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Durchführung des Projekts
In dem auf drei Jahre angelegten Projekt wurden sämtliche antiquarisch erworbenen Bände der 1950er und 1960er Jahre nach Besitzmerkmalen wie Exlibris, handschriftlichen Eintragungen oder Stempeln durchgesehen. Diese antiquarischen Erwerbungen sind im Magazin der Württembergischen Landesbibliothek zusammen an einer Stelle aufgestellt, was die Vorgehensweise sehr erleichterte.
Die gefundenen Merkmale wurden in einer hauseigenen Allegro-Datenbank erfasst, wobei ein Datensatz dabei sowohl Angaben zum Buch als auch Angaben zu den Besitzmerkmalen umfasst. Ergänzt wurden die Einträge durch Scans der einzelnen Provenienzmerkmale.
Auf der Basis dieser Daten wurden erste oberflächliche Recherchen nach den jeweiligen Personen oder Institutionen vorgenommen. Wenn es sich dabei um vom nationalsozialistischen Staat verfolgte Institutionen, wie zum Beispiel jüdische Gemeindeeinrichtungen, Freimaurer-Logen, Arbeitervereinigungen oder demokratische Parteien, handelte, war zumindest ein Anfangsverdacht gegeben, dass es sich bei dem entsprechenden Band um NS-Raubgut handeln konnte. Das gleiche galt, wenn Provenienzmerkmale Personen zugeordnet werden konnten, die vom NS-Regime verfolgt wurden, so zum Beispiel Juden, Widerstandskämpfer, Mitglieder demokratischer Parteien, Gewerkschaftler oder Freimaurer.
Aus den Provenzienzmerkmalen in den Büchern ließ sich nur in wenigen Fällen eindeutig auf individuelle Personen oder Institutionen schließen. Es gab dementsprechend große Unterschiede, wie genau sich aus diesen Merkmalen nachweisen ließ, dass es sich bei einem der gefundenen Bände tatsächlich um NS-Raubgut handelte. Um dem Rechnung zu tragen, wurden die jeweiligen Bücher in verschiedene Kategorien eingeordnet, je nachdem, wie wahrscheinlich der Verdacht auf NS-Raubgut war. Diese reichten von der Kategorie „geklärt, kein Raubgut“ über „unspezifisch“, „verdächtig“ bis hin zu „NS-Raubgut“ oder „zurückgegeben“ bzw. „restituiert“.
Als 'verdächtig' eingestufte Besitzmerkmale wurden im ProvenienzWiki des GBV verzeichnet, um sie einer größeren Öffentlichkeit und vor allen Dingen auch anderen ProvenienzforscherInnen zugänglich zu machen. Daneben wurden die 'verdächtigen' Provenienzen sowohl im OPAC der WLB als auch im Südwestdeutschen Bibliotheksverbund (SWB) verzeichnet.
Das Ziel war die Rückgabe bzw. Restitution der geraubten Bücher an die Opfer bzw. deren Erben.