 BRT), die norw. Morviken (5008 BRT) und den norweg. Tanker Filefjell (7616 BRT). 

25.8.1940
Nordatlantik
Der brit. Dampfer Goathland (3821 BRT) wird von einer Fw 200 der 1./KG 40 versenkt. Erster Erfolg der Condor im Atlantik.

25./26.8.1940
Kanal
Die 1. S-Flottille (Kptlt. Birnbacher mit S 27, S 21, S 18, S 20, S 25 und S 26) wirft 16 Minen vor der Hafeneinfahrt Portsmouth; keine Erfolge.

26.8.1940
25
.– 27.8.1940
Nordsee
Am Konvoi HX.65A versenkt U 48 (KKpt. Rösing) am 25.8. früh den brit. Tanker Athelcrest (6825 BRT) und den brit. Dampfer Empire Merlin (5763 BRT). U 124 (Kptlt. Schulz) versenkt am Abend die brit. Dampfer Harpalyce (5169 BRT), Fircrest (5394 BRT) und beschädigt die Stakesby (3900 BRT). 4 He 115 der Kü.Fl.Gr. 506 greifen am 26.8 von Stavanger aus den Konvoi vor Kinnaird Head an und versenken mit Torpedos den Frachter Remuera (11.445 BRT). 8 Sturzkampfbomber Ju 88 der gleichen Gruppe beschädigen außerdem den Frachter Cape York (5027 BRT) so schwer, dass er am 27.8. aufgegeben werden muß.

25.8.- 3.9.40
25.– 30.8.1940
Frankreich / Nordafrika
Am 25.8. läuft das seit 10.8. in Duala (Kamerun) liegende vichy-franz. U-Boot Sidi-Ferruch aus. Am 27.8. übernimmt Kpt. de Hautecloque, später General Leclerc, auf Seiten der frei-franz. Bewegung dort die Macht; am 28.8. folgt in Brazzaville (Kongo) General de Larminat. Als Sidi-Ferruch (Kptlt. de Kehror) am 30.8. in Libreville (Gabun) einläuft, kann die Lage dort vorerst zu Gunsten der Vichy-Regierung stabilisiert werde (Forts. 3.-6.9.).

27.8.1940
Nordatlantik
Das RAF Coastal Command errichtet eine vorgeschobene Luftbasis auf Island. Ausrüstung der ersten dort stationierten Staffeln mit veralteten Flugzeugen vom Typ Fairey Battle.

27.8.1940
Nordatlantik
Eine zweite Welle ital. U-Boote wird aus dem Mittelmeer nach Bordeaux verlegt. Die erste Gruppe mit Emo, Faa' di Bruno, Giuliani, Tarantini, Torelli und Baracca operiert im Gebiet zwischen Portugal, den Azoren und Madeira, die zweite mit Bagnolini und Marconi vor Nordwestspanien (Forts. 14.-19.9.).

 

27.– 30.8.1940
Allgemeine Lage / Großbritannien
Unternehmen »Seelöwe«: In der zwischen dem OKH und dem OKM strittigen »Basisfrage« entscheidet sich Hitler für die »Kleine Lösung«, d. h. die Durchführung der Landung in einer Frontbreite von etwa 140 km an der englischen Südostküste (Folkestone bis Eastburne). Am 30.8. meldet das OKM, dass die Vorbereitungen der Marine für Unternehmen »Seelöwe« bis zum 15.9. nicht abgeschlossen werden können. Als frühester Termin wird nun der 20.9. avisiert.

27.8.– 4.9.1940
Nordatlantik
Kanad. Truppenkonvoi TC.7 mit Truppentransporter Empress of Australia, Duchess of York, Georgic, Scythian, Oronsay, Pasteur und 10.400 Soldaten an Bord von Halifax nach Gourock. Sicherung durch Schlachtschiff Revenge und die kanad. Zerstörer Assiniboine und Ottawa (letztere nur in kanad. Gewässern).

29.8.– 6.9.1940
Mittelmeer

Operation »Hats«: Überführung der britischen Force F mit Schlachtschiff Valiant, Flugzeugträger Illustrious und den Flakkreuzern Calcutta und Coventry von Gibraltar nach Alexandria. Im Westmittelmeer übernimmt die Force H mit Schlachtkreuzer Renown (Vize-Adm. Somerville), Träger Ark Royal, dem Leichten Kreuzer Sheffield und 12 Zerstörern die Deckung des Verbandes. Am 1.9. früh greift Ark Royal mit 9 Swordfish- Flugzeugen der 800. und 803. Sq. FAA vor dem Abdrehen der Force H Port Elmas (Sardinien) an. Aufnahme der Force F südlich von Sizilien durch die Mittelmeerflotte (Adm. Cunningham) mit den Schlachtschiffen Warspite und Malaya, dem Träger Eagle, dem 3. Kreuzergeschwader (Kent, Gloucester, Liverpool), dem 7. Kreuzergeschwader (Orion, Sydney) und 13 Zerstörern der 2., 10. und 14. Z-Flotille.

Unter Deckung der Mittelmeerflotte marschiert gleichzeitig der Versorgungskonvoi MF.2 mit den Frachtern Cornwall, Plumleaf, Volo sowie den Zerstörern Jervis, Juno, Dianty und Diamond von Alexandria nach Malta. Durch Angriffe der ital. Luftwaffe werden am 31.8. der poln. Zerstörer Garland und der Dampfer Cornwall beschädigt. Die mit 5 Schlachtschiffen (darunter die neuen, 35.000 Tonnen verdrängenden Littorio und Vittorio Veneto) 13 Kreuzern und 39 Zerstörern aus Tarent und Messina ausgelaufende ital. Flotte kann die brit. Verbände infolge unzulänglicher Luftaufklärung nicht fassen und kehrt vorzeitig um. Ein Angriff des brit. U-Bootes Parthian auf den ital. Verband (Abruzzi, Garibaldi) misslingt aber ebenfalls. Weder die südlich Kreta aufgestellten ital. U-Boote Sirena und Corallo noch die vor Malta operierenden Capponi, Durbo und Berillo sichten britische Schiffe. Der Konvoi sowie Valiant, Calcutta und Coventry erreichen am 2.9. Malta. Angriffe ital. Ju 87-Stukas auf Träger Eagle und die Zerstörer Imperial und Janus schlagen fehl.

Auf dem Rückmarsch teilt Adm. Cunningham die Mittelmeerflotte in Force E (Malaya, Eagle, Coventry und 6 Zerstörer) und Force I (Warspite, Valiant, Illustrious, Calcutta und 7 Zerstörer). Der erste Verband läuft südlich von Kreta, der zweite nördlich von Kreta in den Dodekanez. Die Kreuzer Gloucester, Kent und Liverpool mit den Zerstörern Mohawk und Nubian werden in die Nauplia-Bucht entsandt, um dort einen weiteren Konvoi mit 5 Dampfern aufzunehmen. 

30.8.1940
Allgemeine Lage / Indochina
Vichy-Frankreich muß Japan die militärische Besetzung von Häfen, Flugplätzen und Eisenbahnen in Nord-Indochina gestatten.

31.8.1940
Luftkrieg England
Bisheriges Ergebnis der Luftschlacht über England: eingesetzte dt. Flugzeuge: 4779, abgeworfene Sprengbomben 4447 t, Brandbomben 191 t. Deutsche Verluste: 252 Jäger und 215 Bomber. Britische Verluste: 359 Flugzeuge.

 

7. Express nach Minentreffer mit abgerissenem Vorschiff 

 

31.8./1.9.1940
Nordsee
Die 20. brit. Zerstörerflottille läuft mit Ivanhoe, Intrepid, Icarus, Esk und Express aus, um nordwest. von Texel die Minensperre CBX.5 auszubringen. Nach Luftaufklärundsmeldungen werden die Zerstörer Jupiter (Capt. Lord Louis Mountbatten), Jackal, Kelvin und Vortigern zur Verstärkung befohlen. Bei dem Versuch, deutsche Schiffe abzufangen, läuft Express auf eine Mine der kürzlich ausgelegten dt. Sperre »SW 1« (siehe 7./8.8.), anschließend auch die zur Hilfe eilenden Esk und Ivanhoe. Die Esk sinkt. Während Vortigern am Ausgang D der brit. Minenfelder wartet, suchen Jupiter und Kelvin nach den zwei beschädigten Zerstörern. Kelvin nimmt Express bis zum Eintreffen von Schleppern an den Haken. Der Zerstörer Garth findet die Ivanhoe, die zusätzlich von einem dt. Wasserflugzeug angegriffen und beschädigt wird. Da Abschleppversuche der beschädigten Ivanhoe zu gefährlich sind, versenkt Kelvin den Zerstörer mit einem Torpedo.

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Fortsetzung im Text